Mein Hörbuchtipp – Sherlock Holmes: Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs Folge 63 „Der Lumpensammler von Paris“

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In Folge 63, „Der Lumpensammler von Paris„, aus der Hörspielreihe „Sherlock Holmes: Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs „, erschienen am 31. Mai diesen Jahres, verlässt Sherlock Holmes zusammen mit seinem Adlatus Dr Watson England, um in Paris dem Bankier Monsieur Beaumont bei der Suche nach dessen Sohn Maurice zu helfen, der seit über einem Jahr auf einer vermeintlichen Weltreise verschwunden ist. Schnell wird dem Detektiv klar, dass die attraktive, zwielichtige Ehefrau des Verschollenen eine Rolle in dem Vermisstenfall spielt. Mit einigen Tricks gelingt es Sherlock Holmes das Rätsel um den Bankierssohn zu lösen, wobei er auch noch gleichzeitig den Todesfall eines ehemaligen Angestellten des Bankhauses Beaumont und den Mord an einem Lumpensammler aufklärt.

Das Hörspiel wurde wieder von Marc Gruppe produziert und basiert auf einer Erzählung von Amy Onn, über die ich leider überhaupt nichts ermitteln konnte, wahrscheinlich ist es ein Pseudonym. Besonders wohltuend empfinde ich die gepflegte Sprache und die Ausdrucksweise der beteiligten Sprecher, wobei wie gewohnt Joachim Tennstedt den Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt den Dr Watson spricht.
Hier ist eine Hörprobe. Die beiden CDs sind bei Titania Medien erschienen.

Die nächste Folge der Hörspielreihe, die Nummer 62, ist für den 27. September angekündigt und heißt „Der verschwundene Grafensohn“.

Siehe auch meinen Blogeintrag zu Folge 59 „Gottes Mühlen„.

Das Hotel Westminster in der rue de la Paix in Paris, in der Sherlock Holmes und Dr Watson abgestiegen sind.
Foto: geo pixel.
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Published in: on 2. Juni 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

The Battle of Evesham Festival – Eine Reinszenierung der Schlacht im Jahr 1265

Photo: Gauis Caecilius.
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Am 4. August 1265 wurde nahe der Abtei von Evesham (Worcestershire) eine Schlacht geschlagen zwischen Prince Edward und Simon de Montfort, zwischen dem englischen Königshaus und der Opposition englischer Barone, wobei die königlichen Truppen siegreich waren. Heute erinnert nur noch ein Obelisk am nördlichen Stadtrand von Evesham an die Schlacht…und die jährliche Reinszenierung The Battle of Evesham, die in diesem Jahr am 3. und 4. August stattfindet.
Auf den Crown und Corporation Meadows am River Avon stoßen erneut die Ritter der beiden verfeindeten Parteien aufeinander, dargestellt von „re-enactors“ aus dem ganzen Land. Ein mittelalterliches Zeltlager wird wieder aufgebaut werden, in dem das Leben im 13. Jahrhundert nachgestellt wird. Es gibt Vorführungen mit Falken und Pferden, es wird mittelalterlich gekocht; das Festival ist eines der größten seiner Art in England.
Einer der Höhepunkte des Spektakels ist immer die Battle of Evesham Grand Parade, die sich durch die Straßen der Stadt in Worcestershire hindurchziehen wird und an der Ritter in voller Montur zu sehen sein werden.

Ich bin viele Male in Evesham gewesen, habe dort in einem uralten Haus gewohnt, dem Bengeworth Manor (siehe dazu meinen Blogeintrag), das sogar noch vor der Schlacht erbaut worden ist, im Jahr 1025, und habe versucht, den Ort des Battle of Evesham zu lokalisieren, was aber schwierig ist, da das Gelände in Privatbesitz ist; lediglich den Pfad, der zum Obelisken führt, darf man benutzen.

Bleibt zu hoffen, dass es Anfang August zu keinen schweren Regenfällen kommt, denn der River Avon ist schon häufig über seine Ufer getreten und hat die Wiesen überschwemmt, auf dem das Zeltlager aufgebaut werden soll.
Hier sind Bilder vom Festival des vorigen Jahres zu sehen.

Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Der Obelisk, der an die Schlacht erinnert.
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 1. Juni 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Shrewsbury in der Grafschaft Shropshire und die Einkaufsstraße Wyle Cop

Photo © Michael Garlick (cc-by-sa/2.0)

Shrewsbury ist die Grafschaftshauptstadt von Shropshire und hat eine ganze Menge zu bieten, zum Beispiel ist sie Einkaufsziel für die ganze Region. Da gibt es die Market Hall, die außer Sonntag und Montag, täglich von 8 Uhr bis 16 Uhr geöffnet ist und mehr als sechzig Händlern Unterschlupf gewährt, und vor allem die kurvige Geschäftsstraße Wyle Cop, die als die längste Einkaufszeile mit den meisten, ununterbrochenen, unabhängigen Geschäften Großbritanniens gilt. Ganz oben befindet sich das The Lion Hotel, in dem ich einmal bei einem Besuch Shrewsburys übernachtet habe (siehe dazu meinen Blogeintrag), eine ehemalige Kutschenstation aus dem 16. Jahrhundert (das Hotel ist zur Zeit geschlossen).

In der Straße Wyle Cop finden sich 39 denkmalgeschützte Häuser (Shrewsbury soll an die 800 davon haben), und so macht das Geschäftebummeln hier sehr viel mehr Spaß, zumal die ewigen High Street-Kettenläden das Straßenbild nicht beherrschen. Kleine Lokale, Pubs, Tea Rooms und Restaurants mischen sich darunter, und wenn man Glück hat, bekommt man auch den Towncryer zu sehen wie dieser kurze Film zeigt.

Einige wenige Beispiele für die Vielfalt der Geschäfte am Wyle Cop: Tanners Wine Mechant ist in einem wunderschönen Fachwerkhaus untergebracht (Nummer 26) und wurde bereits 1842 gegründet. Ein Stück die Straße hinauf lädt der kleine Pub The Nag’s Head (Nummer 22) zu einer Einkaufspause ein, gegenüber ist eine Zeile mit sehr schönen alten Häusern zu sehen, in der die Tudor Galleries untergebracht sind (Nummer 69), in der Einrichtungsgegenstände zu bekommen sind. Direkt neben dem Lion Hotel ist ein weiteres wunderschönes Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert zu sehen, das Henry Tudor House 1429, ein historischer Pub; hier soll Heinrich VII. auf dem Weg zur Schlacht von Bosworth Station gemacht haben. Gegenüber vom Lion Hotel liegt ein Plattenladen mit dem kuriosen Namen Left For Dead (Nummer 14).

Hier sind noch weitere Blogeinträge über Shrewsbury.

Photo © Jaggery (cc-by-sa/2.0)

Photo © Richard Law (cc-by-sa/2.0)

Die Tudor Galleries.
Photo © Stephen Richards (cc-by-sa/2.0)

Das Henry Tudor House.
Photo © Stephen Richards (cc-by-sa/2.0)

Left For Dead, halbrechts in der Ladenzeile.
Photo © Dave Croker (cc-by-sa/2.0)

Nuffield Place in Oxfordshire und William Richard Morris, Viscount Nuffield (1877-1963), ein Industrieller und ein Philanthrop

Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Das Red House in Bexleyheath im Großraum London stellte ich am 29. März diesen Jahres in meinem Blog vor. Es war das Wohnhaus des Schriftstellers und Malers William Morris. Das Haus eines anderen William Morris, Nuffield Place in Oxfordshire, möchte ich heute vorstellen. Dieser andere William Morris lebte von 1877 bis 1963 und war der Gründer der Autofirma Morris Motors Limited, einer der größten Automobilhersteller Großbritanniens, dessen Hauptquartier in Cowley bei Oxford lag. Der Viscout Nuffield, wie sein Adelstitel lautete, war ein sehr wohlhabender Mann, der einen großen Teil seines Vermögens spendete, so gründete er beispielsweise 1937 das kleine, aber feine Nuffield College in Oxford und rief die Nuffield Foundation und den Nuffield Trust ins Leben, beides Wohltätigkeitsorganisationen.

William Morris wohnte in einem Landhaus nahe des Dorfes Nuffield, nur wenige Kilometer von Wallingford und Henley-on-Thames entfernt, das dann natürlich auch Nuffield Place genannt worden ist. Hier lebte er bis zu seinem Tod am 22. August 1963; seine letzte Ruhestätte liegt auf dem Kirchhof von Holy Trinity in Nuffield. Bei seinem Tod ging sein Wohnhaus in den Besitz des Nuffield Colleges über, das es aber 2012 dem National Trust übergab. Das vollständig eingerichtete Nuffield Place steht für geführte Besichtigungstouren zur Verfügung, man kann das Haus aber auch auf eigene Faust ansehen. Es ist verhältnismäßig klein für einen Industriellen mit so einem riesigen Vermögen, Morris hätte sich auch ein wesentlich größeres Anwesen leisten können, aber er zog Nuffield Place einem stattlicheren Country House vor. Entworfen wurde es von dem Architekten Oswald Partridge Milne (1881-1968), dessen Lehrmeister der berühmte Edwin Lutyens war. Nicht nur das Haus, auch die umgebenden Gärten sind sehenswert. Empfohlen wird, die Eintrittstickets schon vorab online zu buchen, sonst kann man möglicherweise vor Ort eine Enttäuschung erleben.

