image_pdfimage_print

Die nierenkranke Katze

Immer wider kommt die Frage: wie ernähre ich eine nierenkranke Katze korrekt?

 Es gibt zwei Formen von Niereninsuffizienz:

-Eine akute Niereninsuffizienz ist ein Notfall und muss schulmedizinisch behandelt werden, mit Infusionen und unter Umständen Antibiotika (alternativ, kolloidales Silber). Leider ist es bei chronischen Nierenerkrankungen so, dass der Nierenschaden anhand der Blutwerte erst dann zu sehen ist, wenn die Nieren zu über der Hälfte ihrer Funktion eingebüsst haben.

-Es gibt Katzen mit CNI= chronische Nieren Insuffizienz. Die Nieren arbeiten nicht mehr gut genug und müssen geschont werden.

Dann gibt es Katzen mit Neigung zu Struvitstein-Bildung. Vorhandene Steine müssen zunächst durch eine zeitlich begrenzte Diät bekämpft werden. Der Harn wird angesäuert, damit die Steine sich auflösen. Danach sollte aber der Harn-PH-Wert wieder moderat gehalten werden, denn sonst neigt die Katze zu Calzium-Oxalatstein-Bildung. Diese Steine müssen meist operativ entfernt werden. Struvit-Steine entstehen bei zu wenig saurem Harn, zu wenig Wasserzufuhr, zu viel Magnesium und Phosphor/Protein. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass die meisten Fertigfutter auf Kohlenhydraten und künstlichen Proteinen aufgebaut sind.

 Die Futtermittelindustrie bietet eine Menge spezieller Diät-Futtersorten an, meist Trockenfutter. Das ist ein Hohn!!!

Das A und O bei CNI heisst: Wasser, Wasser und nochmal Wasser!

Die entsprechenden Diät-Futtersorten sind deshalb mit sehr viel Kochsalz ausgestattet, damit die Katze Durst hat und viel trinkt. RC (königliche Firma) setzt den vierfachen Tagesbedarf an Salz ein!!! Nun, CNI-Katzen neigen zu Bluthochdruck. Dass man da vorsichtig mit Kochsalz sein soll, hat sich doch herumgesprochen oder? Ausserdem muss das Natrium über die Nieren verarbeitet werden…  also nichts mit Schonung….

 

Dann wird Protein reduziert. Das heisst: Weniger Fleisch! Schwierige Sache für einen Carnivoren !!?( Richtig ist, dass Protein auch durch die Nieren muss und so den PH-Wert ansäuert. An und für sich würde man also mit wenig Fleisch die Nieren schonen und gegen die mangelnde Ansäuerung des Urins werden eben Ansäuernde Substanzen ins Futter gepackt (Methionin, Vitamin C usw.)

Krass ist nur, wenn man mal schaut, was dann statt Fleisch in den Diät- Futtermitteln drin ist, sind das nämlich fast ausschliesslich Kohlehydrate und minderwertige Eiweisse (Federproteine). Dumm gelaufen, denn die sind für die Katzen schwer zu verarbeiten und mit Schadstoffen behaftet und belasten alle Organe, auch die Nieren und fördern so die Steinbildung um so mehr.

 

Durch die Reduktion von Fleisch in der Nahrung wird auch der Phosphorgehalt recht niedrig gehalten. Auch das ist eigentlich eine gute Sache. Phosphor erhöht die Gefahr von Struvitstein-Bildung, allerdings muss man all das immer im Verhältnis zur Wasseraufnahme sehen, (bei TrockenFutter im minimum 8-facher Wasserbedarf, besser 10-fach, KEINE Katze säuft so viel) ebenso wie den Magnesiumgehalt. Der sollte auch so niedrig wie möglich sein, ist aber im Fleisch ordentlich was drin. Umso mehr Flüssigkeit aber die Katze aufnimmt, (nämlich mit richtigem Fleisch, dies hat ca 75% Feuchtigkeit) desto mehr Phosphor und Magnesium verpackt sie, OHNE die Nieren zu belasten und scheidet diese wieder aus. Im Diätfuttermittel ist viel weniger drin, dadurch, dass die Katzen aber viel zu wenig saufen, verbleibt es viel zu lange konzentriert.

 Empfehlungen: 

1. Wasseraufnahme erhöhen

 

Alle Tricks nutzen, Wasser in die Katze zu kriegen. Hahnenwasser und einen Spritzer Milch, die meisten Katzen vertragen das gut und trinken so mehr.

WICHTIG, reichlich Wasserstellen verteilen, (Trinkbrunnen) Fleisch mit Wasser übergiessen, Fleisch zur Not mit Wasser aufspritzen. (besprühen), ich empfehle auch Wasser zum Fleisch zu geben. 

 

2. Proteingehalt senken

 

Also: Weniger Fleisch füttern. Aber nicht stattdessen den Kohlehydratanteil hochschrauben!  Theoretisch kann man auch die Kohlehydrate ganz weglassen… sind für die Katze kein Muss! 

Statt dessen wird der Fettanteil hochgeschraubt. 20-30% Fett geben Barfer ihren CNI-Katzen, dies empfiehlt sich auch bei den unseren Fleischmenüs. Dafür natürlich weniger Fleisch. Bitte tierische Fette wie Lachsöl,  Gänseschmalz*, Butter* oder Schweineschmalz verwenden. 

 

3. Phosphor und Magnesium niedrig halten

 

Beispiel: 100g Hühnerfleisch (Idealerweise mit Haut)  oder 100g Feuchtnahrung  mit  25g Lachsöl oder 25 g Butter*, & 100ml Wasser: 225gr Futter = Tagesportion für eine 5 Kilo Katze!

Ein ausgewogenes Ca/Ph-Verhältnis ist sehr wichtig! Wir erhalten einen Phosphorwert in dieser riesigen Tagesportion von unter 200mg!! Bei 20% Fettgehalt und knapp 80% Flüssigkeit. (Wenn diese Menge von gut 100ml in die Katze zu kriegen ist)

Der empfohlene Phosphorwert für eine 5 Kilo Katze liegt um die 320mg, so haben wir diesen also schön niedrig hinbekommen. Magnesium liegt durch das Fleisch etwa bei 22 mg. Auch ein sehr schön niedriger Wert. Dummerweise enthalten aber manche Vitaminpräparate nochmal einen ordentlichen Schuss Magnesium, darauf muss man als Barfer also auch achten!

4. Viel Bewegung und Spass

Bewegung fördert die Nierentätigkeit und den Appetit, ausserdem kann Stress abgebaut werden, das ist immer gut für das ganze Immunsystem.