Route Baltikum

Start in Litauen, über Lettland nach Estland

Wir fahren von Litauen über Lettland nach Estland

Klicken für Bildvergrösserung

Posted in Allgemein | 3 Comments

20. Reisetag – Helsinki und Besuch bei Hennis Eltern

Heute sind wir am Morgen mit den ÖV in die Innenstadt von Helsinki gefahren, wo wir die Stadt zu Fuss erkundeten. Bei unserem letzten Besuch in der finnischen Hauptstadt im Winter vor 4 1/2 Jahren hatten wir bereits einige Sehenswürdigkeiten kennen gelernt. Auch im Sommer ist Helsinki sehenswert. Wir besuchten den weissen Dom, der markant auf einer Anhöhe steht, im Innern sehr schlicht und einfach ist. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Uspenski Kathedrale eine orthodoxe Kirche mit insgesamt 12 kleinen und 1 grossen goldenen Zwiebelturm. Am Montag ist sie leider geschlossen. Danach wollten wir die alte Markthalle besuchen, doch diese wird im Moment restauriert und war nicht zugänglich.

Im Vergleich zu den Baltischen Staaten sind die Preise für Kleider, Schuhe und Lebensmittel hier in Finnland hoch, ähnlich wie in der Schweiz.

Nach der Mittagspause besichtigten wir die einzigartige Temppeliaukion Kirche, welche ganz in einen Felsen gehauen ist. Als Touristenattraktion spielte eine Pianistin auf einem Flügel klassische Stücke und liess die gute Akustik zur Geltung kommen. Da ein Regenschauer zu dieser Zeit über Helsinki nieder ging, genossen wir das Gratiskonzert. Ein Spaziergang danach entlang des Ufers führte uns zum Sibelius Denkmal, eine metallene wie Orgelpfeifen gestaltete Plastik. Hier stiessen wir auf eine Gruppe aus der Schweiz, unterwegs mit Twerenbold Reisecar. Auf dem Rückweg in die Stadt durchquerten wir den riesigen Friedhof von Helsinki. In welchem, wie wir später erfuhren, vor allem gut Situierte ihre Familiengräber haben.

Zum Nachtessen waren wir bei den Eltern von Hennis eingeladen. Für den Weg dorthin benützten wir einen Linienbus. Voller Konzentration versuchten wir, der finnischen Sprache unkundig, die Namen der einzelnen Haltestellen zu entziffern, um den richtigen Zeitpunkt für die Stopp-Taste ja nicht zu verpassen. In einer entspannten Atmosphäre genossen wir das feine Essen und diskutierten mit Matti und Suoma über Gott und die Welt und erfuhren so einiges über Finnland.

Morgen gehts zurück in die Schweiz.

Posted in Allgemein | 2 Comments

19. Reisetag – Abschied von Tallinn – Überfahrt nach Helsinki

Da eine spanische Reisegruppe ebenfalls im Hotel Savoy Boutique nächtigte, kriegten wir unser Frühstück, obwohl Sonntag, auch bereits um 07.15 Uhr. Wir genossen ein letztes Glas Champagner bevor wir unsere sieben Sachen packten. Es blieb noch Zeit einen Rundgang auf dem Handwerkermarkt zu machen und die verschiedenen selbst gefertigten Arbeiten zu bewundern. Die Esten sind für ihre Handfertigkeiten bekannt, was wir nur bestätigen können.

Nun hiess es also Abschied nehmen von einer einzigartigen, sehenswerten und geschichtsträchtigen Stadt. Wir können allen einen Besuch in der Hauptstadt Estlands wärmstens empfehlen.

Um 12.00 Uhr ging die Reise über den finnischen Meerbusen los. Es war eine ruhige, angenehme, zweistündige Fahrt. In Helsinki angekommen, fielen die ersten Tropfen und wir montierten gleich mal die Regenkleider, da die Strecke bis zum Holiday Inn ca. 18 km betrug. All das Nass, das Petrus die letzten 2 1/2 Wochen zurück hielt, liess er heute auf uns nieder prasseln. Das Wasser sammelte sich in jeder Unebenheit und es entstanden riesige Pfützen, denen wir möglichst auszuweichen versuchten. Zum Glück gibt es hier in Helsinki ein sehr gut ausgebautes und von der Strasse getrenntes Radwegnetz, was das Fahren in dieser Witterung erleichterte. Fotos gibt es heute keine, sie wurden alle weggeschwemmt.

