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Meilensteine: Laufen

Mutter hält stehendes Baby fest
Bildnachweis: Thinkstock
Einer der wichtigsten Meilensteine im Leben Ihres Kindes ist: Laufen lernen! Das ist buchstäblich ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Zuerst steht Ihr Kind noch ans Sofa gelehnt und versucht vorsichtig erste kleine Tapser in Ihre offenen Arme. Später rennt, hüpft und springt es perfekt und lässt damit seine Zeit als Baby hinter sich.

Wann lernt mein Kind laufen?

Im Laufe des ersten Lebensjahres gewinnt Ihr Baby allmählich an Kraft und beginnt, seine Bewegungen zu koordinieren. Am Anfang lernt es zu sitzen, sich herumzurollen und zu krabbeln. Dann - mit ungefähr acht bis zehn Monaten - kann es sich selbst hochziehen und auf zwei Füßen stehen. Von da an ist es vor allem eine Frage des Vertrauens und der Balance: Die meisten Babys wagen ihre ersten Schritte zwischen dem neunten und 12. Monat und können mit 14 oder 15 Monaten schon gut gehen. Machen Sie sich aber keine Sorgen, wenn Ihr Kind ein wenig länger braucht. Viele Kinder laufen auch erst mit 16 oder 17 Monaten.

Wie findet die Entwicklung zum Laufen statt?

In den ersten beiden Monaten
In den ersten Wochen seines Lebens wird Ihr Baby, wenn Sie es unter den Armen hochhalten, die Beine baumeln lassen und mit den Füßen fest in Richtung Boden treten. Fast so, als würde es laufen wollen. Aber das ist ein Reflex, der nach zwei Monaten verschwindet: Die Beine Ihres Kindes sind zum Laufen noch lange nicht stark genug.

Mit fünf Monaten
Wenn Ihr Baby um die fünf Monate alt ist, wird es, wenn Sie es mit den Füßen auf Ihren Oberschenkeln balancieren lassen, auf und ab hüpfen. Hüpfen ist in den nächsten Monaten eine Lieblingsbeschäftigung Ihres Kindes. Und zwar die ganze Zeit über, während die Beinmuskeln Ihres Kindes stärker werden und es das Herumdrehen, Sitzen und Krabbeln lernt.

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Zwischen neun und zehn Monaten
Wenn Ihr Baby neun bis zehn Monate alt ist, versucht es, sich an Möbeln festzuhalten und in den Stand hochzuziehen. Wenn Sie es ans Sofa stellen, wird es sich daran festhalten.

In den nächsten Wochen meistert Ihr Kind das immer besser und geht schließlich auf Erkundungstour. Dabei helfen ihm die Möbel, an denen es sich noch festhält (Scott 2010, Sheridan 2008). Dann und wann lässt es die Stütze los und kann schließlich ohne Hilfe stehen. Wenn es soweit ist, dann kann Ihr Kind - solange Sie es noch festhalten - vermutlich auch Schritte machen. Und es versucht vielleicht, stehend Spielzeug vom Boden aufzuheben.

Mit neun oder zehn Monaten wird Ihr Baby herausfinden, wie es die Knie beugen und sich nach dem Laufen hinsetzen kann. Das ist schwerer, als die meisten Erwachsenen glauben!

Zwischen elf und 13 Monaten
Mit elf Monaten kann Ihr Kind vermutlich alleine stehen, sich selbständig bücken und hinsetzen. Möglicherweise läuft es sogar schon, wenn es Ihre Hand dabei festhält. Aber es wird noch ein paar Wochen dauern, bis Ihr Baby die ersten Schritte alleine läuft. Die meisten Kinder machen Ihre frühen Gehversuche auf Zehenspitzen und mit nach außen gedrehten Füßen.

Mit 13 Monaten laufen dreiviertel aller Kleinkinder ohne Hilfe, wenn auch wackelig. Falls Ihr Kind immer noch mit Hilfe von Möbeln auf Erkundungstour ist, dann heißt das nur, dass das Alleinlaufen noch ein wenig auf sich warten lässt. Manche Kinder laufen erst mit 16 oder 17 Monaten oder sogar noch später.

Wie geht es weiter?

Nach den ersten magischen Schritten in die Unabhängigkeit lernen Kinder, die Feinmotorik zu meistern.

