Giro d’Italia

Tim Merlier hat „Sprinterkönig“ Jonathan Milan die Show gestohlen und die 18. Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Der Belgier setzte sich am Donnerstag in Padua um wenige Zentimeter vor dem in den Massensprints bisher dominanten Italiener durch.

Merlier Tim in Aktion
IMAGO/LaPresse/Gian Mattia D’alberto

Für Merlier war es der zweite Etappensieg beim diesjährigen Giro, Milan verbuchte bereits drei Erfolge. Die nächste und letzte Chance für Sprinter sollte es auf der Schlussetappe in Rom am Sonntag geben.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Der Slowene Tadej Pogacar liegt fast acht Minuten vor dem Kolumbianer Daniel Felipe Martinez. Dritter ist der Waliser Geraint Thomas. Als bester Österreicher liegt Felix Großschartner 1:33:10 Stunden hinter seinem UAE-Teamkollegen Pogacar auf Rang 33.

Nach dem Ausflug ins Flachland wird es am Freitag wieder anspruchsvoller. Auf dem 157 Kilometer langen Weg von Mortegliano nach Sappada sind drei kleinere Bergwertungen zu bewältigen. Womöglich haben vor dem großen Finale am Wochenende noch einmal Ausreißer die Chance auf den Tagessieg.

107. Giro d’Italia

18. Etappe

Fiera di Primiero - Padua (178 km):
1. Tim Merlier BEL 3:45:44
2. Jonathan Milan ITA -"-
3. Kaden Groves AUS -"-
4. Alberto Dainese ITA -"-
5. Stanislaw Aniolkowski POL -"-
6. Fernando Gaviria COL -"-
7. Madis Mihkels EST -"-
8. Caleb Ewen AUS -"-
9. Davide Ballerini ITA -"-
10. Sebastian Molano COL -"-
24. Patrick Gamper AUT -"-
28. Daniel Felipe Martinez COL -"-
30. Tadej Pogacar SLO -"-
47. Geraint Thomas GBR -"-
105. Rainer Kepplinger AUT + 0:39
116. Tobias Bayer AUT 1:23
118. Felix Großschartner AUT 1:28
Gesamtwertung nach 18 von 21 Etappen:
1. Tadej Pogacar SLO 67:17:02
2. Daniel Felipe Martinez COL + 7:42
3. Geraint Thomas GBR 8:04
4. Ben O'Connor AUS 9:47
5. Antonio Tiberi ITA 10:29
6. Thymen Arensman NED 11:10
7. Romain Bardet FRA 12:42
8. Einer Rubio COL 13:33
9. Filippo Zana ITA 13:52
10. Jan Hirt CZE 14:44
33. Felix Großschartner AUT 1:33:10
68. Rainer Kepplinger AUT 2:52:07
90. Patrick Gamper AUT 3:30:28
98. Tobias Bayer AUT 3:39:55

Fußball

Italiens Teamchef Luciano Spalletti verzichtet bei der Fußball-EM in Deutschland auf Marco Verratti und Ciro Immobile. Die Routiniers, die vor drei Jahren beim Titelgewinn der „Squadra Azzurra“ noch wichtige Rollen gespielt hatten, stehen nicht im vorläufigen 30-Mann-Kader von Spalletti.

Mit dabei sind dafür Nicolo Fagioli von Juventus, dessen siebenmonatige Sperre wegen illegaler Wetten abgelaufen ist, sowie Francesco Acerbi, der mit Rassismusvorwürfen konfrontiert war. Der 36-jährige Acerbi von Inter Mailand war im März von der Nationalmannschaft abgereist, nachdem ihm Napoli-Spieler Juan Jesus nach einer Serie-A-Partie eine rassistische Beleidigung vorgeworfen hatte. Ein Sportgericht hatte ihn anschließend aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Bis zum 6. Juni muss Spalletti sein Aufgebot, das von Torhüter Gianluigi Donnarumma und Offensivspieler Federico Chiesa angeführt wird, auf 26 Profis reduzieren. Italien nimmt die EM-Vorbereitung am 31. Mai im Trainingszentrum Coverciano bei Florenz auf. Nach Testspielen gegen die Türkei und Bosnien-Herzegowina reist der zweimalige Europameister am 10. Juni nach Deutschland, wo in Gruppe B Albanien, Spanien und Kroatien warten.

Der 1. FC Union Berlin hat Bo Svensson als neuen Trainer verpflichtet. Wie der deutsche Bundesligist am Donnerstag mitteilte, folgt der 44-jährige Däne auf den kurz vor Saisonende freigestellten Nenad Bjelica sowie Interimscoach Marco Grote.

