Reiseziel auswählen




Reiseziel-Sponsoren Reiseziel-Sponsor werden

Shopping in Milano

Von Samuel

"Ai milanesi piace tutto ciò che è bello" (Mailänder lieben Schönes) heißt es in Italien so oft. Milano ist auch eine Lebensart zwischen Kunst und Kommerz, eine Schaufensterstadt, in der der Traum vom Luxus auf Schritt und Tritt lebendig wird. Die Geschäfte lassen einfach keinen Wunsch offen! Kaum zu überbieten ist die Welt der schönen Dinge, die den Spaziergänger und Flaneur immer begleiten. Über Geschmack muss man sich in Milano gar nicht erst streiten.ShopperInnen möchten wir das Buch "Shopping Guide Milano" empfehlen. Mehr Infos finden Sie unter der Rubrik "Bücher".

Die Einkaufsviertel

Zentrum der Mode und des Design ist ganz klar das Quadrilatero d'oro, das sogennante "goldene Viereck" zwischen Via Manzoni, der Piazza del Duomo und der Piazza San Babila. In diesem Luxusviertel übertrumpft sich eine Eitelkeit mit der anderen und dicht an dicht drängen sich die teueren Läden. Die Via Montenapoleone, die Haupteinkaufsstraße, rückt aber nicht etwa protzig in den Vordergrund, sondern gibt sich wie alle in Mailand diskret zurückhaltend. Keine Prachtsstraße offeriert hier den Luxus, sondern eine unauffällige von neoklassizistischen Palästen gesämute Einkaufsstraße, die nur einen halben Kilometer lang ist. Seit dem Mailand die Modemetropolen Paris, London und New York überflügelt hat und die Mailänder Designer wie Giorgio Armani, Mila Schön, Krizia und Gianni Versace in den 1970er Jahren einen Triumph nach dem anderen feierte, sind auch die angrenzden Gassen, die sogennanten borghi, in die Hand internationaler Stilisten geraten.

Der sogenannte corso, das berühmte Auf und Ab in italienischen Städten, wird allein auf der Via Montenapoleone zelebriert. Unterwegs legen vor allem ältere und reiche Mailänderinnen tagtäglich eine Rast im Caffè Cova ein, wo man mit Spitzentischtüchern und Kronleuchtern sowie altrosa Servietten nicht ganz billige Torten isst. Auch wenn die Mailänder im goldenen Viereck viel Geld liegen lassen, können sie sich nicht täglich etwas Neues zum Anziehen kaufen. Trotzdem machen vor allem die älteren und weiblichen Bewohner der Stadt täglich einen "giro per vedere le vetrine" (Schaufensterbummel).

Neben dem Quadrilatero d'oro gibt es natürlich auch andere Einkaufsviertel, in denen es weniger edel und auch billiger zu geht. Im ehemaligen Künstlerviertel Brera haben sich interessante Nachwuchsdesigner angesiedelt. Daneben gibt es Antiquitätenhändler, Schuhmacher und Schmuckkünstler. Etwas schrill ist das Viertel rund um die Porta Ticinese, wo vor allem Jugendliche ihre Kleider kaufen. Es gibt ausgefallene Trends wie Klamotten aus den 30er und 40er Jahre, Schmuck aus dieser Zeit und japanische Möbel.

Tipps zum Thema "Shopping"

Öffnungszeiten: Die Läden haben italienische Öffnungszeiten. Als Ausgleich zur langen Mittagspause haben die Läden abends aber meist bis 19.30 Uhr geöffnet. Die meisten Geschäfte sind Montag bis Samstag von 9 bis 12.30 und von 15/16 bis 19.30 Uhr geöffnet. Die Schlusszeiten werden jedoch realtiv flexibel gestaltet und so haben größere Läden manchmal bis 22 Uhr abends geöffnet. Große Kaufhäuser im Zentrum haben sowieso über den den Mittag offen. Kleine Lebensmittelläden schließen Montag oder Mittwoch nachmittags, die größeren Läden und "supermercati" haben oft am Montagnachmittag geschlossen. Wähend der Weihnachtszeit gibt es oft längere Öffnungszeiten (z. T. auch sonntags). Viele "supermercati" (u. a. Coop und Conad) sind in Italien je länger je mehr auch sonntags von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet. Die Geschäfte bleiben normalerweise rund um den 15. August (Ferragosto) geschlossen.

Ausverkauf: Mailand ist eine sehr teuere Stadt und man muss meist von den Ausverkäufen (saldi) im Januar und Juli profitieren, um überhaupt etwas von einem Modedesigner kaufen zu können. Während dieser Zeit sind die Preise dann oft um die 40-70% runtergeschrieben. Im Vergleich zum deutschen Schlussverkauf sind es keine billige Produkte, die verkauft werden, sondern wirkliche Ware, die wegen der kleinen Lagerfläche weg muss, da die Trends für die nächste Saison ankommen. Halten Sie jedoch die Augen offen: Manchmal werden die „saldi“ auch dazu verwendet, um Ladenhüter loszuwerden.