Gleich um die Ecke von Nuffield Place herum liegt übrigens Nettlebed, das ich im Rahmen meiner Reihe „Auf den Spuren von Inspector Barnaby“ in meinem Blog schon einmal vorgestellt habe.

Nuffield Place
Bradley Road
Henley-on-Thames RG9 5RY

Photo © Rob Farrow (cc-by-sa/2.0)

Photo: simononly.
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Photo: Andrew-M-Whitman.
Creative Commons 2.0

Der Grabstein des Industriellen auf dem Kirchhof von Holy Trinity in Nuffield.
Photo © Bill Nicholls (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 30. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Sunday, boring Sunday…

Photo: Lone Primate.
Creative Commons 2.0

„If England has not been invaded since 1066, it is because foreigners dread having to spend a Sunday there„, hat einmal ein britischer Offizier in den 1950er Jahren in einem französischen Roman behauptet. Der Sonntag galt über lange Zeit hinweg als ausgesprochen langweilig und öde. Man ging vormittags in die Kirche, nahm mittags den Sonntagsbraten zu sich und musste anschließend den Nachmittag auf irgendeine Weise „totschlagen“. Viele Pubs hatten komplett geschlossen oder nur einige Stunden geöffnet, Geschäfte waren sowieso zu, also langweilten sich viele vor sich hin und hofften, dass der Sonntag bald vorüber sein möge. Der Shops Act aus dem Jahr 1950 regelte ganz genau, wer wann warum oder warum nicht öffnen durfte, was eher zur Verwirrung der Bevölkerung führte. Die Kirche war natürlich mit den Sonntagsschließungen sehr einverstanden, doch die Zahl der Teilnehmer an Gottesdiensten hatte dramatisch nachgelassen, eine Entwicklung, die bis heute anhält.
Einige Rocksongs spiegeln die Langweiligkeit des Sonntags in Großbritannien auch heute noch wider wie beispielsweise „Boring Sunday“ von LONGK, „Sunday boring Sunday“ von Massimiliano Pace, „I’m so bored“ von Sarah and the Sundays oder „Lemon tree“ von Fool’s Garden. Selbst das Radioprogramm der BBC schloss sich sonntags der allgemeinen trüben Stimmung an und sendete entsprechend langweilige Musik.

Doch nach und nach konnten sich die Kirche und die Gewerkschaften gegen den allgemeinen gesellschaftlichen Wunsch, den Sonntag fröhlicher und abwechslungsreicher zu gestalten, nicht weiterhin durchsetzen, und so durften die Pubs ganztägig öffnen, Geschäfte und Supermärkte bekamen die Erlaubnis, ihre Türen für das einkaufswillige Publikum aufzuschließen, und so hat sich der Sonntag zu einem der beliebtesten Einkaufstage der Woche entwickelt. Als ich kürzlich an einem Sonntagvormittag durch Cambridge spazierte, gab es kaum ein Geschäft, das nicht geöffnet war, es herrschte reger Betrieb und von einem „boring Sunday“ war überhaupt nichts mehr zu spüren.

Published in: on 29. Mai 2024 at 02:00  Comments (4)  

Die All Saints‘ Church in Bolton Percy (North Yorkshire) – The Cathedral of Ainsty, die in diesem Jahr ihr 600-jähriges Bestehen feiert

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Über das hübsche, kleine Dorf Bolton Percy in North Yorkshire, nahe der Bierstadt Tadcaster, habe ich in meinem Blog schon zweimal geschrieben, habe dort insgesamt mehrere Wochen gewohnt und es liebgewonnen. Jetzt stattete ich Bolton Percy im April noch einmal einen Besuch ab und sah mir die Dorfkirche All Saints‘ einmal genauer an. Sie wird auch „The Cathedral of Ainsty“ genannt, wobei Ainsty ein ehemaliger, historischer Bezirk westlich der Stadt York war.

In diesem Jahr feiert All Saints‘ ihr 600-jähriges Bestehen, denn die Kirche ist am 8. Juli 1424 eingeweiht worden. Am Sonntag, dem 7. Juli findet daher um 15 Uhr ein Sunday Dedication Service statt. Eine Woche vorher wird der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, zum Sonntagsgottesdienst erwartet, und eine Woche später wird am Wochenende ein Festival of Flowers veranstaltet, bei dem die Kirche in ein Blumenmeer verwandelt werden soll.

Besonders eindrucksvoll fand ich einige Kirchenfenster, die durch ihre intensiven Farben hervorstachen. Das Taufbecken ist sehr alt und reicht bis in die normannische Zeit zurück. Für so ein überschaubares, kleines Dorf ist All Saints‘ ganz schön groß und macht ihrem Beinamen als Kathedrale von Ainsty alle Ehre. Wir waren morgens in der Kirche, ganz allein, und es war eine sehr angenehme Atmosphäre, auch außerhalb, die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und gegenüber der Kirche war im Park das uralte Bolton Percy Gatehouse zu sehen, das im 15. Jahrhundert gebaut wurde und das man heute als Feriencottage mieten kann.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Das Bolton Percy Gatehouse.
Eigenes Foto.

Published in: on 28. Mai 2024 at 02:00  Comments (3)  

Meine Lieblings-Pubs – The Rose and Crown in Ivinghoe in Buckinghamshire

Eigenes Foto.

Auf der Suche nach einem Pub zur Mittagszeit führte mich mein Navigationsgerät nach Ivinghoe (Buckinghamshire) in die Rose and Crown, einen Pub, der etwas versteckt in dem Dorf liegt und an dem man bei der Durchfahrt nicht vorbeigekommen wäre. Ivinghoe liegt im Osten der Grafschaft Buckinghamshire, dicht an Hertfordshire und Bedfordshire. Der Ivinghoe Beacon liegt ganz in der Nähe, eine Erhebung in den Chilterns und Harry Potter-Filmfans bekannt (wenn auch unbewusst), denn hier wurden mehrere Folgen gedreht. Auch Szenen für den Star Wars-Film „The Rise of Skywalker“ (dt. „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“) sind hier oben aufgenommen wurden. Die Londoner Filmstudios sind nicht weit entfernt, so bietet sich der Ivinghoe Beacon also für Dreharbeiten an. In den ehemaligen TV-Serien „The Avengers“ (dt. „Mit Schirm, Charme und Melone“) und „The Saint“ (dt. „Simon Templar“) tauchte Ivinghoe mehrfach auf.

The Rose and Crown wird schon seit 1699 als Pub geführt; heute ist es ein Community Pub. Das Backsteingebäude dient Ivinghoe als Standort für die Treffen seiner Vereine wie den Book Clubs und dem Photography Club. Die gemütlich eingerichteten Gasträume sind täglich von 12 Uhr bis 23 Uhr für durstige Besucher geöffnet, auch hungrige kommen auf ihre Kosten, Vierbeiner sind gern gesehen; bei schönem Wetter steht ein Pubgarten zur Verfügung. Wer also einmal in diese Gegend der Chilterns kommen sollte, dem kann ich The Rose and Crown sehr empfehlen.

Auch der ehemalige Speaker des Londoner House of Commons, John Bercow, schien den Pub zu lieben wie dieser kurze Clip zeigt.

The Rose & Crown
Vicarage Lane
Ivinghoe
Buckinghamshire LU7 9EQ

Der Vicarage Lane, der vom Pub zur Dorfkirche St Mary’s führt.
Photo © Stephen McKay (cc-by-sa/2.0)

Auf dem Gipfel des Ivinghoe Beacons.
Photo © Mat Fascione (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 27. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Knole House in Kent, White Lodge in East Sussex und die exzentrische Victoria Sackville-West (1862-1936)

Knole House bei Sevenoaks in Kent.
Photo © Ian Capper (cc-by-sa/2.0)

Vorsicht Verwechslungsgefahr. Die allgemein bekanntere Schriftstellerin Victoria Mary „Vita“ Sackville West (1892-1962) ist die Tochter von Victoria Josefa Dolores Catalina Sackville-West (1862-1936), beide wohnten in dem gewaltigen Palast Knole House bei Sevenoaks in Kent.

Heute soll es aber um die Mutter gehen, eines von sieben unehelichen Kindern, die der Diplomat Lionel Sackville-West zusammen mit der spanischen Tänzerin Josefa Durán y Ortega hatte. Victoria heiratete ihren Cousin Lionel Sackville-West (1867-1928) und zog in den Familiensitz der Sackvilles nach Knole House. Gäste fuhren mit gemischten Gefühlen in den Palast, denn die Gastgeberin hatte die Eigenart, das Essen immer im Freien servieren zu lassen, ohne Rücksicht auf die jeweilige Wetterlage. Auch im Haus selbst wurde selten ein Feuer angezündet, wodurch es in dem alten Gemäuer auch nicht gerade gemütlicher wurde. Ich bin vor vielen Jahren einmal dort gewesen und erinnere mich an eine sehr kalte Besichtigungstour (die nicht im Winterhalbjahr statt fand). Die Sackvilles waren eine wohlhabende Familie, sonst hätten sie sich den Familiensitz auch gar nicht leisten können. Doch trotzdem hatte Victoria hin und wieder ihre extrem sparsamen Momente, wenn sie beispielsweise Briefmarken von Briefen abpulte, die nicht richtig gestempelt waren, und sie wieder verwendete. Es geht auch die Sage, dass sie von den Toiletten des Londoner Edelkaufhauses Harrod’s Toilettenpapier mitnahm und darauf ihre Korrespondenz führte.

