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FORTIS | Imagefilm Stadt Frauenfeld | Magie aus der Dunkelkammer | Debut IRCAM Paris | 'Five in One'

‚FORTIS - Das vergessene Wissen (Januar 2006)
Ein geheimnissvoller Doku-Spielfilm mit Hollywood-Format. Der erste Schweizer Kinofilm in HDV. Produziert unter der Schirmherrschaft der UNESCO.

Grosserfolg im Cinedome Abtwil im April / Mai 2006

DVD demnächst im Verkauf

Musikbeispiele FORTIS
Intro 4:28
(9,8Mb)
Schepenese 3:07
(6,6Mb)
Kathedrale 1:31
(3,3Mb)
Abspann 5:10
(10Mb)
weitere Musikbeispiele

Produzent: VIDECOM
Regie: Christian Ledergerber
Kamera: Tonio Krüger
Schnitt: Roman Weber
Musik: Raphael Tanner



Eine 5.1 – Kinoproduktion mit Breitleinwand-Sound. Ein Hollywood-Filmscore mit symphonischen Musikern und einer Sängerin in Hybrid-Technik von Live-Musikern und Sampling-Technik.

Mehr über den Film: www.fortisderfilm.ch
Musikaufnahmen: www.hardstudios.ch/n2n/page.php?page_id=17&category_id=11


Imagefilm Stadt Frauenfeld

Die Stadt Frauenfeld gibt alle paar Jahre einen neuen Imagefilm in Auftrag. Dieses Mal bekam ich den Auftrag für die Komposition der Filmmusik; Filmproduktion: VMA Media.

Ein Tag in der Frauenfelder Familie Egli führt den Zuschauer durch die Kantonshauptstadt mit all ihren interessanten Facetten. Ein 18-minütiger, kurzweiliger Imagefilm mit schneller, moderner Musik.


Streaming-Video: www.frauenfeld.ch/xml_1/internet/de/application/d1/f633.cfm


Kunstfilm: Magie aus der Dunkelkammer

Regie: Phil Dänzer

Seit geraumer Zeit ist ein Film über die Arbeiten und den Arbeitsstil des renommierten Photographen Rene Groebli im Entstehen. Sehr früh war ich involviert in den Entstehungsprozess und der Regisseur entschied sich für ein unkonventionelles Vorgehen, dass nämlich der Film und die Musik gleichzeitig entstehen.

So aufwändig dies ist, so grosse Chancen bietet es dem Komponisten, indem er z.T. nur auf Skizzen und Beschriebe des Regisseurs Musik komponieren kann, wonach der Film(-Schnitt) auch durchaus erst nachher entstehen kann. Die Klangsprache umfasst – wie die Vielfalt des Schaffens von Rene Groebli auch – ein weites Spektrum, jedoch unter Beachtung der gewissen notwendigen Stringenz.

Mehr über Rene Groebli: www.groebli.com

Musikbeispiele folgen demnächst. Danke für die Geduld.


Debut am IRCAM Paris (13. Oktober 2005)

Die IRCAM-Präsentation war ein weiterer wichtiger Schritt im Projekt ‚Five in One’. Das Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique (kurz IRCAM) welches 1969 in enger Kooperation von Georges Pompidou und dem Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez gegründet wurde ist einer der Brutstätten der Experimentalmusik.

Die Präsentation umfasste eine aufwändige Powerpoint-Präsentation mit darin eingefügten Audio- und Video-Beispielen der Entstehung und des Fortschrittes des Projektes, sowie deren Philosophie und Ästhetik. Der zweite Teil war der Live-Improvisation einiger Auszüge der Performance gewidmet. Im letzten Teil wurde das ganze im Plenum reflektiert. Hier kamen typische Fragen wie: „warum machen sie nicht eine Live-Sampling-Performance im Sinne ‚Akustisches Instrument + Computer’“. Meine Antwort kennen Sie als Vertraute des Projektes alle: Die Philosophie dieses Projektes ist gerade: Der Computer ist das Musik-Instrument.

                 

Weitere Informationen unter: www.ircam.fr/339.html?event=307

Details zum Projekt ‚Five in One’ siehe unten.


 

'Five in One'-Performance
… und das meinen die Medien:

Thurgauer Zeitung, 25.2.2005
(Hanspeter Vetsch)

„Mit Maus statt Dirigentenstab

Experimentelle Instrumentalmusik auf dem Computer: Beim Debüt seines Projekts «Five in One» vereinte der Frauenfelder Raphael Tanner den Klang klassischer Instrumente und den Zauber der Technik.

Ein Piano, ein Schlagzeug und Mikrofonständer für die Bläser auf der Bühne, das Publikum auf den ansteigenden Rängen - so präsentiert sich das VorStadttheater im Eisenwerk Frauenfeld üblicherweise vor einem Konzert der Reihe jazz:now. Am letzten Mittwochabend war alles anders: Mitten im Saal stand ein Tisch, darunter Mac und PC, darauf zwei Bildschirme sowie ein ganzes Arsenal elektronischer Gerätschaften. Und das Publikum sass im Kreis darum herum - klar, dass die erste Präsentation des von der Thurgauer Kulturstiftung unterstützten Projekts «Five in One» kein Konzert der üblichen Art werden würde. Entsprechend gross war die Spannung, als der als Cellist bekannt gewordene Frauenfelder Raphael Tanner am Tisch Platz und die Computermaus in die Hand nahm.

Strenge Ordnung hinter dem Spiel
In seinem Studio hatte Tanner zuvor Geige, Klavier, Querflöte, Klarinette und Cello aufgenommen, diese Originalstimmen am Computer mannigfaltig bearbeitet und die Resultate gespeichert. Statt eines herkömmlichen Instrumentes spielte Tanner während seiner Performance auf der Tastatur seines Computers und mit den Reglern seines Mischpultes, um die vorgefertigten Sequenzen abzurufen und mit spontanen Einsprengseln zu verweben. Wobei für das Publikum spannenderweise nie klar war, wo improvisiert wurde und wo der Computer zum Selbstläufer werden durfte. Der Verdacht der technikgetriebenen Beliebigkeit indes kam nie auf, weil Tanner seine Musik in fünf Sätze gliederte, in denen je eines der fünf Instrumente in seinen Variationen erklang und so hinter dem Spielerischen eine strenge Ordnung erkennbar wurde.
Die auch für Novizen auf dem Gebiet experimenteller Musik eher leicht zugänglichen Sätze gestaltete der Komponist ausgesprochen unterschiedlich und schuf damit Spannung: Einmal liess er die Sounds offen treiben, dann servierte er schon fast tanzbaren Groove. Ein Satz füllte den Raum mit seiner Lautstärke, bei einem anderen war das Klappern der Tastatur zu hören, als sei es ein zusätzliches Perkussionsinstrument. Hier war als Quelle der Glissandi augenblicklich ein Klavier zu erkennen, dort skizzierten vielfach übereinander gelagerte und rhythmisierte Klappengeräusche eine buchstäblich virtuelle Querflöte.

Faszinosum Technik
Das Spielerische kippte nie in Spielerei, denn Tanner erlag nicht der Versuchung, die klanglichen Möglichkeiten der Maschine zum Selbstzweck zu machen. Stets waren, aller Verfremdung zum Trotz, die akustischen Instrumente wahrzunehmen, die am Anfang gestanden hatten. Die hervorragende Qualität der Verstärkung machte allerdings gnadenlos jene (wenigen) Augenblicke hörbar, in denen Tanner nurmehr bedingt seine Maschine beherrschte und in die Rolle des Zauberlehrlings geriet, der einen mit einer geringfügigen Fehlmanipulation gestarteten Ablauf nicht mehr beeinflussen kann.
Beim Publikum stiess die jazz:now-Veranstaltung auf offene Ohren. Unklar blieb, ob der Applaus der Musik oder mindestens ebensosehr dem Faszinosum Technik galt. Denn die im Rücken Tanners Sitzenden hatten mit Argusaugen verfolgt, was sich auf den Bildschirmen tat, und nach dem Konzert wurde das Equipment beäugt und der Künstler mit Fragen eingedeckt. So erhielt die Musik wohl ein Quäntchen zu wenig Aufmerksamkeit, zumal Tanner einleitend manch Technisches erklärt hatte. Ob er auf die Überzeugungskraft seiner elektronischen Töne (noch) nicht ganz vertraut? Angesichts der Güte seiner Instantkompositionen dürfte er es sich gelassen leisten, seine Musik ganz für sich selber sprechen zu lassen.

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«Töne, die man sonst nicht hören würde»

Ein gutes Zeichen, die intensiven Diskussionen während der Pause und nach dem Konzert. So gefiel Musiker Mark J. Huber die Diskrepanz zwischen Sichtbarem und Hörbarem; er nahm Ideen für die eigene Arbeit mit….

.… Steff Rohrbach von der Kulturstiftung sieht das Projekt als «work in progress» und ist gespannt auf die geplante CD und die weiteren Konzerte.

«Töne, die man sonst nicht hören würde», hatte Tanner zu Beginn versprochen - das hielt er…. (TZ-Dieter Langhart)

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Phil Dänzer, Regisseur:

Ich habe den gestrigen Abend sehr genossen… deine spannende Darbietung und die Raumwirkung des Tons haben mich begeistert.



Mittwoch, 23. Februar 2005, 20.15 h im Eisenwerk Frauenfeld (VorStadttheater):

Raphael Tanner: Five in One
Solo-Performance, experimentelle Instrumentalmusik auf dem Computer

Preise: 28.- (legi: 18.-)
Infos / Reservation unter: www.jazznow.ch oder 052 721 99 26

Kulturstiftung / Jazznow: "Der Name des nächsten Gastes von jazz:now mag überraschen: mit dem Frauenfelder Cellisten und Komponisten Raphael Tanner wird ein Musiker präsentiert, den man eigentlich vorwiegend aus der so genannten E-Musik kennt. Allerdings ist die Reihe jazz:now nicht nur dem Jazz in seinen aktuellen Formen verpflichtet, sondern der improvisierten Musik generell.

Hier liegt denn auch der Grund für die Einladung ins VorStadttheater: Tanner kommt nicht mit Cello und Kompositionen, er improvisiert mit Computer und Keyboard - wobei dieses Instrumentarium so noch nicht ganz stimmt und leicht zu falschen Vorstellungen führen könnte. Denn was Tanner in fünf eigenständigen Sätzen präsentieren wird, ist nicht bloss Computer- oder elektronische Musik, sondern ein im Moment entstehendes Resultat, ein Instant-Composing, dessen Basis in "konservierten" Originalstimmen fünf unterschiedlicher Instrumente liegt. Diese Stimmen werden jeweils in einem eigenen Satz auf dem Computer gespielt und in Improvisationen mehr oder weniger in ihrem ursprünglichen Klang "abgerufen": Violine, Violoncello, Klavier, Klarinette und Querflöte. Dabei werden Charaktere und Tempi der Sätze dem Instrument teils entgegenkommen, teils aber auch ganz entgegengesetzt.

Tanners Ausgangsmaterial bilden Studioaufnahmen von Tönen, Klängen und Phrasen der einzelnen Instrumente, gespeichert auf der Festplatte des Computers, geschnitten, klanglich bearbeitet und teilweise als Sample-Instrumente programmiert. Damit wird im Konzert improvisiert, wobei die Improvisationen nicht völlig frei, sondern bis zu einem gewissen Grad eingeübt sind: Wie mit einem "richtigen Instrument" müssen auch hier vorher die Möglichkeiten in intensiver Arbeit ausgelotet werden, die spezifischen Limiten des Computers verlangen zudem nach einer groben Vorstrukturierung, damit im Konzert das Timing stimmt.

Raphael Tanner, während fünf Jahren auch Cellist beim Orchestre de la Suisse Romande, beschäftigt sich seit einem Zusatzstudium bei Thomas Kessler an der Musik-Akademie Basel Mitte der 80er Jahre mit elektronischer Musik. Seit letztem Jahr ist er Forum-Mitglied des IRCAM in Paris (Institut de Recherche et de Coordination Acoustique/Musique. Die anfangs von Pierre Boulez geleitete Institution widmet sich der Erforschung der Musik und stellt für viele Musikerinnen und Musiker, Komponistinnen und Forscher eine wichtige Quelle und Impulsgeberin dar). Bereits vor zehn Jahren gründete Tanner das "Goldbergtrio", das er später zum Quartett erweiterte und das zusammen u.a. mit Monty Alexander in der Kartause Ittingen auftrat ("Jazz meets Classic"). Tanner komponiert auch Filmmusik (u.a. "Natale Sapone" und "The Story of Mummenschanz") und gründete das Cellisten-Quartett 'AllesCello'."