Letzten Donnerstag spielte die Bieler Band Pegasus das erste ihrer zwei Tourabschluss-Konzerte im prall gefüllten Kaufleuten in Zürich. Im März 2014 erschien die letzte Platte «Love & Gunfire», mit welcher Pegasus seither durch die Schweiz und viele andere Länder, darunter Deutschland, Belgien und die Niederlande getourt sind. Für diesen Abend hatten die Jungs um Sänger Noah Veraguth einige Überraschungen geplant.
Den Auftakt an diesem Abend machte der junge Schweizer Singer-Songwriter Damien Lynn, welcher mit Gitarre und Loop-Gerät das Kaufleuten richtig gut in Stimmung brachte. Nebst zahlreichen Eigenkompositionen spielte er zwischendurch auch Covers von Bands wie Kodaline. Er schaffte es durch seine sympathische Art, das Publikum auf seine Seite zu bringen und bereits als Support-Act die Zürcher Zuhörer als Background-Chor einzusetzen.
Pegasus beim Abschlusskonzert der «Love & Gunfire»-Tour
Als kurz nach 21 Uhr Pegasus auf die Bühne traten, wurde gleich losgerockt, was das Zeug hielt. Mit «Digital Kids» und einer tollen Lichtshow wurde der Abend von ihnen eröffnet. Die Spiellaune der Band und der kräftige, gut abgemischte Sound sorgten dafür, dass das Kaufleuten-Publikum sofort in Tanzlaune war. Schnell wurde klar, dass sich die Performance von einem normale Tourkonzert abheben würde. Noah sprach immer wieder davon, dass sie an diesem Abend auch gekommen seien, um selber eine Party zu haben und sie Freunde angerufen hätten, um sie zu bitten, sie bei den beiden Abschlusskonzerten in Zürich und Bern zu unterstützen. Die Setlist bestand deshalb nicht nur aus dem kompletten aktuellen Album von Pegasus, sondern war auch immer wieder mit Gastauftritten gespickt. Der erste davon war das Duett «Miss You Baby» mit der Ostschweizer Sängerin Ana Scent. Auch andere Hits wie der Olympia-Song «Skyline» oder das vom Bassisten Gabriel Spahni geschrieben «Last Night On Earth» durften an diesem Abend natürlich nicht fehlen.
Als dann aber ein mit Stirnband bekleideter junger Herr die Bühne betrat, gab es für viele Damen kein Halten mehr. Pegasus hatten es tatsächlich geschafft, den Lausanner Shooting-Star Bastian Baker für die Abschlusskonzerte zu gewinnen. Zusammen mit Noah performte er seinen Song «I’d Sing For You». In seiner Ansage rutschte Baker kurz ins Englische ab, da er eben erst von Konzerten in Australien zurückgekehrt ist. Dieser Gastauftritt schrie schon förmlich nach einem weiteren Künstler und als der Song «Elle» angestimmt wurde, stellte sich nur noch eine Frage: «Kommt er tatsächlich oder kommt er nicht?» – und wie er kam! Stress rauschte unter lautem Geschrei auf die Bühne und rappte das Kaufleuten und seine Freunde von Pegasus in Ekstase. Die Stimmung war am Kochen und alle Beteiligten schienen sichtlich Spass zu haben. Dass sich die Künstler bereits aus der Formation «Noël’s Room» kannten, half sicher, zwei in der Schweiz so etablierte Künstler zu einem Gastauftritt zu bewegen.
Bastian Baker und Noah Veraguth beim Pegasus-Tourabschluss-Konzert im Kaufleuten
Eine Noël’s Room Reunion am Pegasus-Konzert. Stress, Bastian Baker und Noah Veraguth
Wer dachte, das sei bereits das Schlussbouquet gewesen, wurde sogleich eines besseren belehrt. Nun packten Pegasus auch noch ältere Songs wie «Technology» und «Man on Mars» aus und zeigten, dass sie auch ganz ohne Stress und Baker in der Lage sind, die Meute tanzen zu lassen. Selbst nach dem offiziellen Set dachte im speziellen Noah Veraguth nicht einmal daran die Bühne zu verlassen. So wurde Zugabe um Zugabe angehängt und schliesslich bildete eine Reihe von Coversongs, welche sie damals zu ihrer Anfangszeit in Bieler Kneipen zum Besten gaben, den Abschluss. «That’s Alright Mama» von Elvis Presley, eine A-Capella-Version des Beach-Boys-Hits «Surfer Girls» und «Rock’n’Roll Music» von Chuck Berry, welches auch durch die Beatles bekannt wurde. Dieser Titel wurde von Leadgitarrist Simon Spahr mit feinster Rockröhre rausgeschmettert. An diesem Abend blieben definitiv keine Wünsche offen – ein Konzert vom Feinsten!
Am 8. August treten Pegasus zusammen mit Sunrise Avenue in Schaffhausen am Stars in Town auf. Die schlechte Nachricht für alle, die noch kein Ticket für diese Veranstaltung haben – der Abend ist bereits ausverkauft.