Victoria musste mit ansehen wie ihr Ehemann sie ungeniert in Knole mit anderen Frauen betrog, woraufhin sie den Familienpalast verließ und 1924 nach East Sussex zog, in ein Haus an der Küste in Roedean, östlich von Brighton, namens White Lodge. Das Haus wurde umgestaltet und erweitert von dem damaligen Stararchitekten Edwin Lutyens, zu dem Victoria eine enge Beziehung hatte. Sie engagierte sich stark für wohltätige Zwecke, doch, so hieß es, tat sie das nicht ganz uneigennützig, denn einiges von den Geldspenden soll wieder in ihre eigenen Taschen zurückgeflossen sein, so schreibt es jedenfalls William Donaldson in seinem „Rogues, Villains and Eccentrics“ und nennt zum Beispiel die Wohltätigkeitsorganisation „The Homeless Sleeping on Brighton Beach“. Victoria Sackville-West starb am 30. Januar 1936 in ihrem Haus in Roedean. Ihre Asche wurde im Ärmelkanal gegenüber ihrem Anwesen White Lodge verstreut.

Knole House gehört seit 1947 dem National Trust, doch die Sackville-West-Familie wohnt noch immer in einem Teil des Hauses. White Lodge ist in einzelne Wohnungen umgewandelt worden.

White Lodge in Roedean (East Sussex).
Photo: Hassocks5489.
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Published in: on 26. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Village Signs – Milton in Cambridgeshire

Das alte Ortsschild an der High Street.
Eigenes Foto.

Milton ist ein großes Dorf, etwas außerhalb von Cambridge in der Grafschaft Cambridgeshire. Es verfügt über zwei Ortsschilder, das ältere steht an der High Street, das neue begrüßt beziehungsweise verabschiedet die Besucher an der Ely Road. Gerade erst in diesem Jahr ist der hölzerne Pfahl des alten Schildes ersetzt worden, der im Laufe der Jahre morsch geworden war. Das Village Sign zeigt lediglich die außerhalb des Ortes gelegene Schleuse Baits Bite Lock am River Cam mit dem alten Schleusenwärterhaus.

Milton hat doch aber mehr zu bieten als nur die Schleuse, sagte sich der Parish Council und gab im Jahr 2022 ein weiteres Ortsschild in Auftrag, das wesentlich mehr Elemente aus dem Dorf zeigen sollte. Es ist nicht, wie sonst üblich, am Ende eines Pfahles angebracht, sondern ist zwischen zwei Eisenpfosten befestigt, in Augenhöhe mit den Autofahrern, die über die Ely Road in den Ort einfahren, mit dem Zusatzvermerk „PLEASE DRIVE CAREFULLY“.
Im Zentrum des modernen Schildes ist die Parish Church All Saints zu sehen, das älteste Bauwerk in Milton, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Hintergrund sind wieder die Baits Bite Lock und der River Cam abgebildet. Links sieht man eine Fußballspielerin, stellvertretend für die vielen sportlichen Aktivitäten des Dorfes. Auf der rechten Seite sehen wir einen Fahrradfahrer mit zwei Kindern im Schlepptau, die symbolisch für die Kinderfreundlichkeit und das Umweltbewusstsein Miltons stehen. Dahinter spielen drei Männer auf einem Rasenstück Bowling, und dahinter wiederum ist die Jane Coston Bridge zu sehen, eine 2004 in Betrieb genommene Brücke für Fußgänger und Radfahrer die die A14 überquert. Jane Coston gehört dem Parish Council von Milton an und hatte sich jahrelang für den Bau der Brücke eingesetzt.
Mir hat das neue Schild besser gefallen, zeigt es doch deutlich mehr von Milton als lediglich die Schleuse auf dem alten Village Sign an der High Street.

Das neue Ortsschild an der Ely Road.
Eigenes Foto.

An der Baits Bite Lock am River Cam.
Eigenes Foto.

Die Parish Church All Saints.
Photo © John Sutton (cc-by-sa/2.0)

Die Jane Coston Bridge über die A14.
Photo © David Smith (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 25. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

„To queer somebody’s pitch“ – Eine Redewendung und ihre Bedeutung

Ursprungsort der Redewendung: Der Markplatz (hier der von Buxton in Derbyshire).
Photo © Neil Theasby (cc-by-sa/2.0)

Die deutsche Übersetzung der englischen Redewendung „to queer somebody’s pitch“ ist in etwa „jemandem in die Suppe spucken“ oder „jemandem ins Handwerk pfuschen“ oder „jemandes Pläne zunichte machen“. Das Wort „pitch“ hat im Englischen viele Bedeutungen, in diesem Fall heißt es so viel wie „Standplatz eines Markthändlers“. „To queer“ wiederum kann mit „vermasseln“ oder „versauen“ übersetzt werden. Der Ursprung der Redewendung geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die Händler auf den Marktplätzen mehr oder wenige unfaire Methoden anwendeten, um die Konkurrenten schlecht aussehen zu lassen. Da wurde an der Preisspirale gedreht, indem die Waren billiger angeboten wurden, da hatte der Händler vielleicht bessere Sprüche drauf als sein Nachbar, oder er überschrie seine Konkurrenten einfach.

In der Welt des Theaters im 19. Jahrhundert kam es manchmal vor, dass sich einer der Schauspieler gegenüber seinen Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne besonders hervortat, was so nicht einstudiert war, um die Gunst des Publikums zu gewinnen, wodurch er seine Mitspieler vor den Kopf stieß, und da sprach man auch von „to queer the pitch“.

Published in: on 24. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Cocoa Suites in der Rowntree Wharf in York (North Yorkshire) – Eine Alternative zu Hotelübernachtungen

Der Eingang zum Apartmentkomplex, gleich rechts ist das Parkhaus.
Eigenes Foto.

Da wir in unserem Urlaub in Yorkshire zu dritt unterwegs waren, suchten wir ein Apartment in der Stadt York, in dem wir für vier Tage bleiben konnten und das über zwei Schlaf- und Badezimmer verfügte. Fündig wurde ich in den Cocoa Suites in der Rowntree Wharf an der Navigation Road, das ist ein großes Neubaugebiet, ziemlich dicht am Zentrum, wohin man in circa zehn Minuten zu Fuß gelangt. Die Rowntree Wharf diente als Lagerhalle für die Schokoladenfabrik gleichen Namens, die bekannt wurde durch Kit-Kat, After Eight, Smarties und die Lion-Schokoladenriegel. Ab 1989 wurde aus der Lagerhalle ein Apartmentgebäude, in dem auch Wohnungen zur kurzfristigen Miete angeboten werden.

Unser Apartment war sehr hübsch eingerichtet mit einer Küche die direkt ins Wohnzimmer übergeht. Passenderweise stand im Wohnzimmer ein großer Glasbehälter mit Süßigkeiten der Firma Rowntree. Der Blick ging auf den River Foss, der das Gebäude umschließt, und auf dem sich Wildgänse tummelten, die einen ziemlichen Lärm verursachten (eine von ihnen konnte wie ein Hund bellen), aber die Fenster waren gut isoliert. Tim, der Besitzer der Ferienwohnung, nahm uns in Empfang und erklärte uns die Handhabung von Heizung und Klimatisierung, und war auch sofort zur Stelle, als die Heizung einmal ausfiel.

Was mir sehr gut gefiel, war, dass mein Auto sicher in einem angrenzenden Parkhaus auf einem zum Apartment gehörenden Platz abgestellt werden konnte. Das Parkhaus war ständig durch ein Tor geschlossen, das nur mit einem codierten Schlüssel geöffnet werden konnte. Auch für das Apartmenthaus benötigte man einen codierten Schlüssel, sonst kam man weder in das Haus noch auf die jeweilige Etage. Sicherheit wurde in der Rowntree Wharf sehr groß geschrieben. Beim ersten Mal ist der Weg ins Zentrum nicht ganz leicht zu finden, doch man hat sich schnell daran gewöhnt. Supermärkte sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.

Wir haben für das Apartment im April für vier Nächte €1065 bezahlt; es ist eine echte Alternative zu einem Hotelaufenthalt. Buchbar ist es zum Beispiel über booking.com.

Das Gebäude aus einer anderen Perspektive.
Photo © habiloid (cc-by-sa/2.0)

Wohnzimmer mit Essecke.
Eigenes Foto.

Plakette an dem Haus 49, Bootham in York.
Photo: sgwarnok2010.
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Published in: on 23. Mai 2024 at 02:00  Comments (2)  

„Akenfield“ – Ein Buch, ein Film und einige Dörfer in Suffolk

Charsfield in Suffolk, nach dem Akenfield gestaltet worden ist.
Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

Im Jahr 1969 erschien in England ein Buch mit dem Titel „Akenfield: Portrait of an English Village„, geschrieben von Ronald George Blythe (1922-2023), das sich als sehr erfolgreich herausstellte und auch heute noch lieferbar ist. Es ist in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt worden, ins Deutsche jedoch nicht.

Ronald Blythe war Zeit seines Lebens sehr eng mit der Grafschaft Suffolk verbunden, in der er auch geboren wurde. Das fiktive Dorf Akenfield ist in dem Buch ebenfalls in Suffolk angesiedelt und gibt den Inhalt von zahllosen Interviews wieder, die der Autor in kleinen Dörfern wie Charsfield und Debach mit den Bewohnern geführt hat, und so entstand ein Porträt des englischen Landlebens in den 1960er Jahren, in einer Zeit des Wandels.