Nachdem wir uns erfrischt und gegessen hatten, zeigte sich die finnische Sonne wieder und so konnten wir einen Spaziergang zum nahe gelegenen Flughafen machen. Übrigens wird diese „Nacht“ die Sonne um 00.47 Uhr unter und dann um 03.52 Uhr wieder aufgehen. Dazwischen wird es gar nie richtig dunkel.

 

Posted in Allgemein | Leave a comment

18. Reisetag – Tallinn Kadriorg und Rocca al Mare

Den gestrigen Tag beendeten wir in einem mittelalterlichen Restaurant mit ebensolchen Speisen und Ess- und Trinkgefässen. Es gab Elchsuppe, irgendwelche Würstchen, verschiedene Pies mit Gemüse und Fleisch dazu Wein aus einem Lederschlauch und zum Dessert Kaffee und Apfelkrapfen. Alles musste an der Theke geholt werden, es gab auch kein Besteck.

Heute Samstag gings mit dem Tram aus der Innenstadt raus zum Schloss Kadriorg, das von einem grosszügig angelegten Park umgeben ist. Im gleichen Gebiet befindet sich das im Jahre 2008 ausgezeichnete Kunstmuseum, dessen morderner Kalksteinbau uns sehr imponiert hat. Des Weiteren wollten wir die Sängerfestwiese besichtigen, welche aber für zwei Tage für ein Rockfestival genutzt wird und daher nicht frei begehbar war. Trotz allem genossen wir das Flanieren durch den Park mit 38 verschiedenen Baumarten und ein schön in Treppenform angelegter Rosengarten. Die gesamte Parkanlage wird von den Einheimischen zum Joggen und Walken benützt.

Da wir morgen mit einem Kathamaranschnellboot nach Helsinki übersetzen werden, besichtigten wir noch am Vormittag die Hafenanlage und kehrten dann zum Hotel zurück, wo wir uns vor dem nachmittäglichen Ausflug zum Ballenberg Estlands etwas ausruhten.

Für die Fahrt zum Freilichtmuseum Rocca al Mare (der frühere Grundbesitzer, war Bewunderer Italiens, daher der italienisch klingende Name) nahmen wir einen Trolleybus, mussten die letzten 2 km jedoch zu Fuss gehen. Viele der alten Bauernhöfe und sonstigen Gebäude stammen aus dem 19. Jh. Dank einem Audio-Führer (in deutsch) erfuhren wir interessante Details zu Gebäuden, Lebensweise und Eigentumsverhältnissen jener Zeit.

Wir freuen uns auf ein letztes Abendessen, heute hier im Savoy Boutique Hotel und gönnen uns einen feinen Wein.

Posted in Allgemein | 1 Comment

17. Reisetag – Tallinn per CityTourBus und zu Fuss erkunden

Unsere Velos sind im Hof des Hotels sicher abgestellt und wir bewegen uns heute zu Fuss oder mit ÖV. Nach einem reichhaltigen Champagner-Frühstück suchen wir zuerst die Haltestelle des CityTourBuses auf und lassen uns zu den sehenswerten Gebäuden und Aussichtspunkten von Tallinn chauffieren. Die rund einstündige Tour gibt uns einen umfassenden geschichtlichen Überblick. Tallinn ist bereits im 11. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt und ein von uns besuchtes ehemaliges Dominikanerkloster datiert ebenfalls aus dieser Zeit. Die Mönche müssen damals entweder gebückt gegangen sein oder um einiges kleiner gewesen sein. Die Akustik in der noch erhaltenen Kapelle ist phänomenal.

