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Dienstag, 30. April 2024

Im Muiggenland

Unsere sonntägliche Nidwaldner Jakobsweg-Etappe von Beckenried via Buochs und Stans nach St. Jakob war abwechslungsreich, ich weiss gar nicht, wo anfangen mit Erzählen. Und behelfe mir damit, dass ich das erst morgen tue. Heute zum Voraus ganz simpel drei Schnappschüsse.

In Buochs kauften wir uns beim "Christen Beck" gleich bei der Post einen Kafi.
Ich leistete mir dazu einen Mandel-Muigg. Allein schon wegen des Namens.
"Muigg" ist die Nidwaldner-Dialekt-Variante zu "Mungg", Murmeltier.

Dieser Käseladen in Beckenried wird von
einer Familie mit dem passenden Namen geführt.
Den Plastikbub an einer vielbefahrenen Strasse, der Autofahrer und
 -fahrerinnen zur Langsamkeit ermahnen will, fand ich leicht unheimlich.

Montag, 29. April 2024

Mah-Meh im Berner Oberland

Lauschige Berner Oberländer Ecke: das Burgseeli.
Unten die Schweizmobil-Karte mit dem Seeli.


Immer schön, ein neues Gewässer kennenzulernen. Das Burgseeli, "Burgseewli" auf der Landeskarte, liegt nah Interlaken in der Gemeinde Ringgenberg. Im Winter wird auf ihm Schlittschuh gelaufen, im Sommer in ihm gebadet; derzeit passiert weder das eine noch das andere, umso idyllischer fand ich das Burgseeli am Freitag, als ich es mir anschaute, ruhig wars am Ufer, die Bäume standen im Bluescht. Und was mir auch gefiel, weil ich bekanntlich ein bisschen verfressen bin: Es gibt an der nahen Durchgangsstrasse ein gutes Restaurant, das "Q", in dem wir – ein Quartett – assen. Mir gefiel das moderne Lokal, mir gefiel das Angebot, man kann im "Q" urchige und urbane Gerichte essen. Ich hatte ein Tartar von der geräucherten Forelle samt einem Salat, dessen Limettendressing bestens zum grünenden Frühling passte. Leider habe ich mein Essen nicht fotografiert. Dafür aber das Mah-Meh mit Lachs meiner Tischnachbarin, siehe unten.

Möglich, dass ich hier in ein paar Wochen wieder über das Burgseeli samt dem nahen Restaurant berichten werde. Der Schweizer Jakobsweg führt nämlich ganz in der Nähe durch, wer weiss, vielleicht kehren wir ein. Apropos: Gestern Sonntag pilgerten wir wieder, zogen von Beckenried via Buochs und Stans nach St. Jakob in der Gemeinde Ennetmoos.

Das Restaurant Q gleich beim Burgseeli.
Mmmmm, Mah-Meh. 

Sonntag, 28. April 2024

Sitzung vor der Jugi

Interlakens Jugi draussen und …
… drinnen.

Frühling in Interlaken mit Blumen, Aare und Föhnhimmel.
Am Freitag war ich mit meiner Redaktionskollegin wegen eines beruflichen Termins in Interlaken. Es wimmelte im Ort von Asiatinnen und Asiaten, die vom Bluescht der Bäume und den blühenden Blumen sozusagen trunken waren und fotografierten, was das Zeug hielt. So etwas steckt an, ich machte gleich auch ein paar Fotos. Nach unserem Termin und einem sehr guten Zmittag (mehr davon später mal) veranstalteten wir bei föhnigem Wetter spontan eine Freiluftsitzung und arbeiteten dann doch anderthalb Stunden an einem Quiz, das irgendwann in unserem Heft erscheinen soll. Wir hatten einen Tisch vor der modernen, geräumigen, luftigen Jugi ergattert, die gleich beim Bahnhof Interlaken Ost liegt, toll! Mir fiel ein, dass die "Schweizer Jugendherbergen" dieser Tage einen runden Geburtstag feiern, ich hatte darüber kürzlich einen Artikel gelesen. Heute vor 100 Jahren, am 28. April 1924, trafen sich in Zürich-Wiedikon rund 70 junge Leute, wählten einen Präsidenten und diskutierten über die ersten Standorte. Bereits im Herbst desselben Jahres lag eine Broschüre mit 26 Jugendherbergen vor. Tüchtige Leute gabs damals. Und jetzt wünsche ich den Schweizer Jugis alles Gute: Happy Birthday!

