Vorstoss für bessere Vorsorgedaten
HZ Insurance berichtet über ein Positionspapier von Swiss Fintech Innovations (SFTI), das Möglichkeiten für die digitale Nutzung von Vorsorgedaten aufzeigt.
Weiterlesen »Was die digitale Nutzung von Vorsorgedaten anbelangt, hinkt die Schweiz im europäischen Vergleich meilenweit hinterher. Das möchte Swiss Fintech Innovations (SFTI) – ein unabhängiger Verband Schweizer Finanzinstitute, der sich für Zusammenarbeit und digitale Innovationen in der Finanzdienstleistungsbranche einsetzt – ändern.
Das Positionspapier «Open Pension» soll einen Beitrag dazu leisten, Einzelpersonen im Kontext von Open Finance einen sicheren und standardisierten Zugang zu Vorsorgeinformationen zu verschaffen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sie mit vertrauenswürdigen Dritten zu teilen.
Dabei berufen sich Swiss Fintech Innovations auf den im Dezember vom Bundesrat an das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) erteilten Auftrag zu prüfen, wie der digitale Zugang zu Vorsorgedaten angemessen gefördert werden kann. Denn: Die Altersvorsorge ist eine der wichtigsten Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer, halten die Autorinnen und Autoren in ihrem Positionspapier fest.
Das Vorsorgesystem sei darüber hinaus komplex und es fehle aufgrund der fragmentierten, säulenübergreifenden Daten oft eine klare Übersicht über die erwartende monatliche Pension. Hier kann vor allem mehr Transparenz und eine Auflistung über die aktuellen Rentenerwartungen der 1. und 2. Säule sowie Guthaben in der 3. Säule Abhilfe schaffen.
Alle Informationen aus den verschiedenen Vorsorgesystemen auf einen Blick und einfach abrufbar: Im digitalen Zeitalter eigentlich eine Selbstverständlichkeit, in der Schweiz immer noch Wunschdenken.
Massiver Rückgang der Geburtenraten
Der Tages-Anzeiger beschäftigt sich mit dem aufsehenerregenden, weltweiten Rückgang der Geburtenraten. Er trifft auch die Schweiz – mit erheblichen Folgen für die Altersvorsorge.
Seit den 1950er-Jahren hat sich die Geburtenrate weltweit mehr als halbiert. Damals brachte eine Frau im Schnitt gut 4,8 Kinder auf die Welt. Heute sind es weniger als 2,2. Schon in wenigen Jahren dürfte die globale Rate unter die Schwelle von 2,1 fallen; so viele Geburten pro Frau sind nötig, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten. Danach wird die Rate bis Ende des Jahrhunderts weiter sinken auf 1,59 Kinder pro Frau.
Das ist zumindest der wahrscheinlichste Wert. Im optimistischsten Fall könnte die Geburtenrate Ende des Jahrhunderts bei 1,96 liegen, im pessimistischsten Fall bei 1,25. Je weiter die Prognosen in der Zukunft liegen, desto grösser ist der Unsicherheitsbereich. Wie sich Sicherheitslage, Wirtschaft, Gesellschaft und Gesundheit entwickeln und damit die Geburtenrate beeinflussen, kann niemand wissen. (…)
Freie PK-Wahl? Eine schlechte Wahl!
Nico Fiore, Geschäftsführer von inter-pension, hat auf das Interview in finews mit Adriano Lucatelli reagiert, in welchem dieser die freie PK-Wahl empfahl. Fiore hält nichts davon. U.a. hält er fest:
Nicht nur aus administrativer, sondern auch aus technischer Sicht, wäre die freie Wahl der Pensionskasse nachteilig, da sie höchstwahrscheinlich zu einem System ohne garantierte Renten führen würde. Ansonsten wären Pensionskassen angehalten das Vermögen der Versicherten sehr konservativ anzulegen, damit sie bei einem schlechten Jahresergebnis keine Massenabwanderung in der Manier eines Bank Runs erleiden. Nebst den höheren Kosten würde folglich auch das Leistungsniveau verschlechtert: Die Versicherten wären gleich doppelte Verlierer dieses Systems.
