Erdogan: Hamas-Mitglieder zu Behandlung in der Türkei
Zahlreiche Mitglieder der radikalislamischen Hamas werden nach Angaben des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan derzeit in der Türkei medizinisch versorgt.
„In meinem Land werden derzeit mehr als 1.000 Mitglieder der Hamas in unseren Krankenhäusern behandelt“, sagte Erdogan heute in Ankara bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Zum wiederholten Mal bezeichnete Erdogan die Hamas, die in Europa, den USA und Israel als Terrororganisation gelistet ist, als Widerstandsorganisation. Sie kämpfe dafür, „ihr eigenes Territorium und ihr Volk zu schützen“, so Erdogan. Nähere Angaben dazu, wo die Hamas-Mitglieder verwundet wurden oder wie sie in die Türkei gelangten, machte Erdogan nicht.
Unterschiedliche Positionen
Sowohl Erdogan als auch Mitsotakis sprachen sich für einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt aus, aber auch unterschiedliche Sichtweisen kamen zutage. Mitsotakis betonte, sein Land unterstütze wie die Türkei eine Zweistaatenlösung, betonte jedoch, dass Israel jedes Recht gehabt habe, sich gegen den blutigen Angriff von Terroristen auf seinem Staatsgebiet zu verteidigen.
Die Türkei und Griechenland hatten in jüngster Vergangenheit beschlossen, ihre angespannten Beziehungen wieder zu verbessern. Erdogan hatte Mitsotakis erst im Dezember in Athen getroffen, damals vereinbarten die beiden eine verstärkte Zusammenarbeit etwa in Tourismus, Handel und Migration.