Samstag, 27. April 2024

Kreuz und Segelboot

Das Wappen der Gemeinde Ingenbohl verweist auf die beiden
Ortsteile: Für den Ortsteil Ingenbohl steht das Kreuz des Klosters Ingenbohl 
und für den Ortsteil Brunnen das Segelboot. (Wikicommons)

Brunnen liegt an der Bahnlinie zum Gotthard, in Brunnen legen die Vierwaldstättersee-Passagierschiffe an, Brunnen hat eine gepflegte Hafenpromenade mit Hotels und Restaurants. Doch, eine stattliche Gemeinde. Dachte ich bisher. Als ich am Wochenende nachschlug, ob denn das nahe Ingenbohl ebenfalls zur Gemeinde Brunnen gehört, staunte ich. Brunnen ist gar keine Gemeinde. Sondern ein Ortsteil in der Gemeinde Ingenbohl, der andere Ortsteil ist Ingenbohl. Nun hoffe ich, dass nicht nur ich diese Information interessant finde.

Freitag, 26. April 2024

Professor Barbenfouillis und die Seleniten

Autsch, das ging voll ins Auge. Der
Mann im Mond mit der Raumkapsel,
die ihn gerammt hat. Szenenbild
aus "Le Voyage dans La Lune", 1902.
(Wikicommons)
Der Franzose Georges Méliès, geboren 1861, besass ein Theater in Paris. Der Zufall wollte es, dass die Brüder Lumière, Kinopioniere, über seinem Theater ein Atelier gemietet hatten. Man kam in Kontakt, Méliès war 1895 bei einer der ersten Filmvorführungen mit dem Kinematographen dabei, dem Filmapparat, den die Lumières entwickelt hatten. Bald wurde Méliès selber zum Filmer, heute gilt er als einer der Grossen des frühen Kinos. 1902 hatte sein Film "Le Voyage dans la Lune" Premiere, ein Werk von 16 Minuten, Science Fiction. Gestern schaute ich mir die "Reise zum Mond an". Auf dem Kongress der Astronomen stellt Professor Barbenfouillis den Plan vor, zum Mond zu reisen. Nach einigem Hin und Her einigt sich die kuriose Herrenrunde, lässt eine Kapsel bauen, steigt ein; die Kapsel, geformt wie eine Gewehrkugel, wird aus einer riesigen Kanone Richtung Mond geschossen und landet direkt im Auge des Mondgesichtes. Die Wissenschaftler steigen aus, schlafen eine Runde, geraten am nächsten Tag in ein Scharmützel mit den Seleniten, den Mondmenschen. Sie werden gefangen, können fliehen, stürzen in der Kapsel zurück zur Erde, werden dort als Helden gefeiert. Und tanzen freudig Ringelreihen. Sehr schön, sehr amüsant. Hier der Link zum Film auf Youtube.

Donnerstag, 25. April 2024

Zisch, braus, spritz, schäum, freu

Im heissen Juli 2022 besuchte ich die Trümmelbachfälle im Berner Oberland - erfrischend wars.

Letzte Woche stand in der "Schweizer Familie" mein Artikel mit sieben leicht zu erreichenden und sehr schönen Wasserfällen überall im Land. Wie ich sehe, hat ihn der "Tagi" inzwischen übernommen. Will heissen: Der Artikel ist jetzt – hier – im Internet greifbar für Abonnentinnen und Abonnenten. Zisch, braus, spritz, schäum, freu.

Mittwoch, 24. April 2024

Ein Happy End gibts nicht

Mädchenarbeit in der Schwyzer Ausstellung:
undatiertes Foto aus einer Seidenzwirnerei in Kilchberg ZH.
(Copyright: @ Schweizerisches Nationalmuseum)

Kinder halfen auf den Feldern und im Stall, Kinder hackten Eis aus den Seen, das dann per Zug verfrachtet wurde, Kinder zogen mutterseelenallein ins Süddeutsche und schufteten auf fremden Höfen, Kinder standen in unzähligen Fabriken an den Maschinen. Die Ausstellung "Arbeitende Kinder im 19. und 20. Jahrhundert" im "Forum Schweizer Geschichte Schwyz" dokumentiert all das in Fotos, in Gemälden, in behördlichen Verfügungen und Akten. Letzten Samstag besuchten wir die Ausstellung, schauten und lasen. Herzzereissend fand ich die Fotos von den Buben mit den geschwärzten Gesichtern aus dem Tessin, Südbünden und dem benachbarten Italien, die in Mailand in die Kamine der Häuser krochen und diese fegten – Todesangst und Lebensgefahr kamen da zusammen. Nun, heute ist das alles Geschichte. Bei uns, wohlgemerkt. Die Ausstellung blickt auch über die Grenzen unseres Landes, denkt den Rest der Welt mit. Ein Foto zeigt kleine Kinder, die in einer Granitmine in Burkina Faso mit Stösseln Steine zerkleinern. Ein Happy End gibts bei dem Thema also nicht.
Das "Forum Schweizer Geschichte Schwyz". Es gehört 
zur Museumsgruppe Schweizerisches Nationalmuseum.