Blizzak LM001 – das hört sich nach zackiger Fahrweise an. Was sind nun meine Eindrücke vom neuen Winterreifen, den es noch gar nicht im Handel gibt? Da ich ja in Hannover und auf meinen anderen Autoreisen durch ganz Deutschland bisher noch nicht in den Schnee gekommen bin, habe ich ein echtes Schneedefizit. Meine neuen Winterreifen von Bridgestone (siehe auch meinen Artikel dazu) konnten noch gar nicht richtig zeigen, was sie können. Ich liebe es, wenn ich ein bisschen mehr Gas gebe und der Wagen kontrolliert am Driften ist. So wie beispielsweise in Ivalo, als ich mit Porsche dort war. Allerdings hatten wir dort Spikes an den Reifen, richtige Winterpumps! Nun soll es Winterreifen „pur“ sein.
Doch vor der Fahrt kommt der Flug. Ganze 3 Flüge brauche ich von Hannover, bis ich nach Vidsel in Schweden gekommen bin. Haha, fühle mich ein wenig wie Superwoman, wenn ich soviel in der Luft bin. Vidsel hat eine äußerst lustige Website, finde ich. So „Retro“, um es mal charmant und nett auszudrücken. Aber ist es denn auch ein Wunder, wenn man nur knapp 100 km vom Polarkreis entfernt ist, dann friert sicherlich öfter mal die Tastatur ein, so dass an eine optische und technische Aktualisierung wohl nicht zu denken ist. Da merkt man mal wieder meine eigentliche Profession (WordPress + Design), dass ich das nicht ohne Bemerkung lassen konnte.
Zurück zur Location: das Testgelände von Bridgestone verfügt über eine exklusive Testanlage, die für 14 bis 17 Wochen im Jahr – von November bis Ende März – für Winterreifen geeignet ist. Platzmangel ist kein Thema, so dass die Tests großzügig aber objektiv durchgeführt werden können. Übrigens nicht nur Pkw-Reifen, sondern auch für Transporter, Lkw und Busse. Zwei Pisten für Handlingstest im flachen Schnee (1380 + 550 Meter) sowie eine Hochgeschwindigkeitspiste beeindrucken. Handling auf Eis und eine Rundstrecke auf Schnee und Eis gibt es. Außerdem noch einen Steigungshügel. 2500 Reifen, die muss man ja auch erstmal dorthin hoch rollen … ein internationales Team aus 7-9 Ingenieuren, Technikern und Fahrern testen dort das Material auf Herz und Gummi.
Die Reifenmonteure und das Wartungspersonal sind übrigens aus der Region, was ich sehr gut finde. Wir waren im Hotel Storforsen untergebracht, was direkt an einem der größten Wasserfälle Europas, in Nordschweden steht. Und oh Wunder, es bekommt die Energie aus Wasserkraft. Sehr schön, finde ich.
Doch vor dem Fahren auf besten – oder eben auch gewollt schlechten – Bedingungen auf Eis und Schnee kommt das Briefing. Auch wenn wir da irgendwie nicht gerade hochbegeistert gucken … das ist höchste Konzentration auf die vermittelten Inhalte. Gelacht haben wir nämlich sehr viel – selbst beim „Pflichtprogramm“.
Gelernt und gehört haben wir einiges, zum Beispiel die Top 5 der Kundenwünsche an einen Reifen
- Sicherheit unter allen Bedingungen
- bester Grip
- ausgewogene Performance
- Komfort
- Haltbarkeit, hohe Laufleistung
Früher waren Winterreifen eher laut, auf Schnee optimiert und oftmals wurden sogar Sommerreifen durch das ganze Jahr gefahren. Heute ist der Reifenkäufer anspruchsvoller und möchte keine Kompromisse mehr eingehen. Außerdem tut die Winterreifen-Pflicht ihr übriges zum Kaufverhalten.Der Reifen soll allen Bedingungen standhalten. Vor allen Dingen soll er nicht mehr so laut sein und dennoch komfortabel und ein gutes Handling haben, egal ob nass oder trocken.
Welche Eigenschaften sind wichtig für einen Winterreifen? Der Einsatz auf
- Schnee (Oktober bis März)
- Regen (Nässe)
- Schneematsch
- Kälte (von 10 bis Minus 10 durchschnittlich)
- und die Verbrauchsfreundlich hinsichtlich des Kraftstoffs. Dieses alles gleichermaßen.
Das lässt sich natürlich alles nicht so schnell mal an einem Tag testen, aber was mich besonders beeindruckt hat, war der Test zwischen Sommer- und Winterreifen auf verschneitem Untergrund. Details dazu im nächsten Artikel … :-)
Danke an Bridgestone für die Einladung.
Danke für den Bericht! Bin auf den Vergleichstest gespannt ;-)