Drei Zinnen, Sextener Dolomiten

Westliche Zinne, Sextener Dolomiten Nach mehreren Jahren Granit (Handegg, Chamonix, Norwegen) zog es uns im August 1994 mal wieder in den Kalk. Klassische Touren sollten es diesmal sein und so fiel unsere Wahl auf die drei Zinnen in den Sextener Dolomiten (Hier die westliche Zinne).

Am Fuß der Nordwände schlugen wir an einen kleinen Teich (am unteren Rand des mittleren im oberen Bild) unsere Zelte auf.

Blick auf die ZelteZeltlager am Fuß der Zinnen
Das es sich um einen Nationalpark o. ä. handelt war uns schon bewußt, aber ich denke, wir haben uns auch entsprechend verhalten. Vertrieben wurden wir auch erst nach einer Woche, nachdem sich eine größere Gruppe Tschechen mit auffälligen Zelten zu uns gesellten.

Von dort starteten wir dann auch in unser größtes Unternehmen, die Cassin an der westlichen Zinne (VI-, A1, 450hm, 630 Klettermeter), nachdem wir am Vortag zum Eingewöhnen den Originaleinstieg kletterten.

Kurz vor diesen Bildern hatte ich dann mein kletterisches Schlüsselerlebnis. Nach einem Schrofenvorbau quert man eine Rinne und dann normalerweise weiter um einen Pfeiler herum und auf der Rückseite dann hoch. Ich wollte aber eine Variante gehen und auf unserer Seite zum Pfeilerkopf hoch. Ich konnte einen Keil legen, dann kam ein Bohrhaken, noch ein sehr schlechter Haken und dann wurde es schwieriger (etwa 6). Ich fand für die rechte Hand eine Schuppe und für die linke auch noch eine und zog durch. Leider handelte es sich um ein und dieselbe Schuppe, ca. 50cm breit, 75cm hoch, 10cm tief und sie stand offensichtlich nur noch angelehnt an den Fels. Jedenfalls gings abwärts. Es ruckte kurz, als der Normalhaken rauskam. Mir wurde zweierlei bewußt, erstens flog ich jetzt mit dem Kopf zuerst weiter und zweitens wartete unten ein Band auf meinen Aufschlag. Aber der Bohrhaken riß mich zurück ins Leben, er hielt und ich knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Zum Glück hatte ich einen Rucksack auf, der den Aufprall milderte, meine Trinkflasche ist seitdem aber arg verbeult. Ich ließ mich von meinem Partner, der glücklicherweise weit außerhalb der Bahn der Steinbrocken stand, auf das Band ablassen, spürte in mich hinein, aber es tat praktisch nichts weh, sortierte einen meiner edleren Körperteile, der etwas eingequetscht war, und kletterte weiter, jetzt auf der eigentlichen Route.

Erste schwere SL in der Cassin (6./7. SL) Erste schwere SL in der Cassin (6./7. SL) Erste schwere SL in der Cassin (6./7. SL) Erste Seilänge im Quergang der Cassin (8.SL) Erste Seilänge im Quergang der Cassin (8.SL) Erste Seilänge im Quergang der Cassin (8.SL) Erste Seilänge im Quergang der Cassin (8.SL) Erste Seilänge im Quergang der Cassin (8.SL) zweite Quergangsseillänge (9.SL) zweite Quergangsseillänge (9.SL) Schlüsselseillänge (11.SL) Schlüsselseillänge (11.SL)