Kalifornien, wir kommen

1. Tag, 29. Juni 2012

Endlich war es soweit. Der Tag der Überfahrt war gekommen. Und des früh Aufstehens auch. Um 05:30 ging es los. Zuerst Taxi nach Euroairport. Danach mit British Airways nach London (natürlich mit englischem Frühstück – oder amerikanischem ? Rühreier, Würstchen, Speck, Schinken in einer würzigen Fettsauce, schwimmend gelagert). Danach schon wieder Security Check. Aber was geschah da? Aufgeregtes Treiben, Staunen in den Gesichtern und eine Ansammlung von immer mehr Security Leuten vor dem Gepäck Scanner, als ausgerechnet gerade meine Tasche auf dem Band durch lief. Mist, dachte ich, wahrscheinlich hätten sie soeben meinen Leatherman entdeckt. Den mit der extra langen scharfen rostfreien Edelstahl Klinge. Und tatsächlich. Dem war so. Sogleich wurde ich zum Verhör aufgeboten. Ob ich denn etwas Spitziges dabei hätte, fragte mich die freundliche Securitöse. Warum fragte sie mich das, sie hatte es doch auf dem Scanner genau gesehen. Trotzdem tat sie überrascht, als sie den Leatherman aus der Tasche zog und sie ihn mir triumphierend vor Augen hielt und mich fragte, was das sei. ‚Ein Leatherman‘ sagte ich. ‚Ok‘ sagte sie, ‚warten Sie bitte hier‘. Uff, ich sah mich in Gedanken schon in irgendeinem kleinen Verhörzimmer zum x-ten mal beteuern:  ‚Nein ich hätte das Flugzeug nicht entführen wollen‘. Nach kurzer Zeit kam sie zurück: ‚Sie dürfen ihn behalten‘, sagte sie. ‚Danke‘, sagte ich erstaunt. Na dann.

Danach gings weiter. 11 Stunden Im Flugzeug nach San Francisco. Ohne besondere Vorkommnisse. Erst bei den Einreiseformalitäten im Flughafen wurde es noch einmal spannend. Luise hatte dummerweise auf dem Einreiseformular ein Kästchen auf der falschen Seite angekreutzt. Angeblich weil das Licht im Flugzeug so schlecht gewesen wäre. Den Zöllner konnte sie jedoch mit dieser Begründung nicht überzeugen. Na ja, wäre ich Zöllner gewesen, wäre es mir wahrscheinlich auch schwer gefallen. Also trennte er uns sogleich vom Rest der Herde und befragte uns abseits des grossen Touristenstroms. Wo wir denn die Bananen und Äpfel versteckt hätten, wollte er wissen.
Wir hatten aber wirklich keine Bananen dabei. So liess er uns nach kurzer Zeit wieder laufen. Endlich waren wir angekommen.