Road Trip 2023 – Nach Hause !

Langsam muss sich unser sommerlicher Roadtrip wieder nach Westen wenden. Von Prag fahren wir mit einem kurzen Umweg nach Karlsbad. Die Zusatzschlaufe führt uns zur Burg Loket. Ziemlich ikonisch thront die Burg mitsamt Dorf auf einer Flussschlinge der Eger. Wir essen in einem kleinen Restaurant für kaum Geld zu Mittag. Danach fahren wir über kleine Strassen durch grüne Wälder zurück nach Karlsbad. Die Unterkunft im Golden Key Boutique Hotel hat Stil und überall trieft es von k.u.k Geschichte. Natürlich kaufen wir wie alle Besucher eine Schnabelkanne und kosten das schweflige Kurwasser an den vielen heissen Quellbrunnen.

Über die Grenze, weiter nach Westen, vorbei an Bayreuth, fahren wir nach Bamberg. Die Stadt ist bekannt für ihre mittelalterliche Struktur und den Fotospot des alten Rathauses. Trotz Regen machen wir eine grössere Besichtigungsrunde durch die Gassen und landen schliesslich bei sehr traditionellem Essen in der Schlenkeria, mitsamt seeehr rauchigem Rauchbier. Unterkunft: Hotel Europa Bamberg.

Endspurt – ohne grossen Zwischenhalt geht es auf der Autobahn nach dem Frühstück in den Süden nach Ulm. Wir quartieren uns im Hotel Schmales Haus im Dachzimmer ein, Jacuzzi und Sauna inklusive. Das Zimmer, wie das Gebäude, ist ein echtes Erlebnis! Ansonsten geniessen wir den letzten Ferientag in der Stadt und an der jungen Donau – damit schliesst sich der geografische Kreis unseres sommerlichen Roadtrips nach Wien und Prag.

Schön war es, vieles entdeckt, gemütlich geschlafen und toll gegessen!

Road Trip 2023 – Nach Prag !

Von Wien fahren wir der Donau entlang. Auf halbem Weg stolpern wir über die Römerstadt Carnuntum. Die Tatsache, dass hier im 1. – 4. Jh eine Stadt mit 50’000 Einwohnern an der Donau lag, wäre interessant genug. Hier wurden jedoch zahlreiche Gebäude nach den neusten Erkenntnissen der Forschung auf den Originalruinen nachgebaut und zusätzlich mit Inneneinrichtung versehen. So schlendert man beispielsweise durch vollständig funktionsfähige Thermen mit den unterschiedlich warmen Räumen. Super einzigartig und nochmals eine Stufe besser als all die 3D-Animationen, welche man sonst in den Museen sieht.

In Hainburg an der Donau machen wir am mächtigen Fluss Pause mit Blick auf die Grenze zur Slowakei. Bis nach Bratislava ist es nur ein Katzensprung. Wir quartieren uns im Hotel Danubia Gate mitten in der Stadt ein und geniessen den Abend zu Fuss in der Altstadt. Bratislava ist angenehm wenig überlaufen und übersichtlich. Dazu kommen die günstigen Preise, beispielsweise 0.5 L Craftbier für 2.30 EUR. Gefällt!

In einem grossen Bogen fahren wir von Bratislava auf teils ruppigen Wegen übers Land. Interessant die rurale Landschaft der Slowakei und der Tschechischen Republik. Als Zwischenziel für Mittag haben wir uns Telč ausgesucht. Im gefühlten Niemandsland eine wunderbare Marktstadt mit einem einzigartigen, riesigen Platz und einer noch schöneren Häuserzeile. Es gibt vorwiegend einheimische Touristen und diese verlaufen sich auf dem Platz.

Weiter nach Brünn / Brno. Wir kommen von Nordwesten und nehmen noch die schöne Landschaft am Stausee ausserhalb der Stadt mit. Unser Hotel EFI SPA ist nicht nur Unterkunft, sondern ebenfalls Brauerei und Braustube in einem. Überhaupt schwelgen wir bei der abendlichen Tour durch die Altstadt in der tschechischen Bierbraukunst. Brünn ist ein echtes Highlight – am Abend ist überall etwas los, junges Publikum und eine lockere Atmosphäre in schöner historischer Umgebung.

Neuer Tag – Die Fahrt auf der Autobahn nach Prag wäre zu kurz. Wir nehmen erneut die Landstrasse etwas nördlich der Autobahn durch die Saarer Berge. Zum Glück, entdecken wir unterwegs doch die Wallfahrtskirche des hl. Johannes von Nepomuk. Oberhalb des Klosters liegt die Kapelle umfasst von einer sternförmigen Mauer. Wir steigen kurz hinauf und platzen mitten in eine lokale Hochzeitgesellschaft. Weiter nach Prag, mit dem Auto ins Stadtgetümmel und für zwei Nächte ins Hotel Merkur.

