Skalenringe Gravieren oder Ritzen

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Polykneter
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Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von Polykneter » So 22. Mär 2015, 22:34

Hallo

Möchte die Skalenringe die aus Alufolie an meiner Fräse vorhanden sind, durch neue aus Alu gedrehte ersetzen.
Drehbank; Fräse; und Rundtisch mit 3 Backen - Futter ist vorhanden. Rundtisch kann um 90° geschwenkt werden.
Wie erstelle ich die Einteilung, durch Fräsen oder durch Ritzen.
Welche Stichel bräuchte ich dafür?
Gruss Wilhelm

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morus
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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von morus » So 22. Mär 2015, 22:51

Hallo Wilhelm,

wenn man von wenigen Ausnahmen absieht, haben die meisten selbstgefrästen bzw. -gravierten Skalen zu dicke Striche.

Mir fällt das Ritzen leichter als das Fräsen.

Bislang nahm ich die Stoßmaschine zum Ritzen:
SkalaRitzen.jpg
Andrücken von Hand beim Ritzen einer Skala
Dabei wird die Länge des Strichs mit der Skala des Stoßmaschinensupports verfahren und der im Stoßmeißelhalter befestigte Teilstichel von Hand angedrückt. Die Klappe des Stoßmaschinensupports erweist sich als sehr praktisch.

Hier eine Abschrift mit Quellenangabe:
Allgemeines über Teilungen
aus: „Bedienungsanleitung für Reißerwerke“, Werkzeugmaschinenfabrik Georg Kesel, Kempten/Bayern

Die Ablesung einer Teilung wird erleichtert und führt zu weniger Irrtum, wenn die Teilstriche nicht zu lang sind und das Strichbild der Strichverlängerungen zweckmäßig ist.

Es ist vorteilhaft, die Strichlängen der kurzen Striche etwa gleich dem dreifachen des Intervalles zu machen.
Für die Strichverlängerungen sind die Verhältnisse 2 : 3 : 4 : 5 sehr günstig.

Danach eigenen sich für eine Millimeterfigur (Intervall 1 mm) die Strichlängen 3, 4, 5 und 6 mm sehr gut. Für eine 1/16“-Teilung (Intervall 1,5875 mm) sind die Stichlängen 4, 6, 8, 10 und 12 mm zweckmäßig.

Die Strichstärke wird nach dem Verwendungszweck der Teilung bestimmt und sollte, wie die Strichlängenangaben, auf der Zeichnung vermerkt werden. Bei Teilungen für groben Gebrauch kann die Strichstärke bis zu 1/3 des Intervalles betragen.

Soll eine Teilung jedoch zu genauen Messungen gebraucht werden, dann müssen die Strichstärken der Teilstriche entsprechend fein werden. Bei genauen Messungen wird meistens auch die Notwendigkeit einer möglichst engen Teilung bestehen, um das Abschätzen des Maßes zu erleichtern. Dabei ist zu bedenken, dass bei dem Ablesen der Teilung mit dem bloßen Auge eine Grenze besteht, die nicht unterschritten werden darf, ohne die Augen zu überanstrengen. Es gilt als Regel, dass diese Grenze nach unten bei 0,75 mm liegt. Werden dennoch Maßstäbe mit einem kleinsten Intervall von 0,5 mm verlangt, dann darf man die ½-mm-Striche keinesfalls länger als 1,5 mm machen. Diese Striche sollen weniger als Teilstriche wirken, sondern als Markierung der genauen Mitte zwischen zwei Millimeterstrichen, damit noch ohne Hemmungen mit dem Maßstab gemessen werden kann.
Zu den weiteren mittelfeinen Teilungen gehören die Schieblehrenteilungen. Im Millimeterbereich ist für den Nonius die Ablesung in 0,1 mm gebräuchlich. Es kommen aber auch solche für die Ablesung von 0,05 mm pro Nonienteil vor. Seltener wird 0,02 mm verlangt. Der Nonius für 1/20 = 0,05 mm Ablesung muss so ausgebildet werden, dass abwechselnd ein langer und ein kurzer Teilstrich gerissen wird, so dass die verlängerten Striche sofort die 1/10-Millimeter bezeichnen.

Je feiner die Ablesung vorgesehen ist, um so feiner und genauer muss die Teilung ausgeführt werden und um so gleichmäßiger und sauberer müssen die Strichbreiten der Teilstriche sein.

