Dienstag, April 30, 2024

Wie gehen weibliche Sexualtäter vor – und was denken sie sich dabei?

1. Im britischen Guardian berichtet ein Mann von seinen Erfahrungen mit einer Stalkerin:

Kurz nachdem er sich auf eine kurzzeitige Affäre mit einer ehemaligen Kollegin eingelassen hatte, begann Tom, sich wegen ihres Verhaltens unwohl zu fühlen. Er beendete die Beziehung - aber das machte die Sache nur noch schlimmer.

Lügen und Gaslighting führten dazu, dass seine Ex zufällig an Orten auftauchte, an denen er sich aufhielt, und "ascheinend überall auftauchte, wo ich hinging", sagte er. "Das war unglaublich schwer zu verkraften. Ich fühlte mich bedrängt und wusste nicht, was ich tun sollte."

Um sie zu beschwichtigen, willigte er ein, ihre Beziehung wieder aufzunehmen, allerdings mit Grenzen. "Das war ein schrecklicher Fehler", sagt Tom (nicht sein richtiger Name).

Eines Tages spürte sie ihn auf, als er in London unterwegs war, jagte ihn durch die U-Bahn und griff ihn in einem Waggon sexuell an. "Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich aus Angst vor jemandem weglaufen musste", sagte er.

Sie folgte ihm in seine Wohnung und versuchte, sich mit Gewalt Zutritt zu verschaffen. In seiner Verzweiflung sagte er ihr, dass er sie nie wieder sehen wolle, und hoffte, dass dies das Ende der Geschichte sei.

Das war es aber nicht. Es folgte eine beängstigende Zeit, in der die Frau monatelang an Orten auftauchte, von denen sie wusste, dass er sich dort aufhielt, oder sich mit seinen Freunden anfreundete und ihnen erzählte, er sei ein Sexualstraftäter.

"Ich dachte, es würde irgendwann aufhören, aber es hörte nicht auf, es wurde nur noch schlimmer. Ich hatte das Gefühl, dass ich metaphorisch in eine Ecke gejagt wurde, kein Aspekt meines Lebens war außerhalb ihrer Reichweite."

Er wurde depressiv und weinte und sagte, er schäme sich ungemein dafür, dass er nicht in der Lage gewesen sei, "seinen Mann zu stehen" und ihr Verhalten abzuschütteln. Jedes Mal, wenn man ihm sagte, er solle sie einfach ignorieren, "versank ich noch tiefer in Verzweiflung".

Toms Geschichte erinnert an Teile des Netflix-Dramas "Baby Reindeer", das die Erfahrung des Komikers Richard Gadd fiktionalisiert, der von einer Frau verfolgt wird, die sich in einer Bar mit ihm anfreundet, bevor ihr Verhalten zunehmend obsessiv und beängstigend wird.

Die Serie war ein großer Erfolg für den Streaming-Dienst, aber für Tom war es "wirklich erschreckend", sie zu sehen. Und dennoch war es "ziemlich heilsam", endlich eine Erfahrung zu sehen, die seine eigene widerspiegelt, sagte er.

(...) Erst als Tom völlig verzweifelt war, rief er die Beratungsstelle an und ging dann schließlich zur Polizei. Obwohl die meisten Beamten verständnisvoll waren, fühlte er sich von den Ermittlungen im Stich gelassen, die seiner Meinung nach nie mit viel Energie geführt wurden. Seine Stalkerin wurde zwar einmal verhaftet, aber nie verurteilt.

Er sagte, er habe das Gefühl, sein Geschlecht spiele eine Rolle: "Wie ernst kann es schon sein? Es ist doch nur ein Mann, der von einer Frau gestalkt wird".


Wir Männerrechtler müssen weiter darauf hinwirken, dass auch solche männlichen Opfer ernst genommen werden. Leider arbeiten parallel einige Ideologen emsig daran, dass wir Männerrechtler nicht ernst genommen werden.



2. Ein weiterer aktueller Bericht dreht sich um einen Mann, der beinah Opfer einer Falschbeschuldigung wurde:

Der Leidensweg von Christopher Precopia begann, nachdem seine frühere Freundin behauptet hatte, dass in ihre Wohnung eingebrochen und sie schwer angegriffen worden war.

Precopia und seine Freundin hatten sich vor einigen Jahren getrennt, und er behauptete, er könne sich nicht daran erinnern, wann die beiden das letzte Mal Kontakt hatten. Doch am Abend des 22. September 2017 fand er sich im Gefängnis wieder, wo ihm eine Haftstrafe von 99 Jahren drohte.

Die ehemalige Freundin, die nicht namentlich genannt wird, erlitt bei dem Angriff Verletzungen in Form eines mit einem Teppichmesser in ihre Brust geschnittenen "X".

Laut USA Today sagte Precopia, er habe "keine Ahnung, warum das alles passiert", als er in das Williamson County Jail gebracht wurde.

Zum Glück für ihn zahlten seine Eltern die Kaution in Höhe von 150.000 Dollar und begannen anschließend, für seine Unschuld zu kämpfen...

In der Nacht, in der seine frühere Freundin angeblich angegriffen wurde, befand sich Precopia tatsächlich mit seiner Mutter Erin in einem Hotel im Nordwesten von Austin, Texas.

Das Hotel soll 65 Meilen vom Wohnort der Anklägerin entfernt gewesen sein, was dem mutmaßlichen Täter, Precopia, ein ausreichendes Alibi verschaffte.

(…) Seine Mutter erinnerte sich daran, dass sie zur Zeit des angeblichen Angriffs ein Gruppen-Selfie gepostet hatte, das mit einem Geolokalisierungs- und Zeitstempel versehen war. Das Foto zeigt den Angeklagten Precopia in der Ecke links im Vordergrund zusammen mit einem anderen Paar im Hintergrund.

Erin fügte hinzu: "Zum Glück logge ich mich ständig bei Facebook ein und schaue nach, wenn ich irgendwo hingehe."

Tausende von Dollar und zahllose Sitzungen mit ihrem Anwalt später, brachte die Familie Precopia ihre eklatanten Beweise zum Staatsanwalt von Bell County. Neun Monate nach seiner Verhaftung wurde die Anklage "im Interesse der Gerechtigkeit" fallen gelassen und Precopia wurde freigelassen.

Eine Reihe zusätzlicher eidesstattlicher Erklärungen von Freunden und Familienangehörigen, die Precopia zu dieser Zeit begleiteten, unterstützten seine Verteidigung und bewiesen seine Unschuld, ebenso wie das Gruppen-Selfie.

(…) Warum also wurde jemand, der so offensichtlich unschuldig ist, verhaftet und angeklagt?

Das mutmaßliche Opfer hatte der Polizei erzählt, dass ihre Beziehung "gestört" war, als sie sich Jahre zuvor in der High School trafen, was Precopia ein klares Motiv für den Übergriff gegeben haben könnte.

(…) Die Familie zahlte über 340.000 Dollar an Anwaltskosten, und Precopia kann sich aufgrund der Anschuldigungen weiterhin nicht bei der US-Armee bewerben.




3. Die britische Daily Mail berichtet in einem umfangreichen Artikel über eine, so die Schlagzeile, alarmierende Rate von Lehrerinnen, die Jungen in Amerika vergewaltigen". Einer Recherche zufolge waren allein in den letzten zwölf Monaten 25 Lehrerinnen in 16 Bundesstaaten verhaftet worden – "und man befürchtet, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist, da es offenbar keine zentrale Datenerfassung gibt, um diesen beunruhigenden Trend zu verfolgen."

