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Selbstmord an der Steckdose — Stecker in der Schweiz

(reload vom 29.11.05)

  • Neue Stecker braucht das Land
  • Ein Umzug in die Schweiz bedeutet für Deutsche eine ziemliche Schraubarbeit. Die deutschen Schuko (=Schutz-Kontakt)-Stecker passen in keine Schweizer Steckdose. Also werden neue Stecker gekauft, die alten radikal abgeschnitten und die neuen montiert. Steckt man solch einen Stecker dann in eine Schweizer Wandsteckdose, die oftmals mit dem Lichtschalter kombiniert ist, dann kann mit ein bisschen Geschick leicht Selbstmord begehen. Die Kontakte sind nicht versenkt und führen auch Strom, wenn sie nicht ganz in der Wand stecken, der Phasenprüfer beweist es.
    Stromfalle an der Steckdose

  • Der Selbstmord mit dem Brotmesser
  • Anders als in Deutschland ist es nämlich möglich, einen Stecker leicht aus der Wand zu ziehen, und dann mit etwas Geschick oder unter Zuhilfenahme eines Brotmessers die blanken Kontakte zu berühren.
    Nichts für Kinderfinger

    Doch zum Glück haben wir in der Schweiz ein hochwirksames Sicherungssystem, dass sofort den Stromkreis unterbricht, sollte mal der Föhn in die Badewanne fallen sollte. In der französischen Schweiz heisst das Ding ja „Foehn“ oder „sèch-cheveux„. Das Wort „Fön“ hingegen ist nur noch ein Markenname. Ob sich „Fon“ und „Fax“ auch als Markennamen eintragen lassen?
    Bleiben wir doch lieber beim englischen „hair-drier/dryer„.

    Zum Thema „Stromnetz in der Schweiz“ schrieb mir ein Leser der Blogwiese:

    Die Beobachtung zum eidgenössischen Stromnetz kann ich voll und ganz bestätigen. Als ich vor viereinhalb Jahren in die Schweiz kam, erlebte ich die bösen Überraschungen. Vielleicht weniger wegen der abnormen Stecker, als wegen der offenbar geringeren Stromaufnahme der hiesigen Geräte.
    Denn immer wenn ich im Personalhaus des Hotels, in dem ich damals noch arbeitete, den Wasserkocher, das Bügeleisen oder den Haartrockner einschaltete, wurden mindestens die Lichter dunkler, oftmals flogen gleich die Sicherungen auf der gesamten Etage raus.

    Das wiederum brachte dann jedes Mal den Hauswart auf den Plan, der die Schmelzsicherung (ja, die gibts tatsächlich noch) auswechseln musste. Ich hatte ja noch geglaubt, ich kann einfach selbst die Automatensicherung wieder einschalten. War wohl nichts;-)

    Na ja. Hotels sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie mit exzessivem Stromverbrauch ihrer Gäste zu rechnen haben. Hätte uns in einem deutschen Provinz-Hotel genauso passieren können.

  • Stecker mit Lichtschalter
  • Ganz besonders praktisch finden wir diese Art von Wandstecker. Der Clou dabei ist, dass man den Stecker links unten über den Lichtschalter am Eingang des Zimmers steuern kann.
    Stecker mit Lichtschalter
    Schliessen Sie hier einfach all ihre Computer, TV-Geräte, CD-Player etc. an, und wenn Sie beim Verlassen des Raumes das Licht ausmachen, ist schwuppdiwupp der ganze Stromfresser-Kram auf einen Schlag abgeschaltet. Besonders nett, wenn Sie noch am PC sitzen, Ihre letzten Daten nicht gespeichert haben, und Ihre Frau betritt den Raum und schaltet das Licht an… unmittelbar darauf ist sofort genug Zeit für ein persönliches Gespräch zwischen Mann und Frau, das Sie sowieso schon lange führen wollten.

    

    6 Responses to “Selbstmord an der Steckdose — Stecker in der Schweiz”

    1. Yogi-TheBear Says:

      Ja….wir armen cheiben Uusländr, die wir uns in die SCWEIZ begeben!
      Also…wir ziehen 1978 in’s Tessin – nach LUGANO d.h. alle schönen Schucostecker absäbeln und diese dösigehn CH-Klemmen anschrauben!
      Umzug nach Porlezza, weil es am italienischen Ende des Luganer Sees doch wesentlich schöner ist – ERGO: CH-Stecker runter…komischen italienischen 3-Pol-Stecker dranbasteln!