Kaufhäuser, Supermärkte, Einkaufszentren

Wie in allen italienische Städten gibt es in Milano nur wenige Kaufhäuser (grandi magazzini) und Einkaufszentren (centri commerciali). Das bekannteste Kaufhaus der Stadt ist Rinascente gleich neben dem Dom. Das feinste Mailänder Kaufhaus führt alles, was das Herz begehrt zu relativ günstigen Preisen. Im Restaurant des Kaufhauses kann man mit Blick auf den Dom nach dem Shopping einen Kaffee trinken.

Filialen der billigen Kaufhäuser Standa sowie Upim und Coin gibt es in der ganzen Stadt. Relativ weit außerhalb liegt das Centro commerciale Bonola (Via Quarenghi 23). Es gibt 66 Geschäfte, darunter Cafés und einen Upim- und Coop-Supermarkt. Die U-Bahn fährt Sie direkt vor die Tür ("linea rossa" Richtung Molino Dorino bis Bonola).

Antiquitäten

Antiquitäten werden vor allem am letzten Sonntag im Monat (außer Juli und August) an den Navigli verkauft. Wer besonders schöne Stücke sucht, muss allerdings früh aufstehen, denn die Mailänder kommen an diesen Tagen in Scharen an den Antiquitätenmarkt und durchforsten das Angebot von A bis Z.

Antiquitäten können Sie auch in der Stadt kaufen, beispielsweise im Brera-Viertel. Rund um die Basilika Sant'Ambrogio findet man allerdings nur Teures, dafür auch Edleres.

Märkte

Was man immer suchen mag, auf einem italienischen "mercato" findet man alles, was das Herz begehrt. Manches Designerkleid kommt schon nach kurzer Zeit auf einen Markt. Aber nicht nur die Hoffnung ein Schnäppchen zu machen, sollte zu einem Marktbesuch anregen. Die Stände, die veschiedenstes anbieten, sind allein sehenswert. In einer Großstadt wie Milano bilden Die Märkte natürlich auch eine wichtige soziale Rolle, denn hier sind die Mailänder unter sich.

Gemüse, Schuhe, Kleider und Haushaltswaren sowie allerlei Ramsch findet man auf dem Dienstags- und Samstagsmarkt am Viale Papignano. Etwas weiter südlich findet täglich der mercato comunale (Stadtmarkt) statt. Dieser ist im Vergleich zum Viale Papignano völlig ohne Touristen. Trödel und Ramsch offeriert die Alternative an der Fiera di Senigallia, die jeweils samstags auf dem Viale G. D'Annunzio stattfindet. Ein echter Geheimtipp ist der Markt in der Via Benedetto Marcello (jeweils am Dienstagmorgen), nur zehn Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Touristen sind hier absolute Fehlanzeige, die Mailänder sind unter sich und treffen sich zum Schwatz.

Ein riesengroßer Wochenmarkt findet mittwochs in Luino am Lago Maggiore, eine Autostunde ab Mailand, statt. Von der Gardine über das Fahrrad und dem Kanarienvogel wird alles angeboten. Der Markt ist mittlerweile zu Touristenattraktion geworden, ist aber immer wieder einen Besuch wert.

Buchläden

Buchläden in Milano haben eine lange Tradition und sind ein Abenteuer für sich. In der Innenstadt gibt es einige große "librerie", wie z. B. Hoepli, der größte Buchladen Italiens. In der Galleria findet man die verlagseigene Buchhandlung von Rizzoli und am Corso Vittorio Emanuele die von Mondadori. In kleineren Buchläden findet man seltene und alte Bücher, die manchmal bis zur Decke hochgestapelt werden. Rund um die Universität haben sich viele Spezialbuchläden angesiedelt.

Design

Es begann in Kellern und Hinterhöfen und ist heute der imageträchtigste Marktanteil der Lombardei. Interdisziplinäre Individualität und die italienische Tradition, Kunst und Handwerk miteinander zu vereinen, waren der Motor des lombardischen Designs. Produkte des täglichen Gebrauchs, angefangen mit dem Stuhl über die Lampe bis zum Lichtschalter und der Kaffeemaschine, werden nirgendwo auf der Welt so formvoll hergestellt. Lombardisches Gebrauchsdesign ist heute weltweit bekannt und zu kaufen. Die Designer sind einfach hochkarätige Künstler. Stars wie Ettore Sottsass, Gae Aulenti und Matteo Thun gelten als Ikonen des guten Geschmacks und was an Entwürfen und Produkten aus lombardischen Werkstätten kommt, wird überall als weltweite Messlatte, die sehr hoch angesetzt ist, verwendet. Was Venedig für die Filmwelt ist, ist Milano eben für die Designerwelt.

In ganz Milano gibt es verschiedenste Möbel- und Lichtdesigner, so z. B. Arc Linae mit neusten Möbeln und Lampen, Emporio für Designerstücke vom besten und der letzte Schrei oder Shed mit Lampen und Möbeln sowie Objekten.

Schwedisches Design findet man hingegen im Möbelhaus IKEA in Carugate (Via dell'Artigianato), östlich von Milano. Anfahrt: ab Cologno Monzese die A51 Richtung A4 nach Venezia, dann Abfahrt Carugate nehmen.

Geschrieben 21.04.2003, Geändert 21.04.2003, 22384 x gelesen.

Was möchtest du?

Kommentare zu diesem Artikel

Bisher gibt es noch keine Kommentare.