Die Lehrerinnen verlockten Schüler der Polizei zufolge mit sexuell aufgeladenen Texten, Nacktfotos und -videos vor und während körperlicher Begegnungen. Der führende Kinderpsychologe Dr. Michael Oberschneider von Ashburn Psychological Services sagte, dass der Einfluss der sozialen Medien zur Dynamik des Missbrauchs und zum Anstieg der Fallzahlen beigetragen habe. Die betreffenden Lehrer veröffentlichten sexuell ausgerichtete Inhalte auf Seiten wie OnlyFans, Loyalfans, Fansly und ähnlichen Plattformen, die die Schüler dann sehen und daran teilhaben können. Auch Instagram und andere Social-Media-Plattformen ermöglichten es den Schülern, ihre Lehrer auf persönlichere oder intimere Weise zu sehen und möglicherweise mit ihnen zu interagieren.

In einem Anschlussartikel der Daily Mail erläutert die Psychotherapeutin und Kriminalpsychologin Stacy Kaiser, was im Kopf weiblicher Täter vorgeht. Ein Auszug:

Ich weiß, wie verheerend der psychologische Schaden ist, den sexueller Missbrauch anrichtet, und wie trügerisch und erbarmungslos diese weiblichen Täter sein können.

Das typische körperliche Profil eines weiblichen Sexualstraftäters ist nach neuen Forschungsergebnissen eine weiße Frau in ihren 30ern. (…) Die Öffentlichkeit ist oft schockiert über das unbedrohliche Aussehen dieser Frauen.

Aber sich der Welt als "normal" oder sogar als vorbildliches Beispiel für ein erwachsenes Rollenmodell zu präsentieren, ist eine Taktik der Täter, um sich bei einer Gemeinschaft einzuschmeicheln und ihren Opfern ein falsches "Sicherheitsgefühl" vorzugaukeln.

Eine der Frauen, mit denen ich arbeitete, gestand mir, dass sie stolz darauf war, "einfühlsam und fürsorglich" zu sein, weil sie wusste, dass junge Männer sich dadurch "sicher fühlen" würden.

Als ich sie darauf hinwies, dass sie diesen Menschen Schaden zufügte, antwortete sie: "So habe ich mich nie gefühlt."

Eine weiteres Täterverhalten ist das Anlocken von Opfern mit sexuell anzüglichen oder geradezu pornografischen Posts in sozialen Medien oder in der privaten digitalen Kommunikation.

Hailey Nichelle Clifton-Carmack, eine 26-jährige Mathelehrerin aus Missouri, wurde im Januar verhaftet, weil sie Sex mit einem Schüler gehabt haben soll. Ihre Konten in den sozialen Medien waren voll mit solchen Schnappschüssen.

Ich habe in den letzten Jahren mit Opfern gesprochen, die mir sagten, dass es sie erregte, ihre Lehrer in aufreizenden Posen zu sehen. Der private Zugang zu diesen Bildern vermittelte ihnen das Gefühl einer "besonderen Verbindung" zu einer Autoritätsperson, was ihnen auch Angst machte, dass ihre Lehrerin "böse auf sie" sein könnte, wenn sie die Beziehungen nicht fortsetzen würden.

(…) Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild ist das häufigste Merkmal eines typischen weiblichen Sexualstraftäters eine tief sitzende Persönlichkeitsstörung.

Die Frauen, die ich beraten habe, erzählten mir, dass sie eine "echte Verbindung" zu den Jungen spürten, die sie ins Visier nahmen.

Einige Täterinnen behaupten, sie hätten sich in ihre Opfer "verliebt" und behaupten sogar, sie seien mit ihnen "zusammen".

Das ist nichts weiter als eine Wahnvorstellung - eine Rechtfertigung dafür, das Gesetz zu brechen und eine verletzliche Person zu traumatisieren.

Ein Erwachsener kann keine sinnvolle oder reife Beziehung zu einem Minderjährigen aufbauen, da das Gehirn von Kindern und Jugendlichen noch nicht voll entwickelt ist und die Opfer durch Angst, Nötigung und Täuschung beeinflusst werden.

(…) Die beiden Frauen, die ich beraten habe, waren völlig unbarmherzig in ihrem Handeln. Sie bedauerten nur, dass sie ihre Beziehungen nicht fortsetzen konnten.

Die 40-jährige Lehrerin, eine schüchterne verheiratete Frau mit Kindern, beklagte sich darüber, dass ihr Mann viel arbeitete und oft reiste.

Die 29-jährige Hilfslehrerin sagte, dass sie von einer gescheiterten Beziehung zur nächsten mit Männern in ihrem Alter hin und her sprang. Sie beobachtete jedoch, dass die Jungen in ihrer Schule sie auf eine Weise ansahen, die sie als schmeichelhaft empfand.

Sie behauptete, dass sie flirten würden, was sie als Einladung zu einer Beziehung auffasste - und ging sogar so weit, einen Jungen unter dem Vorwand, sie bräuchte Hilfe, um etwas an ihrem Fahrzeug zu reparieren, zu ihrem Auto auf dem Lehrerparkplatz zu locken.

Die Motive der Täterinnen sind egoistisch, während der psychologische Schaden für die Opfer verheerend sein kann.

Es ist längst überfällig, dass die Gesellschaft den sexuellen Missbrauch von Jungen und männlichen Teenagern als ebenso schweres Verbrechen betrachtet wie andere sexuelle Übergriffe. Doch allzu oft werden die Verletzungen männlicher Opfer übersehen und abgetan.

(…) Bei den Opfern können sich die psychischen Schäden in Form von Depressionen, geringem Selbstwertgefühl, Angstzuständen und Selbstmordgedanken äußern. Die Opfer ziehen sich möglicherweise aus ihrem Freundeskreis und ihrer Familie zurück und entwickeln Probleme mit Drogenmissbrauch.

(…) Aus all diesen Gründen müssen Eltern auf dramatische Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder achten. Auch wenn alle Teenager Stimmungsschwankungen aufweisen - plötzliche negative Veränderungen wie übermäßige Geheimniskrämerei und sozialer Rückzug sind ein Grund zur Sorge, der nicht ignoriert werden darf.

Vor allem müssen die Betreuungspersonen auf jeden Erwachsenen achten, mit dem ihr Kind übermäßig viel Zeit verbringt. Es ist zu erwarten, dass Lehrer und Betreuer während der Schulzeit und bei außerschulischen Aktivitäten in engem Kontakt mit den Kindern stehen - aber alles, was über genehmigte Veranstaltungen hinausgeht, sollte mit Vorsicht betrachtet werden.




4. Die Post. Als ob er das heutige Schwerpunktthema auf Genderama geahnt hätte, schrieb mir einer meiner Leser am Wochenende:

Hallo Herr Hoffmann,

gestern erschien auf der Homepage der "taz" ein kurzer Artikel über die Netflix-Serie "Rentierbaby".

Interessanter finde ich aber einen drin verlinkten, schon ein Jahr alten und zumindest mir noch nicht bekannten, Artikel über den Fall einer dänische Gewerkschaftschefin, die Männer belästigt hat. Bezeichnend auch, dass über beides kein relevantes deutsches Medium berichtet hat, zumindest laut meiner kurzen Recherche.


Ebenfalls um den Missbrauch eines Schülers durch seine Lehrerin dreht sich übrigens die Serie "A Teacher". Erst vor ein paar Tagen habe ich darüber mit einer Männerrechtlerin auf X (Twitter) gesprochen, der die Serie allerdings nicht gefiel, weil sie nicht gut genug erklärt habe, warum eine solche Beziehung schädlich sei. (So richtig wird das erst in der letzten Folge klar.) So hätten es mehrere ihrer Bekannten schade gefunden, dass die Lehrerin und ihr Schüler zum Schluss nicht in einem "Happy End" zusammen gefunden hätten.