Wave of retirement is starving UK stocks of pension fund investment
British businesses risk being starved of investment as pension funds sell off assets to meet a wave of retirement claims, Goldman Sachs has warned.
Analysts at the Wall Street bank have sounded the alarm over investment levels flatlining in the UK after research found final salary schemes are selling almost as many British stocks as other pension funds are buying. This has meant that UK-listed companies are receiving just £500m in net investment from pension funds each year.
Goldman Sachs said defined benefit (DB) schemes – which pay a fixed income but are largely closed to new savers – are selling £2.5bn of shares per quarter to pay out pensions to retirees.
At the same time, defined contribution (DC) pensions – which do not guarantee a specific income but depend on the performance of financial markets – are buying £3bn of equities over the same period.
However, the vast majority of this net investment is being ploughed into foreign stock markets, with only a quarter being diverted to British stocks.
Aktive PKs auf dem Hypo-Markt
Eine Analyse der Anbieter- und Produktwahl am Hypothekarmarkt im ersten Quartal 2024 zeigt, dass Versicherungen und Pensionskassen äusserst aktiv um Neugeschäft buhlen und einen rekordhohen Anteil am vermittelten Volumen erreichen, heisst es in einem Beitrag auf moneycab.
MoneyPark zählt aktuell über 20 Versicherungen und Pensionskassen als Finanzierungspartner, welche im Q1 2024 zusammen 45 Prozent Anteil am vermittelten Volumen haben. Das ist der höchste Anteil, welchen MoneyPark je an Versicherungen (29 %) und Pensionskassen (16 %) vermittelt hat. Dieser Rekord hat sich bereits im zweiten Halbjahr 2023 abgezeichnet, als Versicherungen mit 22 Prozent Anteil am vermittelten Volumen einen Höchststand erreichten.
Auch Pensionskassen sind als Hypothekargeber beliebt. MoneyPark geht davon aus, dass deren Hypothekarvolumen letztes Jahr um über sechs Prozent gewachsen ist. Damit wären sie wiederum deutlich über Markt (ca. 3%) gewachsen und zählen damit zu den Anbietergruppen mit dem grössten Wachstum am Hypothekarmarkt.
KI verunsichert
Jetzt trifft es die Hochqualifizierten: Die Buchhalter, Designer und Informatiker zittern vor der künstlichen Intelligenz, schreibt Albert Steck in der NZZ. Aeltere Semester mögen sich erinnern: so ähnlich hat es auch bei der Einführung der Computer getönt. Interessanter sind die Ueberlegungen zu politischen Folgen, auch und besonders im Bereich Soziale Sicherheit.
Der Vormarsch der KI stellt nicht nur die Bildung vor eine Herausforderung. Stefan Wolter, Professor für Bildungsökonomie der Universität Bern, erwartet ebenso einen zunehmenden Druck auf die Sozialpolitik. «Die hohe Zahlungsbereitschaft, welche die Menschen für einen sicheren Arbeitsplatz aufbringen, dürfte sich auch in ihren politischen Präferenzen niederschlagen: Anliegen wie höhere Mindestlöhne, ein ausgebauter Kündigungsschutz oder die Einführung von Importzöllen könnten an Popularität gewinnen.» Das deutliche Ja der Stimmbürger zur 13. AHV-Rente passt ebenfalls in dieses Muster.
Bei früheren Automatisierungswellen sei die Schweiz glimpflich davongekommen, betont Wolter. «Weil unsere Wirtschaft nicht in der Massenproduktion, sondern vor allem bei qualitativ hochstehenden Gütern stark ist, war sie nur wenig von den Rationalisierungen betroffen.» Doch mit der künstlichen Intelligenz werden die Karten neu gemischt. Selbst ein Akademiker mit besten Qualifikationen muss womöglich wieder von vorn anfangen – wenn er das Pech hat, den «falschen» Beruf erlernt zu haben.
Publica: Patrick Bonadei wird neuer Leiter Vorsorge
Patrick Bonadei (38) wird per 1. Juni 2024 Leiter des Bereichs Vorsorge und Mitglied der Geschäftsleitung der Publica. Er übernimmt damit die Aufgaben von Doris Bianchi, die den Bereich Vorsorge seit einem Jahr interimistisch geführt hat. Patrick Bonadei ist BVG-Experte und arbeitet zurzeit im Beratungsunternehmen Pittet Associates AG.