Das alte Tallinn besteht eigentlich aus zwei Städten, die obere auf dem Domberg, wo früher der Klerus und der Adel gelebt haben, und die untere, wo Kaufleute und Handwerker ihrem Gewerbe nachgingen. In jeder Gasse der Altstadt findet man geschichtsträchtige Häuser, heute werden diese allerdings als Restaurants oder Souvenirshops genutzt.

Es ist uns aufgefallen, dass die Estnische Flagge entweder auf Halbmast gesetzt oder mit einem schwarzen Band versehen ist. Heute ist der Gedenktag für die von den Sowjets Deportierten. Dieser wird mit einer Feier beim Denkmal und anschliessender Andacht in der Kirche begangen.

Die Aussenquartiere werden wir morgen noch eingehender besichtigen.

Heute im frühen Nachmittag wurden wir seit mehr als zwei Wochen mit Regen beschert.

 

Posted in Allgemein | 1 Comment

16. Reisetag – Von Rapla nach Tallinn

Da wir heute zum Frühstück die einzigen schon reisefertigen Gäste waren, hatte der Gastgeber für eine längere Unterhaltung Zeit. So erfuhren wir, dass die grossen Wald- und Agrargebiete im Besitze von Privaten, vom Staat und vor allem auch von ausländischen Investoren sind. Sehr viele junge Esten sind bestens ausgebildet und gehen dann ins Ausland arbeiten. Dies wird in einigen Jahren zu einem grösseren Problem werden, denn wer wird dann zumal die Renten der Alten finanzieren. Er selber war einige Jahre in Finnland. Seit dem Beitritt zur Europäischen Union geht es mit dem Lande aufwärts. Sie profitieren von einem sehr hohen CO2 Guthaben, das sie vor allem mit Japan aushandeln. Ein grosser Teil der EU-Gelder werden in Strassen investiert, was wir auf unserer heutige Strecke eindrücklich erfahren durften. Neben der bereits bestehenden in gutem Zustand befindlichen Strasse 2 wird Richtung Norden/Tallinn eine neue Schnellstrasse gebaut, die unseren Autobahnen die Schau stehlen kann. Wenn bei uns um jeden Quadratmeter gekämpft und gefeilscht werden muss, stehen hier breite Landstriche zur Verfügung. Die bestehende Strasse 2 ist für Radfahrer zugelassen, in jede Richtung zweispurig, getrennt und mit breitem Pannenstreifen. Die neue Strasse wird noch breiter werden.

Diese grosse Baustelle verunmöglichte uns ein Abzweigen zu zwei von uns geplanten Sehenswürdigkeiten. Somit fuhren wir geradewegs nach Tallinn, wo wir Mitte Nachmittag im Hotel „Savoy Boutique“ für drei Nächte eincheckten. Nach Erfrischung und Ruhepause flanierten wir ein erstes Mal durch die malerische Altstadt und stellten fest, dass wir die nächsten zwei Tage noch genug zu besichtigen haben.

Als pulsierende Stadt bietet Tallinn auch kulinarisch ein riesiges Angebot. Wir endeten in einem russischen Restaurant integriert in der Stadtmauer, wo wir uns mit Borretsch (Suppe), russische Teigtaschen und Georgischem Wein verpflegten.

Nun sind wir am Ziel unserer Radtour angelangt und haben 983 km hinter uns gebracht, 3’623 Höhenmeter überwunden, dafür benötigten wir 62 Std. 22 Min. (alles gespeichert auf Alfons’ GPS), dies ohne Panne, gut gelaunt, zwar mit zwei Stürzen ohne Folgen und hin und wieder Anpassungen an die von Alfons im Vorfeld geplante Route.

Wir sind gespannt, was uns die Hauptstadt Estlands noch bieten wird.