      VORRRRSICHT – die Erde funktioniert meistens NICHT – Du hast IMMER „Kriechströme“ am Backofen & GASHERD!!! Es kribbelt…..!

      Rückkehr mit Büro in die Steueroase Campione d’Italia…ja- genau da, wo das tolle Mario Botta-Spielcasino steht…Campione ist eine italienische Exclave auf Schweizer Gebiet – italienisches Staatsgebiet – Schweizer Wirtschaftgebiet – je nach Haus Auswahl unter italienischem 3-Poler, und CH-Stecker – oder zurück zum EUROSTECKER!

      Den Zirkus haben wir 17 (!!!) Jahre mitgemacht! Immer wieder wechseln!
      Uns – siehe da – 1995 – kurz vor unserer Rückkehr in den

      „Grossen Kanton“

      entdecken die ITALIENER etwas gaaaaanz TOLLES auf dem gemeinsanen, europäischen Markt…tätätärätä – den SCHUCO-STECKER!!!

    2. Röbu Says:

      Warum schneiden und schrauben, wenn man auch Adapter nutzen kann? https://www.google.com/search?q=schweizer+eu+stromstecker+adapter&tbm=isch

    3. domino67 Says:

      Hallo

      Die abgebildete T12er Steckdose wird nicht mehr heufig verbaut. Sicherer ist der Typ 13, da dort die drei Löcher, hinter welchen sich die Kontakte befinden, in einem sechs-Eck versenkt sind (siehe Google-Bildersuche, „Tpy 13 Steckdose). Auch sind die Kontaktstifte vieler Stecker heutzutage nicht mehr auf der ganzen Länge leitend, sondern nur im vorderen Bereich.

      Übrigens: In der Schweiz bringt man auf 60x60mm drei Steckdosen unter. Mit dem riesigen, klobigen und hässlichen Schuko-Stecker, braucht man für dieselbe Anzahl drei mal soviel Platz. So brauche ich hinter meinem Schreibtisch keine Steckerleisten, sondern es sind platzsparend 9 Anschlüsse in der Wand angebracht.

      Von Nachteil ist halt, dass ich als Schweizer in die Ferien einen Übergangsstecker mitnehmen muss…

    4. Wan Sin Says:

      Das mit dem Adapter wäre auch mein erster Gedanke gewesen. Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann ist die untereste Steckdose, die Multisteckdose. Wieviele Stecker sollen da wie rein? Gibts davon ein Foto? Davon abgesehen hat man das Problem mit dem Computer auch bei einer normalen Steckerleiste.

    5. Steckdosen Says:

      Hallo,
      Ich würde für häuser mit Kinder Steckdose mit Kindersicherung kaufen.

      MfG
      Steckdosen

    6. fredericus Says:

      Also meine Lieben:
      meine Frau ist Deutsche und ich arbeitete lange Zeit für einen deutschen Betrieb, der auch Elektro-Geräte in die Schweiz – in Zusammenhang mit Einrichtungen – verkaufte. Erstaunlich: die Monteure waren sich einig: das CH.Steckdosensystem ist effizienter und sicherer als das Schuco System! und nebenbei folgendes: Auch in Deutschland findet sich immer mehr dieser 2-polige Stecker an kleineren Geräten, welcher in Deutschland wie in der Schweiz passt. Kommt da der grosse Kanton etwa auf den Geschmack? Nun, sicher ist: der 3-polige CH Stecker kann nur auf eine Weise in die Dose gesteckt werden. Der Schuco Stecker auf 2. Und das heisst – bitte aufpassen! – wenn der Stecker nicht polrichtig eingesteckt ist, steht die Lampe, der Motor, das was-es-auch-sei unter Strom! Ist leicht mit Phasenprüfer nachzuweisen. Der Stromkreis geht dann nämlich durch den Verbraucher hindurch und endet erst am Schalter. Und das ist auch ungesund, weil entsprechend Strahlung abgegeben wird. (z.B. Trafo-Spulen geben ein Magnetfeld ab). Zudem fliessen geringe Mengen an Strom. Wohl kaum messbar – aber auf ganz Deutschland gesehen könnte Angela bei generell richtiger Polung gleich noch ein AKW vom Netz nehmen…
      seid herzlich gegrüsst!