Patrick Bonadei hat an der Universität Bern den Bachelor of Science in Mathematik sowie den Master of Science in Statistics abgeschlossen und verfügt über mehrjährige Erfahrung als Pensionsversicherungsexperte. Unter anderem war er beim Beratungsunternehmen AON Schweiz AG und bei der Swiss Life Pension Services AG tätig.
SGK-N: Verbesserungen für Selbständigerwerbende
(SGK) Mit 17 zu 8 Stimmen hat die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-N) ihren Vorentwurf zur Umsetzung der Pa. Iv. Grossen Jürg. Selbstständigkeit ermöglichen, Parteiwillen berücksichtigen (18.455) gutgeheissen.
In der Detailberatung hat sie mit 13 zu 12 Stimmen beschlossen, ein zweistufiges Verfahren zur Prüfung der Unterscheidung zwischen selbstständiger und unselbständiger Erwerbstätigkeit (sog. Beitragsstatut) vorzusehen. So sollen zuerst die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse geprüft werden. Sind diese nicht eindeutig, wird zusätzlich auf schriftliche Parteivereinbarungen abgestellt.
Is 75 the new 65?
Not only has the target retirement age not changed in step with modern circumstances, but it’s also «unclear why the mid-60s became such a focal age for retirement», says Gal Wettstein, senior research economist at the Center for Retirement Research at Boston College. In ways, it was a «rough judgement» intended to usher people out of the workforce towards the very end of their lives.
Yet many government programmes continue to use it as a standard. In the US, Medicare, the federal healthcare insurance program, is currently available only to adults aged 65 and older (there are exceptions for younger people with disabilities). Americans become eligible to receive their full Social Security benefits at age 67, roughly the same age that UK citizens can claim their universal State Pensions.
In the mid-20th Century, when many of these programmes were enacted, life expectancy was significantly shorter: in the UK, for instance, it was roughly 66 years for men and 71 years for women. «If you’re basic about it, [UK citizens would] only spend 8% or 10% of their life on a pension,» says Chris Parry, principal lecturer in finance at Cardiff Metropolitan University.
Pandemie hat Lebenserwartung weltweit um 1,6 Jahre verkürzt
HZ Insurance schreibt zu einer Studie in “The Lancet”:
Die weltweite Lebenserwartung ist laut einer Studie von 1990 bis 2021 um 6,2 Jahre gestiegen. Allerdings hat demnach die Corona-Pandemie zwischen 2019 und 2021 zu einer Verringerung der globalen Lebenserwartung geführt.
In ihrer Studie im Fachblatt «The Lancet» listeten die Forschenden um Simon Hay von der University of Washington Covid-19 im Jahr 2021 als zweithäufigste Todesursache.
2019 waren die häufigsten Todesursachen demnach noch die gleichen wie 1990. «In absteigender Reihenfolge waren dies: koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Infektionen der unteren Atemwege», heisst es in der Studie. Bei der koronaren Herzkrankheit sind die Herzkranzgefässe, die den Muskel mit Sauerstoff versorgen, verengt – das kann zu einem Herzinfarkt führen.
Die Corona-Pandemie hat die Reihenfolge jedoch verschoben. 2020 landete Covid der Studie zufolge auf Rang drei der häufigsten Todesursachen, 2021 sogar vor dem Schlaganfall auf Rang zwei.
Aufgrund von Todesfällen durch Covid sank die weltweite Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 den Angaben nach um 1,6 Jahre. Dabei gab es allerdings deutliche regionale Unterschiede: In Südostasien, Ostasien und Ozeanien habe sich die Lebenserwartung aufgrund von Covid um 0,4 Jahre und damit am wenigsten verringert, in Lateinamerika und der Karibik mit 3,6 Jahren am stärksten.
Dutch pension funds made 9.5% return on average in 2023
(IPE) Dutch pension funds made an average return of 9.5% after costs in 2023, according to calculations by consultancy Bell. Two small company schemes that invest heavily in equities reported the best performance.
Bell based its conclusions on returns data of 177 pension funds that were published last month by pension regulator DNB. Though all pension funds reported positive returns, these ranged from 1.5% to 17.7%. Pension funds recovered somewhat from a disastrous 2022, when they made an average return of -23.3%.