Fünf Jahre nach Erscheinen des Buches wurde es verfilmt, unter der Regie von Sir Peter Reginald Frederick Hall (1930-2017), der auch in Suffolk geboren wurde und zu den renommierten englischen Theater- und Filmregisseuren gehörte. Das Besondere an der Verfilmung war, dass Hall nicht mit Profi-Schauspielern arbeitete, sondern mit Dorfbewohnern in Suffolk, die keine festen Texte hatten, sondern improvisieren konnten. So zogen sich die Dreharbeiten fast über ein ganzes Jahr hin, weil die Darsteller ja auch weiterhin ihren Berufen nachgehen mussten. Gedreht wurde neben den oben genannten Dörfern Charsfield und Debach noch in Hoo, Burgh, Clopton und weiteren Orten nördlich und südlich der B1078, in einer sehr abgelegenen und ländlichen Region. Ronald Blythe hatte in dem Film einen winzigen Auftritt als Pfarrer, und auch Peter Halls Vater ist in einer kurzen Szene als Dorfpolizist zu sehen.

Hier ist der Trailer zum Film „Akenfield“.

Im Jahr 2003 nahm Craig Taylor den Faden noch einmal auf und schrieb das Buch „Return to Akenfield: Portrait Of An English Village In The 21st Century„, in dem er die Dorfbewohner in dieser Region Suffolks erneut aufsuchte, um zu sehen, was sich seit Erscheinen des Buches von Ronald Blythe alles verändert hat.

Auch Debach in Suffolk spielt eine Rolle in Buch und Film.
Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

St Andrew and St Eustachius in Hoo (Suffolk) diente in der Verfilmung des Buches als Dorfkirche.
Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

The Old Fire Engine House in Ely (Cambridgeshire) – Tea Room und Restaurant im Zentrum der Stadt am Great Ouse

Eigenes Foto.

Nach meinem gestrigen Blogeintrag über Oliver Cromwell’s House in Ely in Cambridgeshire begeben wir uns heute knapp hundert Meter weiter, wo schräg gegenüber ein weiteres altes Haus steht, The Old Fire Engine House. Am späten Nachmittag nahmen wir hier unseren Tee zu uns und genossen die Atmosphäre dieses ehemaligen Feuerwehrhauses, das 1968 in ein Restaurant und Tea Room umgewandelt worden ist. Bei schönem Wetter, das wir leider nicht hatten, muss es auch sehr schön sein, draußen im Walled Garden zu sitzen. Mitte des 18. Jahrhunderts ist das Haus erbaut worden, und hier stand eine Zeit lang das von Pferden gezogene Feuerlöschfahrzeug. Einige Fotos im Haus dokumentieren diese Zeit.

Die Küche des Old Fire Engine House ist „Fen inspired“, das heißt, das riesige Gemüseanbaugebiet der Fens liegt praktisch direkt vor der Haustür und liefert stets frische Ware.

Das Haus aus der georgianischen Zeit bietet seit Bestehen als Restaurant Künstlern die Gelegenheit, ihre Werke auszustellen. Bei meinem Besuch Ende April diesen Jahres waren Bilder im Erdgeschoss und im ersten Stock ausgestellt, von wo man einen schönen Blick auf die Kathedrale und die gegenüberliegende Kirche St Mary’s hat. Die Galerie ist täglich, außer montags, während der Restaurantöffnungszeiten zu besichtigen.

The Old Fire Engine House
25 St. Mary’s Street
Ely, Cambridgeshire, CB7 4ER

So sah damals das Feuerlöschfahrzeug aus.
Eigenes Foto.

Die Bar im ersten Stock.
Eigenes Foto.

Ein Teil der Galerie.
Eigenes Foto.

Blick aus dem ersten Stock auf St Mary’s.
Eigenes Foto.

Published in: on 21. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Oliver Cromwell’s House in Ely (Cambridgeshire)

Eigenes Foto.

Nachdem wir der Giraffe Sarafa unten am Fluss Great Ouse in Ely (Cambridgeshire) wieder einmal guten Tag gesagt hatten, begaben wir uns in Cromwell’s House, das direkt neben der Kirche St Mary’s steht und das bis 1986 als Pfarrhaus für diese Kirche diente. In diesem alten Fachwerkhaus wohnte einmal Oliver Cromwell (1599-1658) mit seiner Familie. Der Stadtrat von Ely kaufte dieses schöne alte Haus und wandelte es 1990 in eine Gedenkstätte für den Lord Protector um; ein weiterer touristischer Anziehungspunkt in der Stadt neben der großartigen Kathedrale (in dem wir am späten Nachmittag dem Evensong beiwohnten).

Man betritt das Haus und kommt als erstes in den Andenkenladen, in dem jede Menge Bücher über Oliver Cromwell, den Bürgerkrieg und über Ely angeboten werden. Nach Bezahlung des Eintritts in Höhe von £7.50 erhält jeder ein kleines Gerät ausgehändigt, durch das man beim Rundgang nähere Informationen über die einzelnen Räume erhält. Im ersten Raum wird zur Einstimmung über das Thema Oliver Cromwell ein kurzer Film gezeigt, dann geht es weiter auf dem Rundgang, der zum Beispiel in die Küche führt, die aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammen soll, und in der ein reichlich gedeckter Tisch ausgestellt ist mit Austern, Pies, Äpfeln und vielem mehr.
Im verdunkelten Schlafzimmer sieht man im Bett die Umrisse des schlafenden Oliver Cromwell; der Raum soll „haunted“, sein und Besucher sollen hier schon Merkwürdiges erlebt haben, was aber auch für das ganze übrige Haus gilt. Wer möchte, kann sich aus dem Fundus an alten Kleidungsstücken bedienen und sich verkleiden oder mit altem Spielzeug spielen wie es im 17. Jahrhundert populär war. Einen Besuch in Oliver Cromwell’s House kann ich sehr empfehlen.

Wir wandelten bei unserem Besuch in Cambridgeshire noch weiter auf den Spuren des Lord Protectors, hatten allerdings in Huntingdon, seinem Geburtsort, wenig Erfolg, da an diesem Montag sowohl das Cromwell Museum, das in der ehemaligen Huntingdon Grammar School untergebracht ist, in die Cromwell zur Schule ging, als auch die Kirche All Saints w. John the Baptist am Marktplatz, in der er getauft worden ist, geschlossen waren. Im nahe gelegenen St Ives besuchten wir noch Cromwells Denkmal auf dem Marktplatz (unter dem gerade ein Marktwagen mit Snacks stand, auf den die Figur Cromwells mit dem Finger wies, kostenlose Werbung!)

Oliver Cromwells House in Ely ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, im Winterhalbjahr von 11 Uhr bis 16 Uhr.

Hier ist ein Film über das Haus.

Oliver Cromwell’s House
29 St Mary’s Street
Ely
Cambridgeshire CB7 4HF

In der Küche des Hauses.
Eigenes Foto.

The haunted bedroom.
Eigenes Foto.

Eines der Exponate in Oliver Cromwell’s House.
Eigenes Foto.

Auf dem Markplatz von St Ives (Cambridgeshire) weist Oliver Cromwell auf die „Köstlichkeiten“ des Snackwagens hin.
Eigenes Foto.

Published in: on 20. Mai 2024 at 02:00  Comments (2)  

Meine Lieblings-Pubs – The George and Dragon in Westerham (Kent)

Eigenes Foto.

Auch im April diesen Jahres musste ich in Westerham in Kent, einem meiner Lieblingsorte in England, wieder einen Halt einlegen. Ich mag diese Kleinstadt sehr mit ihrem Village Green, auf dem die Statuen von Sir Winston Churchill (der ganz in der Nähe in Chartwell lebte und dessen Enkel in Westerhams St Mary’s Church getauft worden sind) und General James Wolfe (der die ersten zwölf Jahre seines Lebens hier im Quebec House verbrachte) aufgestellt sind. Siehe dazu meinen entsprechenden Blogeintrag.

Rund um das Village Green findet man einige Pubs wie den großen King’s Arms, den kleinen Grasshopper on the Green und The George and Dragon für den ich mich dieses Mal entschied. Wie so viele Pubs in England diente auch dieser in Westerham früher als Kutschenstation, in dem die Pferde ausgewechselt wurden. Im 16. Jahrhundert soll das Gebäude errichtet worden sein. Übernachtungsgäste freuen sich über den Car Park, der durch einen Torbogen erreicht werden kann, denn das Parken in Westerham ist problematisch. Es gibt aber einen großen, öffentlichen Parkplatz ein Stück weiter hinter der Kirche, rund fünf Minuten zu Fuß entfernt.

Zurück zum The George and Dragon, in dem wir einige Drinks zu uns nahmen, gezapft von einem sehr freundlichen Barmann. Ganz besonders hat mir das Restaurant gefallen, ein lichtdurchfluteter, verglaster und sehr hübsch eingerichteter Raum; bei schönem Wetter, das wir leider nicht hatten, kann man auf der Terrasse Platz nehmen. Dreizehn Zimmer stehen zur Verfügung, eine Option für meine nächste Reise.

Wer Westerham nicht kennt, hier ist ein Video-Spaziergang durch den Ort.

The George & Dragon
Market Square
Westerham, Kent, TN16 1AW

Das Restaurant des Pubs.
Eigenes Foto.

