Alexander und Wilhelm von Humboldt

Wilhelm (l.) und Alexander (r.) von Humboldt. Porzellan-Medaillons (Dm: 79mm) anlässlich des 200. Geburtstags von Wilhelm von Humboldt, 1967 / © Sammlung PRISARD
Wilhelm (l.) und Alexander (r.) von Humboldt. Porzellan-Medaillons (Dm: 79mm) anlässlich des 200. Geburtstags von Wilhelm von Humboldt, 1967 / © Sammlung PRISARD

Biografie

Wilhelm von Humboldt

(* 22.06.1767 in Potsdam, 08.04.1835 in Tegel)

Deutscher Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Berliner Universität

(heute: Humboldt-Universität zu Berlin)

 

Alexander von Humboldt

(* 14.09.1769 in Berlin, 06.05.1859 in Berlin)

Deutscher Naturforscher und Wissenschaftler,

Begründer der empirischen Geographie.

 

In väterlicher Linie entstammten die Gebrüder Humboldt einem pommerschen Adelsgeschlecht. Ihr Vater, Alexander Georg von Humboldt (1720-1779), hatte 1766 die junge Witwe Marie-Elisabeth von Hollwede, geb. Colomb, geheiratet. Über ihre Mutter waren die Humboldt-Brüder Nachkommen französischer Glaubensflüchtlinge, denn Marie-Elisabeth von Humboldt (1741-1796) entstammte einer hugenottischen Kaufmanns- und Kunsthandwerkerfamilie. Ihr Großvater, der Pariser Kaufmann Henri Colomb, war nach dem Widerruf des Ediktes von Nantes (1685) zunächst nach Kopenhagen ausgewandert. Um 1711 zog er nach Neustadt-an-der-Dosse in der Altmark Brandenburg, wo er in das Direktorium der Königlichen Spiegelmanufaktur eintrat. Bewirkt hatte diese Berufung sein Schwiegervater, der hugenottische Goldschmied Jean-Henri de Moor. Dieser war der Begründer der Hugenottenkolonie in Neustadt und von 1696 bis 1711 selbst Direktor der Manufaktur, in der anfangs ausschließlich hugenottische Handwerker arbeiteten: Neustadt war eine „Manufaktur mit angeschlossener Kolonie“. Auch der Vater von Marie-Elisabeth, Jean-Henri Colomb (1695-1759), war von 1733 bis 1741 Direktor der Neustädter Spiegelmanufaktur. Danach ließ er sich in Berlin nieder, wo er im preußischen Staatsdienst ein hohes Amt übernommen hatte.

 

Eines der größten Verdienste von Marie-Elisabeth von Humboldt war die zielstrebige Ausbildung ihrer Söhne in streng calvinistischem Geiste. Alexander schrieb über seinen höheren schulischen Unterricht: „Meine wissenschaftliche Erziehung war sehr sorgfältig. Mein Vater und vor allem meine Mutter (denn der erstere starb, als ich neun Jahre alt war) brachten jedes Opfer, um uns von den berühmtesten Männern […] zu Hause, ohne Schulbesuch, im Sommer auf dem Lande, im Winter in der Stadt, immer in großer Zurückgezogenheit, unterrichten zu lassen.“

Urheberrechte

Textwiedergabe mit Genehmigung von Dr. Eckart Birnstiel, Toulouse (F)