Artikel in der Coop-Zeitung vom März 2004 von Cornelia Wermuth


So tiergerecht ist die freie Auslaufhaltung. Auch dieses Rind von Bauer Andri Cantieni kann jederzeit ins Freie ... oder zur Herde traben oder ... kurz: Es macht, was es will.



Natura Beef genau kontrolliert: Kontrolleur Thom (r.) bei Bauer Lanfranchi. (Fotos: Daniel Ammann)

Gehts dem Vieh gut, freut sich der Bauer: Andri Cantieni verteilt Streicheleinheiten. Für seine Tierhaltung erhält Cantieni die Höchstnote: eine Sechs.

Rein oder raus - wies dem Tier beliebt

Natura Beef-Rinder leben gut. Sie wachsen bei der Mutter auf, haben Auslauf, so viel sie wollen. Dies wird genau kontrolliert. Zum Schutz der Tiere - und der Konsumenten.

Cornelia Wermuth

Der junge Bauer Andri Cantieni aus Seraplana GR zuckt nicht zusammen, als Kontrolleur Jon Paul Thom unangemeldet erscheint. Seine Tiere sind sauber, tollen draussen herum und als es schattig wird, traben sie in den Stall und sind auch hier artgerecht gehalten.Andri Cantieni hält Mutterkühe und Kälber nach den Vorgaben der Schweizerischen Vereinigung für Ammen- und Mutterkuhhaltung (SVAMH). Diese Haltung ist Vorgabe für Natura Beef und die natürlichste Form, in der Schweiz Rindfleisch zu produzieren. Die Jungtiere bleiben zehn Monate lang bei den Müttern, verbringen viel Zeit draussen. Sie ernähren sich von Muttermilch, später von Gras, Heu oder Silage. Jon Paul Thom ist selbst Landwirt und gehört zu den Pionieren, die in der Schweiz vor einem Vierteljahrhundert die Mutterkuhhaltung eingeführt haben. Nebenberuflich ist er als Kontrolleur der unabhängigen Organisation «beef control» tätig. Diese überwacht im Auftrag der SVAMH die Tierhaltung, die Auslaufmöglichkeiten und die Fütterung. «Sauber müssen die Tiere sein», sagt Jon Paul Thom. «Und richtig eingestreut muss sein. Wenn ich jetzt umfalle und mir dann die Knie weh tun, ist nicht genug eingestreut.»Wichtig sind aber auch das Auslauf- und das Behandlungsjournal. Ersteres hält fest, wann und wie die Tiere draussen waren, Letzteres dokumentiert Erkrankungen und die Behandlungen. Be-nötigt ein Tier Arzneimittel, muss der Veterinär das mit seiner Unterschrift bestätigen. Jon Paul Thom sieht nach, ob nicht registrierte Medikamente rumstehen, begutachtet das Auslaufjournal. Bei Andri Cantieni ist alles bestens. Note sechs! Ebenso gut sieht es bei Gian Reto Lanfranchi aus Strada aus. Beim dritten Hof gibts erstmals einen Abzug. Ein paar Tiere sind zu wenig sauber. Sanktionen sind aber nicht angezeigt, denn seit vier Tagen trampelt der Stier im Auslaufgehege herum. Das bringt Unruhe und strapaziert die Einstreuung stark. Die «beef control»-Vorgaben sind klar; auch mögliche Sanktionen. Sie reichen von «anerkannt» über «befris-tet anerkannt mit entsprechender Auflage zur Verbesserung» bis hin zu einer Liefersperre. Im allerschlimmsten Fall kommts zum Ausschluss des Betriebes aus dem Natura Beef-Programm. Zu Beginn der Tour hatte Jon Paul Thom gesagt: «Ich bin nicht pingelig, aber korrekt.» Genau so lief es ab. Gian Reto Lanfranchi bringt es aus seiner Sicht auf den Punkt: «Ich kann es nicht haben, wenn meine Tiere schmutzig sind.» Was ja auch heisst, dass es ihnen in ihrem tierischen Leben nicht dreckig gehen soll.

Kein Kauf ins Blaue ...

Natura Beef - der reine Genuss. Weil alles stimmt, was den Tieren und den Menschen bekommt.

P ia O. aus Bern kauft Gemüse, Fisch und Fleisch nur noch bei Coop: «Wegen der Bio-Produkte. Das ist mir extrem wichtig.» Nicht ganz durch blickt sie bei den Farben. «Ist beim Fleisch blau besser als grün oder ist es gerade umgekehrt?», fragt sie. Weder noch: Im Fleischsortiment von Coop Naturaplan gibt es nur eine Qualität: Fleisch aus besonders tierfreundlicher Auslaufhaltung. Bloss, das eine Fleisch, das «blaue», wird nicht biologisch produziert. «Oops», sagt Pia O. und hakt gleich nach: «Also blau heisst Medikamente und so?!» Nein, so ist es just nicht. Strengstens kontrolliert wird alles Fleisch, das bei Coop Naturaplan in den Verkauf kommt. Blau und grün unterscheiden sich einzig hinsichtlich der weiteren Führung der Landwirtschaftsbetriebe. Natura Beef-Fleisch, mit der Knospe der Bio Suisse gekennzeichnet, stammt aus biologisch geführten Betrieben. Die Kontrolle der Tierhaltung ist identisch. cor

Transporte ohne Stress

Jeder Chauffeur, der für Coop Tiere transportiert, muss einen Grundkurs samt Wiederholungskurs und Prüfung absolvieren. Diese Kurse führt die Interessengemeinschaft für tierschutzkonforme Tiertransporte und Schlachthöfe (IGTTS) durch.Die Chauffeure lernen viel über das natürliche Verhalten der Tiere und wie ein stressfreies Auf- und Abladen möglich ist. Ab Frühling überwacht der Schweizer Tierschutz die Transporte stichprobenweise.

Fleischgenuss aus tiergerechter Auslaufhaltung

EdlesStück. Natura Beef- Entrecôte ist ein edler Genuss. Sie finden es im Offenverkauf in den Coop-Metzgereien, präsentiert auf blauen Schalen, wie alles Naturaplan-Fleisch oder in Bio-Qualität in der Selbstbedienung.

Saftiger Braten. Ein Natura Beef- Schulterbraten zur Erinnerung an Grossmutters Braten. Sie finden das saftige Stück in den Coop Metzgereien oder in Bio-Qualität in der Selbstbedienung.

Das schnelle Plätzli. Schnell ein feines Stück Fleisch auf den Teller. Das Bio-Natura Beef-Plätzli à la minute eignet sich ideal dazu. Natura Beef mit der Bio-Knospe ist in der Selbst- bedienung erhältlich.


Genussreiche Würfel. Bio Natura Beef-Ra gout macht die Mahlzeit zum Erlebnis. Bio-Ragout mit der Bio-Knospe ist in der Selbstbedienung erhältlich. Präsentiert wird das Bio-Natura Beef in der grünen Verpackung.


Links zum Thema
www.coop.ch/naturaplan
www.svamh.ch
www.igtts.ch