  • Mit 14 Monaten sollte Ihr Kleinkind alleine stehen können. Es kann sich vermutlich auch nach vorn bücken und wieder aufrichten. Möglicherweise übt Ihr Kind schon das Rückwärtslaufen.
  • Mit 15 Monaten kann ein Kind im Durchschnitt schon ziemlich gut laufen, und es macht ihm Spaß, Spielzeug hin- und herzuschieben und zu ziehen.
  • Mit 16 Monaten wird Ihr Kind sich an Treppen versuchen wollen - auch wenn es noch ein paar weitere Monate braucht, bis es das alleine meistert.
  • Die meisten Kinder sind mit 18 Monaten schon geschäftige Läufer. Viele können an der Hand die Treppe hochlaufen (auch wenn sie noch einige Monate lang Hilfe brauchen, um wieder herunterzukommen) und lieben es, quer über die Möbel zu turnen. Ihr Kleinkind wird vielleicht versuchen, Bälle zu kicken, auch wenn das nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Und wenn Sie Musik auflegen, wird Ihr Kind möglicherweise gerne dazu tanzen.
  • Mit 25 oder 26 Monaten werden die Schritte Ihres Kindes gleichmäßiger, und es rollt den Fuß von der Ferse zur Zehe ab, so wie es auch Erwachsene tun. Um diese Zeit werden Kinder auch beim Springen besser.
  • Um den dritten Geburtstag herum sind Ihrem Kind viele der Grundbewegungen schon in Fleisch und Blut übergegangen. Es wird seine Energie und Aufmerksamkeit nicht mehr hauptsächlich auf das Laufen, Stehen, Rennen oder Springen verwenden. Auch wenn manche Aktionen, wie das Stehen auf Zehenspitzen oder auf einem Bein, immer noch hohe Konzentration und vollen Einsatz erfordern.

Wie kann ich mein Kind beim Laufenlernen unterstützen?

Während Ihr Baby das Stehen lernt, kann es Hilfe gebrauchen: um herauszufinden, wie es wieder auf dem Po landen kann. Wenn es das nicht schafft und schreit, nehmen Sie Ihr Kind nicht einfach hoch, um es dann hinzulegen oder hinzusetzen. Viel besser ist es, wenn Sie Ihrem Baby zeigen, wie es die Knie beugen und sich hinsetzen kann, ohne nach vornüber zu fallen. Lassen Sie Ihr Kind das mit Ihrer Hilfe versuchen.

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Sie können Ihr Baby zum Laufen ermutigen, indem Sie sich vor Ihr Kind hinstellen oder -knien, es an den Händen halten und zu sich hinführen. Oder Sie kaufen Ihrem Kind ein Rutscheauto oder eine ähnliche Konstruktion, an der es sich festhalten und die es vorwärtsschieben kann (Suchen Sie in diesem Fall etwas aus, das stabil ist und eine breite Basis hat, also nicht wackelt oder gar umfällt).

Weil Lauflernhilfen oder -wagen, in denen die Kinder sitzen, es dem Kind zu leicht machen, durch die Gegend zu wandern und damit die gesunde Entwicklung der oberen Beinmuskulatur verhindern können, raten Experten davon ab, sie zu benutzen (Capt 2008 and 2011, ECSA 2010, Hall and Elliman 2006, NHS 2009, RoSPA 2010) .

Mit Schuhen können Sie warten, bis Ihr Baby draußen oder auf rauen und kalten Oberflächen läuft ( NHS 2009). Spezielle Lauflernschuhe sind überflüssig, diese erste Schuhe zum Schutz der Füße sollten nur eine weiche Sohle haben. Barfuß zu laufen fördert die Balance und die Koordination.

Sorgen Sie wie immer dafür, dass Ihr Baby eine weiche und sichere Umgebung hat, in der es seine neuen Fähigkeiten trainieren kann. Lesen Sie unseren Ratgeber zur Kindersicherung, und lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt. Es könnte fallen oder Ihre Hilfe brauchen.

Wann sollte ich mir Sorgen machen?

Wie schon beschrieben, laufen manche Kinder erst, wenn sie 16 oder 17 Monate alt sind. Und das ist ganz normal. Wichtig ist, dass sich die Fähigkeiten insgesamt weiterentwickeln. Falls Ihr Kind beim Herumrollen und Krabbeln etwas später dran war, dann kann es auch mit dem Laufen ein wenig länger dauern.

Solange Ihr Kind weiterhin neue Dinge lernt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Babys lernen unterschiedlich, manche schneller, manche langsamer als andere. Aber wenn Ihr Kind sehr deutlich zurückliegt, dann reden Sie darüber mit dem Kinderarzt. Denken Sie daran, dass Frühgeborene diesen und andere Meilensteine der Entwicklung später erreichen als ihre Altersgenossen.

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