Ein Sumatra-Nashorn auf Borneo Das Sumatra-Nashorn streift auf Nahrungssuche durchs dichte Dschungel-Unterholz. (Bild: flickr/Willem v Strien (CC BY 2.0))
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Sumatra-Nashorn – das Letzte seiner Art

Das Sumatra-Nashorn ist die kleinste der fünf heute noch existierenden Nashornarten und trägt als einziges in der Familie ein Haarkleid. Trotz seines Namens lebt es nicht nur in den Regenwäldern der indonesischen Insel Sumatra, sondern auch in Malaysia: im Nordosten Borneos und auf der Malaiischen Halbinsel.

Wichtigste Fakten
  • Wo leben Sumatra Nashörner?
  • Wann jagen Sumatra Nashörner?
  • Wieviele Hörner haben Sumatra Nashörner?
  • Wieviele Sumatra Nashörner gibt es noch?

Nachtschwärmer und Tagträumer

Nachts gehen Sumatra-Nashörner stundenlang auf Nahrungssuche, dabei dient ihnen ihre verlängerte, greiffähige Oberlippe besonders gut zum Pflücken von Zweigen, Blättern, Früchten und anderen Pflanzenteilen. 

Den Tag verbringen die trägen Tiere liebend gern stundenlang in kühlen Suhlen. Eine Suhle ist eine schlamige Bodenvertiefung. Deswegen leben sie stets in der Nähe von Flüssen und Feuchtgebieten.

Schwierige Partnersuche

Sumatra-Nashörner sind Einzelgänger – nur zur Paarungszeit sieht man Bullen und Kühe zusammen. Da es nur noch so wenige gibt, kommt es vor, dass ein Männchen nie auf ein Weibchen stößt und sich somit nicht fortpflanzen kann. Normalerweise duldet ein Bulle andere Nashörner in seinem Revier; zur Paarungszeit werden Rivalen allerdings bekämpft.

Übrigens hat das Sumatra-Nashorn, im Gegensatz zu seinen beiden asiatischen Verwandten, dem Java-Nashorn und dem Panzernashorn, zwei Hörner.

Bald schon Vergangenheit?

Experten und Expertinnen des IUCN (Weltnaturschutzunion) und von TRAFFIC (eine Nicht-Regierungsorganisation, die sich für den Schutz von Wildtieren einsetzt) schätzen 2022, dass es nur noch zwischen 37 und 47 ausgewachsene Sumatra-Nashörner gibt. 

Die meisten von ihnen leben in Nationalparks oder anderen Schutzgebieten. So gehören sie zu den seltensten Tierarten überhaupt und sind kritisch vom Aussterben bedroht.

Die Zukunft der Regenwaldriesen sieht leider sehr düster aus – doch es gibt Hoffnung:

Um ihre Art zu retten und sie zu vermehren, gibt es im Way Kambas Nationalpark auf der Indonesischen Insel Sumatra ein Zuchtprogramm. Die Nashörner leben innerhalb des Parks in einem besonderen Schutzgebiet. 
Und so wurden dort in den letzten elf Jahren fünf Sumatra-Nashörner geboren – 2023 waren es sogar zwei. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Hauptfeind: Mensch

Die Bedrohung kommt von uns Menschen: In Südostasien haben es Wilderer auf das begehrte Horn der Sumatra-Nashörner abgesehen. Es wird bis zu 50.000 Euro pro Kilo verkauft, weil der Aberglaube besteht, dass es als Pulver zermahlen Krankheiten heilen kann. Außerdem verliert das Sumatra-Nashorn durch Abholzung seinen Lebensraum, denn ohne den Regenwald kann es schließlich nicht leben.

Datum: 26.08.2014 / Autorin: Leonie Meier

Mongabay.com, abgerufen am 11.10.2022
IUCN, Pressemitteilung vom 22.08.2022
Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2023
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Steckbrief

Lebensraum
Indonesien und Malaysia
Größe
2,5 bis 3,2 m + 60 cm Schwanzlänge
Gewicht
500 bis 800 kg
Lebenserwartung
schätzungsweise 30 bis 45 Jahre
Nahrung
Blätter, Zweige, Rinde, Früchte, Samen
Anzahl Junge
jeweils ein Kalb, Nachwuchs alle 4 bis 5 Jahre
Tragezeit
15 bis 16 Monate

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