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Orte der Kraft

ODILIENBERG IN FRANKREICH
DIE GEHEIMNISSE
DER LÄNGSTEN ZYKLOPENMAUER EUROPAS
UND DES KRAFTPLATZES DES FEEN-PLATEAUS



UPDATE - 09. September 2006
UPDATE - 12. Mai 2008




Etwa 30 km südwestlich von Strasburg (Elsass, Frankreich) verbirgt sich in den dichten Vogesenwäldern die größte Zyklopenmauer Europas, die selbst ähnliche Bauwerke von Malta oder Mykene in den Schatten stellte. Unbekannte Baumeister haben auf dem wasserarmen Mont Ste. Odile drei Hochplateaus mit drei gigantischen Mauerkreisen umschlossen:

  • Im Norden der STOLLBERG (41 ha) mit ELSBERG und FEENPLATZ
  • In der Mitte die GROSSMATT (32,5 ha) mit dem Kloster der HEILIGEN ODILIA / OTTILIE / ODILE
  • Im Süden die BLOSS (44,5 ha) mit dem Sonnenheiligtum MENELSTEIN




Das über zehn Kilometer lange Mammutwerk war ursprünglich drei bis vier Meter hoch und zwei bis drei Meter dick. 300 000 Buntsandsteinquader - insgesamt fast 60 000 Kubikmeter Stein - bewegten die unbekannten Baumeister an den oft gefährlichen Abhängen. Manche Blöcke messen 2,80 m x 1,60 m x 0,80 m. Befestigt wurden die Steine mit Eichenbolzen in Schwalbenschwanztechnik, in der Art, wie man sie mit Metallbolzen in Ras Shamrah (Ugarith) und Denderah (Altägypten) für die riesigen Tempelanlagen nutzte.

Die Mauer wurde ständig umgebaut oder erneuert. Große Restaurierungsphasen vermuten Forscher in der Zeit der Kelten, der Römer und der Franken. Auch ein kleines Stück Zusatzmauer aus der Zeit der Michaelsberg-Kultur konnte ausgegraben werden, gehört aber nicht zum ursprünglichen Komplex. Leider sind bisher keine Eichenbolzen aus der ältesten Bauphase gefunden worden, so dass die genaue Datierung weiterhin ein Rätsel für die Archäologen bleibt. Auch der neueste Sensationsfund muss erst genau im Zusammenhang untersucht werden, obwohl die Presse vorschnell mit des Rätsels Lösung lockte.



EIN SENSATIONSFUND

Die Medien haben es natürlich gleich besser gewusst: Die Heidenmauer sei erst unter den Franken gebaut worden, wie ein Sensationsfund beweise. Wissenschaftler und die Fachpresse sind mit solchen Aussagen sehr viel vorsichtiger.

Die Tatsachen: Anfang des Jahres 2003 wurde den landesgeschichtlichen Behörden ein Fund aus Privatbesitz zurück gegeben. Ein Gelehrter und Privatsammler hatte zwischen 1873 und 1875 an der NW-Flanke des Berges 65 Holzbolzen aus der Mauer geholt. Glück für die Archäologen: Der Mann hatte viele Bolzen datiert und die Fundstelle beschrieben. Etwa 18 Zapfen davon, alle aus Eichenholz, konnten die Wissenschaftler sicher auf das letzte Viertel des siebten nachchristlichen Jahrhunderts bis zum beginnenden achten Jahrhundert datieren. Radiokarbon- und C14-Untersuchungen bestätigten das Ergebnis. Die restlichen Zapfen konnten nicht zweifelsfrei datiert werden.

Das hieße, dass der Teil der Mauer, den der Gelehrte auseinander genommen hatte, in der Zeit aufgebaut oder restauriert wurde, als die heilige Odilia ihr Kloster gegründet hatte und das Herzogtum Elsass in den Händen ihrer Familie lag. Es bedeutet jedoch nicht, dass die gesamte Heidenmauer erst so spät erbaut wurde. Erkennbare Nachbesserungen, die gewaltigen Ausmaße, unterschiedliche Bauweisen - das alles spricht in den Augen der Archäologen dafür, dass die Mauer nicht in einer kurzen Epoche errichtet wurde. Eine deutsch-französische Expertengruppe überprüft deshalb Zapfen aus anderen Funden, vergleicht restaurierte Teile und unternimmt weitere Vergleichsgrabungen.



