Wann?

 

und um was geht es?
19.12.06 Texte sind Scriptdisharmonisch (Video)
 

  
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Verschiedene Ausdrucks- und Bewegungsformen machen heute in der Kunst Wörter und Rhythmen sichtbar. Was passiert aber, wenn Texte hörbar gemacht werden? Martin Gut zeigt mit seinem Scriptdisharmonikum auf, dass Texte sich durchaus disharmonisch anhören. Haben SchriftstellerInnen sich somit im Ton vergriffen? Oder handelt es sich hier um KompositionsQuellen, die aus dem Verborgenen mitgeteilt werden? Zukünftig könnten also SchriftstellerInnen völlig sinnlose Werke veröffentlichen, die erst durch "die Schreibmaschine" ihren wahren Gehalt aufzeigen. Wir sind gespannt.

Gespannt sind wir auch, wann die ersten Berichte von Martin Gut aus seinem IgluAbenteuer in Zermatt eintreffen. Martin gestaltet in einem IgluHotel in Zermatt Räume und will mittels Fotos und Texte (ohne Töne) den Fortschritt auf unserer Seite dokumentieren.

21.12.06

Brokeback EigerMountain

Seit Tagen warten wir auf die angekündigte Reportage aus Zermatt des GuerillaKünstler Martin Gut. Doch eisige Zeiten sind angebrochen, er scheint da oben verschollen zu sein.

Der Deal war, dass er in unserem Blog von seinen EisGestaltungsArbeiten im IgluDorf berichtet, mit Bild und KurzText. Doch nichts ist angekommen, weder per Mail noch per Handy. Und dann ...

... Peng. Das erste Bild, ohne Kommentar, nur mit dem Titel "KitschBild". Hey, Martin, das Ding ist gut, sensationell. Du hast uns ja von Iglus vorgeschwärmt. Und jetzt, bearbeitest du gleichen einen NationalStolz. Kunststück, hattest du bis heute keine Zeit gefunden, kulturtv.ch zu beliefern. Weiter so. Wir sind gespannt, wie lange es dauert, bis du auf der anderen Seite heraus kommst. Da ist die NEAT ja gleich ein unbedeutendes Projekt dagegen. Echte GuerillaKämpfer geben sich eben nicht mit dem Ueblichen zufrieden, oder so ..

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19.12.06

Oh je, diese technische Sch.... Da warten wir auf die Beiträge unseres GuerillaKünstlers Martin Gut und schauen tagelang in die Röhre. Die HandyMails, bzw. MMS kommen nicht an und landen auch nicht im Spam. Ok, jetzt hat's der Künstler gemerkt und uns mittels "normalem" EMail die Bilder und die Texte dazu zugestellt. Danke, das Warten hat sich gelohnt.



19.12.2006: Nach einer ordentlichen SBB Verspätung kam ich Anfang Nachmittag im Igludorf Zermatt an. Genehmigt man sich die Cornegradbahn liegt das Igludorf etwas unterhalb der Haltestelle Roterboden, auf ca. 2600 M.ü.M.

Viele Ideen die ich mir in Luzern vor dem Tiefkühler ausgedacht habe bringe ich mit, und starte auch bald, mich mit den Werkzeugen und dem Material: Schnee und Eis, anzuvertrauen.

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(© Bildtext und Fotos Martin Gut - gut.ch)

 

20.12.06

 

Hätte ich schlafen können, könnte ich sagen: wir schlafen hier bei minus Temperaturen in Schlafsäcken die dafür gemacht sind so zu Schlafen. Im Igludorf wird 24 stunden durchgearbeitet. Was sonst innerhalb von 3 – 4 Wochen entsteht soll hier in gerade 10 Tagen passieren. Rund um die Uhr schenken uns Schneekanonen Rohmaterial das nun in meinem Fall mit Kettensäge zu einem riesigen Klotz geschnitten wird. Das von mir eine Skulptur erwartet wird, das hätte ich so nicht gedacht. Nun, das Igludorf hat verschiedene „Maskottchen“, einen Eisbär, ein Iglu das dampft und ein „Innuitchen“. Hätte ich den Eisbär versucht wäre ich ein naiver Optimist, von Iglus hats genug, versuchte ich folglich das Innuitchen. 4 Stunden nach dem Eindunkeln war es im groben ja schon etwas präsent, das Innuitchen.