Published in: on 19. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Queen Elizabeth Statue an der Westfront des Münsters von York

Photo © Thomas Nugent (cc-by-sa/2.0)

An einem grauen, regnerischen Tag im November 2022, es war der 9. November, begab sich der neue englische König Charles III. mit seiner Gattin Camilla nach York in North Yorkshire, um an der Enthüllungszeremonie einer Statue beizuwohnen, die an der Westfront des York Minsters in einer leeren Nische installiert worden war. Die Statue zeigt seine Mutter, Queen Elizabeth II., und sollte eigentlich schon im September enthüllt werden, doch da die Queen am 8. September verstarb, verschob man die Zeremonie um zwei Monate. Anlass für die Schaffung der Statue war das Platinum Jubilee der Königin.

Der Bildhauer Richard Bossons (dieser Film zeigt ihn bei der Arbeit) von der Steinmetzwerkstatt des Münsters hat das zwei Meter hohe und zwei Tonnen schwere Kunstwerk aus einem Block Lepine-Kalkstein geschaffen, der sich besonders gut für Skulpturen dieser Art eignet und der schon mehrfach für Arbeiten an der Fassade eingesetzt worden war. Die Queen blickt aus luftiger Höhe auf den jetzt nach ihr benannten Queen Elizabeth II. Square.

Im Münster befindet sich zur Zeit eine Ausstellung, die auf großen Schautafeln den Werdegang der königlichen Skulptur zeigt, samt einer Replika.

Im allgemeinen ist die neue Queen-Statue am York Minster von der Bevölkerung gut aufgenommen worden, der eine oder andere fand aber, dass die Queen etwas zu dick geraten sei.
Hier sind Bilder von der Enthüllungszeremonie.

Eine weitere kürzliche Arbeit von Richard Bossons ist eine Steinplatte, die daran erinnert, dass der große Bruder von York auf der anderen Seite des Atlantiks, New York, genau vor hundert Jahren eine Bronzeplatte gestiftet hatte, die heute in der Guildhall von York aufbewahrt wird. Diese neu geschaffene Steinplatte ist nach New York geschafft worden und trägt die Widmung „From your godparent in the United Kingdom the ancient City of York“.

Die Ausstellung im York Minster. Bei meinem Besuch im April diesen Jahres war das Wetter genauso schlecht wie am 9. November 2022.
Eigenes Foto.

Who’d A Thought It – Ein Hotel in Kent mit Champagner- und Austernbar

Eigenes Foto.

Wer ein Hotel in der Nähe des Fährhäfens Dover beziehungsweise des Kanaltunnels sucht, dem kann ich das Who’d A Thought It bei Grafty Green in der Grafschaft Kent empfehlen. Das Hotel liegt mitten im Gewirr kleiner und kleinster Straßen und ist ziemlich abgelegen, dafür ist es sehr ruhig. Mein Navigationsgerät schaffte es mühelos, mich zum Hotel zu lotsen, ohne wäre es schon schwieriger gewesen.

Die Hotelanlage besteht aus dem Haupthaus und mehreren Cottages, in denen die Zimmer und Suiten untergebracht sind, die alle nach den Namen von Champagnerfirmen benannt sind. Wir hatten Zimmer Nummer 11, den Perrier Jouet-Room, einen hübsch eingerichteten Raum mit Himmelbett, Couchgarnitur, Badezimmer mit Whirpool-Funktion und einer Flasche Crémant im Kühlschrank als Begrüßungsgetränk. Zu den Zimmern gehören auch (bis auf wenige Ausnahmen) eigene Parkplätze. Wir fühlten uns gleich wohl im Zimmer und begaben uns zum Abendessen, das in der Bar serviert wurde. Hier ist alles sehr stylish und es gibt, wie der Name Champagne & Oyster Bar verrät, eine große Auswahl an Champagnersorten, und Austern stehen täglich auf der Karte. Mit der Qualität des Abendessens war ich ebenfalls sehr zufrieden; ich hatte Chilli and Ginger King Prawns als Vorspeise und Large Beer Battered Fish & Chips als Hauptgang, dazu eine Flasche Sauvignon Prestige Vigne-Lourac. Wer möchte kann auch einen ganzen Hummer bestellen (£62) oder ein Chateaubriand (£70) für zwei.

Unser Perrier Jouet-Room kostete pro Nacht £150, im Vergleich zu anderen Hotels und in Anbetracht der Ausstattung ist das recht günstig. Wir konnten das Frühstück nicht in Anspruch nehmen, da wir früh starteten, um zu unserem gebuchten Channel Tunnel-Zug zu kommen, dafür erhielten wir am Vorabend eine Breakfastbox überreicht.

Vom Hotel zum Tunnel braucht man etwa eine Stunde, die nächste Auffahrt in Richtung Süden zur Autobahn M20 ist erst in Ashford.

Ich kann das Haus mit dem merkwürdigen Namen (es gibt im Land noch mehrere Pubs, die so heißen, siehe dazu diesen Blogeintrag) uneingeschränkt empfehlen!

Who’d A Thought It
Headcorn Road
Grafty Green
Maidstone ME17 2AR

Eigenes Foto.

Unser Perrier Jouet-Room
Eigenes Foto.

Unser Begrüßungsgetränk.
Eigenes Foto.

Published in: on 17. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Arthur the Cat – Eine Katze, die zu einer Werbeikone wurde

Animal Ad Stars

Die Firma Spillers war ein alteingesessenes Unternehmen mit Sitz in Bridgewater in Somerset, das Getreidemühlen und Bäckereien betrieb, Schiffskekse und Tierfutter herstellte. Kennomeat nannte sich das Hundefutter und Kattomeat das Katzenfutter. In den 1960er Jahren startete die Firma eine TV-Werbekampagne, in der ein schneeweißer Kater namens Arthur im Mittelpunkt stand, der sich den Inhalt der Katzenfutterdose mit den Pfötchen herausholte. Die Werbekampagne war so erfolgreich, dass Spillers viele Jahre daran festhielt und 1992 das Katzenfutter sogar von Kattomeat in Arthurs umbenannte. Natürlich kann über einen derart langen Zeitraum keine einzelne Katze so viele Werbespots drehen, so gab es weitere weiße Nachfolge-Kater mit dem Namen Arthur.

Schon bald nach dem Erscheinen der Werbeikone kamen Gerüchte auf, dass man Arthur sämtliche Zähne gezogen habe, damit er Nahrung nur noch mit seinen Pfoten zu sich nehmen und so die Filme gedreht werden konnten, doch das erwies sich glücklicherweise als falsch. Möglicherweise hatte die Konkurrenz dieses Gerücht gestreut. Ich habe selber keine Katze, aber es soll wohl normal sein, dass Katzen auch ihre Pfötchen zum essen benutzen.

Ende der 1960er Jahre gab es einen Rechtsstreit, wem denn Arthur eigentlich gehörte. Die Firma Spillers behauptete, sie habe ihn für £700 dem irischen Schauspieler Toneye Manning abgekauft, was dieser wiederum bestritt. Es kam zu einer Gerichtsverhandlung, bei der das Gericht entschied, dass der rechtmäßige Eigentümer der Katzenfutterhersteller war. Da daraufhin Manning das Tier, das mittlerweile wieder bei ihm war, nicht an Spillers herausrückte, kam der Schauspieler für 15 Tage ins Gefängnis, wegen Missachtung eines Gerichtsbeschlusses. Weiterhin behauptete er, er hätte Arthur zur russischen Botschaft in London gebracht, die dem Tier politisches Asyl gewährten, wovon die Botschaft aber nichts wusste, aber mit tausenden von Telefonanrufen überschüttet wurde, die alle die sofortige Herausgabe des Tiers verlangten.

Es ist sogar ein Buch über Arthur geschrieben worden: „Arthur the Television Cat„, 1975 von John Montgomery veröffentlicht. Die Katzenfuttermarke Kattomeat existiert heute nicht mehr.

Hier ist ein weiterer Clip mit Arthur.

Published in: on 16. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

„Murder by the Book“ – Eine Ausstellung der University Library in Cambridge

Die Cambridge University Library.
Eigenes Foto.

Seit dem 23. März 2024 findet in der University Library (UL) in Cambridge eine sehr interessante Ausstellung statt, die noch bis zum 24. August zu sehen ist. Sie heißt „Murder by the Book: A Celebration of 20th Century British Crime Fiction“ und spricht alle Freunde englischer Krimis an. Bereits im Eingangsbereich ist ein Teil der Ausstellung aufgebaut, der Hauptteil steht aber im ersten Stock. Da meine Frau in die Gattung Krimi-Freaks gehört, war ein Besuch in der UL natürlich ein Muss. Hätten wir mehr Zeit gehabt, so würden wir uns sicher noch länger dort aufgehalten haben.

Zu sehen sind Schätze aus dem Bestand der Bibliothek, die eine riesige Sammlung von Kriminalromanen aufgebaut hat. Viele davon sind als Pflichtexemplarabgabe in die UL gekommen. Jedes der ausgestellten Bücher ist mit Anmerkungen versehen, meist sind es Erstausgaben. An einer großen Wandtafel werden die Besucher aufgefordert, den oder die Titel ihrer Lieblingsromane anzupinnen, Plakate lockern die Ausstellung auf und auf zwei besondere Exponate möchte ich hinweisen: Der Christie Archive Trust hat für „Murder by the Book“ die alte Remington Home Portable No. 2-Schreibmaschine Agatha Christies zur Verfügung gestellt, mit der die Queen of Crime viele ihrer Bücher geschrieben hat, auch ihr Diktiergerät ist ausgestellt. Weiterhin ist der mobile Schreibtisch des Schriftstellers Wilkie Collins ausgestellt, den er sich als exakte Kopie des Schreibtisches seines Freundes Charles Dickens hat anfertigen lassen.

