Beide Renault Partnerteams punkten beim Formel 1-Auftakt

15. März 2015
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GRAND PRIX VON AUSTRALIEN
Beim ersten Lauf zur FIA Formel 1-Weltmeisterschaft 2015 im australischen Melbourne eroberten die Renault Piloten Daniel Ricciardo und Carlos Sainz jr. erste WM-Punkte für ihre Rennställe Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso. Ricciardo beendete sein Heimrennen auf Position sechs, Grand Prix-Debütant Sainz kam auf Rang neun. Die jeweiligen Teamkollegen schieden beim Großen Preis von Australien mit technischen Defekten aus.
Bereits im Qualifying hatte der spanische Neueinsteiger Sainz für Aufsehen gesorgt. Er markierte mit seinem Toro Rosso STR10-Renault die achtschnellste Zeit und ging damit nur einen Platz hinter dem dreifachen Grand Prix-Sieger Daniel Ricciardo vom vierfachen Weltmeister-Team Red Bull Racing ins Rennen. Auch der zweite Rookie mit Renault Power überzeugte: Toro Rosso-Neuzugang Max Verstappen startete von Platz elf zum ersten Grand Prix seiner jungen Karriere.

Hinter ihm reihte sich Daniil Kvyat ein – doch für den zweiten Red Bull Racing-Piloten startete die Saison enttäuschend. Der RB11 des jungen Russen rollte bereits auf dem Weg in die Start­aufstellung mit einem Getriebedefekt aus. Teamkollege Daniel Ricciardo hielt praktisch während des gesamten Rennens Platz sechs inne und sah die Zielflagge auch auf dieser Position.

Nach einer starken Startphase lag Carlos Sainz zunächst auf Position fünf. Als sich beim ersten Boxenstopp der Wechsel des linken Hinterreifens verzögerte, rutschte er aus den Top Ten heraus. Mit einer beherzten Fahrt arbeitete sich der 20-Jährige bis auf Position acht vor, wurde zwei Runden vor Schluss aber noch von Marcus Ericsson überholt – Rang neun zum Debüt.

Sein erst 17-jähriger Toro Rosso-Teamkollege Max Verstappen lag ebenfalls komfortabel in den Punkterängen, bis ein technisches Problem am STR10 das Rennen des Niederländers vorzeitig beendete. Es handelt sich vermutlich um einen Defekt im V6-Verbrennungsmotor. Insgesamt erreichten beim Saisonauftakt in Melbourne nur elf Fahrzeuge das Ziel.

Rémi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams
„In Australien hatten wir seit dem ersten Training eine Reihe von Problemen, sowohl bei Red Bull Racing als auch bei Toro Rosso. Die Zuverlässigkeit der Antriebseinheiten entsprach nicht unseren Vorstellungen, denn Daniel Ricciardo und Max Verstappen kämpften beide mit Problemen des Verbrennungsmotors. Es handelt sich um zwei verschiedene Defekte. Wir untersuchen die Ursachen und haben bereits ein Programm gestartet, damit sich diese Schäden nicht wiederholen. Die größte Schwierigkeit bereitete uns die Fahrbarkeit. Offenbar war es für alle unsere Piloten schwierig, ein gutes Gefühl für das Auto zu entwickeln. Die Probleme betreffen das Ansprechen auf Gaspedalbefehle und das Vertrauen zum Motor in Kurven. Diese Schwächen haben hier die Rundenzeiten beeinträchtigt und WM-Punkte gekostet. Es handelt sich offenbar um ein Defizit bei den Mappings oder bei der Konfiguration der Antriebseinheit. Beides ist zwar nicht ganz einfach abzustellen, aber es ist keine komplette Neukonstruktion erforderlich. Bis zum nächsten Lauf in Malaysia liegt eine Menge Arbeit vor uns – genauso groß ist unsere Motivation, damit sich diese Schwierigkeiten nicht wiederholen.“

Cyril Abiteboul, Geschäftsführer Renault Sport F1:
„Dieses Rennwochenende verlief sehr enttäuschend. Wir wissen, dass wir im Vergleich zur Vorsaison belegbare Fortschritte erzielt haben. Diese konnten wir jedoch nicht aufzeigen – nach außen muss es sogar so aussehen, als hätten wir Rückschritte gemacht. Angesichts der Entwicklungsgeschwindigkeit, die wir in den letzten Wochen der Wintervorbereitung vorgelegt haben, scheinen nicht mehr sehr viele Änderungen möglich zu sein, um Verbesserungen zu erzielen. Wir müssen zweifellos reagieren, dürfen aber nicht überreagieren. Gefragt ist der gesunde Menschenverstand, mit dem wir in unseren vielen Jahren in der Formel 1 immer zu Werke gegangen sind. Die Saison ist noch lang und wir haben die Zeit und die Fähigkeit zu reagieren, damit wir diesen sehr schlechten Saisonstart hinter uns lassen können.“
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