Montag, April 29, 2024

Israels "Haaretz" berichtet über sexuelle Folter von palästinensischen Gefangenen

1. In der israelischen Oppositionszeitung berichtet ein weiterer Palästinenser über sexuelle Folter während seiner Gefangenschaft in Israel. Dabei gehen seine Schilderungen weiter als frühere Berichte. Ein Auszug aus dem ausführlichen Artikel:

"Jetzt werdet ihr wie Hunde sein", befahlen die Wärter. Den Gefangenen wurden die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Noch bevor sie gefesselt wurden, befahl man ihnen, sich nur mit vorgebeugtem Oberkörper zu bewegen. Sie wurden in die Küche geführt, wo sie entkleidet und gezwungen wurden, sich übereinander zu legen, ein Haufen von zehn nackten Gefangenen. Abu Halil war der letzte. Dort wurden sie mit Knüppeln geschlagen und bespuckt.

Ein Wachmann begann dann, Abu Halil und anderen Gefangenen Karotten in den Anus zu stopfen. Wenn Abu Halil jetzt zu Hause sitzt und seine Geschichte erzählt, senkt er den Blick und der Redefluss verlangsamt sich. Es ist ihm peinlich, darüber zu sprechen. Danach, fährt er fort, haben sich Hunde über sie gekauert und sie angegriffen. Dann durften die Männer ihre Unterwäsche anziehen, bevor sie in ihre Zelle zurückgeführt wurden, wo sie ihre Kleidung auf einen Haufen geworfen fanden.

(…) Sie wurden nackt mit einem Metalldetektor kontrolliert, und mit dem Gerät wurden ihnen auch Schläge auf die Hoden versetzt. Bei einer Sicherheitskontrolle am 2. November wurden sie gezwungen, "Am Yisrael am hazak" ("Das Volk Israel ist ein starkes Volk") zu singen. Hunde urinierten auf ihre dünnen Matratzen und hinterließen einen üblen Geruch.

(…) Doch das Schlimmste sollte noch kommen. Der 5. November. Es war ein Sonntagnachmittag, erinnert er sich. Die Verwaltung beschloss, die Hamas-Häftlinge von Block 5 nach Block 6 zu verlegen. Die Insassen der Zellen 10, 11 und 12 wurden aufgefordert, mit auf dem Rücken gefesselten Händen und dem üblichen gebückten Gang herauszukommen. Fünf Wärter, deren Namen Abu Halil nennt, brachten sie in die Küche. Wieder wurden sie entkleidet. Diesmal wurden sie in die Hoden getreten. Die Wachen stürzten sich auf sie und traten und traten, wieder und wieder. Ununterbrochene Brutalität für 25 Minuten. "Wir sind Bruce Lee", verkündeten die Wachen. Sie schüttelten sie und schoben sie wie Bälle von einer Ecke des Raumes in die andere, dann brachten sie sie in ihre neuen Zellen in Block 6.


Diese und andere Berichte von Häftlingen erinnern an den Folterskandal von Abu Ghuraib, aber auch an sexuelle Gewalt gegen Männer während kriegerischer Konflikte generell.

Ein Sprecher der israelischen Gefängnisse streitet sämtliche Vorwürfe ab.

Genderama hat schon früher auf ähnlich lautende Berichte palästinensischer Männer in israelischer Gefangenschaft hingewiesen. Anders als etwa von der britischen BBC werden sie von deutschen Leitmedien verschwiegen. Die Unterdrückung unerwünschter Beiträge zum Nahost-Konflikt in Deutschland, war kürzlich ein Thema für die New York Times. Die Zeitung spricht von einem "Klima der Angst und der Denunzierung" hierzulande, beispielsweise durch den Vorwurf des Antisemitismus. Dazu äußert sich auch die Schriftstellerin Mithu Sanyal in einem Interview mit der "Zeit":

Ich habe im Januar einen Kommentar für den WDR gemacht, da ging es nur um Hilfslieferungen nach Gaza, damit die Leute dort nicht verhungern. Da gab es ernsthafte Proteste, ich wurde als Antisemitin bezeichnet, und es hieß, ich würde Hamas-Propaganda verbreiten. Ich nehme das aktuelle Klima tatsächlich als sehr repressiv wahr. (…) Es gibt ja inzwischen Metastudien über britische und amerikanische Medien in Bezug auf die Berichterstattung über Israelis und Palästinenser, die auf eine eindeutige Unausgewogenheit hinweisen. Ähnliches nehme ich auch in Deutschland wahr.


Wer sich tiefgehender mit der Frage beschäftigen möchte, wie weltweit ein System entstehen konnte, das Kritik an Israels Gewalt gegen Palästinenser als "antisemitisch" brandmarkt, dem kann ich die vielfach preisgekrönte Dokumentation "Israelism" zweier jüdischer Filmproduzenten empfehlen. Sie steht derzeit kostenlos auf Youtube online. Der Film zeigt auch, warum sich immer mehr Juden dieser Propaganda entziehen und sogar - wie die Gruppen "Jewish Voice for Peace" und "If Not Now" - an Protesten gegen Israels Vorgehen in Gaza teilnehmen.

Aktuell befürchtet Israels Ministerpräsident Netanjahu wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen einen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Betroffen wären außer Netanjahu selbst Verteidigungsminister Joav Galant sowie der Generalstabschef Herzi Halevi. Der Chefankläger des Strafgerichtshof hatte bereits Haftbefehle gegen den russischen Staatschef Putin erwirkt. Der Internationale Strafgerichtshof verfolgt Individuen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord. Israel erkennt das Gericht nicht an. Dementsprechend verkündete Netanjahu auch jetzt, er werde "den gerechten Krieg bis zum Sieg fortsetzen".

Allerdings könnte Israel den Militäreinsatz in Rafah verschieben, falls ein Geiseldeal mit der Hamas zustande kommt. Das Abkommen wäre Medienberichten zufolge begrenzt auf weibliche, ältere und kranke Geiseln. Gesunde Männer, die keine Senioren sind, wären demnach von dem Deal ausgeschlossen.



2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über ein Dorf ohne Männer in der Ukraine.

Währenddessen erwägt Polen die Deportation wehrpflichtiger ukrainischer Männer zurück in ihr Heimatland.



3. Der Psychotherapeut und Analytiker Frank Dammasch nennt Gründe warum Männer seltener zu einer Psychotherapie gehen und erklärt, was Angehörige und Freunde tun können. Ein Auszug:

Dammasch: Es ist für junge Männer heute objektiv schwierig, zu den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die Gefühle von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein auslösen, eine stabile Haltung zu finden. Auf der einen Seite haben wir die Genderdebatte, Geschlecht ist fluide, alle sollen sich ihre Identität selbst wählen. Es wird eine gendersensible Einfühlsamkeit gewünscht.

SPIEGEL: Und auf der anderen Seite?

Dammasch: Da werden dringend Männer gebraucht, die kämpfen können. Wir haben lange Zeit im Frieden gelebt und politisch wie privat viel Wert darauf gelegt, Kinder friedvoll zu erziehen, damit die Jungen friedfertigere Männer werden. Spielzeugschwerter und -pistolen sind in Schulen verboten. Jetzt branden überall kriegerische Konflikte auf, junge Männer müssen wieder an die Front und kämpfen. Die müssen dem ganz traditionellen Männlichkeitsbild entsprechen. Und in diesem Spannungsfeld sollen sich die männlichen Jugendlichen orientieren.

(…) Vielen Jungen fehlt ein männliches Vorbild, das weibliche und männliche Anteile gut integriert. Es fehlt an sozialen Vätern. Da es in Kitas und Grundschulen kaum Männer gibt, kann ein Junge bis zum zehnten Lebensjahr aufwachsen, ohne außerhalb der Familie je einen Mann kennengelernt zu haben. Besonders schwer haben es deshalb die Söhne von alleinerziehenden Müttern, ihre Identität abzusichern.

