Im südlichen Tessin zwischen Ponte Tresa und Monte Lema sind unzählige, geniale Trails versteckt. Nun wollte ich die Besten herausfinden und diese dann noch zu einer vernünftigen Tour zusammensetzen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Mein Sohn Patrick und ich machten uns eines Morgens auf, die theoretisch geplante Tour nun in die Praxis umzusetzen.
Wir starten in Caslano in Richtung Pura. In Pura zweigen wir scharf links ab zum Monte Mondini. Es folgt nun eine angenehme Steigung auf Schotter, grösstenteils im Wald. Bis wir zu einer Wegkreuzung kommen. Hier beginnt nämlich schon unser 1. Trail. Genau von dieser Stelle gleich hinter dem Bänkli beginnt am ende der Tour unser letzter Trail.Dieser Beginn kann sich doch schon mal sehen lassen. Der Trail führt der linken Bergseite des Mt. Mondini entlang über zahlreiche Wurzeln und Bächlein. Via Novaggio, vorbei am Spital, nehmen wir Kurs Richtung Alp Paz. Unscheinbar, nach ein paar Höhenmeter, folgen wir immer dem Wegweiser nach Astano. Einige knifflige Stellen sind zu meistern. Immer wieder folgen Bachüberquerungen und damit verbundene Laufpassagen. Nach einem flowigen Schlussteil treffen wir oberhalb Astano wieder auf die Strasse.Unser nächstes Ziel ist Miglieglia. Nur gut 100Hm. müssen wir dafür bewältigen. Die restlichen 900Hm zum Monte Lema hinauf bringen wir ganz entspannt hinter uns………
Hier oben füllen wir zuerst einmal unsere Speicher. Monte Lema 1620MüM. Jetzt geht es aber so richtig los, der Spass kann beginnen. Lago di Lugano mit unserem Startort Caslano. Ein recht steiler downhill erwartet uns. Technisch nicht allzu schwierig. Aber man muss immer auf der Hut sein, um den grossen Steinen auszuweichen. Den Moncucco (1518MüM) umfahren wir rechts herum. Im Westen der Lago Maggiore. Das italienische Städtchen Luino, bekannt mit seinem Markt jeweils am Mittwoch. Unzählige Serpentinen schlängeln sich in einem wunderschönen Birkenwald in die Tiefe und fordert all unsere technische Fähigkeit. Bei der Forcola (1118MüM) spuckt uns der Serpentinentrail wieder aus. Jetzt unbedingt den Trail rechts wählen Richtung Astano. Was nun folgt, ist ein genialer Trail rund um den Monte Croce. Am Anfang recht flüssig, wird aber zunehmend technisch, aber für uns alles fahrbar. Ein herrliches Vergnügen bis Astano, wo wir dann gerade mal 1000Dh Meter hinter uns gebracht haben. Erneut steuern wir Miglieglia an. Diesmal aber fahren wir bei der Gondelbahnstation vorbei. Bei der fünften Kehre hinauf unter der Bahn des Monte Lema stechen wir links hinein. Zeit für ein nächstes Abenteuer. Zuerst in ein Tobel hinab, dann noch ein paar Höhenmeter. Fast parallel zur Hauptstrasse schlängelt sich dieser wunderschöne Trail bis nach Novaggio hinunter, wo er mitten im Dorf endet, respektiv seine Fortsetzung folgt sogleich rund um den Sciaroni nach Curio hinunter. Dieser Abschnitt ist berüchtigt für Snakeskin wegen den hohen Querbalken. Wer hier mit Schlauch fährt, muss auf der Hut sein. Ich bin jedenfalls gut gefahren ohne Schläuche und ohne Plattfuss.
Blick nach Lugano mit Monte Bré.
Nun peilen wir den Monte Mondini an. Ca. 200Hm müssen noch bewältigt werden, bis wir zur Abzweigung nach Ponte Tresa kommen. Was jetzt kommt, ist für mich persönlich einer der schönsten Trail im ganzen Tessin. Endlos, abwechslungsreich, technisch anspruchsvoll, fast alles fahrbar, führt er uns nach Ponte Tresa hinunter. Unsere Glücksgefühle spielen verrückt. Patrick macht grosse Fortschritte mit seiner Biketechnik. Er fährt erst das 3. Jahr mit seinem Bike durch die Wälder. Monte Caslano: Diese Trails sollten nur am frühen Morgen oder spätem Abend gefahren werden. Dort ist nämlich ein Naturschutzgebiet und tagsüber könnten Wanderer am Berg sein. Wir nehmen diese Runde frühmorgens in Angriff, dann haben wir nämlich den ganzen Wald für uns allein. Nur die Vögel hört man zwitschern, eine wunderbare Stimmung erwartet uns.
Blick vom Monte Caslano bei der Kappelle Richtung Magliaso / Agno. Links unten: Caslano
Aber die Trails sind genial, so für 1.5h kann man sich sehr gut verweilen. Die Trails sind sehr versteckt, jedes Mal muss ich den Einstieg wieder suchen. Man würde es nicht glauben, aber diese Trails am Monte Caslano sind technisch sehr anspruchsvoll. Aus meiner Sicht schwieriger als die am Monte Lema. Track Übersicht: Monte Lema: Ca. 46km – 1200Hm up – 2068Hm dw Trails Monte Caslano: 10km – 1h15 – 340HmEs hat sich definitiv gelohnt, all diese Trails aus kleinen Mosaiksteinchen zusammenzuflicken. Es bleibt ein unvergesslicher Tag. Ich bin dankbar, mit meinem Sohn Patrick die schönsten Trails des Malcantone rocken zu dürfen. Patrick, es hat total Spass gemacht!!!!!!!!!!
Ganz toll. Ihr seit sicher ein super Team. Schön Vater und Sohn so zu sehen!!! Geniesst es weiterhin.
Ja, die Abfahrt nach Ponte Tresa muss ich auch wieder mal unter die Stollen nehmen. Herrliche Sache 🙂
Von Monte Mondini nach Ponte Tresa bin ich letzten November gefahren. Und zuerst genau so wie ihr den Lema. Hab ihn aber aus eigener Kraft bezwungen 🙂 Und ich war von den Trails genau so schwer beeindruckt, wie Ihr es wart.
Hab mich gefreut über deine Kommentare. Ja, habe den Monte Lema auch schon per Muskelkraft bezwungen. Aber von der italienischen Seite her. Da war einige Schiebezeit zu bewältigen. Die Trails sind wahrhaftig einfach genial.
Wir wollten zuerst eigentlich den Tamaro machen. Aber oben lag ende Mai noch zuviel Schnee.