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Belletristik
Blackout
von Benjamin Weh
Matt, Werbefachmann - 39jährig, verliert seinen Job, da er die gestiegenen Leistungsanforderungen nicht mehr erfüllt. Er leidet an einer heimtückischen Erbkrankheit, die nach zunehmender physischer und geistiger Beeinträchtigung letztlich zum Tod führt. Um dem Zerfall zuvorzukommen, zieht er den Freitod in Betracht.
Am Vorabend seines vierzigsten Geburtstags setzt er sich hin, um das letzte Kapitel seines Lebens aufzuschreiben. Noch einmal lässt er seine in Obhut von Oma Gertie verbrachte Kindheit Revue passieren; er denkt über seine kurzlebigen Beziehungen nach, die allesamt im Fiasko endeten. Was wäre gewesen, wenn er sich nicht primär hätte treiben lassen von kurzfristigem Erfolg, Geld und Image? Was geschah damals tatsächlich im Haus seiner Freundin Lila, als er bei ihr in Harare zu Gast war. War das Verbrechen, dessen unfreiwilliger Augenzeuge er wurde, bare Wirklichkeit - oder das Wahnbild eines schrecklichen Traums?
„Ich will auch nichts mehr hören von all dem Schrott, der ununterbrochen über den Äther sowie in Bits und Bytes auf meinen Verstand einhämmert. Versinken will ich sogleich ins Schall undurchlässige Erdinnere, wo ich mich sicher weiß vor sinnentleerten Sprechblasen und werbewirksamen Versatzstücken, die wir - völlig bekloppt und gedankenlos - übernehmen von all den idiotischen TV-Soaps, die uns zugleich unabänderliche
Vorlagen liefern für zwischenmenschliche Beziehungen und gesellschaftlichen Umgang.“
Nach betriebswirtschaftlicher Erstausbildung und mehrjähriger Tätigkeit im Bildungsbereich studierte Benjamin Weh Germanistik, Anglistik und Filmwissenschaft. Es folgten längere Aufenthalte in England, in den USA sowie im südlichen Afrika. Promotion über integrierte Unternehmenskommunikation. Ferner Zusatzstudium der Philosophie und Erwachsenenpädagogik. Erste literarische Gehversuche in der englischsprachigen Lyrik. Bisherige Veröffentlichungen umfassen Sachliteratur und Kolumnen - zum Beispiel über die Folgen der Globalisierung auf
einzelstaatliche Souveränität, über den Einfluss der neuen Medien auf Arbeits- & Privatleben, über Ethik in der Wirtschaft.