Freiberg Kärpf

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Bild: Freiberg Kärpf; Vom Garichtisee bis zum Kärpf; Sicht vom Gandstock

Bereits im Jahre 1548 legte der Glarner Rat den Grundstein zum ältesten, heute noch bestehenden Wildschutzgebiet Europas, dem Freiberg Kärpf.

Landammann Joachim Bäldi stellte an der Sitzung vom 15. August 1548 dem Rat den Antrag, das Gebiet zwischen den Flüssen Linth und Sernf als Wildschutzgebiet zu erklären. Bevölkerungswachstum, Ausdehnung der Alpweiden und insbesondere die Einführung der Feuerwaffen liessen ein Verbot der Jagd auf Gämsen und Murmeltiere notwendig erscheinen.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Freiberg Kärpf als Wildreservoir für Ehrengaben der Regierung sowie für Hochzeiten (siehe unter Hochzeitsgämsen) genutzt. Seit 1948 leben im Kärpfgebiet auch Hirsche und 1957 wurden die ersten Steinböcke ausgesetzt.

Die Überwachung des Jagdbanns wurde früher den beeidigten Freibergschützen übertragen, den Vorgängern der heutigen Wildhüter. Nur sie waren berechtigt, für Hochzeiten oder Staatsempfänge Tiere zu erlegen. Offensichtlich haben sie ihre Arbeit umsichtig getan. Im 106 Quadratkilometer messenden Schutzgebiet um den Kärpf leben heute gesunde und kräftige Populationen von Hirschen, Gämsen, Murmeltieren, Rehen, Adlern und Birkhühnern.