Antibiotikaverbrauchs-Surveillance
Die weltweit zunehmende Resistenzproblematik erfordert ein konsequentes und koordiniertes Vorgehen, in welches verschiedenste Bereiche des Gesundheitswesens, der Forschung, der Politik, der Industrie und nicht zuletzt auch die Allgemeinbevölkerung einbezogen werden müssen. International wie auch national wurden umfassende Strategien erarbeitet, die im Sinne eines „One Health“-Konzeptes die Bereiche Human- und Veterinärmedizin sowie Tierhaltung, Landwirtschaft und Umwelt einbinden. Essentieller Bestandteil dieser Strategien ist unter anderem die Etablierung von Surveillance-Systemen für Antibiotikaverbrauch und -resistenz und von Infektionen mit resistenten Erregern sowohl im Human- wie auch im Veterinärbereich. Die Surveillancedaten liefern Rahmen und Basis für die Implementierung von Maßnahmen zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen (Infektionskontrolle und -prävention, umsichtiger Einsatz von Antibiotika). Sie geben Anhaltspunkte dazu an welcher Stelle Maßnahmen erforderlich sind und wie diese entsprechend den lokalen Erfordernissen zugeschnitten werden sollen. Darüber hinaus sind sie ein unverzichtbares Instrument zur Evaluation. Am RKI wurde im Jahr 2007 ARS-Antibiotika-Resistenz-Surveillance etabliert. Mit AVS - Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, wird als Pendant dazu ein bundesweites System zur Überwachung des Antibiotika-Verbrauches aufgebaut.