Kuratorin der Ausstellung ist eine Kriminalschriftstellerin aus Cambridge, die auch deutschen Krimifans bekannt sein könnte: Nicola Upson. Die Übersetzung ihrer Krimiserie, in der die Schriftstellerin Josephine Tey (1896-1952) im Mittelpunkt steht, sind im Verlag Kein & Aber erschienen. Der nächste Band „Die Schatten alter Sünden“ ist für den 11. Oktober 2024 angekündigt. Nicola Upson hat die Ausstellung sehr liebevoll zusammengestellt! Hier ist ein Film mit ihr.
Wer keinen Leseausweis der Bibliothek hat, muss sich am Eingang bei der Rezeption registrieren lassen, erhält ein Umhängeschild, das ihn als Besucher ausweist, und kann dann die heiligen Hallen betreten.

Wer zufällig am 17. Juni in Cambridge sein sollte und sich für Nicola Upson interessiert: Um 18.30 Uhr findet eine Lesung mit ihr in der Buchhandlung Waterstones in der Sidney Street statt.

In der Eingangshalle.
Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Agatha Christies Schreibmaschine.
Eigenes Foto.

Der mobile Schreibtisch von Wilkie Collins.
Eigenes Foto.

Published in: on 15. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Das Selwyn College in Cambridge

Der Namensgeber des Colleges in Cambridge: George Augustus Selwyn.
This work is in the public domain.

Das Selwyn College in Cambridge liegt auf halbem Wege zwischen dem King’s College und dem Newnham College. Es ist wohl nicht ganz so bekannt, dass man dort auch als Nicht-Universitätsmitglied zum Essen hingehen kann. Wir taten das kürzlich und frühstückten dort, zusammen mit Studenten und Professoren, an langen Tischen in der Hall, einem sehr schönen Raum mit einem spektakulärem Deckengewölbe. Das College liegt eingebettet in eine Parklandschaft und zählt zu den jüngeren Lehranstalten der Universität von Cambridge, denn es wurde erst 1882 gegründet; im Verhältnis zu vielen anderen Colleges ist es geradezu blutjung. Benannt wurde es nach George Augustus Selwyn (1809-1878), der von 1841 bis 1869 Bischof von Neuseeland und Melanesien war und der später nach England zurückkehrte und das Amt des Bischofs von Lichfield übernahm; sein Sitz war in Lichfield in Staffordshire.
Nach seinem Tod im Jahr 1878 taten sich einige Gelehrte aus der Universitätsstadt zusammen und beschlossen, ein neues College zu Selwyns Ehren zu gründen, das seinen Namen tragen sollte. George Augustus Selwyn hatte selbst in Cambridge studiert, im St John’s College.

Viele der Studenten des Selwyn College haben es zu etwas gebracht. Um nur einige zu nennen, die hier studiert haben: Der Schauspieler Hugh Laurie (Bertie Wooster in „Jeeves and Wooster, Dr Gregory House in „Dr House“), John Sentamu (Erzbischof von York von 2005 bis 2020), der Schriftsteller Robert Harris (“ Vaterland“, „Enigma“, „Pompeji“), der Wissenschaftsjournalist Brian Clegg („Physik für Eierköpfe“) und Tim Davie, der gegenwärtige Generaldirektor der BBC. Die Liste ließe sich noch lange weiterführen.

Sehenswert ist die Selwyn Chapel, die auch vom benachbarten Newnham College mitbenutzt wird, da dieses keine eigene hat.

Eigenes Foto.

Die Selwyn Chapel von außen…
Eigenes Foto.

…und von innen.
Eigenes Foto.

Die Selwyn College Hall.
Photo: Huangcjz.
This work is in the public domain.

Published in: on 14. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Mein Buchtipp – Benedict le Vay: Eccentric Britain

Foto meines Exemplares.
Foto meines Exemplares.

Der englische Journalist Benedict le Vay hat zwei Interessenschwerpunkte: Eisenbahnen und alles was mit Exzentrik zu tun hat. Über beide Themen hat er auch schon mehrere Bücher geschrieben wie „Eccentric Britain: The Bradt guide to Britain’s follies  and foibles„. Das Buch ist eine ausgesprochen amüsante und unterhaltsame Lektüre über die Anthony Sattin von der Sunday Times in der Vor-Brexitzeit sagte:
Le Vay’s catalogue of British oddities is so impressive that EU commissioners might question whether such a nation should remain within the Union„. Sehr schön ausgedrückt!!

Das Buch beginnt mit einem Kalender, in dem Monat für Monat merkwürdige Festivals oder Wettbewerbe stattfinden wie  zum Beispiel das Scarecrow Festival in Wray (Lancashire), das Giant Yorkshire Pudding Boat Race in Brawby (North Yorkshire) oder der Left-Handers‘ Day in London.

Weitere Kapitel beschäftigen sich mit exzentrischen Aristokraten und Kirchenmännern, eigenartigen und zweckfreien Türmen (von denen es in England eine ganze Menge gibt) und verrückten Monumenten (die Insel ist übersät mit Obelisken und Pyramiden).

290 Seiten voller Anregungen für den nächsten Englandbesuch, oder auch viele Stunden köstlicher Lektüre im Lehnstuhl zuhause!! Siehe auch meinen Buchtipp über Le Vays „Eccentric Oxford

Benedict le Vay: Eccentric Britain. Bradt Travel Guides 2005. 290 Seiten. ISBN 978-1-84162-122-7.

Published in: on 13. Mai 2024 at 02:00  Comments (2)  

Die hübschen Spezialitätengeschäfte von York in North Yorkshire

Ich habe in meinem Blog schon mehrfach über die Ödnis mancher High Streets in englischen Kleinstädten geschrieben, wo sich ein Charityshop an den nächsten reiht, vielleicht noch unterbrochen von einem Dönerladen, einem Bestattungsinstitut und ein paar Kettenläden, zuletzt gesehen bei meinem Besuch in der Stadt Huntingdon in Cambridgeshire.
Ganz anders sieht es in der Stadt York aus, in der es eine Fülle von kleinen Boutiquen und Spezialitätengeschäften gibt, von denen ich hier einige im Bild vorstellen möchte, die ich vor vierzehn Tagen gesehen habe.

Der Hebden Tea Shop nahe des York Minsters, auch in den Shambles zu finden.
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Hier in der Cat Gallery in der Straße Low Petergate gibt es alles zu kaufen, was Katzenfreunde lieben. Das Geschäft gibt es schon seit 2001 und erfreut sich offensichtlich großer Beliebtheit.
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Käthe Wohlfahrts Weihnachtsgeschäfte gibt es nicht nur in Deutschland, auch in York gibt es eines in der Straße Stonegate, in dem man ganzjährig Weihnachtsartikel kaufen kann (siehe dazu auch meinen Blogeintrag).
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Auch ein Teddybear-Fachgeschäft darf in York nicht fehlen, zu finden in der Straße Stonegate und das schon seit 1990; das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert.
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In der Straße Colliergate gibt es ein Spezialgeschäft für Krimis: Criminally Good Books. Als ich da war, wurde gerade eine Lesung mit dem ehemaligen Londoner Detective Chief Inspector Colin Sutton angekündigt (siehe dazu meine Blogeinträge).
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Das Juweliergeschäft Bradley’s in der Straße Low Petergate versucht, mit reichlich Blumenschmuck Kunden in den Laden zu locken.
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The House of Trembling Madness in der Straße Stonegate hat sich auf Craft Beer spezialisiert (siehe dazu meinen Blogeintrag).
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Weird Fish in der Straße Stonegate ist ein Modegeschäft mit einem ungewöhnlichem Namen.
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Erst im letzten Jahr hat dieses Geschäft in der Stonegate seine Pforten geöffnet: Rookscroft &Company, eine Galerie, in der es um die Werke der US-amerikanischen Künstlerin Jayne Siroshton geht,
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Evil Eye („Home of the bizarre, weird and wonderful“) ist eine Cocktailbar, ebenfalls in der Straße Stonegate,
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Published in: on 12. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Castle Howard in North Yorkshire und eine Ausstellung des Künstlers Tony Cragg

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Nach vielen Jahren war ich kürzlich wieder einmal im Castle Howard in North Yorkshire, einem der großartigsten Schlösser Englands (siehe dazu diesen Blogeintrag). Erstaunlicherweise war das große Haus fast menschenleer, so dass die Guides in den Räumen viel Zeit hatten, sich mit uns zu unterhalten. Gedämpfte Musik von Händel und Mozart schwebte durch das Castle, es war eine sehr beeindruckende Stimmung.

Zur Zeit läuft eine Ausstellung mit Werken des britisch-deutschen Künstlers Tony Cragg, der seit 1977 in Wuppertal ansässig ist. Sowohl in den Außenanlagen als auch in den Räumlichkeiten des Castles wie der Great Hall, der Garden Hall und im Octagon sind die Exponate aufgestellt, wobei mir die Skulpturen draußen ganz gut gefielen, während die im Inneren, meiner Meinung nach, dem Charakter von Castle Howard nicht gut bekamen, eine Ansicht, die ich mit einigen der Guides teilte, die auch nicht so besonders begeistert davon waren. Die Skulpturen im Freigelände sind aus Bronze, Stahl, Aluminium und Fiberglas während die im Inneren aus Bronze und Holz bestehen. Zusätzlich gibt es im Castle Howard noch eine Ausstellung von Tony Craggs Glaskunst. Das Thema „Neu trifft auf alt“ mag durchaus viele ansprechen, mein Fall ist es nicht.

