Die Kapelle



50 Jahre OLK! 50 Jahre OLK!
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Die Oberbaselbieter Ländlerkapelle (OLK)

Spezialisten für mitreissende Tanzmusik
50 Jahre OLK!50 Jahre OLK!
Die OLK wird ein halbes Jahrhundert alt: Ganz sicher ein Grund, eine Jubiläums-CD zu produzieren! Was natürlich auch prompt geschehen ist. Das neue Werk heisst "Apéro riche" und was der Titel verspricht, wird auch gehalten: Reichhaltig, abwechslungsreich, voller Überraschungen, für alle etwas dabei, schön präsentiert, ... So kann man die musikalische Beschreibung einer Beizentour im Münstertal erleben; man erfährt melodiös, wie ein alter Knacker mit einem Pilzweiblein im Wald verschwindet; wie der Kapellmeister im Bündnerland puterrot anlief; wer Agnes ist; dass es fischelet; usw..
Die neue CD "Apéro riche" kann jetzt bei der OLK bezogen werden (Fr. 25.- zuzüglich Versandkosten-Anteil). Bitte benutzt das Kontaktformular, telefoniert oder schreibt nach gutem altem Brauch einen Brief.
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Passend zum OLK-Jubiläum: TYPISCH. Das Magazin für Tradition


In Nr. 2/Juni 2021 der 84-seitigen Zeitschrift <TYPISCH. Das Magazin für Tradition> findet man einen informativen Artikel über die 50-jährige OLK und deren Kapellmeister Urs Mangold im Porträt "MIR WEI LUEGE" von Stefan Schwarz.
Die reich bebilderten Seiten (s. Ausschnitt links als Gluschterli) geben Auskunft über die Geschichte der OLK sowie über das Leben und Treiben ihres Kapellmeisters. Neben einem geplatzten Bubentraum und einem lebensrettenden Fehler erfahren die Lesenden auch einiges über die Musik mit eigener Prägung, die verschiedene Preise gewonnen hat.
TYPISCH verlost 5 CDs (von welcher Kapelle?) auf TYPISCH-MAGAZIN.CH.
Es lohnt sich also unbedingt, auf diesen Link zu klicken:
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Nachruf auf Kapellengründer Erich Roost-Jakob
Dr. med. vet., Hobby-Archäologe und Ländlermusikant
24. Dezember 1922 - 24. Januar 2018
Als 1971 geplant war, ein Dorffest zugunsten des geplanten Altersheimes Gelterkinden durchzuführen, hatte Erich Roost - wir nannten ihn Riquet - die Idee, seinen Bubentraum zu erfüllen: Er wollte eine Ländlerkapelle gründen und mit dieser am  dreitägigen Fest - als Tierarzt notabene - einen musikalischen Beitrag mit seiner Bassgeige leisten. Er machte sich auf die Suche nach geeigneten Musikanten. Die Nordwestschweiz galt schon damals nicht gerade als Hochburg der Volksmusik, was die Suche ziemlich erschwerte. Geholfen hat ihm der Zufall: Als Hobby-Archäologe machte er für Lehrer eine Führung in der Bärenhöhle bei Tecknau. Beim anschliessenden gemütlichen Zusammensitzen auf der Sissacher Fluh spielte der Lehrer Walter Berner zur Unterhaltung Schullieder auf seiner Handorgel. Riquet gelang es, ihn für sein Ländlerkapellenprojekt zu gewinnen. Und wie bei den Bremer Stadtmusikanten scharten sich immer mehr Musikanten um den Hobbymusikus Roost: der Gipser Kari Schaub (Klarinette), der Bauer und Wegmacher Paul Habegger (Schwyzerörgeli), die Gebrüder Paul und Urs Mangold (Klarinette und Schwyzerörgeli). Geübt wurde jeden Sonntagvormittag, zuerst im „alten Fabrikli“ in Böckten, später in einem umgebauten Hühnerhaus. Die Oberbaselbieter Ländlerkapelle (OLK) war geboren, das Dorffest ging erfolgreich über die Bühne, das Altersheim konnte gebaut werden (und wurde unterdessen schon wieder abgerissen), die beliebte und sehr gefragte OLK spielt aber heute noch in der ganzen Schweiz und im Ausland munter weiter und ist in den Medien (Radio und Fernsehen) immer noch präsent.

Anfänglich leitete Riquet die Proben. Er war sehr genau, ungeduldig und selten zufrieden. Er hatte eine genaue Vorstellung, wie die Kapelle tönen sollte. Als musikalischer Autodidakt wusste er aber oft nicht, wo „es klemmt“ und gab deshalb schon bald einmal das Zepter an Urs Mangold weiter, welcher in Ausbildung zur Musikmatur war. Riquet begann nun zu komponieren. Auf seinen Fahrten zu seinen Kunden und beim Suchen von Tonscherben auf frisch gepflügten Äckern kamen ihm volkstümliche Melodien in den Sinn, welche er zu Hause auf Notenpapier und natürlich auch in die Musikproben brachte. Die Titel zu seinen Kompositionen hatten einen Bezug zur Region (Uf em Bölche, Durs Ärgolztal, Im Eptiger Bad, ...) oder zu einer Begebenheit aus dem Alltag (Zmitts uf e Grind, Räge-Schottisch, Abschieds-Walzer,...). Sein absoluter Hit gelang ihm mit dem Schottisch „Der Geissbock stinkt“.

Mit Riquet war es nie langweilig. Entsprechend seinem Naturell (quirlig, nervös, abgelenkt) gestalteten sich auch die Autofahrten zu den diversen Auftrittsorten. So meinte einmal Walter Berner nach einer Ampel: „Riquet, s negscht Mol muesch bi dere Farb halte!“ Als das Gurten tragen obligatorisch wurde, gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Riquet wollte noch schnell die Gurte anziehen und zerrte wie verrückt ... und fuhr prompt ins Polizeiauto. Er konnte auch Alarmanlagen auslösen. An der Gartenausstellung „Grün 80“ durften wir für Königin Elisabeth spielen. Nach dem Auftritt war Riquet noch derart von der bezaubernden Monarchin entzückt, dass er beim Ausgang durch die Drehkreuztüre vergass, seinen Bass von der Schulter zu nehmen. Er blieb stecken und die Securitas musste zu Hilfe kommen. Als er auf einer Bahnfahrt ins Wallis seinen Bass mit einem Seil von innen an die Wagentüre angebunden hatte, hatte der Zug schon nach dem ersten Halt zehn Minuten Verspätung. Die Türe liess sich nämlich zusammen mit der Bassgeige nicht mehr automatisch schliessen. Der Zugführer fand es nicht lustig.

Riquets Herz schlug, so dünkte es uns jedenfalls, mehr für seine geliebte Volksmusik als für seinen Beruf als Veterinär. Als wir einmal in Rickenbach spielten und ein Bauer schon zum dritten Mal anrief und Erich ihn nicht mehr weiter „auf später“ vertrösten konnte, meinte er: „Bringet die Chueh doch do ane!“
Fast die Sprache verschlagen hat es Riquet, als uns Alt-Bundesrat Adolf Ogi nach einem Konzert gratulierte. Völlig überrascht begrüsste er den Magistraten: „Jä sali, bisch au do, ........... Herr Bundesrot Ogi?!“

Geradezu genial war Riquets Fähigkeit, spontan Zweizeiler zu dichten. Auf einer Bahnreise schob eine Dame die Minibar durch den Zug zu unserem Abteil. Riquet, wie immer in ein intensives Gespräch mit den Mitreisenden vertieft, schaute überrascht auf und sprudelte sogleich los: „ Jä griessi wohl Frau Nägeli! Chömme Si mitem Wäägeli?“

Riquet engagierte sich auch im VSV, dem Verband Schweizer Volksmusik, als Vorstandsmitglied und übernahm für einige Jahre das Präsidium VSV beider Basel. Die Volksmusik kam damals in den Achtzigerjahren sogar im Baselbiet in Schwung. Zusammen mit anderen Volksmusikanten, vorab mit Erich Lauber und Franz Wagner, stellte er die Chornschüüre Stubete auf Sichtern in Liestal auf die Beine. Diese Idee war sehr nachhaltig, stösst diese grösste Stubete in der Nordwestschweiz noch heute jedes Jahr auf grosses, überregionales Interesse.

Als Achtzigjährigem wurden Riquet die Auftritte immer mühsamer, so dass er beschloss, den Geigenbogen „an den Nagel“ zu hängen. Der OLK blieb er aber als Zuhörer stets treu und freute sich zusammen mit seinen ehemaligen Mitmusikanten am ungebrochenen Erfolg seines Bubentraumes. Am 2. Februar 2018 wurde Erich Roost feierlich und würdig in Gelterkinden bestattet.


Die OLK hören:

Beim Besuch der Seite www.VxM.ch können weitere Informationen zu unserer Kapelle sowie weiteren Formationen abgerufen werden. Dieser Web-Auftritt wird in verdankenswerter Weise von Stefan Mosimann betreut.



Die OLK sehen und erleben:

http://www.youtube.com/watch?v=SrV_6KqWgug

http://www.fruehlingstreffen.ch/index.php?id=36 (Klick auf "... und dann war da noch der Trülli ...") Thomas Bücking, Aktuar/ASV und technischer Gestalter der Frühlingstreffen-Webseiten, hat uns diesen Film freundlicherweise zur Verfügung gestellt - vielen Dank!




Letztes Update: 18. März 2024


Die Geschichte der OLK

Am Anfang war die spleenige Idee

... des Gelterkinder Tierarztes Dr. Erich Roost, aus Anlass des im Jahre 1971 in seinem Wohnort stattfindenden Dorffestes eine Ländlerkapelle auf die Beine zu stellen. Dies sollte sein persönlicher Beitrag zur dreitägigen kommunalen Festivität sein. Dass seine Idee verwirklicht werden konnte - allerdings ein bisschen anders, als der Bassgeiger Roost sich dies vorgestellt hatte - zeigt die Tatsache, dass aus den geplanten drei Tagen inzwischen mehr als 30 Jahre geworden sind!

Mit schulterlangem Haar

... trat damals ein gewisser Urs Mangold als unbekannter Gymnasiast mit seinem Bruder Paul der ad hoc-Kapelle bei. Unterdessen sind die Haare kürzer geworden, die Liste der Ehrungen und Auszeichnungen des unterdessen schweizerisch anerkannten Kapellmeisters Urs Mangold dafür umso länger. 1988 errang Urs den ersten Preis im Kompositions-wettbewerb am Internationalen Folklorefestival in Freiburg im Uechtland; im gleichen Jahr wurde ihm auch der Goldene Tell verliehen. Ein Jahr später erhielt die Oberbaselbieter Ländlerkapelle den Anerkennungspreis für besondere Leistungen des Kantons Basel-Landschaft. 1992 wurde Urs Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Volkstanzkreise und erkämpfte sich den zweiten sowie den dritten Rang im Kompositionswettbewerb an den Interlakner Volksmusiktagen. 1994 schaffte er an der gleichen Veranstaltung den zweiten Rang. 1999 wurde dem Schwyzerörgeler, Klarinett-, Bass-. Saxophon-, Blockflöt- und Gitarristen für seine Verdienste besonders in der Jugendförderung der Goldene Violinschlüssel überreicht. Ein Jahr später übergab ihm die UBS AG den Baselbieter Chirsipfäffer-Preis.

Gegen 1000 Volkstänze

... finden sich heute im Repertoire der Oberbaselbieter Ländlerkapelle. Den Anfangsbestand lieferte der inzwischen leider verstorbene Gusti Oberer, der legendäre Klarinettler der Tenniker Holzmusik. Dass die Tänze den Trachtenleuten so richtig in die Beine fuhren, dafür sorgten der leider auch gestorbene Karl Schaub mit seiner Klarinette und Paul Habegger mit der Schwyzerorgel. Neben Urs Mangold führen bis heute Vreni Mangold, Stefan Mosimann, Dr. Hans Jörg Müller mit den Schwyzerörgeli, Philipp Rieder mit der Klarinette und Paul Mangold am Bass diese Spezialität der Kapelle weiter. Dass daneben mehrere Hundert (die magische Zahl 1000 ist unterdessen längst weit überschritten worden) der so genannten freien Tänze wie Polka, Schottisch, Walzer, Tango, Ländler, Mazurka, Fox, Marsch, ... ebenfalls abrufbar sind, ist für die Oberbaselbieter Musiker selbstverständlich.

Mit 33 Touren kratzte die erste Schallplatte

... im Jahre 1975 auf den Plattentellern der bereits damals zahlreichen Fans der Oberbaselbieter Ländlerkapelle. Auf die grosse Nachfrage folgten weitere: der Zeit angepasst wurden auch Musikkassetten produziert. Heute werden ausschliesslich CDs hergestellt, wobei die vor allem in der Nordwest-Schweiz beliebte Kapelle auch auf zahlreichen andern Tonträgern, z.B. von Jodlerchören, vertreten ist.

"Olè"

... hiess es, als die Kapelle ihren Ruf über das Ursprungsgebiet hinaus in die ganze Schweiz auszubreiten begann und schliesslich Trachtengruppen in ganz Europa, beginnend eben in Spanien, begleitete. Alsbald folgten ebenfalls Auftritte in Übersee (u.a. mit Wysel Gyr), nachdem auch Radio und Fernsehen die OLK gebührend bekannt gemacht hatten.

"Rien, je ne regrette rien"

... durfte Erich Roost getrost ausrufen. Und zum Glück bereute er nichts; eher müsste man ihm Vorwürfe machen, hätte er 1971 seine Idee nicht verwirklicht. Dafür danken ihm die tanzlustigen Trachtenleute, die begeisterten Zuhörer und natürlich seine Musikkameraden.