Self-Marketing im Netz

Was bringt Self-Marketing im Netz überhaupt, was ist der Nutzen? Hilft es bei der Stellensuche?  

Entscheidend ist die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit im Netz. Es ist vorteilhaft zusätzlich auch auf einer Personensuchmaschine und Online-Reputationsplattform, z.B. Yasni, präsent zu sein. Mit einem kostenlosen Profil kann man seine Online-Präsenz optimal steuern. Es geht darum, für HR-Leute – ob Personalchefs oder Headhunter – auffindbar und als Kadermitarbeiter identifizierbar zu sein. Dies macht sogar dann Sinn, wenn man selbst nicht aktiv auf Jobsuche ist, da man durch entsprechende Profile auch als latent Jobsuchender gefunden und angesprochen werden kann. Warum also freiwillig auf solche Möglichkeiten verzichten?

Was sind die Gefahren, was kann man falsch machen?                                         

Sie werden lachen: Die grösste Gefahr ist, nicht dabei zu sein. Ansonsten kann man nicht viel falsch machen. Wer sein Profil sorgfältig ausfüllt, sich die Zeit dafür nimmt und für gutes aktuelles Fotomaterial sorgt, macht alles richtig. Florian Schütz, Social Media Manager bei Yasni.de sagte dazu in einem Interview: «Überwachen Sie regelmäßig alle Informationen, die zu Ihrem Namen im Netz öffentlich verfügbar sind und geben Sie selbst mit gesundem Menschenverstand nur gezielt „die richtigen“ Informationen über sich im Netz preis. So können Sie bösen Überraschungen vorbeugen und sich aktiv als persönliche Marke im Netz positionieren und präsentieren».

Welche Plattformen würden Sie persönlich empfehlen, welche nicht?               

Xing sowie Linkedin und Yasni in dieser Reihenfolge. Facebook ist nicht zwingend und für die Jobsuche (noch) nicht wirklich relevant. Google+ hat aus meiner Sicht jobspezifisch  wenig Gewicht und ist für den User von der Bedienung her alles andere als selbsterklärend. Hingegen hat eine Päsenz auf Google+ den Vorteil im Ranking zu steigen. SEO lässt grüssen. – Bereits 2011 erschien zum Thema «Self-Marketing im Netz» auf der Online-Plattform NZZ Campus  ein Artikel von Marc Böhler, der an Aktualität nichts eingebüsst hat.

Ist es wichtig für die berufliche Entwicklung, sich im Netz zu präsentieren?

Sichtbarkeit und Erreichbarkeit ist alles. Wer nicht auffällt, wird nicht beachtet. Was nützt es, gut zu sein, wenn niemand es weiß? Was nützt es besser zu sein, wenn andere sich besser verkaufen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Differenzieren oder Verlieren! Egomarketinst angesagt. Mit der richtigen Plattform – z.B. Xing, als klare Nr. 1 im deutschsprachigen Raum – und einem sorgfältig aufgemachten Profil lassen sich Aufmerksamkeit, Begehrlichkeit und Erfolgschancen gewinnen.

Können Sie konkrete Tipps geben, wie man sich im Netz am besten präsentiert?

Unübersichtliche, unvollständige und fehlerhafte Profile – womöglich ohne Foto oder mit dümmlichen Karrikaturen – sind chancenlos. Apropos Foto: Die Grundlagen des Marketings besagen: «Eine Marke, die mit klaren und anziehenden Bildern ausgestattet ist, wird gegenüber anderen Marken bevorzugt». Heisst: Auf die Verpackung kommt es an! Unattraktiv präsentierte Produkte bleiben in den Regalen liegen! Bei Profilen im Netz ist das nicht anders. Was sind schon die Ausgaben für optimales Fotomaterial, verglichen mit dem möglichen Gewinn eines neuen Lebensabschnitts bei einem Top-Arbeitgeber. Ansonsten sollten Natürlichkeit, Authentizität und je nach Beruf die Fotos dem Job entsprechen. Banker im rot karierten offenen Hemd sind etwa so zielführend wie Elektromonteure im Nadelstreifenanzug und Krawatte.

Absolute no gos? Was sind die grössten Fehler?  Gefahren?      

No gos sind allzu freizügige «Selbstdarstellungen» sowie Profile auf Xing und LinkedIn ohne Foto oder mit Fotos schlechter Qualität. Unsorgfältig oder nur marginal ausgefüllte Profile lassen ebenfalls Schlüsse zu. Und wenn sich Leute auf Facebook mit politischen Meinungsäusserungen sehr weit vorwagen ist das ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Unschöne Nebenwirkungen sind darin zu sehen, dass Profil-Fotos von Persönlichkeiten mit guter Ausstrahlung von (Love-) Scammern gestohlen und missbraucht werden können. Das gilt für beide Geschlechter. Fotos mit Wasserzeichen versehen kann hilfreich sein. – Aber auch das sollte trotzdem niemanden davon abhalten, die Vorteile des Netzes zu nutzen. Eines der oft zitierten Argumente gegen Facebook ist der Punkt mit den berüchtigten Party- und Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken. Aus meiner Sicht sind soziale Netzwerke für die Karriere nicht so gefährlich, wie gelegentlich kolpoltiert wird. “Ich kenne keinen Personalberater-Kollegen, der jemanden ausschließlich wegen eines unglücklichen Fotos auf Facebook nicht berücksichtigen würde.”

In wiefern entscheidet ein Auftritt im Netz darüber, ob man als Job-Kandidat in Frage kommt oder nicht?                                                                                           

Die Frage stellt sich eigentlich nur dann, wenn ein Profil erkennbar nachlässig, lieblos, unvollständig sprich unattraktiv rüberkommt. Andererseits ist natürlich ein Profil immer nur soviel wert, wie der Lebenslauf an sich. Top CV’s haben Top Chancen.

Wie präsentiere ich mich am attraktivsten? Wo? (konkrete Tipps)                       

Wie schon erwähnt ist ein gutes Foto die halbe Miete. Muss einfach sein. Wenn dann noch der textliche Inhalt anspricht ist und man auf den gängigsten Plattformen à la Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter und Yasni vertreten ist, fehlt eigentlich nur noch eine eigene Website; die wenn sie sich optisch sauber präsentiert, die Glaubwürdigkeit – Cross Selling – auf den genannten Plattformen erhöhen kann (mit Betonung auf kann…)

  • Wie allgemein damit umzugehen ist, wie zwei Exponenten aus dem Rekrutierungswesen darüber denken bzw. weitere spannende Details zum Thema finden sich im im Artikel «Erreichbarkeit ist absolut entscheidend» von Marc Böhler auf  NZZ Campus
  • Wer eine Vorstellung von seinem Leben hat, kann sich glücklich schätzen: Die eigenen Motive, Werte und Stärken sind präsent und verfügbar, die Zielrichtung für die Karriere ist klar. Ein paar hilfreiche Tipps zum Erspüren der eigenen Vision sind nur einen Klick weit entfernt: Von Gudrun Happich

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