Mit Svensson – der auch in Salzburg im Gespräch gewesen sein soll, bevor die „Bullen“ Pepijn Lijnders verpflichteten – wollen die Köpenicker in ihrem sechsten Bundesliga-Jahr zurück zu alter Stärke finden.

Bo Svensson an der Seitenlinie
Reuters/Annegret Hilse

Erst am Dienstag und damit drei Tage nach dem Klassenerhalt hatten die „Eisernen“ Horst Heldt als neuen Geschäftsführer Profifußball präsentiert. Svensson übernimmt Union nur ein Jahr nach der Qualifikation für die Champions League im sportlichen Tief. Nach einer nervenaufreibenden Saison mit einer Niederlagenserie, zwei Trainerwechseln und dem geschafften Klassenerhalt suchen die Berliner endlich wieder Konstanz an der Seitenlinie.

Die Trainerfrage bei West Ham United ist geklärt. Der Spanier Julen Lopetegui tritt mit 1. Juli die Nachfolge von David Moyes beim englischen Premier-League-Club an, wie dieser am Donnerstag bekanntgab.

Julen Lopetegui
Reuters/Clodagh Kilcoyne

West Ham beendete die Saison als Neunter und ist 2024/25 nicht im Europacup vertreten. Der 57-jährige Lopetegui war im englischen Oberhaus auch schon bei den Wolverhampton Wanderers tätig. Seine bekanntesten Stationen waren Spaniens Nationalteam und Real Madrid.

Fabian Schubert stellt sich nach drei Jahren beim FC St. Gallen einer neuen fußballerischen Herausforderung. Der 29-jährige Stürmer wechselt zum deutschen Drittligisten 1860 München, wie am Donnerstag bekannt wurde.

Der Ex-Bundesliga-Spieler war bei seinen 23 Einsätzen in der Schweizer Super League diese Saison meist nur als „Joker“ gefragt, drei Saisontore gelangen ihm. Zuvor hatte er die Saison 2022/23 aufgrund eines Schien- und Wadenbeinbruchs fast komplett verpasst.

Das Cupfinale in Tschechien ist von einem Faneklat überschattet worden. Nach dem 2:1-Sieg von Sparta Prag bei Viktoria Pilsen stürmten Anhänger beider Teams das Spielfeld, es kam zu teils wüsten Auseinandersetzungen, wie die Agentur CTK am Mittwochabend berichtete.

Bereitschaftspolizisten mussten eingreifen, um die Fans der beiden Mannschaften voneinander zu trennen. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT war zu sehen, wie dessen Reporter am Spielfeldrand mit Klappstühlen beworfen wurden. Über Verletzte wurde nichts bekannt. Nachdem die Beamten für Ordnung gesorgt hatten, konnte der Pokal letztlich doch noch an die Sieger übergeben werden.

Polizeieinsatz am Spielfeld
IMAGO/CTK Photo/Miroslav Chaloupka

Es ist bereits der zweite derartige Vorfall im tschechischen Fußball binnen weniger Tage. Am Samstag hatte sich Sparta Prag mit einem 5:0 Sieg über Mlada Boleslav zum zweiten Mal in Folge den Meistertitel gesichert. Anschließend waren mehrere Fans der unterlegenen Gastgeber auf das Spielfeld gelaufen. Der tschechische Innenminister Vit Rakusan kündigte daraufhin die Einberufung einer Arbeitsgruppe aus Vertretern von Polizei und Vereinen an, um über mögliche Verschärfungen bei den Sicherheitsvorkehrungen zu sprechen.

Bundesliga

Tim Paumgartner hat den fixen Sprung von Kooperationsclub FC Liefering zu Fußball-Bundesliga-Vizemeister Red Bull Salzburg geschafft. Der 19-jährige Mittelfeldspieler unterschrieb beim ehemaligen Serienchampion einen bis 30. Juni 2028 gültigen Vertrag, wie die Salzburger am Donnerstag bekanntgaben. Für die Lieferinger hatte es der 1,96 Meter große ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler in der aktuellen Saison in 22 Spielen in der 2. Liga auf ein Tor und zwei Assists gebracht.

Austria Klagenfurt hat den koreanischen Nachwuchs-Teamspieler Lee Min Young vom Yonsei University FC aus Seoul bis Ende Juni 2026 verpflichtet. Der 18-jährige Mittelfeldspieler ist bereits der fünfte Sommerzugang der Kärntner nach Laurenz Dehl, David Toshevski (beide Angriff), Tobias Koch (Mittelfeld) und Simon Spari (Tormann).

