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Anacoustic
Leicht wie eine Sommerbriseanacoustic - destination

Anacoustic servieren auf ihrem Debütalbum "Destination" einen soulig-jazzigen Popcocktail, der leicht wie eine Sommerbrise daher kommt. Das Kantige der Bündner Berge, wo die Band rund um die charismatische Sängerin Ana S stammt, haben Anacoustic gegen einen urbanen Sound eingetauscht, der leichtfüssig elegant und äusserst tanzbar ist.

(Rolf Wyss) Ganz zufällig ist es nicht, dass sich Anacoustic für ihre Debüt-CD "Destination" in einer Bahnhofhalle ablichten lassen. Die Band rund um die ausdrucksvolle Ausnahmesängerin Ana S zieht es in die grosse weite Welt hinaus. Der Zielort ihrer Reise ist unbekannt, Anacoustic möchten überall spielen, wo ein Publikum wartet. Bis jetzt haben die Frau und ihre Mitstreiter ihre Musik vor allem im Bündnerland vorgestellt, wo sie mit viel Enthusiasmus aufgenommen wurde. Mit dem Kantigen und Urchigen der Berge haben Anacoustic aber wenig gemeinsam, ihre Musik kommt eleganter, urbaner daher. Lässig-lockeren Soulpop serviert die Gruppe auf "Destination", der gleichermassen auch mit Jazz und Funk flirtet. Dazu gesellt sich eine gut abgestimmte Portion südamerikanischer Rhythmen. Wer sich von einer Lisa Stansfield oder Sade angesprochen fühlt, dürfte auch bei Anacoustic schwer nein sagen.

Dass Anas Talente jahrelang brach lagen, kann sich aus heutiger Sicht niemand mehr so richtig erklären. Erst acht Jahre, nachdem sie aus Kroatien in die Schweiz gekommen war, begann sie ernsthaft, mit Freunden und Bekannten Musik zu machen. Da war ein unbeschreibbarer Drang, Emotionen mit Gleichgesinnten zu teilen. Ohne fremde Hilfe hatte sich Ana in ihrer Heimat mit 14 das Gitarrespielen selber beigebracht und im kleinen Rahmen schon ein paar Coverversionen gespielt. Dass sie auch als Songwriterin über erstaunliche Talente verfügt, wurde der temperamentvollen Frau erst in der Schweiz bewusst. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter packte es Ana endgültig; zusammen mit dem Saxofonisten Hans Joss gründete sie die Formation Laboratory, die einige Konzerte gab, allerdings meist im privaten Rahmen. Das Spielen von Fremdmaterial war für Ana allerdings wenig befriedigend. Sie suchte andere kreative Möglichkeiten, sich dem Publikum mitzuteilen. Die nötige Inspiration und eine kreative Umgebung fand die Kroatin im australischen Melbourne, wo sie ein halbes Jahr lebte und mit vielen netten Menschen wunderbare Musik schuf.

1999 kehrte Ana in die Schweiz zurück, ein Jahr später entdeckte sie in einem Churer Studio eine Annonce einer Band, die eine Frontsängerin suchte. Die Musiker fanden sich schnell, der Funke war rasch übergesprungen. In etwas anderer Form traf es auch Ana und den Schlagzeuger Leonardo Dino Todesco. Die beiden verliebten sich und bilden auch heute noch das Gerüst von Anacoustic. Dazu kommt Produzent und Perkussionist Lou Geniuz, der auch ausserhalb des Bündnerlands unter seinem eigenen Namen ein Begriff geworden ist. Ana lernte Lou immer besser kennen und es entstand eine eingeschweisste Truppe, die auch heute noch das Fundament von Anacoustic bildet. Zum festen Bestandteil der Band gehören auch Filip Cernik (Guitar), Franciska Vontobel (Bassguitar), Hanspeter Kellermüller (Keys) und die Sugar Hornz (Horns) aus Bern.

"Destination" ist alles andere als ein Schnellschuss, sondern das Ergebnis jahrelanger Aufbauarbeit. Mit halben Sachen geben sich Anacoustic nicht zufrieden, Qualität ist wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Dazu gehören nicht nur ausgefeilte Songs, die bis ins letzte Detail ausgetüftelt wurden, sondern auch eine Produktion, die Vergleiche nicht zu scheuen braucht. Unzählige Ideen haben Ana und Lou gesammelt und wieder verworfen, neu zusammen gesetzt und ausgetauscht, bis der harmonische Mix fest stand, der jetzt unter dem Namen "Destination" das Licht der Popwelt erblickt. Die Reise kann beginnen.

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