SPIEGEL: Was läuft da schief?

Dammasch: Viele Frauen wollen ihre Söhne heute zu einer anderen Art von Mann erziehen, als das hergebrachte Männlichkeitsbild hergibt. Fürsorglicher, empathischer, friedlicher, weniger aggressiv.

SPIEGEL: Ist das nicht eine erfreuliche Entwicklung?

Dammasch: Schon. Nur brauchen kleine Jungen auch das andere, sich messen, sich durchsetzen, miteinander ringen. Wenn sie solche Verhaltensweisen zeigen, werden sie von besorgten Müttern und Erzieherinnen oft gebremst. Wenn dann zum Ausgleich kein Identifikationswesen da ist, mit dem sie das üben können, werden diese Anteile unterdrückt, anstatt sie in ein ausgewogenes Männerbild zu integrieren.




4. Immer mehr Männer kommen mit Mitte 30 schon in die Wechseljahre berichtet die Bildzeitung mit Bezug auf eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG). Sogar die Produktivität der Wirtschaft leide dadurch, argumentiert der Leiter der Studie.



5. Die Frankfurter Allgemeine kommentiert die von einem Berufungsgericht aufgehobene Verurteilung Harvey Weinsteins. Es sei wichtig, dass man sich von einer Bewegung wie MeToo nicht unkritisch mitreißen lasse:

Denn die Welle, die die MeToo-Veröffentlichungen entfachte, hatte zeitweise manche sicher geglaubte Überzeugung weggespült. Das gilt für die Unschuldsvermutung wie für das Recht auf ein faires Verfahren – und es betrifft auch die Medien, in denen die Fälle genüsslich ausgeweidet wurden. Wo die Schuldigen längst gefunden scheinen, müssen sich Justiz und Presse besonders kritisch fragen, ob sie nicht schon Teil der Stimmungsmache sind.




6. Die bekannte Youtuberin Alicia Joe beschäftigt sich in einem zweistündigen Video mit einer Talkrunde bei Sarah Bosetti übers Gendern, an der sie teilgenommen hat. Mit zu Gast ist Luise Pusch, eine der beiden Feministinnen, die das Thema "Deutsch als Männersprache" überhaupt erst … öh … gepusht haben.

Ich kann mir vorstellen, was sich einige von euch jetzt vielleicht denken: "Zwei Stunden – noch dazu über dieses eh schon endlos durchgenudelte Thema! Manchmal hat der Hoffmann sie auch nicht mehr alle." Das könnte ich zumindest nachvollziehen. Für mich ist es beim Sichten der möglichen Beiträge für Genderama auch eine Frage, ob ich mir wirklich zwei Stunden Zeit nehme, um herauszufinden, ob ein Video reizvoll für Genderama ist oder nicht. In diesem Fall dachte ich mir: Ich kann ja mal reinschauen und wieder rausgehen, wenn ich mich zu langweilen beginne. Dann bin ich bis zum Ende dran geblieben.

Sinans Woche, ein anderer Youtube-Kanal, den ich gerne schaue, setzt sich mit derselben Sendung kritisch auseinander. Dabei erklärt Sinan, wie er früher auch auf die Scheinargumente der Gender-Befürworter hereingefallen ist und was ihn zum Umdenken gebracht hat.

Die offene Männerfeindlichkeit, die Sarah Bosetti während ihres Talks zum Ausdruck bringt, wird in beiden Video-Analysen gut deutlich. Für ihre Form des Auftretens hat Bosetti gerade den Grimme-Preis verliehen bekommen.



Freitag, April 26, 2024

MeToo-Prozess war unfair: Gericht kassiert historisches Urteil gegen Harvey Weinstein

1. Vorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein bildeten den Grundstein für die feministische MeToo-Kampagne. 2020 wurde Weinstein wegen schwerer Sexualverbrechen zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. Nun hat ein New Yorker Gericht das Urteil wegen Verfahrensfehlern aufgehoben:

Die Anklage beruhte auf Vorwürfen der Schauspielerinnen Miriam Haley und Jessica Mann. Drei weitere Frauen sagten ebenfalls gegen Weinstein aus – auf Grundlage eines staatlichen Gesetzes, das Aussagen über "früheres schlechtes Verhalten" erlaubt, um Muster nachzuweisen. Das Gericht bekräftigte jedoch am Donnerstag, "der Angeklagte habe ein Recht darauf, nur für die ihm vorgeworfenen Taten verurteilt zu werden".

Die Richter des Berufungsgerichts erklärten, die Verurteilung Weinsteins habe sich vor allem gegen sein Verhalten in der Vergangenheit gerichtet. Damit folgten sie der Argumentation von Weinsteins Anwälten, die Berufung ein­gelegt hatten: "Es wurde über seinen Charakter gerichtet, aber nicht über die Beweise", hatten sie erklärt. Weinstein sei als "Posterboy" der MeToo-Bewegung nicht gerecht behandelt worden.


Für die New York Times ist diese Entwicklung nicht überraschend:

Das Strafverfahren gegen ihn ist seit dem Tag, an dem es eingereicht wurde, brüchig geworden. Die Staatsanwälte haben es mit riskanten, grenzüberschreitenden Gewagtheiten vorangebracht. New Yorks oberste Richter, viele von ihnen weiblich, haben Runden von schmerzhaften Debatten darüber geführt, ob seine Verurteilung sauber war.

"Ich bin nicht schockiert", sagte Deborah Tuerkheimer, eine ehemalige Staatsanwältin aus Manhattan, die jetzt Rechtsprofessorin an der Northwestern University ist, in einem Interview. Die Frage, ob Weinsteins Prozess fair war, "ist eine wirklich knifflige Frage, die so oder so hätte beantwortet werden können".

(…) Während Weinsteins angebliche Opfer einen ganzen Gerichtssaal füllen könnten, würden nur wenige von ihnen im Mittelpunkt eines New Yorker Strafprozesses stehen. Viele der Horrorgeschichten handelten von sexueller Belästigung, was ein zivilrechtliches Vergehen ist, kein strafrechtliches. Einige stammten aus anderen Bundesstaaten, insbesondere aus Kalifornien. Bei anderen war die Verjährungsfrist abgelaufen. Eine der ursprünglichen Anklägerinnen wurde wegen des Vorwurfs polizeilichen Fehlverhaltens aus dem Verfahren ausgeschlossen.

(…) Sieben der höchsten Richter des Staates, darunter vier Frauen, debattierten darüber, ob der Mann, dessen angebliche Vergehen den Grundstein der #MeToo-Bewegung bildeten, vor Gericht fair behandelt worden war. Heute beschloss das Gericht mit einer Mehrheit, zu der auch drei dieser Richterinnen gehörten, die Verurteilung aufzuheben und ein neues Verfahren anzuordnen.


Arthur Aidala, Harvey Weinsteins Anwalt im Berufungsverfahren, eröffnete die erste Pressekonferenz nach der Aufhebung der Verurteilung des ehemaligen Hollywood-Moguls mit den Worten, sein Team habe immer gewusst, dass Harvey Weinstein keinen fairen Prozess bekommen habe:

"Man kann nicht 100 Jahre juristischer Präzedenzfälle über Bord werfen, nur weil jemand unpopulär ist", sagte Aidala. (...) "Das heutige Urteil ist ein großer Tag für Amerika, weil es uns das Vertrauen in ein Rechtssystem gibt."

