Träum süss…

Träum süss kleines PUSTi

In der zweiten Septemberhälfte gab es noch viele sonnige Spätsommertage die wir, und im besonderen Patrick, auf der PUST geniessen konnten. Der Vierwaldstättersee wurde von Brunnen aus Richtung Urnersee und bis Buochs erkundet. An der “Unteren Nas” bei Ennetbürgen fanden wir einen schönen Ankerplatz. Am 24. September konnte Patrick dort nochmals übernachten und sogar baden! Das Wasser hatte noch 20° und die Sonne wärmte schön nach dem frischen Bad.

Nur einen Tag später kam unsere PUST an Land. Den ganzen Oktober stand sie noch aufgemastet auf dem Trailer, in der Hoffnung dass es für einen kleinen Ausflug nochmals reichen würde. Aber es sollte nicht sein.

Seit Anfang November steht sie nun eingepackt im Winterlager. Schläft und träumt vom schönen Sommer, dem salzigen Wasser des Limfjords und dem klaren Quellwasser des Vierwaldstättersee. Und sie stellt sich vor wie es im nächsten Frühling sein wird, wenn das kalte Nass wieder am Rumpf planscht…

Zur Zeit ist noch unklar ob, wann und wo unsere PUST wieder ins Wasser kommt. Trotz intensiver Suche gelang es uns noch nicht in der Region einen Bootsplatz zu finden. Wir hoffen aber sehr, dass wir im nächsten Jahr unser Sgelschiffchen etwas mehr nutzen können – und auch nicht nur in den Sommerferien. Eine weitere Reise ans Meer ist zur Zeit nicht geplant.

Während PUST nun auf dem Trailer unter der Plane vor sich hin träumt, träumt der Skipper zu Hause vor sich hin. Buch um Buch träumt er sich fort aufs weite Meer, in die weite Welt. Und zwischendurch nimmt er wieder ein Hafenhandbuch, eine Seekarte oder Törnführer zur Hand.
Marc Bielefeld schreibt in seinem philosophischen Segelbuch “Wer MEER hat, braucht weniger” folgendes: “Die Seekarten liessen mich nicht mehr los. Sie hypnotisierten mich, ich soff sie! Das war nicht möglich. Da erschienen vor meinen Augen endlose Gärten. Alles voller Oasen! Blaue Beatmungslandschaften, Fische, Krebse. Die Seekarten waren gar keine Seekarten. Das waren Sauerstoffflaschen! Die nautischen Karten beschrieben das Undenkbare. (…) Ich sah Bojen, rote, grüne Symbole. Nichts als höchst präzise Malerei. Irgendwann legte ich das Kursdreieck an, den Zirkel, ich steckte Kurse ab, mass Distanzen in nautischen Meilen. Ich befuhr das Meer schon.”

Klingt verrückt. Für Landratten. Aber mir geht es genau so. Segeln in der weiten Welt, von zu Hause aus mit Buch und Karte. Solange es nicht anders geht, begnüge ich mich damit…

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://pust.ch/2013/12/15/traeum-suess/