Sichere Führung bis Wimbledon

Der Serbe Novak Djokovic wird im Männertennis sicher bis Wimbledon der Leader im Ranking bleiben. In Indian Wells zeigte er zeitweise Traumtennis, wurde aber von Roger Federer hart gefordert.

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Mitten im Erfolg: Novak Djokovic in Indian Wells. (Bild: Reuters)

Mitten im Erfolg: Novak Djokovic in Indian Wells. (Bild: Reuters)

(gel.)

Der serbische Rechtshänder Novak Djokovic nimmt per 23. März seine 139. Woche als Nummer 1 im Welttennis in Angriff. Mit dem Sieg am ATP-1000-Event in Indian Wells gegen den Schweizer Roger Federer zementiert der «Joker» die Führung. Im Klartext: Bis Wimbledon gibt es kaum Planspiele, wie Djokovic seinen Lead verlieren könnte. Erstaunlicher ist da schon die Erkenntnis, dass der 33-jährige Federer derzeit einer der wenigen Gegner in der Tour ist, der Djokovic leistungsmässig Paroli bieten kann.

In Kalifornien zeigten die zwei Stars zeitweise atemberaubendes Tennis. Die Techniker nahmen den Ball oft so früh, wie dies Experten kaum für möglich halten. Je früher die Bälle nach dem Absprung geschlagen werden, desto rasanter steigt das Tempo an. Djokovic diktierte die Pace, vor allem im ersten und am Schluss des dritten Satzes, als er 12 der letzten 15 Punkte gewann. Beide Könner spielten phasenweise am Rande ihrer physischen Kapazitäten, wobei Federer zwei, drei mal mit dem Handgelenk zauberte, Schläge ausführte, die in keinem Lehrbuch enthalten sind.

Sieger in Melbourne am ersten Major 2015, Gewinner am ersten Eliteturnier der Saison in Indian Wells: Djokovic zeigt hohe Leistungskonstanz. In Indian Wells feierte er den 50. Turnier-Titel und liess die Finalniederlage gegen Federer in Dubai vergessen. Es fehlen ihm noch drei Wochen als Nummer 1, um Rafael Nadal (141 Wochen) bezüglich Zeit als Leader im Ranking zu überholen. Auch in diesem Belang bleibt Federer mit der Weltranglisten-Führung während 302 Wochen das Mass der Dinge.

Federer verzichtet in diesem Jahr auf den Start in Miami und gibt damit 180 ATP-Punkte aus dem Vorjahr preis. Er wird nun eine Aufbau-Phase vor Europas grossen Sandturnieren einlegen. Wichtig bleibt, dass Federer den Match-Rhythmus nicht ganz verliert. Auf der Terre battue dürfte wieder der Topspin-Akrobat Nadal zum grossen Gegenspieler Djokovic' aufrücken. Der Spanier kann dabei viele Punkte gutmachen, schied er doch im Vorjahr in Monte Carlo schon überraschend im Viertelfinal aus (Niederlage gegen seinen Landsmann David Ferrer) und beendete er Rom «nur» als Finalist.

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