(…) "Von dem Moment an, als ich ihn in seinem Büro in Midtown traf, beteuerte er in aller Deutlichkeit seine Unschuld", erinnert sich der Anwalt an Weinstein. "Er sagte, wenn Sie mich vertreten wollen, müssen Sie wissen: ‚Ich habe niemanden vergewaltigt, ich habe gegen keine dieser Frauen, wegen denen man mich angeklagt hat, einen sexuellen Übergriff begangen.‘ Das hat er auch heute noch zu mir gesagt."




2. Gegen den Auftritt von Luke Mockridge in Hannover sind unter der Parole "Keine Bühne für Täter" Proteste geplant. Dem Comedian war von seiner Ex-Partnerin ein sexueller Übergriff vorgeworfen worden; mangels Beweisen hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.



3. In einem Interview zu ihrem Buch über die Krise der Jungen und Männer kommt die Autorin Ruth Whippman auch auf die Folgen der MeToo-Kampagne zu sprechen:

Interviewer: Ihr Buch ist mir wegen des folgenden Satzes in den Werbematerialien aufgefallen: "Während die Rechte eine gefährliche Vision von Fantasie-Männlichkeit propagiert, tun ihre feministischen Kolleginnen Jungen oft als wenig mehr als berechtigte Raubtiere ab, die auf sie lauern." Sie schreiben über den höchst widersprüchlichen Druck, dem Jungen heute ausgesetzt sind, wenn sie als Jungen aufwachsen. Was sind einige davon?

Ruth Whippman: In den Kulturkriegen sind Jungen zwischen zwei völlig gegensätzlichen gesellschaftlichen Erwartungen gefangen. Auf der einen Seite verlangen wir in der Post-MeToo-Ära - völlig zu Recht -, dass Jungen vorsichtig, sensibel und emotional eingestellt sind und dass sie nie auch nur ein bisschen zu weit gehen, vor allem, wenn es um Sex oder Beziehungen geht. Die Kosten für einen Fehler sind heute ziemlich hoch: "gecancelt" zu werden - eine ausgeklügelte Form der sozialen Ächtung und der Beschämung in den sozialen Medien für jeden Jungen, der vermeintlich eine Grenze überschritten hat - ist heute in vielen Gemeinschaften ein fester Bestandteil der Highschool-Erfahrung, selbst für relativ kleine Übertretungen oder Missverständnisse. Viele der Jungen, die ich interviewt habe, waren ständig in Sorge, etwas falsch zu machen.

Aber als wir diese neuen gesellschaftlichen Erwartungen an Jungen eingeführt haben, sind wir die alten nicht ganz losgeworden. Die traditionellen Männlichkeitsvorstellungen sind immer noch sehr präsent: Von Jungen wird immer noch erwartet, dass sie durchsetzungsfähig, dominant, aggressiv und männlich sind und in keiner Weise verweichlicht wirken. Die sozialen Kosten, die entstehen, wenn man dieser Norm nicht gerecht wird, sind für Jungen ebenfalls hoch, da ihnen beigebracht wird, sich davor zu fürchten, schwach zu wirken. Und im Zeitalter von CGI-Muskeln, Superhelden-Epen und Online-"Männlichkeits-Influencern" ist das vorherrschende Modell für Männlichkeit im Laufe der Jahre sogar noch cartoonhafter und aggressiver geworden. Viele Jungen, die ich befragte, hatten immer noch das Gefühl, dass sie vor ihren Freunden eine Art starre, posierende Männlichkeit vorführen mussten, und fürchteten oft, dass sie immer nur einen Schritt davon entfernt waren, als Weichei abgestempelt zu werden.

Die Jungen sind also gefangen zwischen diesen beiden Männlichkeitsmodellen, die sich oft nicht miteinander vereinbaren lassen. Einige der Jungen, mit denen ich sprach, fingen an, Sex und Beziehungen ganz zu vermeiden, und zogen es vor, allein in ihren Zimmern zu sein und Pornos zu schauen, die sie sozial und emotional weniger belasteten. Dieses Phänomen wird durch die Daten bestätigt: Jungen im Teenageralter haben heute weniger Sex als jede andere Generation seit Beginn der Beobachtung durch die Forscher. Aber der gleiche widersprüchliche Druck auf Jungen gilt nicht nur für Sex, sondern für alle Bereiche.




4. Die Journalistin Eden Patrichi schildert, warum sie sich nach ihrer Beziehung mit einem soften Partner nach einem harten Kerl sehnte.

Wenn wir Gewürze wären, wäre ich eine balkanische Pfeffermischung und mein Vanilla Boy wäre definitiv Mehl. Wäre ich der vierte Gang eines Wagens, dann wär Nick einfach der Leerlauf. Nick weinte vor Ergriffenheit bei schnulzigen Telenovelas, während ich Witze über die miese schauspielerische Leistung der Darsteller machte. Wenn ich etwas auf die leichte Schulter nahm, wusste ich schon im Voraus, dass Nick sich damit sicherlich schwertun würde.

Wir wären nicht so lange zusammen gewesen, hätten wir nicht auch gute Zeiten miteinander gehabt. Nick berührte mein Herz mit seiner einfühlsamen Art. Wir teilten viele Interessen wie beispielsweise die Leidenschaft für Romane aus vergangenen Zeiten. Nick hatte super Seiten an sich. Er besorgte mir oft unauffällig meine Lieblingsschokolade und ging mit mir auf Demos für Feminismus. (…) Ich sagte ihm, wann er den Müll herunterbringen soll, welche Kleidung ihm steht, und wie und wann wir mit Familie und Freunden verfahren. Nur seinen Job erledigte er eigenständig und das sogar ziemlich erfolgreich. Es gab unzählige Erlebnisse mit Nick, bei denen er sich mit seinem Vanilla-Verhalten schlichtweg als Spaßbremse für unseren gemeinsamen Alltag entpuppte.

Die Auszeit war bitter nötig. Wir liebten uns zwar, aber brauchten für eine Zeit Abstand voneinander. Ich sehnte mich nach jemandem, der männlicher war. Jemandem, der, wenn er das Fahrradschloss nicht mit Schlüssel und Händen öffnen konnte, es mit seinen Zähnen versuchte.

(…) Es dauerte nicht lange, bis ich einen neuen Mann kennenlernte. Witzigerweise hieß er auch Nick. Gleicher Name, unterschiedliches Programm. Gegensätzlicher könnten diese Nicks nicht sein. Nick 2 war Bauleiter, strotzte vor Bizeps und Trizeps, hörte Metal und aß viermal die Woche Innereien, weil sie die meisten Nährstoffe enthielten. (…) Wären wir noch Höhlenmenschen, würde Nick 2 das Mammut erledigen und ich wäre für die Wandmalerei verantwortlich. Nick 1 hätte sich stattdessen mit dem Mammut befreundet und wir wären alle ausgestorben.

Das gute Gefühl mit Nick 2 war allerdings von kurzer Dauer. Dass sich Popeye-Nick schnell zum Macho-Mann etablierte, ging schneller um als mein Monatszyklus. (…) Fast alle dreißig Minuten gab es eine neue Diskussion. Ich konnte die Uhr danach stellen. Sobald wir in Streitsituationen kamen, war er nie deeskalierend, sondern ich musste mir immer Sorgen machen, ob es nicht gleich zu einer Schlägerei ausarten würde. Unser Miteinander war wie ein Lauf auf Eierschalen – man wusste nie, wie lange es gut geht. Er zerrte an meinen Nerven. Ich war nach ein paar Wochen mit Nick 2 völlig ausgemerzt.


Der Bericht endet damit, dass die Verfasserin zu ihrem "Vanilla Boy" zurückkehrt, der es ihr offenbar genauso wenig übel nimmt, dass sie zwischendruch was mit einem echten Kerl hatte, wie dass sie sich in einem Zeitungsartikel ausführlich über seine Luschigkeit lustig macht.