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(© Bildtext und Fotos Martin Gut - gut.ch)

 

21.12.06


Am Morgen war das Matterhorn noch immer da. Es ist nicht nur ein unglaublich kitschiger Hügel sondern auch eine Uhr.

Wasser hat ja die seltene Eigenschaft, dass sie sich ausdehnt wenn sie gefriert. Bevor ich hier ankam durchstöberte ich die gängigen Pralinenabteilungen nach brauchbaren Formen zum Giessen.

Mein gestrig begonnenes „Innuitchen“ bekam seinen zweiten Durchgang. Gearbeitet wird mit Armeeschaufel, Schraubenzieher und abgerundete geschliffenen Metallwerkzeug, wie ein Schnitzer, einfach viel grösser.

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(© Bildtext und Fotos Martin Gut - gut.ch)

 

22.12.06



 

Trotz der Heidi – Märliathmosphäre die die Natur hier von sich gibt geriet ich nicht in Lust oder Versuchung eine Romantik-Suite mit Herzli-Formen zu gestalten. (Manchmal habe ich doch wirklich das Gefühl, dass dies von mir erwartet wird) Mein Plan war links und rechts von der Liege gewaltige transpartente Natureisbrocken aufzutürmen und oberhalb dem Bett einen solchen wie ein Bild in die Wand zu intergrieren. Das ganze sauber mit Kerzenlich beleuchtet sollte eine spezielles Ambiente mit interessanten Lichtspielereien ergeben.

Es gibt Bilder vom Matterhorn wo man das Gefühl hat, er stehe unmittelbar vor einem See. Zu diesem See waren wir unterwegst, 30 Minuten vom Igludorf entfernt, um Natureis zu gewinnen. Mein Kollege der ansonsten mit den Rohbau der Iglus beschäftigt ist war so freundlich sich für die etwas unangenehmere Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Mit einer Kettensäge (die diesen Tag nicht überlebte) wird auf dem See das Eis herausgeschnitten. Sobald die Eisschicht, in unserem Fall ca. 50 cm, durchtrennt ist, befördert die Kette Eiswasser nach oben, und es entsteht eine Fontäne welche meine Kollegen dann auch zimmlich Nass machte.

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(© Bildtext und Fotos Martin Gut - gut.ch)

 

23.12.06


 

Endlich konnte ich loslegen, ein Romantik-Iglu gestalten. Das Eis das wir gestern Schnitten ist bis heute leider noch nicht transportiert worden. Ein anderes Konzept: das Matterhorn im Relief bis zum Fuss des Bettes und rechts, links Eiszapfen, die aus dem Boden ragen, beleuchtet mir Kerzen, Natürlich, für ein Lichtspiel – ging auch nicht. Es hat keine Eiszapfen, Zermatt ist Eiszapfenlos!

Füllt man Ballone mit Wasser und lässt sie 4 Stunden bei minus 10 Grad gefrieren kann man sie danach aufbohren, das noch nicht gefrohrene Wasser ausgiessen und man bekommt eine transparente Eiskugel mit Strucktur.

Da es meine fotografischen Kenntnisse oder meine Ausrüstung nicht zuliessen, konnte ich das Endresultat als Ganzes nicht fotografisch festhalten.
Das runde Bett schliesst auf der Kopfseite direkt an die Wand. Auf der andern Seite wird das Bett umrundet mit einer Rampe die von Boden bis zur Betthöhe reicht. Dieser quasi Mondsichel enthält auf der Wandseite drei Nischen die Eiskugeln von sich geben. Jede Nische wird mit Kerze beleuchtet und auf dem Boden liegen zusätzlich je 2 – 3 Eiskugeln

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(© Bildtext und Fotos Martin Gut - gut.ch)

 

24.12.06

 

Mein Inuitchen brauchte noch eine Brille, bevor ich mich gegen Mittag nach Luzern auf machte. Es war nicht ganz einfach, diese Tage in der Kälte. Ich hätte gerne auch die andern Raumkonzepte umgesetzt, vielleicht ein anderes Jahr, vielleicht auch nie, denn vielleicht wollen ja die Gäste wirklich vor allem Herzlidekorationen, wer weiss.

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(© Bildtext und Fotos Martin Gut - gut.ch)