Einführung in Office 365 (6): Lync Online


Achtung! Die Informationen in der vorliegenden Office-365-Serie sind teilweise nicht mehr aktuell. Ein neuer Komplettüberblick zu Office 365 ist derzeit in Planung.


 

Lync Online ergänzt das Office-365-Angebot um die Möglichkeit der Echtzeitkommunikation. Dabei werden Anwendungen wie Instant Messaging (IM), Audio- und Video-Calls sowie Online Conferencing (inkl. Sharing von Desktop und Anwendungen) abgedeckt.

Anders als bei Exchange Online gibt es für Lync Online keinen voll ausgestatteten Web-Client. Der angebotene Web-Zugang, Lync Web Access, ist ausschliesslich für Online-Konferenzen gedacht. Stattdessen wird zwingend der sogenannte Lync-Client benötigt, der lokal installiert werden muss. Das macht auch durchaus Sinn, schliesslich wird durch dessen ständigen Betrieb im Hintergrund eine möglichst hohe Erreichbarkeit der Benutzer gewährleistet.

Der Lync-Client, der übrigens die beiden Vorgängerprogramme Office Communicator und Office Live Meeting ersetzen wird, erinnert in punkto Funktionalität und Bedienung stark an andere Telefonie- und Instant-Messaging-Programme wie Skype oder Windows Live Messenger. Die Kontakte werden in einer Liste mit ihren Präsenz- und Statusinformationen angezeigt. Über ein Kontextmenü lassen sich Chats, Konferenzen oder Anrufe initiieren. Eine Besonderheit des Lync Clients ist der sogenannte Activity Feed, über den Statusinformationen der verknüpften Benutzer in Form eines kontinuierlichen Streams (ähnlich wie bei Facebook oder Twitter) angezeigt werden.

Office 365 Lync Client

Microsoft hat Lync Online teilweise mit den anderen Angeboten der Office-365-Suite integriert. So werden beispielsweise Präsenzinformationen in der Kontaktliste von Outlook Web Access (OWA), in der Kopfzeile einer E-Mail oder in SharePoint-Sites angezeigt. Ausserdem lassen sich IM-Chats direkt aus OWA ohne Umweg über den Lync-Client starten.

Das spannende an Lync Online ist, dass sich die Kommunikation nicht auf die eigene Office-365-Umgebung beschränken muss. Via Domain-Federation können firmenübergreifende Verbindungen zu anderen Lync-Umgebungen (Office 365 oder On-Premise-Lync-Installationen) eingerichtet werden. Zudem lassen sich auch öffentliche IM-Dienste an Lync-Online anbinden. Vorerst wird allerdings lediglich Windows Live unterstützt. Andere IM-Services wie etwa AOL oder Yahoo sind gemäss Microsoft in Planung.

Kein echtes VoIP-System

Leider ist handelt es sich bei Lync Online nicht um ein echtes Voice-over-IP-System. So werden VoIP-Anrufe ins öffentliche Telefonnetz vorerst nicht unterstützt werden. Direkte Audio- und-Video-Calls lassen sich nur zwischen Lync-Client innerhalb von Office 365 und der federierten Lync-Server führen. Auch lassen sich keine Desktop-IP-Telefone nutzen, so dass man für Gespräche zwingend ein Headset nutzen muss. Wer die volle VoIP-Funktionalität ausschöpfen will, muss zwingend einen On-Premise Lync 2010 Server einsetzen, der an Office 365 (nur Enterprise-Plan E4) angebunden werden kann.

Office 365 bald mit Skype-Integration?

Mit der kürzlichen Übernahme von Skype eröffnen sich für Microsoft auch im Zusammenhang mit Office 365 neue Möglichkeiten. Mit einer kompletten Anbindung der Skype-Infrastruktur an Office 365 wäre nicht nur jeder Skype-Nutzer direkt von Microsofts Cloud-Büro erreichbar, sondern via SkypeOut auch Anrufe ins öffentliche Telefonnetz möglich. Konkrete Pläne in diese Richtung haben die Redmonder aber noch nicht angekündigt.

Ein weiterer Schwachpunkt von Lync Online ist die fehlende Unterstützung für Mobilgeräte. Zwar arbeitet Microsoft an Lync-Apps für Windows Phone 7 (Bestandteil des nächste Windows Phone Updates, Codename „Mango“) und iPhone. Diese dürften aber erst Herbst dieses Jahres verfügbar werden. Für einen offiziellen Android-Client gibt es derzeit keine Ankündigung.

Hier geht’s zum Überblick über die Office 365 Serie

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Lynx ist wohl ein Produkt das halbfertig daherkommt. Skype nutze ich regelmäßig für Voice Chat (auch über Skype Out in das Telefonnetz) und für online Status. Für activity streams gibt es Besseres (z.B. Salesforce Chatter, integriert in die Business Objekte).

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