Prof hat geschrieben:
denke doch z.B. ans erste Konzert von R.Strauss:
die erste Bindung f1-f2. Auf dem B-Horn ist doch das obere f sehr oft etwas tief, wenn man es
leer nimmt.
Viel besser ist es doch, unten das f1 auf der F-Seite mit 1 zu nehmen (das stimmt auch hervorragend)
und mit dem Turbo-Schalter (Daumendrücker) aufs B-Horn umzuschalten, verbunden mit einem winzigen
Luftschub. Das erste Ventil bleibt gedrückt und man landet perfekt auf einem perfekt stimmenden f2,
dem 9.Ton der Naturhornscala für As-Horn. Der neunte Ton ist zwar objektiv immer etwas hoch, leuchtet
aber dafür. Und, die winzige Erhöhung wird durch das Angstflattern wieder in die richtige Tonhöhe
runtergezogen. Nichts muß mit dem Ansatz ausgeglichen werden. Man kann sich voll auf die Bindung
konzentrieren. Und noch etwas: das DRÜCKEN des Daumenhebels bei der Aufwärtsbindung hat einen
ähnlichen Effekt, als wenn man sich mit dem Absatz aufwärtsschlagend in den A…. tritt, sozusagen
als direktem BEFEHL.
hier nur mal eine Bestätigung von einem Laien (nicht alles, was Profis gut tut, funktioniert bei Amateuren).
Das funktioniert super, umso unverständlicher ist es für mich, dass bei der vorherrschende B-Horn Blaserei, dieser Effekt von so wenigen genutzt wird.
Prof hat geschrieben:Das Horn ist und bleibt ein F-INSTRUMENT, egal ob auf der B- , der F- oder hoch F Seite. Es gibt dabei ungeheure
Vorteile und Möglichkeiten, intonationsrein zu spielen. Wenn man sich allerdings mental auf die B-Tonalitäte
fixiert hat, wird es sehr schwer. Also weg damit. Raunzt nicht gleich wieder, sondern probiert das aus.
(Zu) viele nutzen das F-Horn in ihrem Doppelhorn ja eh nur für 2-3 Töne (g1 und einige in der Tiefe), da frage ich mich oft, warum die nicht lieber ein B-horn mit Quartschleife nutzen...
Mein Stimmkollege hat sich nun etwas von meiner F-Horn Vorliebe anstecken lassen und war extrem überrascht, dass einige Töne (auch in der Höhe) auf dem F-Horn, nicht nur besser klingen, sondern manchmal auch leichter ansprechen.
Prof hat geschrieben:Allerdings solltet Ihr immer das mitspielende Ensemble im Ohr haben. Sind viele B-Instrumente dabei (z.B. Brass Quintett
oder eben Trompeten & B-Klarinetten), ist es manchmal besser, ganz auf die B-Seite umzusteigen. Einfach flexibel
bleiben. Dann werdet Ihr auf der "gesunden Seite" sein.
wenn aber der ganze Satz nur B-Horn spielt? ... bzw. in einem typischen Blasorchester mit all den Trompeten, Posaunen, Euphonien, Klarinetten...?
Vielleicht ist das bei einem (Holz)blasquintett auffällig, im Brassquintett, Hornquartett, Orchester, etc. habe ich für mich nichts nachteiliges (bzgl. einziges F-Instrument) festgestellt...
Oliver