Posted in Allgemein | 2 Comments

15. Reisetag – Von Hiiekivi nach Rapla

Gestern verköstigten uns die Gastgeber mit Salat, feinem Kartoffelstock und Wurstgulasch sowie einem köstlichen Rhabarberkuchen. Das meiste aus eigener Produktion. Dazu gab es Frischmilch von Nachbars Kühen. Zum Frühstück erhielten wir das erste Mal im Baltikum das traditionelle Porridge. Eric der Sohn der Gastgeber studiert in den Staaten und ist zur Zeit auf Heimurlaub. Mit ihm konnten wir uns bestens auf Englisch unterhalten. Er hat das Geheimnis um das braun/gelbliche Wasser gelüftet: Estland hat viele Hochmoore und Torfgebiete, daher stammt die Verfärbung. Wir sind in den letzten Wochen sehr oft durch ausgebreitete Waldgebiete gefahren, kein Wunder besteht Estland zu mehr als 50 % aus Wald. Eric ist Tennisspieler und hat vor einigen Jahren in der Schweiz an den Junioren-Europameisterschaft teilgenommen. Natürlich kennt er Roger Federer und ist grosser Fan von ihm.

Die ersten ca. 30 km führten uns auf unbefestigten Wegen quer durch ein weiteres Naturschutzgebiet mit einer eindrücklichen Moorlandschaft, wo wir Wollgras, Knabenkraut, Erika und Heidelbeersträucher fast wie zu Hause sahen.

Im späteren Vormittag hätten wir gerne einen Kaffee getrunken. Aus diesem Grunde suchten wir im Dörfchen Lelle eine „Beiz“, fanden aber nichts. Zwei ältere Damen, die nur Estnisch sprechen, zeigten uns mit Gesten den Weg zu einem „angeschriebenen Haus“. Die Dame darin war mit der Zubereitung des Mittagessens beschäftigt und konnte/wollte uns noch keinen Kaffee brauen. Bevor wir unverrichteter Dinge weiter zogen, sprachen uns zwei junge einheimische Biker an. Sie machten einen erschöpften Eindruck, da sie auch schon längere Zeit quer durch Estland auf unwegsamen Strassen unterwegs sind und wahrscheinlich grossen Hunger hatten. Ob sie bei der Dame etwas zu Essen kriegten, entzieht sich unserem Wissen.

Wir nahmen die letzten 20 km bis zum Tagesziel unter die Räder und erreichten Rapla ca. um 13.00 Uhr. Nach einer erfrischenden Dusche erkundeten wir das Städtchen, das wie viele andere Orte an einem kleinen Fluss liegt. Idyllisch schlängelt er sich dahin und lädt zum Flanieren ein. Die Kirche von Rapla ist die einzige in Estland mit zwei Türmen.

Auf Empfehlung des Gastgebers und der Dame von der Information gingen wir im neu eröffneten Restaurant des Städtchens essen. Dort hängen die Orchideen wie Fledermäuse von den Decken und die Speisen werden nur mit regionalen Produkten zusammen gestellt.

Eine weitere Kuriosität ist uns heute unterwegs aufgefallen. Es gibt in Estland Strassen, die allem Anschein nach spezieller Beschilderungen bedürfen (siehe Bild).

Auf unserer bisherigen Reise durchs Baltikum sind uns besonders die Friedhöfe ausserhalb der Ortschaften ins Auge gestochen, die alle in Wäldern angelegt sind.

Posted in Allgemein | Leave a comment

14. Reisetag – Wie ist die Welt doch klein!

Als wir beim Frühstück am Nachbartisch ein Ehepaar mit einander sprechen hörten, vernahmen wir Schweizerdeutsch. Da mussten wir uns doch zu erkennen geben und es stellte sicher heraus, dass der Herr ursprünglich aus Freiburg kommt und sogar mit dem Bruder von Alfons die Schulbank drückte, mit ihm Messdiener war und zusammen haben sie Hockey gespielt. Die zwei sind seit rund einem Monat in einem gemieteten Auto im Baltikum unterwegs und meinten, dass die Strassen weiter im Osten in schlechterem Zustand seien, vielfach nicht befestigt und häufig mit Schlaglöchern. Es beruhigt zu wissen, dass wir mit den Fahrrädern im wegsameren Baltikum unterwegs sind.