5. Ein neuer Trend in den sozialen Medien regt Männer dazu an, der "soft guy" zu sein:

Auf TikTok ist ein neuer Trend aufgetaucht, der als "Soft-Guy-Ära" bekannt ist und Männern rät, in ihren romantischen Beziehungen nicht mehr der Alleinversorger zu sein.

"Bei der Soft-Guy-Ära-Bewegung geht es um die Förderung von Partnerschaft. Wenn du mir sagst, dass du eine erwachsene Frau bist, und du meine Frau bist, und du nicht 50% der Rechnungen bezahlen kannst, dann bist du pleite und faul", sagte ein TikToker, der sich Lil Goodie nennt.

"Wir alle wissen, dass es ein Betrug ist, im Jahr 2024 ein Versorger zu sein. Also ist es uns egal, wir machen das nicht mehr. Wir wissen, dass das altmodisch ist, diese Frauen haben Geld, diese Frauen arbeiten, also müssen sie etwas beitragen", sagte ein anderer Influencer namens Scarfacemark.

Der Trend ist Anfang des Monats auf TikTok aufgekommen, und Mark und Goodie haben sich selbst als Mitbegründer der Bewegung bezeichnet. Ihr Slogan "drizzle drizzle" ist eine Hommage an eine gegnerische Kampagne, die der "Soft-Guy-Ära" vorausging und als "sprinkle sprinkle" bekannt ist. Der Slogan wurde von Leticia Padua kreiert, die ihre Plattform nutzt, um Frauen Ratschläge zu geben, wie sie einen Mann dazu bringen können, für sie zu sorgen.

Während Mark darauf anspielt, dass der Schwerpunkt der Bewegung darauf liegt, Männer dazu zu bringen, "hochwertige Frauen" zu finden, dreht sich die Grundlage vieler seiner Videos um Finanzen.

"Sie wollen, dass wir Geld haben, ich will, dass meine Frau auch Geld hat", sagte er in einem Video.

Goodie äußerte sich in einem seiner Videos ähnlich: „Du willst, dass ich 100 % der Rechnungen bezahle, während du zu Hause bleibst, lausige Mahlzeiten kochst und jeden Tag deine jämmerlichen Pilates-Sitzungen machst. Während du sagst: 'Oh, ähm, schicken wir unsere Kinder auf eine Privatschule?' Wie zum Teufel sollen wir das schaffen?"

Einige Online-User interpretieren die "Soft-Guy-Ära" dahingehend, dass die Frau für alles aufkommt, aber andere sehen die Dynamik nuanciert. Die Bewegung konzentriert sich darauf, dass Männer der Suche nach romantischen Partnerinnen, die einen gleichwertigen oder größeren finanziellen Beitrag leisten können, Vorrang einräumen und nennt Partnerschaft als zentralen Punkt - aber andere Nutzer, einschließlich Goodie selbst, berühren die Realität, dass in der heutigen Wirtschaft mehr als ein Einkommen pro Haushalt erforderlich ist.

(…) TikToker Jojo Scarlotta hat sich in einem Interview zu den steigenden Preisen geäußert. "Was ich unter der Biden-Administration bemerkt habe, war, dass Benzin, der Preis für Wohnraum, fast alles, was man unter der Sonne nennen könnte, [in den Kosten] gestiegen ist", sagte er. "Ich weiß nicht, was sie von der Arbeiterklasse und der Mittelschicht erwarten. Wie sollen die Leute, die nur ein Einkommen haben, überleben?"

"Die Leute dachten, es sei nur ein Scherz, sie dachten, es sei nur Satire - es ist nicht nur Satire. Das ist jetzt eine Bewegung", sagte Mark in einem anderen Video.




Donnerstag, April 25, 2024

Kameramann zeigt Megan Thee Stallion wegen sexueller Belästigung an

1. Ein Ex-Kameramann wirft der Rapperin Megan Thee Stallion sexuelle Belästigung und Mobbing vor. Er musste ihr beim Sex mit einer anderen Frau zusehen.



2. Etwa 50.000 Menschen, weit überwiegend Männer, leben auf der Straße. Nun hat das Kabinett einen ersten Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit beschlossen. Die "taz" und der Tagesspiegel halten ihn mangels konkreter Maßnahmen für unzureichend:. Deutschland drohe bei der Bekämpfung dieses Problems zu scheitern. Währenddessen könnte der Oberste Gerichtshof der USA Obdachlosigkeit bald kriminalisieren.



3. Die Ukraine stoppt die Ausgabe von Reisepässen an Auslandsukrainer im wehrfähigen Alter. Auch diese Männer werden von der Ukraine jetzt zum Kriegsdienst gedrängt.



4. In Myanmar sind die Rebellen auf dem Vormarsch. Um sie aufzuhalten, lassen die Militärherrscher nun selbst Männer jener Minderheit für sich kämpfen, an der sie unlängst einen Genozid verübt haben: der Rohingya.



5. Eine betrunkene britische Geschäftsfrau (39), die einen Kneipenbesucher ihr Weinglas ins Gesicht geschlagen hat, nachdem dieser sie fälschlicherweise für 43 Jahre alt gehalten hatte, bleibt von einer Haftstrafe verschont. "Was für den einen harmloses Necken darstellt, kann für jemand anderen eine Beldigung darstellen" erklärte die Richterin zur Begründung ihres Urteils.



Das waren die heutigen Nachrichten aus dem Frauen unterdrückenden Patriarchat.



Dienstag, April 23, 2024

Aktuelle Forschung zeigt einzigartigen Einfluss, den Väter auf ihre Kinder haben

1.
Väter spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung ihrer Kinder. Warum sie aber nicht wie Mütter sein müssen und was wirklich wichtig ist, erklärt der Experte Hannsjörg Bachmann.


Hier geht es weiter.



2. In Düsseldorf fand aktuell eine Tagung "Homelessness and Gender" statt. Ging es endlich darum, warum die allermeisten Obdachlosen männlich sind, und wie man geschlechtsspezifisch entgegenwirken kann? Quark. Es ging natürlich um "Frauen und Personen der LSBTIAQ* Community", deren Anteil zunehme, weshalb man jetzt untersuchen wolle, "wie ein geschlechterspezifischer Ansatz in der Wohnungslosenhilfe implementiert werden kann".



3. Eine neue TV-Serie geht an den Start:

Die Geschichte der neuen True-Crime-Serie "Under the Bridge" basiert auf einer gleichnamigen Buchvorlage der im Herbst 2022 verstorbenen Autorin Rebecca Godfrey. Im Mittelpunkt steht die erst 14-jährige Reena Virk (gespielt von Youngster Vritika Gupta), die auf dem Weg zu einer Party im Jahr 1997 spurlos verschwindet. Zwei Ermittlerinnen begeben sich auf die Suche und decken schließlich eine sehr unerwartete Täterschaft auf - können selbst die vermeintlich unschuldigsten Wesen solche Gräueltaten begehen?


"Die vermeintlich unschuldigsten Wesen"? Um wen es dabei wohl gehen mag? Babys, Engel, süße Kätzchen? In einem Interview verrät die Autorin der Buchvorlage:

"Die Mädchen sahen alle wie normale, coole, junge Teenager aus - nicht wie Killerinnen."


Unsere Gesellschaft hat eine bizarres Bild von der Verkörperung der Unschuld im weiblichen Geschlecht.