Total pension assets under management in the Netherlands also increased, from €1.44bn at the end of 2022 to €1.57bn by the end of last year. But this is still quite some way off the record of over €1.8bn reached at the end of 2021.
The five largest pension funds all underperformed the 9.5% average, as these funds invest relatively more in unlisted assets, which posted rather meagre returns last year.
Steigende Pensionsvermögen
(WTW) Dank einem positiven Start ins Jahr 2024 haben die Netto-Pensionsverpflichtungen der Schweizer Arbeitgeber ihre Verluste aus dem letzten Quartal 2023 im ersten Quartal 2024 wieder wettgemacht. Die Pensionsvermögen wuchsen über das Quartal deutlich um 5,0% und die Zinsen auf Unternehmensanleihen blieben recht stabil.
Die starke Position der Netto-Pensionsverpflichtungen über die letzten 2 Jahre hält somit trotz temporärem Einbruch Ende 2023 an. Der Deckungsgrad (d.h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) stieg um 6,2% an, wie aus dem WTW Pension Index hervorgeht. Er stieg von 119,9% (31. Dezember 2023) auf 126,1% (31. März 2024).
MPK beendet 2023 mit einem DG von 129%
Die Migros Pensionskasse hat am 1. Januar 2023 vom Leistungs- zum Beitragsprimat gewechselt. Die bisher versicherten Leistungen konnten im Umstellungszeitpunkt mit einer grosszügigen Übergangsregelung garantiert werden. Die erzielte Performance liegt mit 3.7 % im positiven Bereich und über der notwendigen Rendite von 2.1%. Der Bewertungszinssatz für die Rentenverpflichtungen wurde von 1.5% auf 2 % erhöht, was den Deckungsgrad zusätzlich positiv beeinflusst hat. Er liegt per Bilanzstichtag bei 129.4%. Die Guthaben der Versicherten werden im Geschäftsjahr 2024 mit 3.75% verzinst. Die freien Mittel und der Sondereffekt durch die Anpassung des Bewertungszinssatzes für die Rentenverpflichtungen ermöglichen eine Erhöhung der Renten um 5% per 1. Januar 2024.
Forschungskonzept Soziale Sicherheit
(BSV) Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) veröffentlicht das neue Forschungskonzept 2025 – 2028 zur «Sozialen Sicherheit». Gemäss der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) gilt das Forschungskonzept als strategisches Planungsinstrument der Ressortforschung, d. h. der Forschung des Bundes, deren Ergebnisse von der Bundesverwaltung und der Bundespolitik für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigt werden.
Als federführendes Amt im Themenbereich «Soziale Sicherheit» gibt das BSV einen Überblick über die Forschungsaktivitäten des Bundes, informiert über Schnittstellen zu anderen Bundesämtern und Forschungsinstitutionen und stellt die wichtigsten Herausforderungen und Planungsschwerpunkte der nächsten Jahre vor. Das Konzept liegt in deutscher und französischer Sprache vor.
Vernehmlassung: Massnahmen zur Mietzinsdämpfung
(BR) Der Bundesrat hat am 10. April 2024 die Vernehmlassung zur Änderung der Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen (VMWG) eröffnet. Mit den Änderungen sollen kurzfristig umsetzbare Massnahmen zur Dämpfung der Mietzinsentwicklung ermöglicht sowie Formvorschriften bei der Staffelmiete abgebaut werden. Das Vernehmlassungsverfahren dauert bis zum 11. Juli 2024.
Seit seiner Einführung im September 2008 ist der Referenzzinssatz im letzten Jahr erstmals angestiegen: am 1. Juni 2023 von 1,25 auf 1,5 Prozent und am 1. Dezember 2023 auf 1,75 Prozent. Bei jedem Anstieg des Referenzzinssatzes kann der Mietzins um 3 Prozent erhöht werden. Je nach weiterer Zinsentwicklung können sich für die Mietenden zusammen mit den anderen Faktoren wie dem Teuerungsausgleich und der allgemeinen Kostensteigerung bis 2026 Mietzinserhöhungen von 10 – 15 Prozent ergeben.