Um aus der Stadt Pärnu zu kommen, wählten wir Quartierstrassen, die leider im Moment saniert und mit neuen Leitungen versehen werden und daher eher als Schotterpisten zu bezeichnen sind. Aber sobald wir die Stadtgrenze erreicht hatten, befanden wir uns wieder auf dem Europaradweg und konnten zügig Richtung Osten radeln. Nach ungefähr 20 km kamen wir in Tori an. In Tori steht das international bekannte Pferdegestüt, welches mit seinen Pferden schon verschiedene Rekorde brach, welche teilweise seit Jahrzehnten ungebrochen sind.

Nach Tori kamen wir zum Soomaa Nationalpark. Die unbefestigte Strasse, welche aber in sehr guten Zustand ist, führt durch eine naturbelassene Gegend und auf den folgenden 30km kam uns kaum ein Auto entgegen oder überholte. Wir genossen die Natur pur mit weitläufigen Feldern und Wiesen unterbrochen nur durch Buschhecken oder Wälder. Hier sind vermehrt Birken anzutreffen. Bis zum Mittag hatten wir dieses Naturparadies hinter uns gelassen und dann hiess es das letzte Teilstück des heutigen Tages unter die Räder zu nehmen. Wir hatten geplant, ein Zimmer im Städtchen Vändra zu nehmen.Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass das Hotel im Umbau und geschlossen ist. Auch das GPS von Alfons fand nichts in der näheren Umgebung, kurz entschlossen peilten wir die „Politsei“ an und fanden zwei hilfsbereite, uniformierte Damen. Mit ihrer Hilfe kamen wir zu unserem heutigen Nachtlager, draussen im Walde an einem Fluss, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Es ist eine Anlage mit Camping und Bed&Breakfast. Direkt am Fluss steht eine Sauna in Form eines Tipis. Diese wird von aussen geheitzt und nach dem Schwitzbad kann man über eine Treppe direkt ins Wasser steigen.

Posted in Allgemein | 2 Comments

13. Reisetag – Pärnu die Kurstadt – im Sommer zweite Hauptstadt Estlands

Da sich Alfons seit gestrigem Nachtessen nicht so wohl fühlt, ist der heutige Ruhetage gerade zur rechten Zeit. Wir haben in der Stadt noch zwei, drei Sachen eingekauft und sonst die verschiedenen Gassen und Pärke durchstreift. Es ist eindrücklich, dass es fast keine Strassen ohne Bäume gibt, meistens stehen sie sogar beidseitig. Dadurch ist die Stadt sehr grün und die Nähe zum hellen, feinen Sandstrand, macht sie noch attraktiver.

Beim Sanatorium gibt es einen riesigen Park mit altem Baumbestand, wo Ruhe naturgegeben ist. Weiter Richtung Meer folgt ein etwa 100 m breiter Schilfgürtel, der vielen Tieren einen Lebensraum und den Menschen Erholung bietet. Diese grüne Zone zwischen Park und Strand ist erst in den letzten 30 Jahren entstanden, nach dem die Bauern ihre Kühe nicht mehr dort weiden lassen durften und alles der Natur überlassen wurde.

Der anschliessende weisse mehrere Kilometer lange Sandstrand ist bei den Kur- und Feriengästen äusserst beliebt. Pärnu wird nicht nur von Einheimischen sondern oft von der Finnischen Bevölkerung besucht.

Nebst den traditionellen Quartieren mit Jugendstilhäusern entstehen auch moderne Gebäude wie das grosse Sanatorium, Einkaufszentren und die Bibliothek, die mit ihrer Glasfassade heraussticht.

Die Temperaturen sinken hier am Abend schon etwas tiefer, als in den vorher durchreisten südlicheren Gebieten, aber die Sonne scheint täglich. Dies sei übrigens eher ungewöhnlich, der Sommer beginne hier normalerweise erst so mit dem Mittsommerfest um den 24./25. Juni herum. Also wir sind wirklich dankbar, dass es Petrus so gut mit uns meint.

Posted in Allgemein | Leave a comment

12. Reisetag – Lettland adieu

Einige letzte Gedanken zu Lettland: da ein Drittel der lettischen Bevölkerung in Riga lebt, ist uns nun klar, warum das restliche Land relativ dünn besiedelt ist. Weitläufige Wald- und Naturschutzflächen bleiben uns in bester Erinnerung und zeugen von umsichtigen Umgang mit der Natur, was uns in einem ehemaligen Sowjetgebiet erstaunt. Die Begegnung mit der Bevölkerung war geprägt von Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, obwohl die Verständigung nicht immer einfach war.

