Im Zuge meiner Netzwerkaufrüstung im Jänner mit dem NAS, hab ich gleichzeitig auch mein Netzwerk auf Gigabit-LAN umgestellt- dies war aber nur mit einem neuen Router machbar. Da ich es mir vor allem im Sommer mit Freunden in meinem kühlen Kellerzimmer gemütlich mache, ist natürlich eine funktionierende WLAN-Verbindung nicht schlecht (der Keller ist leider sehr gut abgeschirmt).

So sieht der Hauptrouter aus

In der Router-Software konnte eine simple Erhöhung der Sendeleistung nicht den erwünschten Erfolg einbringen und somit kam ich auf eine Idee wie ich meinen alten Router dazu nützen könnte, dies zu erreichen. Das Zauberwort nennt sich „Repeater Bridge“ und man kann es eigentlich leicht beschreiben: Der zweite Router klinkt sich wie ein normaler Computer in das bestehende WLAN ein, mit dem leichten Unterschied, dass er das Internet-Signal aber weiter gibt, quasi wie ein Hotspot am Handy. Man hat nun also 2 WLAN-Netze und hat im ganzen Haus beste Internet-Verbindung. Gut, Geschwindigkeitsrekorde kann ich jetzt keine aufstellen im Keller, aber es reicht aus um einen HD-Stream anzuschauen mit wenigen bis gar keinen Rucklern.

Die Vorteile liegen auf jeden Fall auf der Hand: Mein „alter“ Router erlebt einen zweiten Frühling und versorgt bei Bedarf mit LAN auch den DLNA-fähigen Fernseher im Wohnzimmer, ich habe eine stabile Interverbindung im Keller und das Beste: Ich habe keinen einzigen Euro dafür ausgegeben (außer ein paar Stunden nervenaufreibende Konfiguration ;).

Was wird benötigt:

Es empfiehlt sich, beide Router nebeneinander zu haben um sich das nervige Hin und Her gehen zu ersparen. Beim Èrsten brauchen wir uns eigentlich nur die genaue SSID (WLAN-Name), den Sicherheitsmodus (WPA, WPA2,…), den Algorithmus (AES, TKIP oder beides) und das Passwort merken. Dies ist deshalb alles wichtig, damit der zweite Router sich in den ersten einklinken kann. Jetzt sollte man alle Netzwerkverbindungen kappen und nur noch per LAN mit dem zweiten Router verbunden sein. Geht man nun auf das Webinterface des zweiten Routers (meist 192.168.0.1 ) sollte man unter Wireless/Basic Settings die entsprechenden Daten eintragen, ganz wichtig: den Wireless Mode auf „Repeater Bridge“ setzen!

Jetzt kommt der nächste Punkt: Unter Virtual Interfaces wird mittels Add eine Art virtuelles Netzwerk hinzugefügt, die SSID muss jetzt vergeben werden, sie darf aber keinesfalls gleich heißen wie die erste SSID. Also beispielsweise wenn die erste ID: MeinNetzwerk heißt, kann für das zweite zum Beispiel MeinNetzwerkBridge vergeben werden.

Hier wird das virtuelle Interface hinzugefügt

Nach jedem Schritt sollte einmal auf Apply geklickt werden um die Änderungen zu speichern.

Anschließend gehen wir noch einmal auf Setup/Basic Setup und ändern die lokale IP auf eine andere als die des ersten Routers. Das ist deshalb wichtig, um immer zuverlässig auf das Webinterface des Routers zu kommen. Also, angenommen der erste Router hat die IP 192.168.1.1 , wäre es klug die des zweiten auf 192.168.1.2 zu ändern, das Subnetz bleibt unangetastet und ist standardmäßig 255.255.255.0

Schlussendlich gehen wir noch auf Security/Firewall und deaktivieren diese gänzlich (Internetangriffe blockt ja ohnehin schon die erste Firewall des Hauptrouters ab).

Wenn man dieser Anleitung und zusätzlich in einem der beiden Links befolgt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen und einer stabilen WLAN-Verbindung sollte nichts mehr im Weg stehen, bei Problemen hilft es alle Einstellungen nochmals zu überprüfen, im Zweifelsfall einen 30/30/30 Reset zu machen => Wenn man DD-WRT schon einmal geflashed hat, kennt man die Vorgehensweise ;)

Jetzt kann ich euch nur noch viel Erfolg wünschen, bei Problemen gibt es zu DD-WRT etliche Hilfe-Threads und allgemein eine recht nette Community (wenn man die Tutorials durchgelesen hat). PS: Die Bandbreite halbiert sich leider pro eingesetztem Repeater.