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Manor findet Mitstreiter

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... und der Schriftzug aus dem Jahr 1995: Beide haben in der Bevölkerung grossen Bekanntheitsgrad.
Bald Geschichte? Das Warenhaus Manor an der Bahnhofstrasse.
Der geplante Swiss-Life-Bau: So soll der heutige Manor-Standort an der Bahnhofstrasse dereinst aussehen – wenn es nach den Wünschen der Eigentümerin geht.

Die Warenhauskette Manor hat im Kampf um ihre prestigeträchtige Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse Mitstreiter gefunden: Während der Lebensversicherer Swiss Life für den altehrwürdigen Bau eine Umnutzung erwägt, hat sich eine Interessengemeinschaft gebildet, die den Bau als Warenhaus schützen will. Die Konsumenten hätten ein Interesse, dass der Manor an bester Zürcher Einkaufslage erhalten bleibe, sagte die Präsidentin der neu formierten Interessengemeinschaft (IG) Manor Bahnhofstrasse, Esther Girsberger, am Donnerstag vor den Medien in Zürich.

Es gebe «unzählige» Reaktionen, die auf den Erhalt der Manor-Filiale drängten: «Sie demonstriert zürcherisches Leben und ist ein sozialer Treffpunkt.» Der Bau sei ein Denkmal und müsse als Warenhaus erhalten werden, sagte Girsberger. Benachbarte Geschäfte profitieren laut der IG wegen der hohen Kundenfrequenz ebenfalls vom Warenhaus.

Die IG zieht zwei Gutachten heran, welche die historische Bedeutung des Baus unterstreichen sollen. Zu den Initianten gehören neben der Publizistin Girsberger unter anderem die CVP-Zürich-Präsidentin Nicole Barandun, die gleichzeitig Präsidentin des Gewerbverbands Stadt Zürich ist, die SP-Gemeinderätin Rebekka Wyler und der Detailhändler Luciano Marinello. Zudem sollen Sympathisanten auf der Homepage der IG ihre Unterstützung kund tun.

Streit um Vertragsverlängerung

Der Streit um die Zukunft der Manor-Filiale entzündete sich wegen des Ablaufs des 30-jährigen Mietvertrags Ende Januar. Manor will eine Offerte für einen weiteren fünfjährigen Betrieb der Liegenschaft als Warenhaus vorlegen. Dies stehe so im Vertrag, sagte Vitus Barmettler, Direktor der Manor-Filiale an der Bahnhofstrasse.

Manor wirft der Swiss Life vor, dies vertragswidrig nur mit einem dreifach höheren Mietzins erfüllen zu wollen, und kreuzt mit dem Versicherer derzeit vor dem Zürcher Mietgericht die Klingen. Manor ist gemäss früheren Aussagen bereit, durch alle gerichtlichen Instanzen zu gehen.

Swiss Life wehrt sich

Die Swiss Life kann sich aber auch eine Nutzung des Gebäudes ohne Manor und nicht als Warenhaus vorstellen. Swiss-Life-Immobilienchef Martin Signer schrieb in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag, sein Unternehmen betreibe Liegenschaften als Kapitalanlage für die Versicherten.

Die Swiss Life würde mit einer Verlängerung der bisherigen Manor-Bedingungen mit zu tiefen Mieten ein finanzstarkes Warenhaus subventionieren. Dies ginge zulasten der Versicherungskunden.

Die Swiss Life kritisiert den gerichtlichen Weg, den Manor beschreitet. Der Versicherer bezeichnet das Manor-Vorgehen als eine Verzögerungstaktik, die der Natur langfristiger Planung widerspreche. Ein Unternehmen wie Manor müsse auch die Zeit nach einem langfristigen Vertrag planen.

Der Versicherer fördert nach eigenem Bekunden die Vielfalt an der Einkaufsmeile, in dem Liegenschaften an Geschäfte, Restaurants oder als Büroflächen vermietet würden. Immobilien seien für die Swiss Life keine Handels- und Spekulationsobjekte und dienten auch nicht der Gewinnmaximierung.

SDA