In den beiden Tagen nehmen wir alles mit, was der Tourist in Prag sehen muss. Durchaus beeindruckend und absolut sehenswert! Leider ist die Stadt in einer Art überlaufen, wie ich es bisher noch nie in meinem Leben erlebt habe, selbst in Paris nicht. Die Stadt ist ein einziges Touristen-Disneyland ergänzt mit marodierenden Junggesellengruppen am Abend. Alles irgendwie sehenswert, aber ebenfalls sehr anstrengend. So sind wir nicht unfroh, dem Tumult wieder entrinnen zu können.

Road Trip 2023 – Nach Wien !

Alles fährt in den Süden und kommt dann jammernd zurück – es sei im Sommer nicht mehr auszuhalten. Wir fahren asynchron und machen einen Roadtrip im klassischen Stil. Einzig Wien und Prag sind auf der To Do Liste, Hotels werden am Tag vorher gebucht und der Rest macht das Navi. Ab geht es über Feldkirch zum Arlberg, über den Berg und mitten rein ins Dorffest in St. Anton am Arlberg. Party wie man es sich vorstellt. Der Umzug am Morgen danach ist nicht minder traditionell urchig. Das gibt gleich die ganze Ladung Folklore und Alpenkitsch zum Ferienstart. Unterkunft: Banyan Hotel.

Weiter nach Osten auf der Inntalautobahn, vorbei an Innsbruck bis Wörgl. In Kitzbühel ein Zwischenstopp. Wir schlendern durch die Altstadt und schnuppern etwas Schickimicki Luft, obwohl im Sommer deutlich weniger läuft als im Winter. Auf der Pass-Thurn Strasse überwinden wir die Bergkette nach Süden runter ins Pinzgau. Immer wieder schön das breite, grüne Tal und die Gletscher des Grossglocknermassivs! Endstation für heute ist Zell am See. Hier steppt der Bär – Der halbe nahe Osten ist vor Ort, arabische Speisekarten links und rechts, Interlaken hoch zwei! Unterkunft: Hotel Steinerwirt – Sehr schön, gutes Essen, ausser dass unser Restezimmer über der Küche war und wir in einer Fritteuse schliefen. 😉

Auf direktem Weg im leichten Zick Zack der Salzach entlang durch die Berge in Richtung Wien,  bis St. Johann im Pongau. Im nächsten Skiort, Schladming, schauen wir uns das Dorf an und es gibt ein kleines Mittagessen. Übernachtet wird schliesslich in Admont und da gibt es die erste grössere Überraschung der Reise. Neben dem Kaff steht ein riesiges Kloster mit der grössten Stiftsbibliothek der Welt – Unbedingt ansehen!. Was soll ich sagen, ich dachte wir Schweizer hätten mit St. Gallen die Grösste. 😉 Top! Unterkunft: Landgasthof Buchner. Einzig Nachtessen war eine Herausforderung, der Gasthof Zeiser war die Rettung.

Nächste Überraschung am Morgen. Wir fahren durch den Nationalpark Gesäuse – sehr schöne Landschaft. Mich interessieren die teils aufgegebenen, teils noch betriebenen historischen Eisenbahnen entlang des Weges. Unspektakulär geht es weiter nach Ybbs (was für ein Name) an der Donau. Auf der Westautobahn fahren wir nach Wien, parkieren das Auto in der Nähe der Unterkunft für die nächsten zwei Nächte: Vienna Dream Apartments.

Zuerst sehr gutes Thai Essen im Thailanna, anschliessend endloses, kilometerlanges Stadt- und Shoppingwandern. Nachtessen im ‚Zu den 3 Hacken‚ mit einem der hunderten ‚Originalen Wiener Schnitzel‘. Danach laufen wir durch das kaiserliche Wien: Kohlmarkt – Die Burg – Heldenplatz – Maria-Theresien-Platz und die ganze Mariahilfer Strasse rauf zurück zur Wohnung, Google sagt etwas von 8 km Marsch.

Der zweite Tag in Wien ist gemütlicher und erneut kalorienreich. Früh auf den Prater und wieder Mal auf das Wiener Riesenrad. Danach im Schweizerhaus zu der wohl besten Haxe (Stelze) EVER mit nicht zu wenig Bier. Wir lassen den Tag in den Loungesesseln der Blumenwiese am Donaukanal ausklingen.