Montag, April 22, 2024

Sorry, Caren Miosga, aber hier hat Maximilian Krah (AfD) leider Recht

Bekanntlich stehe ich bei zentralen Fragen konträr zur AfD und finde diese Partei in mehrfacher Hinicht bedenklich. Trotzdem kann es einen ärgern, wie unbeholfen Journalisten in der Auseinandersetzung mit dieser Partei hantieren – vor allem, wenn man die Werte von Wissenschaft und Aufklärung für wirklich wichtig hält. Blödsinn zu behaupten, nur um damit in der politischen Auseinandersetzung vermeintlich Punkte gegen die AfD machen zu können, halte ich für keinen strategisch gelungenen Zug.

Gestern Abend etwa war der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla zu Gast bei Caren Miosga. Dabei wird er immer wieder zu einem Buch seines Parteikollegen Maximilian Krah befragt (von dem ich wenig halte). Einen dieser Momente fasst die Rheinische Post unter einer Schlagzeile über angebliche "Frauenverachtung" so zusammen:

Miosga zitiert aus Maximilian Krahs Buch "Politik von rechts", in dem der Abgeordnete über die geringere Anzahl hochbegabter Frauen gegenüber Männern schreibt und schlussfolgert, sie seien "von Natur aus" nicht für Spitzenpositionen geeignet". Wieder müht sich der AfD-Politiker um Distanz zum EU-Spitzenkandidaten seiner Partei. Dessen Buch sei ja "nicht das Partei- oder Europaprogramm", sagt er und überrascht mit der Vermutung, es könne gut sein, dass Krah das Buch gar nicht selbst geschrieben habe


Nun werden durch die irrlichternden Anführungszeichen in diesem Absatz nicht klar, wo die Passage beginnt und aufhört, die auf Leser des Artikels wie ein Zitat aus Krahs Buch wirken muss. Am besten ist es, man schaut sich (hier ab Minute 21:40) die entsprechende Stelle der Sendung an:

Caren Miosga (liest aus Krahs Buch vor): "Der durchschnittliche Intelligenzquotient der Frauen ist dem der Männer nahe, wenngleich anders verteilt."

(Gelächter im Publikum)

Miosga: Ja, Sie lachen. (lacht auch) Steht hier! "Die Glockenkurve der IQ-Verteilung bei Frauen ist schmaler, es gibt also weniger Gering-, aber auch weniger Hochbegabte als bei den Männern, weshalb es keine Frauendiskriminierung ist, dass es weniger Frauen unter Nobelpreisträgern, Mathematikprofessoren oder DAX-Vorständen gibt." Da steht: Frauen sind von Natur aus für Spitzenpositionen nicht geeignet.

[Der letzte Satz wird von der Rheinischen Post zitiert.]

Chrupalla: Wo steht das mit den Spitzenpositionen – oder haben Sie das …? Das steht da jetzt nämlich nicht mehr.

Misoga: Weniger Frauen unter Nobelpreisträgern, Mathematikprofessoren oder DAX-Vorständen. Das sind Spitzenpositionen. Es war meine Übersetzung.


Puh. Eine persönliche "Übersetzung" als Zitat eines Buches zu verkaufen ist heikel.

"Die Zeit" macht es geschickter:

Auf ein Zitat aus Krahs Buch, demzufolge Frauen wegen ihres Intelligenzquotienten seltener Spitzenleistungen bringen würden als Männer, sagt er zunächst, das sei die Meinung eines Einzelnen: "Sein Buch ist nicht das Wahlprogramm der AfD." Dann macht Chrupalla sich lustig und weicht aus, weil es nichts zu erklären und zu rechtfertigen gibt: "Ich weiß ja gar nicht, ob er das Buch selbst geschrieben hat. Auch das müsste man mal fragen." (…) Chrupalla hebt die Hände. Rollt die Augen. Grinst beschämt. Letzte Verteidigungslinie des Parteichefs schließlich: Er zieht eine, wenn auch schwache Linie zwischen sich und das Gesagte. "Überflüssig" sei Letzteres. Das Publikum im Studio ist nun deutlich zu hören, es murrt.


N-tv gibt den Inhalt der Sendung so wieder:

Stattdessen zitiert [Miosga] aus einem Buch, das Spitzenkandidat Krah letztes Jahr veröffentlicht hat. Da schreibt er etwa, es gebe weniger hochintelligente Frauen als Männer, weshalb es auch keine Diskriminierung sei, wenn es weniger Nobelpreisträgerinnen, Mathematikprofessorinnen und Frauen in DAX-Vorständen gibt. Seine Meinung sei das nicht, sagt Chrupalla lächelnd und witzelt in Anspielung auf andere Politikerbücher: "Ich weiß auch gar nicht, ob er dieses Buch selber geschrieben hat." Bei Miosga kommt der frühere Siemens-Chef Joe Kaeser später noch einmal auf Krahs These zurück. Er kritisiert: "Dass Frauen weniger intelligent sind in der Breite als Männer, das ist schon eine beachtliche Art, über Frauen zu urteilen. Das wäre vielleicht eine bequeme Entschuldigung von DAX-Vorständen, die nicht in der Lage sind, Frauen dort hineinzufordern."


Das Problem bei der Sache: Was Maximilian Krah in seinem Buch geschrieben hat, ist in der wissenschaftlichen Intelligenzforschung gut belegt und gilt als weitgehend etabliert.

Da ich weiß, wie skandalös viele die Auffassung empfinden, ein AfD-Mitglied könnte mit irgendeiner Behauptung Recht haben, braucht es hierfür natürlich ausreichend Belege außerhalb rechter Publikationen. Schauen wir mal.

Der SWR klärt auf:

Zunächst sind Männer im Schnitt genauso intelligent wie Frauen. Die Mittelwerte ihrer Intelligenzquotienten unterscheiden sich nicht. Sie liegen in beiden Fällen etwas über hundert. Richtig ist: Es gibt bei Männern eine größere Streuung, also mehr Ausreißer nach oben und nach unten. Mehr Superintelligente mit einem IQ höher als 130, aber auch mehr geistig Behinderte mit einem IQ unter 70.


Das ist exakt das, was Miosga aus Krahs Buch zitiert.

In der Süddeutschen Zeitung heißt es unter der (leicht irreführenden) Schlagzeile "Also doch: Männer sind intelligenter als Frauen":

In ihrer Untersuchung fanden Paul Irwing und Richard Lynn vom Zentrum für Psychologie der Universität Manchester heraus, dass der IQ von Männern im Alter über 14 Jahren durchschnittlich fünf Punkte höher ist als bei Frauen. Und je höher der IQ ist, desto größer ist der Studie zufolge der Abstand zwischen Männern und Frauen.

Der Studie zufolge gibt es bis zum 14. Lebensjahr keinen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen, danach aber schon: Doppelt so viele Männer wie Frauen haben einen IQ oberhalb von 125 Punkten.

Ab der Grenze von 155, die Genies zugesprochen wird, kommt auf 5,5 Männer sogar nur noch eine Frau. Die Ergebnisse der Studie erklärten vielleicht zum Teil, wieso es mehr Männer unter den Schachmeistern, bei den Gewinnern von Mathematik-Wettbewerben oder unter den Nobelpreisträgern gebe, sagte Irwing.


Aus einer Veröffentlichung der Universität Oxford erfährt man:

Bei der allgemeinen Intelligenz sind jedoch etwas mehr Mädchen als Jungen in diesen Stichproben um die Durchschnittswerte herum und verhältnismäßig mehr Männer als Frauen an den oberen und unteren Extremen zu finden.