GEHEIMNISVOLLER SINN

Was aber sollte dieses nördlich der Alpen einmalige Mammutbauwerk schützen? Obwohl zumindest Kelten und Römer die Heidenmauer als Wehrmauer nutzten, fanden Archäologen für die Zeit davor keinerlei Hinweise auf Kämpfe. Die Wasserarmut macht eine Besiedlung des 118 ha großen Gebietes unwahrscheinlich. Abenteuerlich sind die Thesen selbst ernsthafter Forscher, zu erklären, warum Menschen ein so gigantisches Bauwerk in Angriff nehmen und über solche langen Zeiträume pflegten. Die These, es habe sich um einen geschützten Raum, ein Heiligtum, gehandelt - könnte dadurch gestützt werden, dass dieser Berg schon in frühesten Zeiten, lange vor dem Kloster, als heilig galt. Und für Heiligtümer und heilige Orte war Menschen keine Kraftanstrengung zu groß. Beispiele wie Stonehenge (England), Newgrange (Irland), Carnac (Bretagne) und die gotischen Kathedralen Europas zeugen davon.

Die Menschen des Paläolithikums sahen die ersten heiligen Plätze in Grotten. Mit der Klimaerwärmung der endenden Eiszeit hielten sie sich vermehrt draussen auf, die großen Fluten um 10 500 v.u.Z. (Sintflutmythen) ließen Berggipfel als heilige Inseln erscheinen. Im Neolithikum schließlich verehrten die Menschen ganze Berge.

Der Elsässer Michel Vogt (Michel Vogt: L'enceinte mystérieuse de Mont Ste. Odile, Selbstverlag) schlug die Hypothese vor, die Heidenmauer habe bereits in der Steinzeit gebaut werden können, weil Technik und Wissen für solch ein Projekt vollkommen ausreichten. Während er einen Wissenstransfer aus der Ägeis über die Bernsteinstrasse annimmt, zeigte Petra van Cronenburg die Wahrscheinlichkeit kultureller und religiöser Verbindungen bereits zu Zeiten der Immigranten aus dem Balkan (5300 v.u.Z.) und die Ähnlichkeiten mediterraner Techniken und Kultur mit denen der Kultur von LA HOGUETTE nahe des Odilienberges. (Petra van Cronenburg: Geheimnis Odilienberg). Dies bleibt vorerst Hypothese.

Etwa 6000 v.u.Z. bezogen Nomadenjäger ihre Grotten und Unterschlüpfe auf dem ELSBERG und STOLLBERG, zu finden auf dem Nordgipfel. Auf dem Odilienberg finden sich nur Grotten ohne Malereien oder Gravuren, die wenigen älteren archäologischen Funde wurden während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg von Nazis verschleppt oder zerstört.



DAS FEENPLATEAU / DER HEXENPLATZ

Einer der archaischsten Plätze ist das FEENPLATEAU, das im misogynen Mittelalter zu HEXENPLATZ umbenannt wurde mit seinen hunderten von zum Teil wassergefüllten Schalen und dem eindrucksvollen SCHMETTERLINGSSTEIN. Es ist ein Schalenstein, in dessen Mitte ein erwachsener Mensch passt. In Vollmondnächten sah man vom Tal aus hier des öfteren weißgekleidete Frauengestalten tanzen. Daher auch der Name Feenplateau oder Hexentanzplatz. Dieser Ort ist ein sehr alter weiblicher Ritual- und Heilplatz, der nach unseren Informationen schon vor dem Bau der Mauer genutzt wurde. Einige der Schalen stehen in Resonanz zu bestimmten Organen und könnten zur Zubereitung von speziellen Heilmitteln gedient haben.

Die meisten Bechersteine in Frankreich und besonders im Elsass entstanden etwa um 5000 v.u.Z. Bereits in der Altsteinzeit fingen die Menschen an, die durch natürliche Erosion entstandenen Löcher in Felsen künstlich zu vergrössern und ihnen verschiedene Formen zu geben. Die Rituale sind unbekannt, jedoch konnte von Religionswissenschaftlern rekonstruiert werden, dass die Steine mit einer Wasser-Himmel-Todes-Göttin zu verbinden sind. Die meisten davon befinden sich auf oder bei neolithischen Grabstätten. Die Verehrung dieser Göttin beginnt im Elsass um 5500 v.u.Z. Die sogenannten BANDKERAMIKER, die um 5300 v.u.Z. aus dem Balkan einwanderten, scheinen diese Göttin mit ihrer eigenen vermischt zu haben. Hier gibt es ausserdem Hinweise auf eine sogenannte Augen-Göttin, deren kulturelle Wanderung von Kleinasien über Europa bis nach Afrika Crawford nachweisen konnte. Überraschenderweise finden sich Teile ihres Mythos in der Odiliengeschichte wieder.

Die ältesten, noch vorhandenen archäologischen Funde datieren von 4300 v.u.Z. Ein kleines Stück Mauer, das von der MICHELSBERGKULTUR um 4200 v.u.Z. gebaut wurde, beweist, dass damals die Besiedlung des Berges begann. In den neolithischen Zeiten davor siedelten die Menschen in den Ebenen nahe der Flüsse. Archäologen fanden vier grosse neolithische Dörfer und ein wichtiges Atelier für Werkzeuge und Keramik bei ROSHEIM am Fusse des Odilienberges. Sie sprechen von "einem der wichtigsten neolithischen Keramikfunde Europas". Die Verehrung der neolithischen Göttin nahm etwa um 4000 v.u.Z. im sogenannten Megalithicum ab. Sie wurde ganz durch männliche Götter ersetzt, als die GLOCKENBECHER-ZIVILISATION um 2500 v.u.Z. Dolmen und Göttinnen zerstörte und neolithische Gräber plünderte.

Inzwischen wird der Berg ALTITONA Mont Ste. Odile oder Odilienberg genannt, nach der Heiligen Odilia (660-720 u.Z.), die auf dem Gipfel der Grossmatt ihr berühmtes Kloster gründete. Altitona, von lat. altitonans, wurde der Berg bis ins Mittelalter genannt. Das Attribut gehört zu Blitzgöttern, in männlicher Form war es ein Beinamen Jupiters.


BILDER VON UNSERER EXKURSION DES FEENPLATEAUS (12.August 2006)
Photos: ritchie, außer *) © badenpage.de


Unser Ausgangspunkt war das Kloster der heiligen Odilia auf dem Gipfel des Odilienberges *)


Leider war das Wetter nicht so, wie wir es uns für diesen Augusttag gewünscht hätten, aber immerhin sind wir bis zum Rückweg vom Regen verschont geblieben.


Auf gehts zum Hexenplatz!


Bereits auf dem Weg vorbei am Kloster wurde die Magie des Ortes mehr und mehr spürbar.




Es ist ein langer Weg zur Wahrheit - vergesst nicht genügend Proviant mitzunehmen!


Noch ein Freund aus Luxemburg stößt auf seiner Durchreise zu unserer kleinen Pilgergruppe.


Und hinüber geht es zum Feenplateau auf der anderen Seite der Lichtung am Fuße des Odilienberges.


Ja, hier wäre in der Tat genügend Landeplatz für unsere Sternenfreunde.


Und wo geht es jetzt lang?


Endlich der erste Hinweis auf das Feenplateau.


Und weiter gehts ...


Lustige Gesellen am Wegesrand, die allerdings nicht alle so wenig Scheu vor der Kamera zeigten, wie dieser hölzerne Freund hier ...


Der Blick hinüber zum Klosterberg, von dem wir gestartet waren.


Endlich am Ziel, dem Feenplatz mit dem "Schmetterlingsstein", auf dem wir das Heilungsritual für Mutter Erde abhielten. Ich spare mir den Versuch, in Worte beschreiben zu wollen, was du fühlst, wenn du dich in dieses Zentrum der Kraft begibst.


Nach dem Ritual ist vor dem Ritual ...


Noch ein Blick hinunter in die oberrheinische Tiefebene zum Schwarzwald.

ICH BIN - WIR SIND MUTTER ERDE


Textquellen und Hintergrundinformationen:
www.cronenburg.net/megaliths.htm
www.badenpage.de/alsace/st_odile/index.html
www.newerla.de/Orte/Odilienberg.htm
www.wissenschaft-online.de: Geheimnis eines Ringwalls

Buchempfehlung:
Petra van Cronenburg: Geheimnis Odilienberg. Eine Reise durch heilige Räume und Zeiten


www.ancient-mysteries.de