Erinnerung: Ronnie Bernheim

Mit Zivilcourage und Konsequenz

Einen Nachfolger für Sigi gibt es nicht, denn er war eine einmalige, von mir bewunderte Persönlichkeit. Seine Arbeit hingegen wird weitergeführt. In der Leitung der GRA werde ich auf humanistischen, selbstverständlichen Werten meinen Beitrag leisten, sicherlich auch im Sinn und Geist von Sigi sowie der Stiftungsratsmitglieder. Gemeinsam mit engagierten Menschen werde ich weiterhin aktiv die zukünftigen Herausforderungen aufspüren, insbesondere bezüglich Ausgrenzung von Menschen, Rassimus, Antisemitismus und Gewalt. Das in den vergangenen 30 Jahren aufgebauten Wissen werde ich gemeinsam mit Menschen von GRA, SET, GMS und weiteren Organisationen und engagierten Einzelpersonen gemäss Sigis Grundsätzen einsetzen, wie mit ihm letzte Woche noch  besprochen.

Während fast 30 Jahren habe ich an Sigis Seite gelernt, wie man gesellschaftspolitische Themen frühzeitig erkennt, heikle Fragestellungen anpackt, pragmatische Lösungen diskutiert und sie mit Zivilcourage konsequent umsetzt. Dies auf der Basis humanistischer Wertvorstellungen und dem Glauben, dass die Förderung der Demokratie Schweizer Prägung für die ganze Bevölkerung den persönlichen Einsatz vieler Menschen braucht und wert ist. Als Sigi Feigel in den siebziger Jahren die Vorgänger-Organisation der Stiftung gegen Rassimus und Antisemitismus  (GRA) gründete, war ihm und mir noch nicht klar, wie wichtig und breit das Tätigkeitsgebiet dieser Organisation und der Schwesterorganisationen Stiftung Erziehung zur Toleranz (SET) und Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz (GMS) werden würde. Ich habe mit Sigi Feigel oft über die bevorstehenden Aufgaben der von ihm gegründeten Organisationen reden können. Auch in seinen letzen Tagen, schon geschwächt im Bett, hatte er präzise, klare Meinungen. Im Rahmen meiner Kräfte werde ich mithelfen, die wohl nie endende Arbeit zum Wohle unseres demokratischen Landes weiterzuführen. Ich danke bei dieser Gelegenheit allen, die sich für die gleichen Ziele aktiv einsetzen.

Ronnie Bernheim, Vizepräsident Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA)