Kultur & Religion
Sprache
In Marokko werden diverse marokkanisch-arabische Dialekte gesprochen, wobei sich die städtischen Dialekte (dâriža) stark von den ländlichen (lahža) unterscheiden und auch ein höheres Prestige genießen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung besteht aus Berbern, von denen allerdings nicht alle ihre ursprünglichen Sprachen sprechen. Grundsätzlich wird von den Berbersprachen Tarifit im Norden, Taschelhit im Süden und Tamazight im Südosten gesprochen. Die meisten Berber sind heute mehrsprachig in Berberisch, Marokkanisch-Arabisch, Hocharabisch, Französisch oder Spanisch. In den letzten Jahrzehnten hat aber das Berberische wieder zunehmend an Raum gewonnen. Gleichzeitig hat auch die Bedeutung der berberischen Schrift gewonnen, wie sie beispielsweise noch bei den Tuareg in Gebrauch ist. Die allgemeine Schriftsprache bleibt aber Hocharabisch.
Auch die französische Sprache genießt einen hohen Stellenwert. Sie wird insbesondere im höheren Schulwesen, an Universitäten und als Korrespondenzsprache verwendet. Im Norden spielt noch immer die ehemals dominierende spanische Sprache eine wichtige Rolle. Unter älteren Leuten ist sie teils noch immer Umgangssprache. In der Westsahara werden primär arabische Dialekte gesprochen, welche unter der Bezeichnung Hassaniye zusammengefasst werden.
Der Islam
Der Islam ist mit knapp 1.6 Milliarden Anhängern die zweitgrößte Religion der Welt. Wie andere monotheistische Religionen wie dem Juden- und dem Christentum, geht der Glaube auf Urvater Abraham, im islamischen Glauben Ibrahim genannt, und seinen Gott Jahve zurück. Im Gegensatz zum christlichen Grundsatz der Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und heiliger Geist) ist im Islam die Lehre vom Tauhīd, der Einheit Gottes, das bestimmende Element. Der Islam gründet auf dem Koran, der für die Gläubigen als das unverfälschte Wort Allahs an den Propheten Mohammed gilt.
Die Entstehung des Islam
Der Prophet wurde um das Jahr 570 nach Christus als Sohn eines Kaufmanns in Mekka im heutigen Saudi-Arabien geboren. Die Arabische Halbinsel war zu diesem Zeitpunkt ein hauptsächlich von Beduinen bewohntes Wüsten- und Steppengebiet. Neben Juden und Christen wurde Arabien von den verschiedensten heidnischen Stammesvölkern bewohnt. Im islamischen Glauben sollte später von der Zeit der Dschāhiliyya, der Epoche der „Unwissenheit“ gesprochen werden. In Mekka wie auch auf Geschäftsreisen als Kaufmann kam der junge Mohammed in Kontakt mit Angehörigen der verschiedensten Religionen. Mohammed war der Ansicht, das die ihm bekannten Religionen zu zügellos seinen. Im Alter von 40 Jahren entschloss er, sich in die Berge zurückzuziehen, nachzudenken und zu meditieren. Dort soll ihm der Erzengel Gabriel erschienen sein. Dieser diktierte Mohammed darauf über die Jahre hinweg die Verse der göttlichen Offenbarung des Korans. Da Mohammed weder lesen noch schreiben konnte teilte er die empfangenen Worte seinem Gefährten und Nachfolger Abu Bakhr mit, der diese aufschrieb. Diese Worte bilden den Koran, das heilige Buch des islamischen Glaubens. Da die Botschaft eines kompromisslosen Monotheismus anfänglich nur sehr wenig Beachtung fand, verließ Mohammed mit seinen Anhängern Mekka und siedelte in die Stadt Medina über. Diese „Hidschra“ genannte Übersiedlung der Glaubensgemeinschaft gilt gleichzeitig als der Beginn der islamischen Zeitrechnung. In Medina angekommen, begann die politische Karriere des Propheten: Mohammed schloss mit der hiesigen Bevölkerung den Bündnisvertrag der „Verfassung von Medina“. Doch war Mohammed auch ein kriegerischer Prophet, der seinen Glauben durch Kriege und Eroberungen ausbreitete und zum Djihad, dem heiligen Krieg gegen die Feinde des Islam aufrief. In Medina kam es zu militärischen Konfrontation mit den dort ansässigen heidnischen Quarisch. Der Prophet organisierte Karawanenüberfälle und bekämpfte die Heiden in den Schlachten von Badr, Uhud sowie schließlich in der sogenannten Grabenschlacht vor Medina. Auch mit den drei wichtigsten jüdischen Stämmen Medinas kam es zur Auseinandersetzung, die zur Vertreibung der Juden aus Medina führten. Nach den blutigen Schlachten gegen die Quarisch und ihren Verbündeten, wurde 628 ein Friedensvertrag mit den Stämmen der arabischen Halbinsel ausgehandelt. Durch einen Vertragsbruch der Mekkaner, folgte im Jahre 630 die Eroberung Mekkas durch die Truppen Mohammeds. Zwei Jahre später starb der Prophet des islamischen Glaubens. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich der islamische Machtbereich bereits über die gesamte arabische Halbinsel. Nach dem Tod Mohammeds wurde seine Stellung als religiöser Führer von sogenannten Kalifen übernommen.
Die fünf Säulen des Islam
Die religiösen Grundpflichten, die jeder Anhänger der islamischen Religion zu befolgen hat, werden in den fünf Säulen des Islam zusammengefasst. Dies sind das Glaubensbekenntnis (Schahada), das fünfmalige Gebet am Tag (Salat), die Almosensteuer (Sakat), das Fasten an Ramadan (Saum) sowie die Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch).
Glaubensbekenntnis (Schahada)
Das islamische Glaubensbekenntnis lautet folgendermaßen:
aschhadu an lā ilāha illā ‚llāh wa-aschhadu anna Muhammadan rasūlullāh/ أشهد أن لا إله إلا الله وأشهد أنّ محمدا رسول الله /ašhadu an lā ilāha illā ‚llāh, wa-ašhadu anna muḥammadan rasūlu ‚llāh/„Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Gott gibt und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist.“
Mit dieser aus zwei Teilen bestehenden Formel bekennt sich der Muslim eindeutig zum strengen Monotheismus, zu Mohammeds prophetischer Sendung und dessen Offenbarung, dem Koran, und somit dem Islam selbst. Wer das Glaubensbekenntnis bei vollem Bewusstsein vor zwei Zeugen spricht, gilt als Muslim
Rituelles Gebet (Salat)
Das rituelle Gebet soll fünfmal am Tag absolviert werden: Vor dem Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und beim Einbruch der Nacht. Vor jedem Gebet ist eine Ankündigung durch den Gebetsruf sowie eine rituelle Waschung Pflicht. Zusätzlich hat sich der Gläubige ins Bewusstsein zu rufen, dass er das Gebet nicht aus Routine sondern einzig darum, Allah zu dienen, vollzieht. Um dem Gebet den notwendigen Weihezustand zu verleihen folgt darauf die Formel „Gott ist grösser“ (arabisch: Allāhu akbar). Im Stehen werden darauf weitere Formeln und die erste Sure des Koran rezitiert. Darauf folgen mehrere, von verschiedenen Formeln begleitete Niederwerfungen die in Richtung Mekka führen. Nach einigen weiteren Formeln findet das Gebet seinen Abschluss. Das Gebet kann grundsätzlich an jedem sauberen Ort, eventuell auf einem Gebetsteppich vollzogen werden. Idealerweise eignet sich dazu aber die Moschee. Am Freitag wird das Mittagsgebet durch ein für Männer verpflichtendes und für Frauen empfohlenes Gemeinschaftsgebet ersetzt welches von einer Predigt begleitet wird.
Almosensteuer (Sakat)
Jeder psychisch gesunde, freie, erwachsene und finanziell dazu fähige Muslim hat die Almosensteuer zu entrichten. Diese dient der finanziellen Beihilfe von Armen, Sklaven, Schuldner und Reisenden sowie für den Dschihad, dem täglichen Kampf, Allah zu dienen (großer Dschihad) einerseits und der militärischen Verteidigung des Glauben (kleiner Dschihad) andererseits. Die Höhe der Almosensteuer ist abhängig von der Einkunftsart und beträgt zwischen 2,5 und 10 Prozent des Einkommens. Eine weitere Besteuerungsgrundlage für den Sakat ist das Einkommen des Steuerpflichtigen. Der Sakat ist eine fromme Handlung und religiöse Pflicht eines jeden Muslims und kann deshalb nur Muslimen zugute kommen.
Fasten (Saum)
Gefastet wird im Islam jeweils während des muslimischen Monats Ramadan. Der islamische Kalender verschiebt sich immer um 11 Tage gegenüber dem gregorianischen Kalender. Gefastet wird jeweils von Beginn der Morgendämmerung an – wenn man einen weißen Faden von einem schwarzen unterschieden kann (Sure 2, Vers 187) – bis zum vollendeten Sonnenuntergang. Während dieser Zeit darf weder gegessen noch getrunken werden. Auch das Rauchen und ehelicher Verkehr sind während dieser Zeit nicht erlaubt. Mit dem Fest des Fastenbrechens (‚Īd al-fitr) endet der Ramadan. Häufig wird das Fasten mit einer Dattel und mit einem Glas Milch beendet – so wie es damals der Prophet getan hat.
Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch)
Jeder Muslim soll mindestens einmal im Leben die Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch) antreten, sofern er körperlich und finanziell dazu in der Lage ist. Die Pilgerfahrt findet jeweils im letzten Mondmonat Dhu l-hiddscha statt. In Mekka angekommen, sollte der Pilger zudem die Kaaba, den 13 Meter hohen Würfel, der das zentrale Heiligtum des Islams darstellt, sieben Mal umschreiten.
Richtungen des Islams
Sunniten
Mit 85 Prozent bilden die Sunniten die größte Glaubensrichtung innerhalb des Islams. Sie unterscheiden sich wiederum ihren Rechtsschulen der Hanafiten, Malikiten, Hanbaliten und Schafiiten, die häufig sehr unterschiedlich geografisch verteilt sind. Die ebenfalls zur sunnitischen Glaubensrichtung gehörigen Wahhabiten sind keine eigene Rechtsschule sondern gehören den Hanbaliten an.
Die Sunniten unterscheiden sich zu den Schiiten, der zweitgrößten islamischen Glaubensgemeinschaft, in ihrer Überzeugung über die Rechtsmäßigkeit der Herrschaft des Kalifen. In der sunnitischen Glaubensrichtung gilt der Kalif als ein Führer, der von seinen Anhängern aufgrund von weltlichen, administrativen Fähigkeiten gewählt wird.
Schiiten
Für die Schiiten darf der Kalif nur ein rechtsmäßiger Nachfolger Mohammeds und damit auch Nachfolger seines Schwiegersohns Ali (4. Kalif) sein. Während der Kalif ein weltlicher Verteidiger seiner Religionsgemeinschaft ist, gilt im schiitischen Glauben ein Imam ein unfehlbares und vollkommen geistliches Oberhaupt mit göttlicher Macht. So kommt dem Imam in der schiitischen Glaubensrichtung eine viel größere Macht zu. Zirka 15 Prozent der Muslime sind Schiiten. Sie sind vor allem im Libanon, Bahrain, Aserbaidschan sowie im Irak und Iran, wo sie die Bevölkerungsmehrheit stellen, zuhause. Weiter gibt es die Untergruppe der Ismailiten, die vor allem in Indien und Pakistan, Afghanistan und Tadschikistan leben, sowie die Zaiditen im Jemen.
Charidschiiten
Die Charidschiiten sind die Nachfolger der Anhänger Ali’s, die sich jedoch von diesem abgewandt haben. Sie gelten als älteste religiöse Sekte des Islam und lehnen die Legimitation von Ali, wie auch von Utman als rechtsmäßigen Kalifen ab. Die Charidschiiten leben heute vor allem im Oman, in der algerischen Sahara sowie auf der tunesischen Insel Djerba.
Sufisten
Bis zum neunten Jahrhundert waren die Sufisten eine asketische Randgruppe unter den Muslimen, die eine besonders spirituelle Orientierung lebten. Im 12. Jahrhundert bildete sich der Sufi-Orden aus, der auch religionspolitische Funktionen wie Volksfrömmigkeit und Mission beinhaltet. Heute gilt der Begriff Sufismus als Sammelbegriff für alle Strömungen im Islam, die eine asketische und mystische Lebensweise pflegen. In ihren praktischen und theoretischen Lehren beziehen sich die Sufisten auf einen „inneren Sinn“ des Korans und seiner Verse, die sich auf eine individuelle Beziehung oder Unmittelbarkeit zu Allah beziehen lassen. Das Leben Mohammeds gilt für die Sufisten als vorbildlich und spirituell besonders wertvoll.
Die heiligen Stätten des Islams
Die Stadt Mekka in Saudi-Arabien gilt als heiligste aller Städten des Islam. Hier wurde der Prophet Mohammed geboren und hier befindet sich die Kaba, das zentrale Heiligtum des Islams, das die Gebetsrichtung bestimmt. Als zweitwichtigste Stadt im Islam gilt das nördlich von Mekka gelegene Medina. Hier konnte der Prophet Mohammed erste politische Macht entfalten. Auch Jerusalem gilt als eine der heiligen Stätten des Islam. Die Stadt soll die erste Gebetsrichtung vorgegeben haben, weshalb dort die al-Aqsa-Moschee errichtet wurde. Neben den drei heiligsten Stätten gibt es in der ganzen islamischen Welt Wallfahrtsorte mit teilweise regionaler Bedeutung. Meistens handelt es sich dabei um Grabstätten von Gefährten Mohammeds, Imamen oder Heiligen. Doch ist die Benennung von Stätten mit besonderer Bedeutung als „heilig“ im Islam ein äußerst kontroverses Thema. Für die Schiiten und Aleviten gelten zudem die Märtyrer-Gräber der irakischen Stadt Kerbela sowie die ehemals schiitische Hauptstadt Kufa, ebenfalls im Irak gelegen, als heilig.
Islam in Marokko
Bis zur islamischen Eroberung im 8. Jahrhundert bewohnten mehrheitlich jüdische und christliche Berberstämme das Gebiet des heutigen Marokko. Am Ende des 8. Jahrhunderts gründete Idriss I von Fès sein „arabisches Reich“ und regierte anfänglich nur über wenige Araber. Schnell nahmen darauf viele jüdische und christliche Berber den islamischen Glauben an, so dass das Christentum in Marokko bis zum 11. Jahrhundert praktisch erlosch. Das Judentum erwies sich derweil als zäher. Obwohl viele Juden verachtet und bedrängt wurden, behielten Zehntausende ihren Glauben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte ein Großteil der jüdischen Bevölkerung nach Israel aus, so dass heute noch knapp 8000 Juden im Land leben. Heute ist Marokko ein zu über 99 Prozent islamisches Land, in welchem die Sunnitische Glaubensrichtung gelebt wird. Marokko gilt als vergleichsweise tolerantes islamisches Land wo der Glaube mit sehr unterschiedlicher Intensität gelebt wird. So herrscht beispielsweise bezüglich der Kleidung eine große Vielfalt. Das traditionelle bodenlange Kapuzengewand Djebllaba ist sehr verbreitet und immer mehr Marokkanerinnen tragen ein Kopftuch. Doch sieht man in Marokko auch sehr viele Mädchen und Frauen mit körperbetonter Kleidung. Auch gegenüber Touristinnen aus dem Westen ist Marokko tolerant. Doch sollten sich Touristinnen auch bewusst sein, dass die Mehrheit der Marokkaner konservativ ist und großen Wert auf islamische Traditionen legt. Es macht deshalb Sinn, Kleidung zu wählen, die Knie und Oberarme bedeckt.
Die Berber
Das Volk der Berber hat seinen Namen von den Römern verliehen bekommen. Für die Römer waren alle, die nicht der griechischen oder der römischen Zivilisation angehörten „Barbaren“. Später wurde diese Bezeichnung von den Arabern auf die Bevölkerung des nordwestlichen Afrikas beschränkt und in diesem Sinn von den europäischen Sprachen als „Berber“ übernommen. Die Berber selbst nennen sich als Volk „Imazighten“, was so viel wie „die freien Menschen“ heißt. Tatsächlich leben die Berber in ihren Dörfern oft ein Leben, das freier von gesellschaftlichen Zwängen ist, was besonders gut bei der Stellung der Frauen zu beobachten ist. Die Berber sind eigentlich nur nach ihrer Sprache als Volk zu definieren und auch diese beinhaltet drei verschiedenen Untersprachen sowie eine Vielzahl von Dialekten. Von der ethnischen Herkunft her ist „Berber“ aber ein Überbegriff für Völker verschiedener Rassen aus Nordafrika, die alle zur Völkerfamilie der Hamiten zählen. Schätzungsweise gibt es etwa 10 Millionen Berber in Marokko und den anderen Maghreb-Ländern. In Marokko leben die Berber meist im Rif und dem Atlasgebirge sowie in den Oasen im Süden des Landes. Neben Marokko, wo der Großteil der berberischen Bevölkerung lebt, gibt es weitere Berberstämme in Algerien und Tunesien und vereinzelt auch in Ägypten.
In den ländlichen Gebieten leben die Berber in „Ksar“ genannten befestigten Dörfern, die meistens aus Lehmziegeln gebaut sind. Unterwegs und in diesen Dörfern ist der auffallendste Unterschied zur arabischen Gesellschaft, dass sich die Berberfrauen oftmals unverschleiert zeigen. Auch im Verhältnis zu den Männern sind die Berberfrauen freier als die Araberinnen. Einer vorislamischen Tradition entsprechend, können sie sich ihre Partner sogar in einem gewissen Rahmen frei wählen. Die Dorfversammlungen, in denen Vertreter der Familienclans über die Angelegenheiten des Dorfes beraten und entscheiden, sind jedoch auch bei den Berbern reine Männersache. Für die äußere Erscheinung der Frauen ist bei den Berbern auch der Gebrauch der Hennapflanze mit ihrem roten Farbstoff charakteristisch. Diese hat nicht nur eine kosmetische und dekorative Funktion, sondern soll auch bestimmte Krankheiten heilen und böse Geister vertreiben. Außerdem ist Henna ein Symbol der Eintracht und des Friedens – das Wort „Henna“ bedeutet auch „es schenkt Frieden“.
Die Berber hatten in ihrer langen Geschichte mehrfach eigene Staaten, wie die Königreiche Tahert, Tlemcen und Kairouan. Da sie heute in den Maghreb-Ländern überall eine Minderheit darstellen, haben sie in keinem dieser Länder mehr politische Macht. Während der französischen Kolonialzeit wurden Berber und Araber bewusst gegeneinander ausgespielt. Dabei wurde der berberische Pascha von Marrakesch in seinem Machtkampf gegen den arabischen Sultan unterstützt. Die Berberstämme erhielten zudem eigenes Recht, das jedoch mit der Unabhängigkeit 1956 wieder abgeschafft wurde.