Mountainbiken in den Alpes Vaudoises !

Für meine kurze Mountainbikewoche in den Waadtländer Alpen habe ich mich im Hotel Le Cerf in Le Sépey einquartiert. Es war gar nicht einfach in der Hauptsaison ein Zimmer zu kriegen. Das Le Cerf war deshalb ein Volltreffer. Tolles Essen, schönes Zimmer und mit der Mountainbikepauschale ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Da hatte ich jeden Morgen ein schlechtes Gewissen, als mir der prallgefüllte Lunchsack hingestellt wurde. Zusätzlich zu erwähnen ist die hoteleigene Tourenliste auf der Webseite. Nur zu empfehlen!

Beiträge:

Wallis, aber in der gleichen Woche:

Wanderung zum Glacier du Trient !

Das Wetter ist mittelmässig, die letzten Gewitterwolken hängen dampfend in den Tälern. Ich habe wieder mal Lust auf einen Gletscher und den gibt es in den Waadtländer Alpen ausser auf der Diablerets nicht wirklich. Mein Blick fällt auf den Glacier du Trient, welchen ich schon vor Jahren auf der To Do Liste hatte. Ab ins Auto und rauf auf den Col de la Forclaz (1527m). Es rieselt feucht aus dem Nebel, Zeit für einen zweiten Kaffee im Passrestaurant und damit hoffentlich Anspruch auf einen Parkplatz. 

Los geht es auf der Bisse Trient-Combe. Wie entlang aller Suonen ist der Wanderweg flach und gleichzeitig spektakulär. Hoch über der Ortschaft Trient schlängelt sich der Weg dem Fels entlang. Die Strecke hat einen ganz speziellen Twist: Ursprünglich wurde er für eine Rollbahn gebaut, welche ab dem Jahr 1883 dem Eisabbau diente. Von der Gletscherzunge, die damals bis auf 1600m runter reichte, wurden täglich bis zu 30 Tonnen Gletschereis abgebaut und nach ganz Europa geliefert, bis nach Paris! Keine Ahnung wie das Eis die französische Hauptstadt erreichte ohne zu schmelzen. Die Erfindung der Eismaschine im Jahr 1876 machte diesem Industriezweig ein langsames Ende.

Im Anschluss wurde 1895 die Bewässerungssuone gebaut. Heute steht dort eine Buvette (1577m) für die Wanderer. Unterhalb wird das Gletscherwasser weiter genutzt und über kilometerlange Tunnel bis zum Kraftwerk Emosson geleitet. Vom Gletscher ist wegen den tiefen Wolken leider nichts zu sehen. Somit geht es in den Aufstieg zur Alp Vésevey (2103m). Der Weg ist abwechslungsreich, besonders entlang einer bewaldeten alten Seitenmoräne mit grossen Felsblöcken. Ich leide ziemlich, keine Puste, keine Kondition. 😉 Auf den Holzplanken eines uralten Unterstandes warte ich auf die Sonne und den freien Blick auf den Gletscher. Die Natur meint es gut und gibt bald die Sicht auf den Trientgletscher frei, der zerklüftet über dem felsigen Abhang hängt.

Die Route ist Teil der berühmten Mont-Blanc Umrundung und so treffe ich auf eine kleine Völkerwanderung, die vom Fenêtre d’Arpette runtersteigt. Wanderer aus der ganzen Welt, besonders Amerikaner und Asiaten mit riesigen Rucksäcken schlängeln sich die Bergflanke runter. Ich bin einmal mehr erstaunt, dass die meisten mit Trekking- oder Turnschuhen unterwegs sind. Dabei hat der Weg die eine oder andere Schlüsselstelle, welche bei den heutigen feuchten Verhältnissen Trittsicherheit verlangt.

Ich mache mich auf den Abstieg zu einem Zwischenbier in der Buvette. Das Vertrauen in mein linkes Knie ist auch nach all den Jahren nicht hundertprozentig und so wähle ich die Schritte mit bedacht und viel Konzentration. So ein Wanderstock wäre wohl nicht die dümmste Idee. Den Rest der Tour mache ich bei bestem Wetter, leider habe ich im Rücken keine Augen für die grandiosen Blicke auf den Gletscher. Ein Walliser Südtal und ein Gletscher mehr, den ich auf der Karte abhaken kann!

PS: Die folgenden Tage hatte ich mal wieder Muskelkater aus der Hölle. Ich müsste wirklich mehr Wandern.

Statistik: 12.6 km, 713 Hm