Bei der Zollteilung ist der Nonius für die Ablesung in 1/128“ zur 1/16“ Grundteilung am bekanntesten.

In den Ländern, die mit englischen Zoll messen, kommen aber auch einige andere Unterteilungen vor, z. B. die Ablesung von 1/1000“ am Nonius. Als Grundteilung wird dafür die 1/40“-Teilung angewandt und an einem 25-teiligen Nonius erfolgt die Ablesung. Der einfache Nonius wir 3/5“ lang. Die Grundteilung ist jedoch sehr eng, so dass für die mühelose Ablesung am Nonius dieser in zweifacher Anordnung mit 1 9/40“ ausgeführt werden muss oder noch besser als dreifacher Nonius mit einer Länge von 1 17/20“.


1/128“ = 0,1984375 mm || 1/40“ = 0,635 mm || 3/5“ = 15,24 mm || 1 9/40“ = 31,115 mm || 1 17/20“ = 46,99 mm
Leider fand ich nirgendwo Angaben, wie die Teilstichel zum Reißen von welchen Materialien angeschliffen werden.
Mit netten Grüßen
Karl
Zuletzt geändert von morus am So 22. Mär 2015, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von eXact Modellbau » So 22. Mär 2015, 22:53

Hallo Wilhelm

Im Forum dürfte sich ein paar interessante Threads zu diesem Thema finden lassen.

http://forum.zerspanungsbude.net/search ... bmit=Suche
Gruß
Larry

Nehmen und geben! Es ist nicht der Sinn eines Forums, Informationen per PN auszutauschen!

www.die-minilok.de

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von Polykneter » So 22. Mär 2015, 23:08

Hallo Karl

Ich möchte das Ändern weil die Folien sich ablösen und unansehnlich werden.
Der Vorschub beträgt 4mm pro Umdrehung, also sehr große Steigung der Spindel.
Brauche also nur Zahlen und lange Stiche von 0 - 1 - 2 - 3 Darstellen und Striche für je 0,5mm.
Schaue doch nicht auf die Skalenringe, habe ja eine Digitalanzeige für X - Y und Z Achse.
Gruss Wilhelm

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von HansD » So 22. Mär 2015, 23:27

Hier
http://www.hobby-messer.de/wm-ssm06.htm#gravier

Habe ich etwas zu Graviersticheln geschrieben.

Hans

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von uli12us » Mo 23. Mär 2015, 10:50

Zum Ritzen kanst du entweder die Pinole nehmen, dazu müsstest du die aber irgendwie gegen verdrehen sichern oder du bastelst dir sowas, wie die Handhebelreitstöcke von Schaublin oder ähnlichen Maschinen. Eine Führung, die man irgendwie einspannen kann und darin eine Welle. Hinten ist eine Hebelübersetzung mit wenigstens 1/10 mit der man die Welle hin und her bewegt.

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von Polykneter » Mo 23. Mär 2015, 11:26

HansD hat geschrieben:Hier
Habe ich etwas zu Graviersticheln geschrieben.
Hans
Hallo Hans :super:
Habe mir aus einem HSS Bohrer 5mm nach deiner Beschreibung eine Stichel angefertigt.
Das Stoßen mit den Sticheln hat Super geklappt. Werde mir aus Alu Rohr drei Ringe Drehen
und Mattieren (mit Glasperlenstaub Strahlen) damit ich einen großen Kontrast erhalte.
Den Nonius werde ich dann pro 1 mm Vorschub in 10 Teile Stoßen.
Gruss Wilhelm

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von Polykneter » Mo 23. Mär 2015, 15:52

Hallo

Das ist der Versuch mit dem Stichel nach HansD gefertigt.
Dateianhänge
20150323_153154_2-1.jpg
Gruss Wilhelm

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von HansD » Mo 23. Mär 2015, 16:17

Wilhelm, das sieht gut aus!
Der abgesetzte Durchmesser hat den Vorteil dass der Span am Ende nicht aufgeworden wird.

Wenn man allerdings unterschiedliche Strichlängen für die Einer-, Fünfer- und Zehner-Striche stösst hat man das Problem aber doch.
Also muss man die Fläche entweder noch überdrehen oder -schleifen.

Hans

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Re: Skalenringe Gravieren oder Ritzen

Beitrag von Polykneter » Mo 23. Mär 2015, 18:35

Hallo Hans

War nur ein Versuch, einer, fünfer und Zehnerstriche werde ich natürlich erstellen!
Gruss Wilhelm

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