„Tony Cragg at Castle Howard“, am 3. Mai eröffnet, ist noch bis zum 22. September zu sehen.

Der Eintrittspreis in das Castle beträgt etwa 25 Euro, ist sein Geld aber wert. Das Haus ist bis zum 2. November täglich von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet.

Eine der Holz-Skulpturen Tony Craggs im Octagon des Castle Howard namens Red Figure.
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Über bargeldloses Spenden in englischen Kirchen

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Das Bezahlen mit Bargeld ist in England eindeutig auf dem Rückzug. Ich weiß nicht, wie Menschen, die keine Kreditkarte und kein Smartphone besitzen, heute in der Gesellschaft klar kommen. Mir fiel es bei meinem Englandbesuch im April diesen Jahres wieder auf, dass es zum Beispiel Hotels gibt, die gar keine Bargeldzahlung mehr akzeptieren, dass Supermarktkassen mit „richtigen Menschen“ immer seltener werden und wo man nur noch mit Karte bezahlen kann. Im 24 Stunden geöffneten Tesco-Supermarkt in Amersham in Buckinghamshire traf ich nachts nur noch auf Angestellte, die die Regale mit Ware bestückten, die Kunden nutzten die Selbstbedienungskassen, natürlich nur mit Kartenzahlung.

Dieser Trend zum bargeldlosen Bezahlen hat sich auch in englischen Kirchen durchgesetzt, in denen ich Spendenterminals an den Ein- beziehungsweise Ausgängen vorfand, über die man seine Spenden online abwickeln kann. Akzeptiert werden sowohl die gängigen Kreditkarten als auch andere Bezahlsysteme wie Google Pay. Die Firma CollecTin hat sich auf diese Geräte spezialisiert und bietet sie zwischen £95 und £340 zum Kauf an. Sowohl kleine Dorfkirchen (das Foto habe in St Peter and St Paul in Exton in der kleinsten Grafschaft Englands, in Rutland, aufgenommen; siehe dazu auch diesen Blogeintrag) als auch Kathedralen wie die in Ely in Cambridgeshire arbeiten mit diesen Geräten, die auch als „digitale Klingelbeutel“ bezeichnet werden. Ich fand Hinweise in Kirchen, dass Bargeld als Spende unerwünscht sei, und dass man doch auf die Automaten zurückgreifen möchte. Das Zählen des Hartgeldes aus den Spendenboxen, besonders in den großen Kathedralen mit vielen touristischen Besuchern, ist wohl doch sehr zeitaufwendig, zumal dort sicher auch sehr viel Kleingeld „entsorgt“ wird. Ich muss gestehen, dass auch ich meine vielen Pennies und andere kleinen Münzen, die ich als Rückgeld bei Bargeldeinkäufen erhalten habe, in Kirchen in Spendenboxen geworfen habe, und mich danach im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert gefühlt habe.

Der Covid-Effekt hat dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen keine Bargeldeinkäufe mehr tätigen; nach einer Untersuchung des Onlinebezahlsystems Paysafe nutzen zur Zeit nur noch 28% aller Briten Bargeld und der Trend geht weiter.

Published in: on 10. Mai 2024 at 06:21  Kommentar verfassen  

The Crazy Bear – Ein „crazy“ Hotel in Beaconsfield in Buckinghamshire

Eigenes Foto.

Vor zwei Wochen übernachtete ich in Beaconsfield in Buckinghamshire, einem Ort, den viele Fans von Inspector Barnaby schon einmal gesehen haben, denn mehrere Folgen sind hier gedreht worden (siehe dazu meinen entsprechenden Blogeintrag). Ich wählte als Hotel The Crazy Bear, das von außen nicht als solches zu erkennen ist, nur ein lebensgroßer Bär neben dem unscheinbaren Hoteleingang lässt vermuten, dass der Gast hier richtig ist. An der Rezeption wurde ich freundlich empfangen und zu meinem Zimmer im ersten Stock geleitet. Der recht steile Treppenaufgang war ziemlich dunkel und nur von seitlichen LED-Lämpchen beleuchtet; Menschen mit Gehbehinderungen sollten das Hotel lieber nicht buchen. Auch das Zimmer war ziemlich dunkel und machte dem Wort „crazy“ im Hotelnamen alle Ehre. In einer Zimmerecke stand eine Badewanne aus Messing, deren Clou war, dass sie von der Zimmerdecke aus mit Wasser befüllt wurde. Der Fußboden und die Wände waren mit Leder verkleidet. Auch das Waschbecken im Badezimmer bestand aus Messing. Gewöhnungsbedürftig: Das Badezimmer mit der angeschlossenen Toilette hatte keine Tür, sondern nur einen Vorhang. Eine Duschkabine gab es nicht, dafür eine große Duschfläche, deren Armaturen nur zu erreichen waren, wenn man in Kauf nahm, dass man erst einmal einige Sekunden lang mit eiskaltem Wasser kämpfen musste, bevor es allmählich warm wurde. Der Fußboden in meinem Zimmer war etwas uneben, so dass der Koffer sich ständig selbständig machte.

Die weitläufige Bar war sehr „stylish“ eingerichtet, man wurde von Musik beschallt, und es gab eine umfangreiche Cocktailkarte. The Crazy Bear verfügt über zwei Restaurants, eines mit einer englischen und eines mit einer Thai-Speisekarte. Ich entschied mich für die englische Variante und war mit meinem Essen sehr zufrieden. Schöner eingerichtet war das thailändische Restaurant, neben dem ein sehr hübsch angelegter, beleuchteter Teich für Aufmerksamkeit sorgte.

The Crazy Bear, das noch ein gleichnamiges Schwesterhotel in Stadhampton in Oxfordshire hat, ist nicht ganz billig. Für mein Zimmer bezahlte ich rund 350 Euro, inklusive des kontinentalen Frühstücks. Das „cooked breakfast“ kostet extra; zum Beispiel bezahlte ich für Rührei und Lachs noch einmal 18 Euro.

Fazit: The Crazy Bear war schon ein Erlebnis, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte nicht so ganz. Auf youtube gibt es mehrere Videos von Paaren, die im Hotel genächtigt haben und die einen guten Einblick in Zimmer und Restaurants bieten, zum Beispiel dieses hier.

The Crazy Bear
Wycombe End
Beaconsfield HP9 1LX

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Published in: on 10. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

„To be as mad as a hatter“ – Eine Redewendung und ihre Bedeutung

The Hat Museum in Stockport (Greater Manchester).
Photo © Gerald England (cc-by-sa/2.0)

Der Beruf des Hutmachers war im 18. und 19. Jahrhundert ein gefährlicher, denn zur Herstellung von Filzhüten wurde Quecksilber verwendet, ein sehr giftiges chemisches Element. Wenn man über längere Zeit täglich mit diesem Stoff in Berührung kam, konnte das zu einem der Parkinsonschen Krankheit ähnlichem Zittern führen, und so nahm man an, diese Menschen seien verrückt, und es entstand die Redewendung „to be as mad as a hatter„. Heute weiß man erheblich mehr über die Gefahren, die von einer Quecksilbervergiftung ausgehen.
In Stockport (Greater Manchester) gibt es ein Hutmuseum, in dessen Gebäude, der Wellington Mill, früher einmal Filzhüte hergestellt wurden.

Diese mögliche Entstehung der Redewendung ist aber nur eine Variante, es gibt noch weitere wie die, in der der Exzentriker Roger Crab (1621-1680) im Mittelpunkt steht, der in Chesham in Buckinghamshire lebte (siehe dazu meinen Blogeintrag über die Kleinstadt). Er pflegte damals einen alternativen Lebensstil, war schon so etwas wie ein Veganer, lebte als Asket und verschenkte sein Geld an arme Menschen. Auch Roger Crab hatte eine Zeit lang als Hutmacher gearbeitet, und da er so anders war als andere seiner Zeitgenossen galt er als verrückt. Vielleicht ist die Redewendung auch auf ihn zurückzuführen.

Hört man von jemandem, er sei „mad as a hatter“ denkt man automatisch an die Figur aus dem Buch „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, die The Hatter heißt und der oft als der verrückte Hutmacher bezeichnet wird, sein Kennzeichen: Ein übergroßer Zylinderhut.
Es gibt ein schönes Musikvideo aus dem Jahr 1985, in dem der US-amerikanische Sänger Tom Petty den Mad Hatter verkörpert, in „Don’t Come Around Here No More„. Auch die amerikanische Sängerin Melanie Martinez hat im Jahr 2017 einen Song mit dem Titel „Mad Hatter“ aufgenommen. Die beiden Schwestern Rebecca und Megan Lovell, die unter dem Namen Larkin Poe auftreten, haben einen Song namens „Mad As A Hatter“ in ihrem Repertoire.