Gut erholt starteten wir um 8.45 Uhr Richtung lettisch/estnische Grenze, die wir auf einer Nebenstrasse weg vom Verkehr überquerten. Bei der Grenze trafen wir auf einen Hamburger mit schwer bepacktem Fahrrad, der seit Anfang Mai alleine unterwegs ist. Er ist Rentner und hat bisher Polen, Litauen und Lettland durchquert und will bis im September noch von Estland bis Ungarn und via Österreich zurück nach Deutschland radeln.

Wir folgten heute meistens der Europaradroute 10, die durch ruhige Waldgebiete führte und für uns schlussendlich in Pärnu endete. Auf diesem Streckenabschnitt begegneten uns verschiedene Fahrradtouristen, die jedoch Richtung Süden unterwegs sind. Es scheint, dass Estland für Radfahrer schon besser erschlossen ist.

Den obligaten Bananenhalt machten wir am Sandstrand.

Was uns auffiel: um die Wohnhäuser herum sind keine so dichten und hohen Einfriedungen mehr zu sehen, wie vorher in Lettland und somit hatten wir freie Sicht in die gut gepflegten Gartenanlagen. Auch die Esten selber sind offener und mitteilsamer. Englisch wird praktisch von allen verstanden.

Mitte Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel Pärnu, eine traditionelle und beliebte Kurstadt. Hier haben wir für zwei Nächte gebucht, ein erster Stadtrundgang, wo wir bereits viele Eindrücke gesammelt haben, ist hinter uns.


Posted in Allgemein | 1 Comment

11. Reisetag – Riga bis Svetciems, Sporthotel Rakari (heute kein Internet)

Gestern Abend besuchten wir wie angekündigt das Orgelkonzert im Riga-Dom. Der Organist reizte die Möglichkeiten des Instruments vollumfänglich aus und spielte während einer ganzen Stunde ohne grosse Pause insgesamt sechs Stücke. Die Akustik in diesem sakralen Bau war ergreifend, wir haben noch nie feine Töne in dieser abgerundeten Qualität und Bässe mit solcher Kraft gehört. Den Abend schlossen wir mit einem Spaziergang bei Sonnenuntergang ab.

Nach reichhaltigem Frühstück im Hotel Gutenberg hiess es Riga adieu zu sagen. Den Weg aus der Stadt zu finden war dank GPS keine grosse Sache und am Morgen war auch der Verkehr noch angenehm. Dies änderte dann später auf der A1, die Richtung Norden führt, aber dank schön breitem Pannenstreifen kamen wir sehr gut voran auf der von Wäldern gesäumten Strasse. Heute trafen wir zum ersten Male Tourenfahrerinnen, die uns mit vollgepackten Rädern entgegen kamen. Des Weiteren wurden wir von einer grossen Anzahl alter Ami-Schlitten überholt. Später kamen wir an deren Treffpunkt vorbei.

Zwischendurch verliessen wir die A1 und fuhren auf der Parallelstrasse zur Küste dem Baltischen Meer entlang. Einen Kaffeehalt machten wir am Strand. Uns fiel auf, wie auch schon an anderen Tagen im Landesinnere, dass das Wasser hier nicht klar und blau sondern eher gelb/bräunlich ist. Ob dies mit dem Sand zu tun hat, wissen wir nicht. Aber es scheint nicht verschmutzt zu sein.

Heute kamen wir sehr zügig voran, wahrscheinlich dank der Fahrradpause in Riga, und erreichten unser Ziel um ca. 15.30 Uhr nach 102 km. Wir fanden ein Zimmer in ruhiger Gegend, weg von der A1 und ganz nahe am Strand. Vor dem Abendessen legten wir uns zur Entspannung in den feinen, warmen und sauberen Sand am Meer.

Posted in Allgemein | Leave a comment