„Was wir zuvor auf den Videos gesehen haben, hat sich Anfang April bei einem einwöchigen Probetraining bestätigt. Lee ist ein technisch sehr gut ausgebildeter Bursche, der über ein gutes Spielverständnis verfügt. Das sind Fähigkeiten, auf die wir aufbauen können, und gute Gründe, ihm bei der Austria eine Perspektive zu bieten. Klar ist, dass er körperlich zulegen muss“, sagte Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel über den 1,78-Meter-Mann.

Schießen

Österreichs Schützen haben bei den Europameisterschaften in Osijek erneut Silber geholt. Nachdem am Vortag Alexander Schmirl solo sowie im Team mit Bernhard Pickl und Patrick Diem mit dem Sportgewehr liegend jeweils Rang zwei geholt hatte, legte Pickl am Donnerstag mit dem Großkaliber-Sportgewehr im Dreistellungskampf über 300 m nach. Auf den Ungarn Peter Sidi wies er mit 588,0 Punkten 5,0 Ringe Rückstand auf. Diem kam mit 582,0 wie am Vortag Jasmin Kitzbichler auf Rang vier.

Neben dieser und anderen nicht olympischen Klassen stehen bei diesen Kleinkaliber- und Großkaliber-Titelkämpfen in Kroatien – von Dienstag bis Donnerstag nächster Woche – auch Entscheidungen in olympischen Klassen an, in denen es noch um Olympiaquotenplätze geht. Je zwei Paris-Tickets werden in den Einzeldisziplinen 25-m-Pistole Frauen, Schnellfeuerpistole Männer sowie im KK-Dreistellungsmatch der Frauen und Männer vergeben.

Einen Quotenplatz im KK-Dreistellungsmatch hatte Schmirl im August in Baku mit dem Gewinn des WM-Titels geholt. Schon davor im Juni bei den European Games in Wroclaw hatte Martin Strempfl mit dem Luftgewehr einen österreichischen Quotenplatz für die Sommerspiele in Frankreichs Hauptstadt gesichert. Seit neun Monaten hoffen und warten die österreichischen Schützen nun auf weiteren Zuwachs für das heurige sommerliche Großereignis.

Basketball

Die Dallas Mavericks haben das erste Spiel in der Play-off-Serie der nordamerikanischen Basketballliga NBA gegen die Minnesota Timberwolves gewonnen und sich in den Conference Finals sofort einen Vorteil verschafft.

Das Team um die Stars Luka Doncic und Kyrie Irving holte am Mittwochabend (Ortszeit) einen 108:105-Auswärtssieg in Minneapolis. In einer intensiven Partie mit 15 Führungswechseln waren Doncic mit 33 Punkten und Irving mit 30 Zählern die entscheidenden Spieler.

Kyrie Irving in Aktion
Reuters/USA Today Sports/Bruce Kluckhohn

In Minneapolis lieferten die Teams den Zuschauern eine durchgehend spannende Vorstellung. Die Gastgeber zogen in der ersten Hälfte zwar mehrfach auf mehr als fünf Punkte davon, konnten sich aber nie entscheidend absetzen. Für die Mavericks war es nach fünf Auftaktniederlagen in den vorausgehenden Play-off-Serien erstmals wieder ein Sieg zum Start.

„Mussten hart arbeiten“

„Wir mussten wirklich hart arbeiten für das hier. Aber das ist auch nur ein Sieg, wir brauchen noch drei“, sagte der Slowene Doncic dem TV-Sender TNT und lobte die starke Leistung Irvings. Irving erzielte 24 seiner 30 Punkte in der ersten Halbzeit. Doncic verbuchte 15 seiner 33 Zähler im Schlussviertel.

Das zweite Spiel der Serie findet in der Nacht auf Samstag erneut in Minneapolis statt, danach geht es für zwei Partien nach Dallas. In der Eastern Conference spielen die Indiana Pacers gegen die Boston Celtics, die in dieser Serie nach einem Heimsieg mit 1:0 in Führung liegen.

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Eishockey

Die Florida Panthers sind mit einem Auswärtssieg bei den New York Rangers in die Conference Finals der NHL gestartet.

Im Duell der beiden besten Teams der Eastern Conference holten die Panthers am Montagabend ein 3:0. Matthew Tkachuk traf zum 1:0, ein Eigentor von Alexis Lafreniere sorgte für die Vorentscheidung, zugeschrieben wurde der Treffer Carter Verhaeghe. Sam Bennett traf schließlich zum Entstand ins leere Tor.

Sam Bennett in Aktion
Reuters/USA Today Sports/Brad Penner

Die Rangers vergaben ihrerseits zahlreiche Chancen auf einen Treffer und stehen vor dem zweiten Spiel in der Nacht auf Samstag bereits unter Druck. Die Panthers brauchen zum Einzug in die Stanley-Cup-Finals theoretisch nur noch Heimsiege.

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