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Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) - Informationen und Wissenswertes
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Barren-Ringelnatter | Informationen  Fotografien  Vorkommen

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Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica)

  Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) © M.Gebel

Systematik

Klasse

Reptilien (Reptilia)

Ordnung

Schuppenkriechtiere (Squamata)

Überfamilie

Schlangen (Serpentes)

Familie

Nattern (Colubridae)

Gattung

Natrix

Artname

Barrenringelnatter

Aussehen und Kennzeichen

Die  Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) erreicht eine Gesamtlänge von 160 cm - in Ausnahmefällen die Weibchen sogar 180-200 cm. Sie wird somit deutlich größer und wuchtiger als die Nominatform der Ringelnatter (Natrix n. natrix), die eine maximale Köperlänge von 140 cm erreicht. Die Barrenringelnatter ist in ihrer Grundfärbung meist etwas heller beschuppt, als die weitverbreitete Ringelnatter. Im Gegensatz zu ihr ist sie außerdem durch sogenannte barrenartige, schwarze Streifen gekennzeichnet, die sich von der Bauchseite bis zum Rücken hinziehen. Auf diese 'Barren' verweist die deutsche Namensgebung dieser Unterart. Unter den Tieren können jedoch auch 'Schwärzlinge' auftreten. Die Augen weisen runde Pupillen auf. Der Kopf setzt sich bei großen Tieren deutlicher ab als bei der Nominatform. Ein für Ringelnattern typisches und markantes Merkmal, das auch für die Barrenringelnatter zutrifft, ist ein mehr oder weniger ausgeprägter, halbmondförmiger und gelblich gefärbter Fleck unmittelbar hinter dem Kopf. Bei schwarzen Farbmorphen fehlt diese Markierung fast völlig und ist häufig nur bei stärkerer Sonneneinstrahlung schemenhaft zu erkennen.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungskarte (Map) der Barrenringelnatter Natrix Natrix helvetica

Die Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) ist in Frankreich, Österreich und in der Schweiz verbreitet. Auch in Deutschland kommt sie vor, allerdings nur lokal in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Südhessen, in Baden-Württemberg und dem Saarland. Die Fundmeldungen Baden-Württembergs beziehen sich auf den Nordwesten Baden-Württembergs. Dort kommt die Barrenringelnatter z.b. in den Rheinauengebieten westlich von Mannheim vor. Aus Nordrhein-Westfalen liegen Meldungen aus dem gesamten Rheinland, dem nordwestlichen Sauerland und dem westlichen Westfalen vor. Im Norden stößt ihre Verbreitungsgrenze ungefähr an die niederrheinische Stadt Wesel. An den Verbreitungsgrenzen treten häufiger Mischformen mit der Nominatform 'Natrix n. natrix' auf. Die Lebensräume der Barrenringelnatter ähneln den angestammten Habitaten der Ringelnatter. Dazu zählen lichte Laubwälder, Feuchtwiesen, naturnahe Weiher, alte Fischteiche, Bruchwälder und schilfreiche Uferzonen größerer Seen. Der Bestand an Barrenringelnattern ist wohl länderübergreifend kaum als gefährdet anzusehen. Weil sie in Deutschland an den östlichen Rand ihres natürlichen Verbreitungsgebietes stößt, ist ihr Status jedoch hier als sehr gefährdet einzustufen! Zu den Gefährdungsfaktoren gehören insbesondere die Vernichtung und Zerschlagung ihrer natürlichen Lebensräume durch Trockenlegung von Feuchtgebieten. Aber auch der Straßenbau, die Industrialisierung, die Ausbreitung der landwirtschaftlich genutzten Flächen und die Entstehung neuer Siedlungsbereiche innerhalb ihrer Lebensräume, stellen eine große Gefahr dar. Die Wasserverschmutzung sowie der übermäßige Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, stellt ein weiteres Problem dar. Diese negativen Faktoren führten vielerorts zu Bestandseinbrüchen und sogar zum Erlöschen einzelner Populationen.

Vorkommen D, A, CH

  • Deutschland: gefährdet (lokal stark gefährdet)
  • Lokal in NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Saarland. In den restlichen Bundesländern nicht vorhanden.
  • Österreich: NT (Gefährdung droht)
  • Schweiz: gefährdet

Wissenswertes

Die Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) ist eine für den Menschen völlig ungefährliche Schlange, weil sie ungiftig ist. Mit etwa 4-5 Jahren erreicht sie ihre Geschlechtsreife. Die Paarungszeit beginnt sehr zeitig nach vollzogener Winterruhe im April. Etwa 60 Tage nach der Verpaarung legt das Weibchen zwischen 10-30 Eier ab. Zu den beliebten Eiablagestellen gehören Holzstubben alter Bäume, Aufschüttungen von Laub und modrige Höhlungen umgestürzter, alter Bäume. Sonnenbeschienen müssen sie sein, sodass sich die 'Brut' bei günstigen Temperaturen entwickeln kann. Nach einer Brutzeit von ca. 60 Tagen schlüpfen im Hochsommer die Jungtiere. Die Barrenringelnatter gehört zu den tagaktiven Schlangen. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören insbesondere Fische, Frösche, Kröten, aber auch Nagetiere wie Mäuse, die stets mit dem Kopf voran verschluckt werden. Zu den natürlichen Feinden dieser Natter gehören Füchse, Greifvögel, Wildschweine, Hauskatzen und marderartige Tiere.

Habitat der Barrenringelnatter

Lebensraum der Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) - ein mooriger Bruchwald in NRW bei Wesel.

Fotos von der Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica)

Barrenringelnatter

Autor: Markus Gebel