CS-Vizepräsident will Augenmass bei Regulierung

Forderungen nach einer Aufspaltung der Grossbanken gingen in die falsche Richtung, sagte Urs Rohner, der designierte Präsident der Credit Suisse am ersten Bankengipfel in Zürich. Zugleich plädierte Rohner für eine internationale Abstimmung der Regulierungen.

Drucken
Urs Rohner wird 2011 an die CS-Spitze aufrücken. (Bild: CS)

Urs Rohner wird 2011 an die CS-Spitze aufrücken. (Bild: CS)

(sda) Urs Rohner, der designierte Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, verlangt von den Schweizer Regulierungsbehörden Augenmass und Weitsicht. Forderungen nach einer Aufspaltung der Grossbanken gingen in die falsche Richtung, sagte er am ersten Schweizer Bankengipfel in Zürich.

Gleichzeitig plädierte Rohner für eine internationale Abstimmung der Regulierungen. Denn mit nationalen Regelungen vorzupreschen, könnte sich für den Schweizer Finanzplatz als fatal erweisen, meinte er weiter. Alle Finanzinstitute müssten die selben Voraussetzungen haben.

Kampf mit harten Bandagen

Er sei zwar nicht dagegen, dass die Schweiz etwas strengere Regeln habe. Man dürfe aber nicht naiv sein. Der Kampf unter den internationalen Finanzplätzen werde mit harten Bandagen ausgetragen, so Rohner. Der Nutzen der Regulierung müsse daher stets mit den Kosten abgewägt werden.

Mit Blick auf die Diskussion um das Bankgeheimnis und der damit zusammenhängenden Steuerproblematik gab sich Rohner für sein Institut gelassen. «95 Prozent unserer Neugelder stammen aus Regionen, in denen steuerliche Aspekte keine Rolle spielen», so der Vizepräsident des Credit-Suisse-Verwaltungsrates.

Auch künftig Chancen für Offshore-Geschäft

Vor diesem Hintergrund sieht er trotz internationalen Drucks auf das Bankgeheimnis auch künftig Chancen für das aus der Schweiz heraus betriebene Bankgeschäft mit ausländischen Kunden (Offshore- Geschäft). Das Bedürfnis nach geografischer Diversifikation bei der Anlage von Vermögen bleibe auch in der Zukunft bestehen. Zentral für den Erfolg der Schweizer Banken sei die Qualität der Beratung.

Zum Thema