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Gründe & Hintergründe für den Arbeitsplatzwechsel

In vielen Ländern sehen Arbeitgeber selbst heute noch einen Grund die Nase zu rümpfen, weil ein Arbeitnehmer drei oder mehr Jobs in den vergangenen zehn Jahren gehabt hat. Während es unter unseren Großvätern durchaus keine Seltenheit war, von der Lehre bis zur Pensionierung im selben Betrieb zu arbeiten, haben veränderte Arbeitskultur, Mobilität, späte Eheschließungen, weniger Nachkommen und nicht zuletzt Globalisierung, die Einstellung zum „Job-hopping“ beeinflusst.

Besonders extrem geht es derzeit in China zu. Firmen in Shanghai klagen darüber, daß der Fachkräftemangel die Jobspirale heftig rotieren lässt. Ein großer Teil der Unternehmen ist jedoch gleichzeitig Verursacher und Leidtragender des Problems. Drastische Gehaltserhöhungen, Bonussysteme und Incentives sind eben nicht das Privileg einer einzigen Firma und so passiert es, daß Mitarbeiter schon während der Einarbeitungsphase, für eine Handvoll Dollars, die Firma wechseln.

In der Bundesrepublik fallen die aktuellen Umfragen nach Gründen für den Arbeitsplatzwechsel, je nach Altersgruppe, Region und Berufsgruppen sehr unterschiedlich aus. Eine Erhebung der ´Universum Communications´ ergab, 69 Prozent der Befragten wollen den Arbeitsplatz wechseln. 21 Prozent davon haben es sogar eilig und planen die Veränderung innerhalb von 6 Monaten. Dabei scheint eins klar zu sein, den Ausschlag geben fast immer dieselben Motive, nur die Prozentzahlen ändern sich.

Die Situation erinnert ein Wenig an den Paul Simon Song „50 ways to leave your lover“, aber wenn drei oder mehr der folgenden Aussagen auf Sie zutreffen, sollten Sie ernsthaft einen Arbeitsplatzwechsel erwägen:

Ich habe absolut keine Lust mehr zur Arbeit zu gehen

Wenn Sie bereits zum Feierabend am Freitag mit Unbehagen an den Arbeitsbeginn am Montag denken, läuft einiges falsch in Ihrem Leben. Aggressivität, Passivität und mangelnde Konzentration sind nur einige der bekannten Reaktionen auf Unlust am Arbeitsplatz.

Ein Verbleib in der Firma bietet mir keine Perspektive

Die Aussicht darauf, auch noch in einigen Jahren dieselben Aufgaben vor sich zu haben, ist definitiv kein Motivationsantrieb.

Eigentlich möchte ich mich krank melden

Unterschätzen Sie nicht den psychologischen Effekt Ihrer Unzufriedenheit. Ein großer Teil der Arbeitnehmer leidet oft unbewusst an psychosomatischen Krankheiten, die sich allerdings schnell zu chronischen Leiden entwickeln können.

Ich habe seit längerer Zeit Stress mit Kollegen

Meinungsverschiedenheiten gibt es überall einmal, wenn diese sich jedoch am Arbeitsplatz nicht aus der Welt schaffen lassen, wird die Umgebung sehr schnell zu einem Ort an dem sich Koalitionen bilden, gegen die es sich nicht zu kämpfen lohnt.

Meine Unzufriedenheit im Job färbt auf mein Privatleben ab

Wenn Ihr Familienleben und Freundschaften unter Ihrem Arbeitsstress leiden, wird es höchste Zeit für entsprechende Veränderungen zu sorgen. Vielleicht denken Sie einmal darüber nach, ob man lebt um zu arbeiten, oder ob man arbeitet um zu leben.

Ich werde bei anstehenden Beförderungen nicht berücksichtigt

Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Wenn Sie jedoch qualifiziert sind und trotzdem die Kollegen an Ihnen vorbeiziehen, sollten Sie entweder reflektieren, ob Sie sich richtig verkaufen, oder nach welchen Kriterien die anderen Kandidaten ausgewählt werden.

Meine Bezahlung ist im Vergleich nicht angemessen

Wenn sich Ihr Gehalt im Gegensatz zu den Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren nicht verändert hat, sollten Sie eindringlich um eine Anpassung bitten, oder nach Job-Alternativen suchen.

Meine Lebens/Arbeitsbalance steht in keinem guten Verhältnis

Zu viele Überstunden, lange Anfahrtswege, zusätzliche Arbeiten, die Sie zuhause erledigen müssen und ausgedehnte Geschäftsreisen führen zu Freizeitverlust. Wer da nicht die richtige Mischung findet wird weder am Arbeitsplatz noch in der Freizeit Zufriedenheit finden.

Ich fühle mich von meinem Chef und den Kollegen ausgenutzt

Alle unangenehmen Aufgaben landen bei Ihnen und wenn sie erledigt sind, ernten andere die Lorbeeren Ihrer Arbeit. Solche Ungerechtigkeiten sind häufig zu finden. Wehren Sie den Anfängen, oder ziehen Sie die Konsequenzen wenn ein Übermaß erreicht ist.

Egal wie hoch mein Arbeitspensum ist, man verlangt immer mehr Leistung von mir

Irgendwann werden bei jedem die Daumenschrauben angezogen. Vergessen Sie darüber nicht Ihren Vorgesetzten darauf hinzuweisen, wann eine Überbelastung erreicht ist, die meist zwangsläufig zu schlechten Arbeitsergebnissen führt.

Die Zukunft meiner Firma ist eher ungewiss

Nutzen Sie „social networks“ und Job-Börsen um auf diese Situation vorbereitet zu sein. Wenn Ihr Unternehmen nicht mehr konkurrenzfähig ist, werden Sie wahrscheinlich zu den Letzten gehören, die über geplante Veränderungen informiert werden.

Bei drohenden oder bereits geplanten Personaleinsparungen, stehe ich in vorderster Linie

Sie arbeiten in einer Abteilung, die der Firma nicht den erwarteten Nutzen bringt, oder sind noch nicht lange genug dabei, um ein fundiertes „standing“ zu haben? Dann wird es höchste Zeit, sich über Veränderungen Gedanken zu machen

Meine Planungsvorgaben gehen nicht mehr über zwei Monate hinaus

Da scheint es in der Chefetage schon geklingelt zu haben und Sie sollten sich auf Einsparungen, Entlassungen und Umstrukturierungen vorbereiten.

Bei geplanten Umstrukturierungen verdoppelt sich mein Weg zur Arbeit

Wenn Sie nicht mit der Firma umziehen wollen,- oder können- gibt’s nur einen Ausweg: Kündigung.

Die von mir geleisteten Überstunden sind eher die Norm als Ausnahme

Daß es bei Saisongeschäften und unerwarteten Aufträgen zu Mehrarbeit kommen kann ist normal. Sollten unfreiwillige Überstunden jedoch zur Regel werden, der Sie nicht zustimmen, ist es Zeit für einen Wechsel.

In meiner Firma gehört „Mobbing“ zum Alltag

Bei „Mobbing“ hört der Spaß auf! Wer in seiner Umgebung davon erfährt, oder gar selbst betroffen ist, ohne daß die Geschäftsleitung darauf reagiert, sollte schleunigst das Weite suchen. Es ist mit ziemlicher Sicherheit nur eine Frage der Zeit, wann Sie selbst zum Opfer der Angriffe werden.

Meine Lebensumstände passen nicht mehr zur Arbeitssituation

Veränderungen sind das Salz des Lebens. Sollte sich Ihre private Situation dahingehend ändern, daß sie Ihre Arbeit negativ beeinflusst, oder im umgekehrten Fall, die Arbeit nicht mehr mit dem Privatleben Kompatibel ist, bleibt nur ein Wechsel.

Wie bereits erwähnt, wenn drei oder mehr Punkte auf Sie zutreffen, hilft nur eins: