Durch die Schächentaler Windgällen

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Einführung
Obschon mit fast 2000 Höhenmetern durch teils wegloses Gelände kein leichter Spaziergang angekündigt war, fand diese Etappe doch erfreulich grossen Zuspruch. Sie führte uns durch eine durch schroffe Kalksteinstöcke geprägte aber sehr eindrückliche Landschaft und war somit natürlich besonders attraktiv.
Routenführung in der Etappe 4:
  Muotathal Hinterthal - Hürital - Liblisbüel - Grund - Wängi - Rindermatt - Grundplanggen - Oberalp - Chli Töli - Alpler Tor - Mettener Butzli - Friteren - Halten - Unterschächen
Teilnehmer an der Etappe 4:
  Willem Koppenol
Sandra Loss
Mauro Perseghini
Heinz Rüegger
Aswin Verhoeven

Tagebuchausschnitte
Durch das anfangs nasse Hürital auf die Rindermatt
Die Wege, Wiesen und Wälderwaren noch nass vom Gewitterregen des vorhergegangenen Tages als wir uns frühmorgens durchs Hürital auf den Wege machten, aber die Sonne tat bald ihre Wirkung und wir konnten uns nach Überwindung der ersten 700 Höhenmetern zu einem Znüni ins trockene Gras setzen. In einer der Spitzkehren der ins Chinzertal führenden Alpstrasse verliessen wir dann das bereits zuvor mit dem Velo erkundete Gelände und erklommmen parallel zum Bachlauf mit dem eindrücklichen Wasserfall die Rindermatt.
Kraxlerei zum Chli Törli
Oberhalb der Rindermatt wurde das Gelände im Gebiet der grasbewachsenen Grundplanggen merklich steiler, um dann beim Berglichopf in eine Terrasse überzugehen. Drei viertel der Höhendifferenz waren bereits geschafft und ein kleines Seelein -oder grösserer Tümpfel - lud zu einer Mittagsrast ein. Leider verschlechterte sich nun das Wetter und der Himmel bedeckte sich nun mit einer Wolkenschicht, als wir begannen die Geröllfelder, die sich vom Scharz Stock herunterzogen, zu erklimmen. Um das Zurückrutschen zu minimisieren hielten wir uns an die Nähe der Felswand des Schwarz Stocks und erreichten kraxelnd auf direkter Linie das Chli Törli auf 2447 m. Nach Osten bot sich ein schöner Ausblick zur Gegend mit dem Glattalpsee und den Felswänden der Jegerstöcke und dem Karstgebiet der Silberen.
Traverse über Restschneefelder zum Alpler Tor
Der zweite Übergang unserer Etappe, das Alpler Tor, liegt lediglich 800 m im Südwesten und praktisch auf gleicher Höhe, doch mussten wir die schroff abfallenden Felswände umgehen und deshalb vorerst ein wenig in Richtung Bisistal absteigen. Wir versuchten möglichst wenig an Höhe zu verlieren und hatten deshalb die hartgefrorenen Schneefelder am Fusse der Felsen zu traversieren. Glücklicherweise liefen diese relativ flach aus und war deshalb keine exponierte Lage vorhanden, sonst wäre diese Passage ohne Steigeisen wohl recht heikel gewesen.
Windgepeitschtes Alper Tor
Von etwas unterhalb gesehen, präsentierte sich uns das Alpler Tor als eine etwas breitere Scharte im Felsgrat, welcher sich von den Schächentaler Windgällen zum Alplertorstock hinzieht. Es erweckt fast den Eindruck, als hätte ein Riese beim Queren seinen Fuss auf den Grat gesetzt und wäre dabei ein wenig eingebrochen. Vielleicht könnte es sich sogar um eine diabolische Gestalt gehandelt haben, deren Rückkehr mit dem hier auf der Höhe errichteten Kreuz Einhalt geboten werden soll. Der Wiederaufstieg zum Alpler Tor erfolgte teilweise auf den nordseits noch vorhandenen Schneefeldern in direkter Linie, teils etwas ausholend über die gut gestuften Felsbänder zur linken oder rechten Seite. Auf der Lücke blies uns dann ein steifer Wind ins Gesicht, welcher die früher angekommenen der Gruppe bereits zum Tenuewechsel und in den Windschatten der Felsen gezwungen hatte.
Schnellabstieg ins Schächental
Der letzte Kurs des Postautos von Unterschächen nach Flüelen gab die Zeitlimite für den Abstieg über die verbleibenden 1450 Höhenmeter vor und zwang uns, diesen recht zügig an zu gehen. Dass Abstiege nicht die gleichen Qualifikationen erfordern wie die Aufstiege machte sich bald einmal bemerkbar und Kollegen, die zu den Ersten oben zählten blieben auf dem etwas rutschigen Geröllfeld auf der Südseite des Alplertors bald einmal ein bisschen zurück. Da die steil abfallenden Felswände des Berglichopfs mussten in Richtung Hoch Windgällen umgangen werden, wo sich dann eine gute Passage runter auf das Mettener Butzli auftat. Der Rest des Weges war problemlos aber dass steile und zudem schnelle Abstiege gerne in die Gelenke gehen können zeigte sich bald. Ein Teil unserer Gruppe erwog deshalb als Ersatzziel den Ort Urigen anzusteuern, um sich bereits dort ins Postauto zu setzen.
Hürital hinter Liplisbüel Hürital hinter Liplisbüel (SL)
Sandra Loss in den Grundplanggen Sandra Loss, Grundplanggen
Gesamtteam im Chli Törli Gesamtteam im Chli Törli (WK)
Kreuz im Alpler Tor Kreuz im Alpler Tor (MP)
Schuttfeld im Abstieg vom Alpler Tor Abstieg vom Alpler Tor (SL)

Willem Koppenol Willem Koppenol Aswin Verhoeven Aswin Verhoeven Mauro Perseghini Mauro Perseghini
   

Etappen der Direttissima durch die Schweiz
Von Schaffhausen an den Zürichsee. Unterwegs mit dem Mountainbike.
Überquerung des Zürichsees. Schwimmend und rudernd nach Richterswil.
Schwyzer Voralpen. Mit dem Bike über die Schwyzer Eggen nach Muotathal.
Schächentaler Windgällen. Wandernd über Chli und Alpler Tor ins Schächental.
Schärhorngriggeli. Alpine Tour mit Querung des Hüfifirns ins Maderanertal.
Cavardiras. Vom Maderanertal über den Brunnipass ins Vorderrheintal.
Pass Casatscha. Vom Medels über den Alpenhauptkamm ins Valle Santa Maria.
Pizzo Molare. Gratwanderung zwischen Valle di Blenio und Valle Leventina.
Poncione Rosso. Königsetappe zwischen Valle Leventina und Val Verzasca.
Sottoceneri. Von der Magadinoebene ins Sottoceneri und nach Chiasso.
 
Einige Zahlen zur 4. Etappe
Datum:
Startpunkt:
 
Zielpunkt:
 
Direktdistanz:
Kursabweichung:
Tiefster Punkt:
 
Höchster Punkt:
 
Höhenmeter:
14. Juli 2001 Muotathal
700650/203700
Unterschächen
702750/191350
12.5 km, 5.6 %
1650 m, 7.4 ‰
Hinterthal
624 m
Alpler Tor
2448 m
1970 m

Foto Galerien
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Heinz Rüegger - 01.04.2006 HOME