Marokko ist unglaublich vielseitig und wunderschön. Doch wo soll mal nun hin? In welcher Zeit ist was zu empfehlen?
Ich war nun schon mehrere Monate in Marokko und bin sehr viel herumgereist. Hier eine Zusammenstellung der schönsten Orte Marokkos mit Zeitangabe, die einberechnet werden sollte, um sich den Ort anzuschauen sowie die Mittel, um dort hinzukommen:
Der Süden des Landes ist meiner Meinung nach besonders empfehlenswert. Mal raus aus den Städten und sich das wahre Marokko ansehen!
Bei Start in Marrakesch: Bus, Mietauto oder bei einer der unzähligen Reiseagenturen in Marrakesch anfragen.
Marrakesch selber: Man taucht in eine völlig andere Welt ein, ist jedoch eine sehr anstrengende Stadt, ein Tag reicht dort völlig aus, um sich mal im Souk verloren zu haben, Paläste anzusehen oder sich am Jema el Fna mit Orangensaft verköstigen zu lassen.
Um in den Süden zu gelangen, fährt man über den Atlas, der eine wunderschöne Fahrt bietet, auf der man auch so einiges erlebt, bleibt man hin und wieder stehen.
Erster Stopp: Ouarzazate, Filmstudios unbedingt anschauen, echt cool!, Übernachtungsmöglichkeiten gibt es vor Ort unzählige
–> Reisezeit 4-5h
Nächster Stopp: Agdz, Kasbah des Caids, unbedingt dort übernachten, ist wie in 1001 Nacht! Im Internet findet man das Kasbah nicht als Unterkunft, ist jedoch preiswert (je nach Saison zwischen 200-400 Dirham pro Zimmer&Nacht), einfach dort vorbeifahren! Das schönste und speziellste „Hotel“, in dem ich je war… Hier wurde bspw. auch Prince of Percia gedreht.
–>Reisezeit von Marrakesch: ca. 6 Stunden mit dem Auto, Bus fährt auch nachts, ca. 8 Stunden, SEHR EMPFEHLENSWERT!!! Ein absoluter Geheimtipp, den man einfach so nicht finden würde…
In Zagora könnt ihr nach den Dunes de Juifs fragen, um in die Wüste zu kommen. Da man hier Pisten fahren muss, ist eine Begleitung von grossem Vorteil. 😉 Hier findet ihr einen traumhaften Sternenhimmel und unglaublich liebe Touaregs, die abends stets auf ihren Trommeln und mit ihrem Gesang die Nacht einläuten. Die Atmosphäre: unbezahlbar und unvergesslich!
–>von Marrakech 2-3 Nächte einplanen, wenn ihr bis in die Wüste bei Mhamid (Dunes de Juifs) wollt
Ergänzung: Die Wüste bei Zagora ist nicht so empfehlenswert, ist sehr klein und es fehlen die richtigen Dünen, lieber nochmal 2 Stunden weiterfahren…
Nächster Stopp: Boumalne/Gorge de Dades, wunderschöne geologische Formationen sowie die Dadesschlucht (auch Klettern möglich, im Sommer baden, die Eiheimischen wissen wie man dort hinkommt, einfach fragen und zeigen lassen)
–> Fahrt von/bis Marrakesch ca. 6 Stunden
Weiterer Stopp: Tinghir, typisches marokkanisches Dorf neben der Oase mit Familien, die Berberteppiche herstellen, wer gerne das traditionelle Hamam erleben möchte, sollte dies hier nicht verpassen, jedoch keine Luxuserwartungen haben. 😉
Imlil: Von Imlil aus kann man auf den höchsten Berg Nordafrikas wandern. Wirklich eine tolle Erfahrung und ein kleines Abenteuer! 1-2 Übernachtungen sind im Refuge einzuplanen (circa 20 Euro pro Person pro Nacht inkl.Verpflegung). Genaueres zur Wanderung im Blogbeitrag: Toubkal-Die Besteigung des höchsten Bergs Nordafrikas
Zeiteinplanung für den Süden: Es ist von Vorteil circa 1 Woche dafür einzuplanen. Wer weniger Zeit hat, sollte mindestens 2 Nächte zur Verfügung haben. Ich würde bei 2 Übernachtungen das Kasbah in Agdz sowie ein Camp in der Wüste (Dunes de Juifs) ansteuern. Wenn ihr gerne eine Tour machen möchtet, wir helfen euch gerne weiter: http://marokkotour.jimdo.com/
Auch die Küste von Marokko ist wunderschön und bietet einiges. Hier meine persönlichen Kommentare zu den Orten.
Agadir: Eher ein Ort für All-Inclusive-Touristen, viele Hotelanlagen, keine ursprüngliche Medina mehr vorhanden, da diese von einem Erdbeben zerstört wurde.
Agadir/Paradise Valley: Ich war im Sommer dort und das paradiesische Tal entpuppte sich als Massentourismusmagnet, war völlig überfüllt und dreckig. Überall lag Müll, da würde ich lieber nach Boumalne zur Dades Schlucht Baden gehen, hat man mehr davon!
Taghazout: Surfspot, wer „typisch marokkanisch“ erleben möchte, ist hier falsch. Hier wird die Tajine mit Pommes serviert! 🙂 Mein persönlicher Lieblingssurfspot: Sidi Kaoki (neben Essaouira)
Essaouira: Touristisches, süsses, marokkanisches Kleinstädtchen mit viel Charme, viele Unternehmungen möglich: Reiten, Surfen, Baden, Museen, Shoppen (günstige Preise im Vergleich zu anderen Städten), tolle Restaurants, Massagen, Hammam, etc. Ein Ort zum Verweilen…
Sidi Kaoki: Gerade mal 30km von Essaouira befindet sich dieser schöne Surfspot, den ich sehr mochte. Es ist alles sehr überschaubar und sympathisch. Mit dem Bus von Essaouira (fährt ab Bab Doukkala) kommt man für 12 Dirham hin und zurück. „Chez Momo“ gibt es übrigens super Salate, was in Marokko schwierig zu finden ist. 😉
Casablanca: Europäisch angehauchte Stadt, gross, allerdings weniger stressig als Marrakesch, man wird weniger angequatscht, jedoch kann man in Marrakesch viel marokkanisch-typischere Sachen shoppen auf dem Bazar/Souk
Alle genannten Orte sind von den Zentren aus sehr gut mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen. Wer es komfortabler mag, fährt mit dem Bus CTM oder Supratours. Wer gerne ein wenig weniger bezahlt, lässt sich von einem Taxi zum „gare routière“ (Busbahnhof) fahren und nimmt dort irgendeinen Klapperbus mit vielen Einheimischen. Ausserdem gibt es in allen grösseren Ortschaften neben dem gare routière einen Parkplatz mit „Grand Taxis„, welche auch fast überall hin fahren für kleines Geld. Hier bezahlt man einen Platz (keine Verhandlungen!) und wartet bis genug Leute zusammen sind, um loszufahren.*reinquätsch,aberpreisgünstig&typischmarokkanischstyle*:)