21.03.2015, 07:47
Oberwallis: Mehr als nur eine Lebensgeschichte
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Durch den Dialog mit Ausländern könne Verständnis erzeugt werden, erklärt Eva Jenni, Integrationsbeauftragte inneres Mattertal.
Bildquelle: rro
Während der Woche gegen Rassismus erhalten Interessierte Einblick in das Leben von Ausländern. Im Fokus: die Entwicklung von Verständnis.
Die 'lebendige Bibliothek' ist ein innovatives Verfahren, um den Dialog zu fördern, Vorurteile gegenüber Ausländern abzubauen und Verständnis zu entwickeln. Das Projekt bildet den roten Faden während der Woche gegen Rassismus, welche am Samstag beginnt. Die Hauptmerkmale gründen auf seiner Einfachheit und der positiven Einstellung zu einer multikulturellen Gesellschaft. "Es ermöglicht den Bibliotheksbesuchern ein Land, eine Kultur, eine Tradition, eine Liebesgeschichte oder eine Reise hautnah mitzuerleben. Jedoch nicht über das Papier, sondern durch das lebendige menschliche Buch", erklärt Eva Jenni, Integrationsbeauftragte inneres Mattertal, gegenüber rro. "Die Aktion setzt voraus, dass die Besucher interessiert und offen sind für ihr Gegenüber." Viele Menschen seien sich gar nicht bewusst, welchen Rucksack die Betroffenen mittragen. Und weshalb sie im Wallis sind. "Fragen und Umstände, welche man nach dem Gespräch sicher besser versteht", betont Jenni. Der Austausch, das aufeinander Zugehen und gegenseitiges Verständnis seien sehr wichtig für die Integration. Interessiert sich die Oberwalliser Bevölkerung aber überhaupt für solche Geschichten, Schicksale und Themen? "Einzelne sind sicher sehr interessiert. Es ist eine Frage des Typs. Ich denke jedoch, dass die Mehrheit der Gesellschaft in diesem Bereich eher zögerlich ist. Oftmals spielt auch eine gewisse Angst eine Rolle", berichtet Jenni./ip