Blutegeltherapie


Der Blutegel – ein Therapeut aus der Urzeit

2 Blutegel

Vielen von uns ist wohl bekannt, dass der Blutegel - so klein er auch ist - bei sehr vielen Krankheiten hilft und Beschwerden lindert. Nichts desto trotz ekelt man sich heutzutage vor diesem Tierchen.

Sie können es mir glauben, auch mir ist es anfangs so ergangen. Zwischenzeitlich habe ich jedoch meine Meinung und meine Ansicht gegenüber diesem Tierchen mit seiner heilenden Kraft komplett geändert.

Wie gesagt, die Menschen haben den grossen Nutzen und das grosse Wirkspektrum von Blutegeln früh erkannt und setzen sie nachweislich seit mehreren tausend Jahren erfolgreich ein.

Eine kurze Beschreibung dieses wundersamen, erfolgreichen Therapeuten

Ein Blutegel wiegt ca. 4 - 10g und kann ungefähr bis die zehnfache Menge seines Körpergewichts an Nahrung aufnehmen. Das entspricht 20 - 50ml Blut. Die wässrigen Bestandteile des Blutes werden über seine Haut während der Mahlzeit wieder ausgeschieden, deshalb muss er nur etwa 60% der aufgenommenen Blutmenge speichern. Etwa die gleiche Menge fliesst dann durch das Nachbluten noch einmal ab. Ist der Blutegel vollgesogen, kann er bis zu 3cm dick werden.

Die Blutegel Therapie geht weit über die lokale Blutentziehung und ihre entstauenden Effekte hinaus. Während des Saugens gibt der Blutegel viele (über 20) wertvolle Wirkstoffe ab, unter anderem Hirudin (abgeleitet von Hirudo = Blutegel) und Calin (gerinnungshemmend), Hyaluronidase (wirkt leicht antibiotisch), Apyrase, Kollagenase und Egine (entzündungshemmend, antiseptisch).

Nachfolgend einige Einsatzmöglichkeiten des Blutegels

Diese Aufzählung ist nicht abschliessend:

  • Abszesse
  • Ekzeme
  • Hämatome
  • Arthrosen
  • Nervenentzündungen
  • Verspannungen
  • Venöse Stauungen, Venenentzündung
  • Ellbogen- und Hüftgelenksdysplasie
  • Schlechte Wundheilung
  • Gelenkgallen, Mauke, Kreuzverschlag, Hufrehe (bei Pferden)
  • Kopfschmerzen, Migräne (kann ich nur beim Menschen empfehlen)
Wie sieht eine Behandlung in etwa aus?

Zur Vorbereitung des Patienten (Mensch oder Tier) gehört zuerst eine genaue Abklärung des Gesundheitszustandes. Es muss sichergestellt werden, dass keine Kontraindikationen vorliegen (wie z.B. eine Blutgerinnungsstörung des Patienten oder Blutanämie, Kreislaufprobleme, arterielle Verschlusserkrankung, Aspirin Einnahme).

Bei gutem Befund kann der Blutegel auf dem Körper des Patienten angesetzt werden. Der Biss selber wird von uns Menschen als nicht sonderlich schmerzhaft beschrieben. Ich würde es in etwa mit der Berührung einer Brennnessel oder mit einem Mückenstich vergleichen. Viele Tiere dösen bei der Behandlung vor sich hin oder schlafen sogar ganz ein. 

Der Blutegel bleibt nach dem Biss während ca. 20 – 60 Minuten, manchmal sogar bis zu 2 Stunden haften, bis er sich mit Blut voll gesaugt hat. Danach fällt er von selber ab.
Wichtig: Er darf niemals gewaltsam entfernt werden.

Durch die herabgesetzte Blutgerinnung blutet die Bissstelle noch mehrere Stunden nach – im Schnitt so zwischen 4 - 12 Stunden, manchmal auch noch etwas länger. Deshalb wird die Wunde im Normalfall mit einem sehr dicken Verband versorgt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass nach der Blutstillung ein Juckreiz bei der Wunde auftritt (Durchblutung der Wundumgebung).

Allfällige Nebenwirkungen
  • lokale Reaktion
  • Hämatom um die Bissstelle
  • kleinere Narbenbildung oder begrenzte allergische Symptome
  • stärkere Nachblutung

Maximale Anzahl Blutegel pro Behandlung:
Mensch: ca. 5 – 6
Pferd: ca. 8
Hund: ja nach Grösse 2 – 5


Gerne informiere und berate ich Sie bei einem persönlichen Termin ausgiebiger über unsere Blutegel und deren Therapie.