Probefahrt + Testbericht Honda Jazz Hybrid 2011 1

Probefahrt + Testbericht Honda Jazz Hybrid 2011

Probefahrt + Testbericht Honda Jazz Hybrid 2011 2Honda Jazz? Dieses unauffällige kleine Irgendwas, den ich in der Vorgängerversion sehr langweilig im Karosseriedesign fand, hat sich gemausert. Ich habe (optisch gesehen) einen guten Vergleich, sehe ich doch fast täglich in meiner Straße das „alte Modell“. Das heißt, ich übersah es meistens, weil es im Straßenbild ein wenig unterging. Die Überarbeitung hat sich gelohnt, der neue Jazz hat mehr „Charakterschnauze“, sieht durchgestylter in der Seitenlinie aus. Das außergewöhnlichste, was Honda aber mit dem Jazz veranstaltet, ist – neben den 2 Benziner-Varianten (1.2 i-VTEC S + 1.4) eine Hybridversion herauszubringen. Soweit ich informiert bin, ist das zurzeit der kleinste Hybrid (den es auch als Benziner gibt) unter allen Fahrzeugmodellen auf dem gesamten Markt, bei Honda ist das auf jeden Fall so, denn die großen Hybrid-Brüder sind der Honda CR-Z, der Civic und Insight (seit 1999 weltweit in Serie).

Wahrnehmung und Erkennen des Jazz Hybrid

Vom Benziner unterscheidet sich der Hybrid durch Kleinigkeiten wie eine Chromspange im Grill (um das Honda-H drumherum) und den Heckleuchten, die transparenter (Klarglas) ausfallen. Der Hybrid-Schriftzug auf der rechten Heckseite lässt einen ganz sicher gehen, dazu noch der Aufkleber auf der Heckscheibe mit IMA.

Alle Jazz-Modelle haben „Magic Seats“, die Kinositze im Fond. Diese stelle ich im Video vor und bin einmal „rund um den Jazz“ gegangen und habe mir ein paar Dinge rausgepickt:

Dauerhaft rein elektrisch fahren kann der Jazz Hybrid nicht, es gibt kein Knöpfchen oder ähnliches (ist nicht der ECON-Mode!). Wenn ich im Bereich zwischen 30-48 km/h konstant fahre, dann schaltet sich der Benzinmotor ab, dann fahre ich elektrisch. Das haben wir auch auf der „Zero Emission Challenge“ ausprobiert. Wir haben gemessen, wieviel wir auf 2 Runden des aufgebauten Kurses verbrauchen. Zu Beginn des Tages lag der Rundenrekord bei 2,3 Litern Anzeige im Display. Ich bin am Freitag Nachmittag (fast zum Ende) meine Challenge gefahren und bin mit 1,6 Litern durchgekommen! Nur ein Teilnehmer war zu diesem Zeitpunkt um 0,1 Liter besser als ich.

Der ECON-Mode (das Knöpfchen) ist also lediglich dafür gedacht, dass die Gasaufnahme „erschwert“ wird, der Gasfuß also automatisch etwas weniger Leistung fordert (Einfluss auf das Management von Motor,Getriebe sowie weiteren Antriebskomponenten). Sobald der Fahrer den ECON-Knopf drückt wird die Leistungsabgabe limitiert und das Drehmoment um 4 % gesenkt. Das CVT-Getriebe schaltet auf ein weicheres Schaltkennfeld und regeneratives Bremsen wird optimiert. Auch der Zeitraum des Motorstopps der Start-StoppFunktion wird verlängert. Die Klimaanlage arbeitet nun im Energiesparmodus. Also: wenn es zu heiß wird, dann den ECON-Mode wieder ausschalten.

Der Eco Assist® vereint drei verschiedene Funktionen zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz, in dem er uns im Display Blümchen zeigt und zu einer kraftstoffsparenden Fahrweise erzieht. Hatte ich beim Honda CR-Z schon mal erklärt, ist ähnlich im Jazz. Die Ambientbeleuchtung gibt dem Fahrer mit einer wechselnden Farbgebung der Tachometerbeleuchtung die direkte Rückmeldung in Bezug auf die Effizienz seiner Fahrweise. Ebenso gibt es dazu noch ein Bewertungssystem in Form einer Verbrauchsstatistik.

Ich habe das nicht richtig ausprobieren können, denn bei einer Probefahrt versucht man doch eher auszureizen, „was geht“. Der ECON-Mode mit Schaltung auf D ist mir zum Testen zu lahm gewesen, ich kann mir aber vorstellen, dass im Alltag diese Einstellung Sinn macht, wenn man einfach nur von A nach B will. Wenn man den ECON- Mode ausschaltet und dazu auf S stellt, dann macht der Jazz Hybrid schon fast richtig doll Spaß. Aber er wird dann sicher den sparsamen Verbrauch nicht mehr einhalten. Ich fand den Motor etwas laut, aber wenn man schneller fährt, dann verwischt sich das mit den Fahr- und Windgeräuschen und stört nicht mehr so. Ist also Geschmackssache, muss jeder selber ausprobieren, denn jeder hat ja auch eine eigene Fahrweise.