The Mad Hatter an der Strandpromenade von Llandudno in Wales.
Photo © Brian Deegan (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 9. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Rupert Bear und seine Freunde

Rupert als Heißluftballon.
Photo © Elliott Simpson (cc-by-sa/2.0)

Am 8. November 1920 war der Geburtstag von Rupert Bear, da erschien der weltberühmte Bär erstmals in der britischen Tageszeitung Daily Express als Comic Strip-Figur…und blieb bis heute. Zahllose kleine Abenteuer hat der liebenswerte Rupert mit seinen Freunden seitdem erlebt, der mit seinen Eltern in dem kleinen idyllischen Dorf Nutwood lebt. Zu diesen Freunden zählen zum Beispiel der Elefant Edward Trunk, der Dachs Bill Badger, die Maus Willie, die beiden Füchse Freddy und Ferdy Fox und die Kaninchen Reggie und Rex Rabbit.

Ausgedacht hat sich den Comic Strip Mary Tourtel (1874-1948), eine Kinderbuchillustratorin aus Canterbury. Die Stadt in Kent beherbergte einmal ein spezielles Museum mit Ausstellungsstücken rund um Rupert Bear, Teil des Canterbury Heritage Museums, doch leider wurde es vor sechs Jahren geschlossen und die Exponate verkauft. Lediglich einige sind noch in Canterbury verblieben und im Beaney House of Art and Knowledge ausgestellt. An Mary Tourtel erinnert eine Plakette an einer Hauswand am Ivy Lane 63, wo sie ihre letzten Jahre verbrachte.

1935 übernahm Alfred Bestall (1892-1986) im Daily Express den Zeichenstift von Mary Tourtel und dachte sich dreißig Jahre lang neue Abenteuer mit dem Bären und seinen Freunden aus. Zur Zeit ist es Stuart Trotter, der sich seit 2008 liebevoll um Rupert Bear kümmert.

Der Bär hat auch einen Fanclub, The Followers of Rupert Bear, der 1983 gegründet worden ist und der ein ganz berühmtes Ehrenmitglied hat, nämlich Sir Paul McCartney. Er schrieb den Song „We All Stand Together„, der in dem kleinen, von ihm produzierten Film „Rupert and the Frog Song“ zu hören ist. Die Followers treffen sich alljährlich in Coventry in Warwickshire zu ihrem Annual General Meeting.

Ebenfalls jährlich erscheinen die Rupert Bear Annuals mit weiteren Bären-Abenteuern und das seit 1936. Für das Fernsehen sind schon mehrfach Serien produziert worden wie Rupert Bear: Follow the Magic…, die in Deutschland auf Super RTL als „Rupert Bär“ gezeigt wurde.

Photo: Hornbeam Arts.
Creative Commons 2.0

Das ehemalige Museum in Canterbury.
Photo: Jim Linwood.
Creative Commons 2.0

Mary Tourtels Grab in Canterbury.
Photo: John K. Thorne.
Creative Commons 2.0

Eine Plakette am Wohnhaus von Alfred Bestall in dem Londoner Vorort Surbiton, 58 Cranes Park.
Photo: Spudgun67.
Creative Commons 4.0

Ein Anwaltsbüro in Nottingham…
Photo: Pip Pickering.
Creative Commons 2.0

Published in: on 8. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die UK Singles Charts im November 1952

In den USA gab es die ersten Musikcharts schon in den 1940er Jahren, in Großbritannien dagegen erst seit dem 14. November 1952, als das Fachblatt New Musical Express (NME) die Titel der am meisten verkauften Singles veröffentlichte. Die Ergebnisse kamen dadurch zustande, dass die Redaktion eine Reihe von Plattenläden anrief und sich die Titel von deren Bestsellern durchgeben ließ, die dann kumuliert und im NME abgedruckt wurden.

So wurde die erste Nummer 1 in der britischen Charts-Historie der Song „Here in My Heart“ von Al Martino (1927-2009), der dort neun Wochen lang die Hitparade beherrschte. Die Rückseite der Single war „I Cried Myself to Sleep Last Night„.

US-amerikanische Interpreten beherrschten damals die Single-Charts, so besetzte den zweiten Platz die Amerikanerin Jo Stafford (1917-2008) mit ihrem „You Belong to Me„, mit dem sie auch in de USA reüssierte.

Nat „King“ Cole (1919-1965), der Mann mit der samtenen Stimme war auf Platz 3 der Charts mit seinem „Somewhere Along the Way„, ein Song, der unter anderem auch von seiner Tochter Natalie Cole und von Cliff Richard aufgenommen worden ist.

Platz 4 der Charts nahm Bing Crosby (1903-1977) mit seinem „The Isle of Innisfree“ ein; der Song war das musikalische Markenzeichen von John Fords Film „The Quiet Man“ (dt. „Der Sieger“) mit John Wayne in der Hauptrolle aus dem Jahr 1952.

Auch der fünfte Rang der Charts war von einem Amerikaner besetzt worden: Guy Mitchell (1927-1999) mit seinem merkwürdig betitelten Song „Feet Up (Pat Him on the Po-Po)„.

Erst auf Platz 8 finden wir eine britische Aufnahme, den Song „Blue Tango“ von Ray Martin (1918-1988) und seinem Orchester, gefolgt von zwei Songs von Vera Lynn (1917-2020), „The Homing Waltz“ und „Auf Wiederseh’n Sweethart“ und Max Bygraves (1922-2012) mit „Cowpuncher’s Cantata„.

Published in: on 7. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Upton House in Warwickshire, die Gemäldesammlung des Lord Bearsted und eine Ausstellung von Shell-Werbeplakaten

Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Das Upton House in der Grafschaft Warwickshire, ganz in der Nähe des Dorfes Edgehill (siehe dazu meinen Blogeintrag), hat schon viele Besitzer gehabt, unter anderem einen mit dem wunderschönen Namen Sir Rushout Cullen (1661-1730). Uns interessiert aber vor allem die Bearsted-Familie, die dem Haus einen besonderen Stempel aufgedrückt hat. Walter Samuel, 2nd Viscount Bearsted (1882-1948), erwarb das Anwesen im Jahr 1927. Er konnte sich das leisten, da er ein Vermögen von seinem Vater geerbt hatte, dem ersten Viscount Bearsted, dem einstigen Lord Mayor von London und Gründer der Shell Transport and Trading Company, aus der der Weltkonzern Shell plc entstehen sollte.

Walter Samuel war ein begeisterte Kunstsammler, und so beherbergt Upton House eine beeindruckende Sammlung von Gemälden berühmter Maler. Pieter Brueghel der Ältere ist mit seinem „The Death of the Virgin“ vertreten, das er 1564 schuf. Canaletto, dessen Werke man in vielen englischen Landhäusern und Schlössern findet, ist mit seinem Bacino di San Marco, Venice“ zu sehen und William Hogarth mit „Morning and Night„. Einer der Höhepunkte der Sammlung ist El Grecos „The Disrobing of Christ“ aus dem 16. Jahrhundert. Das sind nur einige Beispiele aus Lord Bearsteds Gemäldesammlung. Darüber hinaus ist das Upton House vollgestopft mit weiteren Kunstgegenständen wie einer Porzellansammlung und wertvollen Möbeln. In den 1920er Jahren sind noch einige Elemente im Art Deco-Stil hinzugekommen wie beispielsweise ein Badezimmer.

Da das Upton House ja eine Beziehung zur Firma Shell hat, gibt es hier auch noch eine Sammlung von Werbeplakaten und anderen Gegenständen, die in irgendeiner Weise mit der Erdölfirma in Zusammenhang stehen.

1948 ist Upton House nach dem Tod des 2nd Viscount Bearsted in den Besitz des National Trusts übergegangen. Man kann das Haus und seine Sammlungen besichtigen. Der Eintrittspreis beträgt zur Zeit £15.

Dieser Film zeigt das Anwesen aus der Luft und hier werden einige der Gemälde vorgestellt.

Der Dining Room
Photo © Rob Farrow (cc-by-sa/2.0)

Das Art Deco-Badezimmer.
Photo: Andrew Stawarz.
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Eines der Shell-Werbeplakate im Upton House.
Photo: rodtuk.
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Published in: on 6. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Burton Constable Hall in East Yorkshire und das Skelett eines Wales

Photo: Dave „FBI“ Gibbons.
Creative Commons 2.0

„We have our own whale“ heißt es stolz auf der Homepage von Burton Constable Hall, einem elisabethanischen Herrenhaus, 15 km nordöstlich von Hull in East Yorkshire gelegen. Welches andere Country House in England kann das schon von sich behaupten?
Das imposante Haus steht inmitten eines Parks, der von Englands Landschaftsgärtner Nummer Eins, von Lancelot „Capability“  Brown entworfen wurde.

Wie kommt nun ein Wal, besser gesagt das Skelett eines Wals, in ein Country House, das doch immerhin einige Kilometer vom Meer entfernt ist?
Der 18 m lange Pottwal wurde 1825 in der Nähe von Tunstall an der Küste Yorkshires angeschwemmt. Ein berühmter Chirurg aus Hull nahm sich des riesigen Tieres an, untersuchte und sezierte es und dann wanderte es nach Burton Constable Hall, denn der damalige Besitzer, Sir Clifford Constable, hatte das Recht, alles zu behalten, was dort an der Küste so alles angeschwemmt wurde. So kann man bis heute dieses große Meerestier hier besichtigen und zwar in der Great Barn im Stable Block, also den Stallungen.

Burton Constable Hall ist in diesem Jahr vom 23. März bis zum 3. November geöffnet, die Stalllungen und der Park ganzjährig. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur wegen des Wales!

Hier ist ein Film über Burton Constable Hall.

Photo © Paul Harrop (cc-by-sa/2.0)

Photo © Neil Theasby (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 5. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen