Mittwoch, 10. Februar 2016

Aus dem Bett gefallen

Manchmal ist es gut, wenn man eine Gästewohnung mal selber nutzt. So geschehen vor zwei Wochen durch meine Tochter und ihren Freund. Sie kamen am nächsten Morgen leicht schockiert zu mir zum Frühstücken und erzählten, dass eines von ihnen nachts aus dem Bett gefallen sei - samt Lattenrost! Das äussere Brett des Doppelbettes habe sich nach aussen gewölbt, so dass der Lattenrost bei nächtlichen Aktivitäten von der Auflagefläche rutschte... Gott, wie peinlich!

Anscheinend sei es auch nicht das erste Mal gewesen, denn zwischen den beiden Lattenrosten steckte ein Weinkorken, den die Gäste anscheinend hineingesteckt haben, um den Lattenrost nach aussen zu drücken ...was das Problem verschlimmert hat. Beim Einbetten war er unmöglich zu sehen.

Nun, es war schnell geflickt: Latten vom Schreiner, Winkeleisen und ein Akkuschrauber haben die Auflageflächen so miteinander verspannt, dass der Lattenrost kein "Spiel" mehr hat. Schalldämpfer für nächtliche Bewegungen haben wir auch gleich eingebaut.

Ich frage mich nur, warum meine Gäste mir so ein Problem nicht schildern ...??? Dann könnte ich es nämlich sofort beheben!

Sonntag, 3. Januar 2016

Explodierte Schaumküsse

Bis jetzt war es in Scuol grün. Zwar gab es eine wunderbare Langlaufloipe, aber irgendwie ist es komisch, durch eine frühlingshafte Landschaft zu laufen. Nun hat es endlich geschneit - zwar nur 5 cm im Tal, aber genug für den Schneepflug, der mich um 05.30 Uhr geweckt hat. Heute gab es dann eine herrliche Schlitteltour ab der Chasa Diala nach Prui zur Schlittelbahn, und dann heim bis fast vor unsere Haustüre. Die Tage zuvor haben wir uns unten am Inn auf dem 3 km langen Eisweg vergnügt, der auf einem gespritzten Wanderweg durch einen märchenhaften, mit Rauhreif verzauberten Winterwald führt. Hier einige Fotos.

Blick aus der Chasa Diala am 3.1.16

Auf dem Eisweg

Fast unberührt führt der Eisweg 3 km durch einen von Rauhreif verzauberten Wald am Inn.

Tja, und das war die Weihnachtsüberraschung für meine Kinder. Sie lieben Schaumküsse, daher hat jedes eine Schachtel davon zu Weihnachten bekommen. Woran ich aber nicht gedacht hatte: Die Dinger sind voll Luft, und die dehnt sich aus, wenn man in höhere Lagen kommt ... also sind alle Schaumküsse explodiert - sie stehen leicht abgehoben über ihrer Waffelgrundlage. Ein Grund mehr, sie ganz schnell zu essen ...

Montag, 21. Dezember 2015

Skifahren oder Wandern?

Zur Zeit fällt es schwer, sich zwischen Skifahren oder Wandern zu entscheiden. Schnee liegt erst ab 2000 m Höhe, aber im Skigebiet ist es ganz gut, wir haben 2 herrliche Pisten, aber auch dank Kunstschnee. Unsere Weihnachtsgäste in der Chasa Diala werden sicherheitshalber auch die Wanderschuhe mitbringen ...

So sieht es aktuell (21.12.15) im Skigebiet Motta Naluns von Scuol aus. Einfach herrlich, besonders früh am Morgen!
Vermutlich mache ich mir am Weihnachtstag auch das Vergnügen und gehe wandern. Dann laufe ich von Lavin aus hinauf ins Val Lavinuoz, eines der unbekannten Seitentäler unterhalb des Piz Linard, des höchsten Berges des Unterengadin. In dieses Tal habe ich mich verliebt. Im Sommer habe ich einen Tag erwischt, an dem die Weideröschen blühten und das ganze Tal golden schimmerte. Die ganze Zeit hat man den Blick auf das Verstanclahorn mit seinem Gletscher. Da möchte ich jetzt im Winter nochmal hin. Ist kein Problem; bis weit ins Tal hinein (bis zur Alp d'Immez auf ca. 2000 m Höhe) führt ein Fahrweg.


Das Val Lavinuoz hat mich im Sommer so beeindruckt, dass ich es malen musste (Aquarell, 56 x 76 cm). Unter  www.aquarellbilder.ch seht Ihr weitere Bilder von mir; die meisten Aquarelle zeigen Sujets aus dem Unterengadin.

Mittwoch, 11. November 2015

Novembersommer

Wer ausserhalb der Saisn reisen kann, sollte im November ins Unterengadin kommen. Wie schon die letzten 3 Jahre ist es hier im November herrlich. Sonnig, sogar auf 2000 m gegen 20 Grad warm, T-Shirt-Wetter. Dazu strahlend goldene Lärchen und ein veilchenblauer Himmel - so blau, wie man ihn nur hier in den Bergen findet. Dazu kommt, dass im November Nebensaison ist, man also überall bis zu einem Drittel weniger bezahlt als in der Hauptsaison, auch bei uns in der www.chasadiala.ch. Hier einige Eindrücke von Wanderungen der letzten Woche.


Das Dorf Ftan ist von Scuol aus gemütlich in anderthalb Stunden zu erreichen. Mit dem Postauto geht's natürlich auch.

Eines der ganz seltenen Selfies von mir, auf 2000 m Höhe, aufgenommen am 8. November 2015.

Das warme Wetter weckt auch bei anderen Wanderern Sommergefühle.

Dienstag, 13. Oktober 2015

Das Bergell ist eine Reise wert!

Seit ich in einem Wanderbuch Fotos von der Sciora-Gruppe im Bergell gesehen habe, wollte ich dort hin. Natürlich am Liebsten direkt unter die Gipfel, zur Sciora-Hütte. Dafür war es dann aber im Oktober doch etwas spät im Jahr, etwas kalt (das Tal mit Zugang zur Hütte hat keine Sonne) und die Reise mit Bahn und Postauto ab unserem Gästehaus Chasa Diala in Scuol etwas lang. Also fuhr ich nach Casaccia (ab Scuol mit dem öffentlichen Verkehr 2 1/2 Stunden) und wanderte den Bergeller Panoramaweg. Was für eine schöne, nicht ganz anspruchslose Tour! Beschrieben ist sie in 4 h bis nach Soglio, wir haben mit Rast gut 5 h gebraucht, denn nach ca. 1/3 des Weges geht es buchstäblich über Stock (Wurzeln) und Stein (Granitstufen, die auch mal rutschig sein können), über abgefallenes, goldenes Laub, Bächlein, die sich den Weg mit uns teilen und links vom Weg geht es steil hinunter ins Tal. Dafür gibt es grandiose Ausblicke auf die Sciora-Gruppe, die Bergeller "Granitriesen". Nächsten Sommer muss ich auf diese Hütte gehen und unter den Gipfelriesen stehen! Hier nun einige Fotos.

Blick durch das herbstliche Gold auf die Sciora-Gruppe mit dem Badile in der Mitte.

Hier noch näher. Die dramatische Erstbesteigung des Pizzo Badile erfolgte erst am 16. Juli 1937.

Die Wanderung endet im wunserschönen, hoch gelegenen Dorf Soglio mit dem Palazzo der Familie von Salis. Hier genossen wir Kastanienbier (fein!) und anschliessend besuchten wir das Kastanienfest in Bondo unten im Tal. Dann ging's 3 Stunden mit Postauto und Bahn zurück nach Scuol. Es hat sich sehr gelohnt!

Montag, 3. August 2015

Unwetter in Scuol

Die Schweizer Leser meines Blogs haben sicher schon aus den Medien mitbekommen, dass wir in Scuol an den Südhängen schwere Unwetter und Schlammlawinen hatten. Die www.chasadiala.ch liegt auf der Nordseite des Tals, bei uns hat es nur ein wenig geregnet! Ich war gerade mit einem Kollegen in Scuol, wir hatten die grosse Wanderung zur Lischana-Hütte über das Rims-Plateau durch die Uina-Schlucht nach Sur-En gemacht (10 1/2 h), die nur "Spinner" an einem Tag machen, alle anderen übernachten in einer Hütte und machen eine 2-Tages-Tour daraus. Nun, wir hatten auch entsprechend Muskelkater. Am Tag danach sind wir daher nur mit dem Postauto nach S'Charl gefahren und haben dort bei Jon Duri im Crusch Alba zu Mittag gegessen. Mit dem 14.00 Uhr-Postauto sind wir wieder zurück und dann gleich umgestiegen ins Postauto nach Tarasp und dann zum Lai Nair (schwarzer See), einem wunderschönen Moorsee, in dem man auch baden darf, gelaufen. Dort waren wir bis 16.00 Uhr. Mir war das Wetter nicht geheuer, Gewitter waren angesagt, und ich weiss, wie rasend schnell aus harmlosen Sommerwolken in den Bergen ein Unwetter entstehen kann. Also drängte ich darauf, das 17.00 Uhr Postauto nach Scuol zu nehmen. Wir mussten an der Haltestelle noch ein wenig warten; es war stechend heiss, und plötzlich kam ein gewaltiger Wind auf. Kaum waren wir im Postauto, fing es an zu gewittern und zu regnen. Wir warteten dann am Bahnhof Scuol, bis die Zelle nach Osten abgezogen war und gingen dann zu uns in die Chasa Diala. Dort entschlossen wir uns, noch einige Einkäufe im Dorf zu machen. Als ich aus dem Suoermarkt kam, traute ich meinen Augen kaum: Es fing am Himmel schon wieder an zu quellen. Sollte etwa noch ein Gewitter kommen? Nach einer herrlichen Weindegustation bei Valentins Weingeschäft donnerte es schon. Wir kamen knapp trocken nach Hause, dann ging es wieder los. Vom Balkon aus sahen wir eine spektakuläre Lichtshow; es tobte gewaltig. Und es muss geregnet haben, was das Zeug hielt - aber ganz eng umgrenzt auf der anderen Talseite. Am nächsten Morgen hörte ich dann, dass gewaltige Schlammlawinen niedergegangen waren: Das Tal nach S'Charl war verschüttet (inzwischen hat die Armee eine Notbrücke gebaut, denn die Touristen kamen nicht mehr raus; sie wurden zunächst ausgeflogen, aber ihre Autos nicht ...), der Lischana-Bach hat eine ca. 6 - 8 m tiefe Schlucht gerissen, der Inn hat ein neues Bett, da der Schuttkegel vom Lischana-Bach das Flussbett verschüttet und den Inn gestaut hatte, und mitten durchs Dorf Pradella ist eine Rüfe (Stein- und Schlammlawine) niedergegangen, die zwei Häuser getroffen und beschädigt hat. Glücklicherweise sind keine Menschen zu Schaden gekommen, aber drei Autos hat es in Pradella hoch oben an die Hauswände "geklebt".

Hier einige Fotos:

Ein Bagger arbeitet sich durch den reissenden Inn, um den Schuttkegel des Lischana-Baches abzugraben. Links hinter dem Bagger ein Strommast, der das Dorf mit Energie versorgt - er steht mitten im neuen Flussbett. 2 Tage später war vom Bagger, der es tatsächlich auf den Schuttkegel geschafft hatte, aber nur noch der Arm zu sehen: eine weitere Rüfe hat ihn beim nächsten Gewitter fast vollständig verschüttet. Immerhin ist der Strommast jetzt gut geschützt; er steht nämlich jetzt mitten im noch grösseren Schuttkegel.

Der Schuttkegel des Lischana-Bachs hat den Inn in ein neues Bett gedrängt.

Hier war das Strässchen nach Pradella.

Bäume hat es geknickt wie Zündhölzer. Zwei Forstwarte betrachten den Schaden.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Piz Buin und Tuoi-Tal

Eine wunderschöne Wanderung führt von Lavin aus ins Tuoi-Tal bis an den Fuss des Piz Buin-Gipfels. Man kann auch von Guarda aus laufen, allerdings ist die Fahrstrasse, die ins Tal führt, steil und wenig attraktiv. Besser ist es, mit dem Zug nach Lavin zu fahren und von dort aus in Richtung Guarda zu gehen. Nach ca. 50 Minuten sanftem Anstieg kommt man ins Tal des Tuoi-Baches. Dort zweigt der Weg links ab. Nach einem erst etwas steilen, dann sanften Anstieg den Bach entlang erreicht man eine Hochebene, die voll ist mit Murmeltieren. Ich habe mindestens 10 Stück gesehen, eines davon eine Mutter mit ihrem Jungtier! Sie liessen mich bis auf 10 Meter herankommen, aber leider ist meine Kamera nicht so toll ...

Der Weg führt durch ein schönes Hochtal den Tuoi-Bach entlang.

Im Tuoi-Tal habe ich so viele Murmeltiere gesehen wie noch nirgends sonst.
Der Weg durch die Wiesen endet bei einer kleinen Alp, die von einer spanischen Bankerin geführt wird! Sie hat in Chur eine Sennerei-Ausbildung gemacht und ist schon den zweiten Sommer hier. Ihr Ziegenkäse und ihre Kuchen sind ganz ausgezeichnet! Nach einer kleinen Rast bei der Alp geht es auf dem Natursträsschen weiter in Richtung Piz Buin. Den ganzen Weg hat man den gewaltigen, schwarzen Bergkegel vor Augen.


Ein fast flacher Weg führt zum Fusse des Piz Buin.


Was für ein Berg!

Nach ca. 3 Stunden ist man auf der Tuoi-Hütte auf 2200 m Höhe - ohne grosse Anstrengung. Hier geniesst man die feine Küche und den Blick auf den Piz Buin!