Ausführlicher wird ein Autor der Website Intellectual Takeout:

Als Gruppen haben Männer und Frauen praktisch den gleichen durchschnittlichen IQ, aber ihre Standardabweichungen sind sehr unterschiedlich. Frauen sind in der Nähe des Mittelwerts angesiedelt, während Männer über das gesamte Spektrum verstreut sind. Viele Männer liegen innerhalb von ein oder zwei Standardabweichungen des Mittelwerts, haben also eine durchschnittliche Intelligenz, aber nicht wenige liegen auch über oder unter dem Niveau von drei oder sogar vier Standardabweichungen, d. h. es gibt mehr männliche Ausreißer, die sehr intelligent sind, und mehr, die weniger intelligent sind. (…) Aus diesem Grund gibt es viel mehr Männer als Frauen, die obdachlos sind oder in psychiatrischen Einrichtungen und Gefängnissen leben. Ein ähnliches Phänomen findet sich aber auch am anderen Ende dieser Verteilung. Unter den Nobelpreisträgern in Physik, Chemie und Wirtschaft sind Frauen weitaus weniger vertreten als Männer. Weit weniger Frauen als Männer erhalten die Fields-Medaille in Mathematik


Die liberale Feministin Christina Hoff Sommers führt aus:

Männer und Frauen scheinen im Durchschnitt gleich intelligent zu sein. Bei standardisierten Intelligenztests erzielen jedoch mehr Männer als Frauen überdurchschnittliche Ergebnisse - in beide Richtungen. Die größere Varianz von Männern bei Intelligenztests ist eine der am besten belegten Erkenntnisse der psychometrischen Literatur. Es gibt mehr Männer mit geistigen Defiziten und mehr Männer, die überdurchschnittlich brillant sind.


Auch Studien über Schulkinder bestätigen das:

Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass "es keine signifikanten Mittelwertunterschiede bei den kognitiven Testergebnissen zwischen Jungen und Mädchen gab, wohl aber einen hoch signifikanten Unterschied bei den Standardabweichungen. Jungen waren am unteren und oberen Ende der kognitiven Fähigkeiten überrepräsentiert". Die Autoren spekulieren, dass ihre Ergebnisse "solche kognitiven Ergebnisse wie den leichten Überschuss an Männern, die einen erstklassigen Universitätsabschluss erreichen, und den Überschuss an Männern mit Lernschwierigkeiten erklären könnten."


Wenn Sie jetzt schon erschöpft von all den zitierten Passagen sein sollten: Man könnte stundenlang so weitermachen. Entsprechende Erklärungen sind online zuhauf zu finden. Es geht auch so schnell, dass ich das problemlos für eine Sendung vom Vorabend leisten kann. Bei Google die passenden Stichworte wie "Frauen, Männer, IQ" einzugeben reicht. Der Redaktion einer Sendung wie "Caren Miosga" sollte es umso leichter fallen. Stattdessen beömmelt sich Miosga mit ihrem Publikum über etwas, das natürlich politisch unkorrekt, aber in der Forschung gut belegt ist. (Ob eine Aussage "stimmt", lässt sich oft schwer mit letzter Endgültigkeit sagen, da Wissenschaft ständig im Fluss ist.) Der Mensch, den sie verspottet, ist selbst nicht in der Sendung anwesend und kann zu den aus seinem Buch vorgelesenen Passagen keine Stellung nehmen. Stattdessen amüsiert sich sein hiflos-überforderter Parteikollege über ihn mit. Man kann die AfD rundheraus ablehnen und dieses Vorgehen trotzdem fragwürdig finden.

Nun könnte man aber auch einwenden: Was soll die Klugscheißerei, gerade wenn man die AfD als politischen Gegner betrachtet? Die Diskreditierung ist Miosga doch vor zahlreichen Zuschauern geglückt, und viele Printmedien sorgen für noch größere Verbreitung. Sorgt ein Genderama-Beitrag wie dieser nicht nur für Attacken wie "Männerrechtler verteidigt AfD-Kandidaten" und neue Unterstellungen, Maskulisten wären frauenfeindlich und rechts? Ja, vermutlich schon, wenn ich nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren gehe. Statt um eine sachliche Diskussion geht es oft nur noch Lager gegen Lager.

Allerdings halte ich es erstens für fraglich, ob man eine Partei wie die AfD wirklich mit wisenschaftsfernen Methoden angehen muss. Zweitens ist abzusehen, dass untaugliche Versuche wie der von Miosga in den Kanälen, über die sich AfD-Anhänger vielfach informieren, genüsslich als weiterer Beleg für die "Lügenpresse" angeführt werden wird. Der Youtuber Kolja Barghoorn enthüllte Miosgas Patzer schon gestern Abend auf X (Twitter). Erste kritische Youtube-Videos zur Sendung – ich habe mir nicht die Zeit genommen, sie anzusehen – stehen auch schon online. Womöglich entsteht in der Debatte vielfach sogar der Eindruck, Frauen seien tatsächlich blöder als Männer.

Journalistische Versuche, die AfD zu stellen und zu diskreditieren, bleiben ein Elend.



[Nachtrag eine Stunde nach dem Bloggen dieses Beitrags: Ich sehe gerade, Kolja Barghoorn hat sein Youtube-Video zur Sendung inzwischen auch online gestellt und hat bereits über zweieinhalbtausend Likes geerntet. Absolut vorhersagbar: Wenn ein Ball direkt vor dem Tor liegt und der Torwart eine Toilettenpause macht, verwandelt man den Elfmeter eben.]



Freitag, April 19, 2024

Hessen beginnt, auch männlichen Opfern sexueller Gewalt zu helfen

1. Ein weiterer Erfolg für die Männerbewegung: Mit der Einrichtung von Beratungsstellen für männliche Betroffene von sexualisierter Gewalt in vier Modellregionen wird in Hessen eine Lücke im Beratungsnetz geschlossen. Mehrere hessische Medien berichten darüber, ohne Bezahlschranke die Frankfurter Rundschau. (Die in dem Artikel aufgestellte Behauptung, die Täter seien größtenteils Männer", trifft natürlich nicht zu: Der aktuellen Forschung zufolge sind 79 Prozent der Täter weiblich.)



2.
Immer weniger Kriegsdienstverweigerer aus Russland bekommen in Deutschland Asyl. Laut den Behörden droht ihnen in ihrer Heimat keine Gefahr. Doch die Betroffenen fürchten sich vor einer Rückkehr.


Die Deutsche Welle berichtet.



3. Vollzeit zu arbeiten findet Katharina Stolla, Bundessprecherin der Grünen Jugend, "unfeministisch".



4. Im Brandenburger Fußball könnten Männer und Frauen ab diesem Sommer gemeinsam auf dem Platz stehen.



5. Eine Finanzanalystin, die den Spitznamen "Orakel der Wall Street" trägt, sagt voraus, dass eine "wachsende Krise des jungen amerikanischen Mannes" die Immobilienpreise um bis zu 30 Prozent fallen lassen wird:

Meredith Whitney, die sich diesen Titel verdiente, nachdem sie die Finanzkrise 2007-2008 vorausgesagt hatte, argumentierte, dass junge Männer, die zunehmend bei ihren Eltern leben und kein Interesse daran haben, eine Familie zu gründen, die Nachfrage nach Wohnraum drastisch reduzieren werden.

Der Trend, dass Männer sich weigern, eine Familie zu gründen, bedeute wiederum, dass mehr Frauen bis ins hohe Alter Single bleiben, so dass sie weder das Einkommen noch den Bedarf für ein großes Familienhaus haben.

Dies geschehe jedoch zu einer Zeit, in der die Babyboomer allmählich weniger werden, was bedeute, dass es einen Überschuss an verfügbaren Immobilien geben werde. Ein Großteil der Wertsteigerungen bei Eigenheimen in den letzten zehn Jahren war auf eine hohe Nachfrage und ein geringes Angebot zurückzuführen - ein Phänomen, das sich laut Whitney gerade umkehrt.




6. Tamara Wernli beschäftigt sich in einem aktuellen Video mit den unrealistischen Forderungen, die Frauen heutzutage an Männer haben.



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