Sicherheit

Probefahrt + Testbericht Honda Jazz Hybrid 2011 3Der Jazz hat serienmäßig das elektronische Stabilisierungspro­gramm VSA (Vehicle Stability Assist), eingebaut, das bei auftretender Schleudergefahr durch Drosselung der Motorleistung und gezieltes automatisches Abbremsen einzelner Räder die Fahrstabilität gewährleis­tet. Ebenso haben wir in Verbindung mit ABS eine  elektronische Bremskraftverteilung (EBD) zur Verfügung, die in Verbindung mit dem ABS dabei hilft, die Richtungs­stabilität zu erhalten.

Und hier noch eine spontane Meinung
zum Honda Jazz Hybrid von Robert Basic:

Ein paar Details zur Ausstattung Honda Jazz Hybrid (Auszug):

  • CVT-Automatikgetriebe / Schaltwippen am Lenkrad
  • ABS mit EBD (elektronische Bremskraftverteilung
  • Airbag für Fahrer und Beifahrer, mit Beifahrerairbag-Deaktivierung; Kopfairbags, vorn und hinten; Seitenairbags vorn
  • Bremsassistent
  • VSA (Vehicle Stability Assist), Stabilisierungsprogramm
  • Honda TRK (Reifenpannen-Soforthilfe-System mit Reifendichtmittel und 12V Luftkompressor)
  • Lenkrad, höhen- und weitenverstellbar
  • Fahrersitz höhenverstellbar
  • Magic Seats (siehe Video von mir, Rücksitze)
  • Fensterheber vorn und hinten, elektrisch bedienbar
  • Klimatisierungsautomatik mit Pollenfilter
  • Multiinformationsdisplay mit Wartungsintervallanzeige
  • 12 V Steckdose, vorn
  • Radio mit CD-Spieler (MP3-fähig) und geschwindigkeitsabhängiger Lautstärkeregelung, USB-Anschluss zum Verbinden externer Audioquellen

Leistungsdaten:

Motor: 65 kW (88 PS)/10 kW (14 PS), Hybridtechnik,
1.3-Liter i-DSI i-VTEC® IMA,
Endgeschwindigkeit: max 175km/h, in 12,1 S auf 100,
Das Start-Stopp-System ist ein Bestandteil des IMA-Systems (kann laut Hersteller bis zu 15% Kraftstoffverbrauch einsparen).

Es gibt drei Ausstattungslinien: COMFORT, ELEGANCE, EXCLUSIVE (Ledersitze). Alle Details in der PDF-Broschüre von Honda (durchblättern, erst wird der Benziner noch präsentiert). Ich bin den Exclusive gefahren, der war natürlich bestens ausgestattet, wird dann natürlich auch nicht mehr ganz so preiswert in der Anschaffung sein.

Farben:

Fresh Lime Metallic und Storm Silver Metallic sind ausschließlich für den Jazz Hybrid erhältlich, sonst gibt es noch  Taffeta White, Alabaster Silver Metallic, Crystal Black Pear, Milano Red, Azure Blue Metallic, Deep Sapphire Blue Pearl. Hört sich exotisch bis cocktailartig an, ist aber nicht sooo außergewöhnlich, wer sich unter den vollmundigen Farbbezeichnungen nix vorstellen kann, guckt einfach auf die Farbpalette.

Apropos Farben: war ein bunter Tag, hat mir viel Spaß gemacht und ich bin nebenbei noch den neuen Honda Accord und den Honda Insight probegefahren …  und hoffe, ich habe den zweiten Platz bei der Zero Emission Challenge gemacht, aber leider gibt es immer noch keine Ergebnisliste auf der Facebook-Page (liefere ich dann nach).

Ausblick: ab 2012 wird der Jazz auch als rein batterieelektrisches Fahrzeug angeboten werden – aber leider nur in China. Mal gucken, ob und wann er zu uns nach Deutschland kommt.

Weitere Artikel – von anderen – über den Honda Jazz Hybrid:

Disclosure: HONDA hat meine Reisekosten übernommen, redaktionell hat HONDA jedoch keinen Einfluss auf meinen Artikel.

11 Gedanken zu “Probefahrt + Testbericht Honda Jazz Hybrid 2011

  1. Pingback: Nicole Y. Männl
  2. Pingback: Dominik
  3. Pingback: Start für das neue Modelljahr bei Honda: Der Jazz mit Hybridantrieb » Auto & Motorsport
  4. Pingback: Robert Basic
  5. Pingback: Carmio.de
  6. Pingback: die-testfahrer.de
  7. Pingback: CEEA orgas KD-LAN
  8. Irgendwie könnte ich mich nicht damit abfinden dass die Gasannahme erschwert wird. Ich bin ein solches Fahrzeug bereits gefahren und muss sagen ich tendiere dann dazu dieses Vor- und Zurückschaukeln mit dem Oberkörper an den Tag zu legen damit es gefühlt schneller vorwärts geht.
    Klasse Testbericht, vielen Dank!

    1. bycan, Du brauchst ja nicht in diesen Econ-Modus auf D zu schalten, wenn Du Leistung abfordern möchtest (und nicht sparsam fahren möchtest). Wenn Du hingegen im Stop-and-Go in der Stadt bist, dann macht das mehr Sinn, finde ich. Ist ja immer individuell, wie man fährt, … :-)

  9. Schön, den Robert Basic auch mal quasi „live“ zu sehen. Auf der Straße hätte ich ihn sonst nicht erkennen können.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.