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- Ende November schließt nacworld
Zürich. nacworld, das soziale Netzwerk der Neuapostolischen Kirche, schließt zum Ende des Monats seine Pforten. Der kircheneigene Diskussionskanal wird abgeschaltet. Im Gegenzug will sich die Kirchenleitung auf andere, modernere Kommunikationsmittel konzentrieren.
Zwölf Jahre lang bot das Austauschforum nacworld seinen heute rund 40.000 Mitgliedern die Möglichkeit für einen Dialog auf Augenhöhe. Begonnen hatte alles 2008 mit einer Kontaktbörse für jugendliche Kirchenmitglieder aus aller Welt – ein Jahr vor dem damaligen Europa-Jugendtag in Düsseldorf 2009. Wie sinnvoll das damals war, zeigte die gute Annahme des Mediums in diesem Alterssegment. Nach dem Jugendtags-Großereignis übernahm die Neuapostolische Kirche International das Netzwerk in eigener Regie und öffnete es für alle Altersklassen – auf Anregung vom damaligen Stammapostel Wilhelm Leber.
Andere Zeiten – andere Medien
Allerdings hat sich das Nutzungsverhalten der Menschen in den letzten Jahren grundlegend geändert. Das sagen auch die Trendforscher und das geht auch an nacworld nicht spurlos vorüber. Soziale Netzwerke, die auf einen thematischen Schwerpunkt ausgerichtet sind, ziehen sich zurück oder verschwinden ganz. Es überleben die Netzwerke, die nicht auf einen speziellen Themenbereich festgelegt sind, wie zum Beispiel die großen Platzhirsche Facebook, Instagram oder YouTube. Sie werden durch kleine, geschlossene Mikro-Netzwerke ergänzt, wie etwa WhatsApp.
Außer Konkurrenz
Das Abwandern der Nutzer von den Themenforen zu den großen Plattformen und Mikro-Netzwerken wirkt sich unmittelbar auch auf Mitgliederzuwachs und die Aktivitäten von nacworld aus. Ein eigenes neuapostolisches Netzwerk kann nicht länger konkurrieren – es gibt umfassendere Angebote. Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis: Zum 30. November 2020 schließt nacworld seine Pforten.
Stattdessen bemüht sich die Kirche um neue Kommunikationswege. So wird etwa die Webpräsenz der internationalen Kirche www.nak.org derzeit komplett überarbeitet. In Kürze soll das amtliche Organ der Kirchenleitung mit neuen Funktionen und einem erweiterten inhaltlichen Angebot online gehen. Auch die bisherigen Aktivitäten im Social Media-Bereich werden nach und nach intensiviert: Weitere Sprachen kommen hinzu, neue Media-Projekte sind geplant.
Wehmut und Hoffnung
„Natürlich bedauern wir den Abschied von nacworld“, betont Bischof Peter Johanning, Sprecher der internationalen Kirchenleitung. „Wir folgen mit der Verlagerung unserer Aktivitäten den Wünschen einer deutlichen Mehrheit.“ Sein Dank gilt allen aktiven Nutzern und Teammitgliedern, die nacworld „über Jahre hinweg zu einer einzigartigen Gemeinschaft gemacht haben.“
Erinnerungen, die bleiben
In Kürze werden die Mitglieder von nacworld eine E-Mail vom Betreiber bekommen: Sie können vor der Schließung die Inhalte ihrer eigenen Profilseite, ihre eigenen Beiträge und Kommentare sowie erhaltene und gesendete Nachrichten als Erinnerungspaket herunterladen. Der Download enthält viele wertvolle Erinnerungen und die Gelegenheit, noch einmal in bis zu zwölf Jahren persönlicher nacworld-Geschichte einzutauchen.