Träume über Werber (827)
VON NILZ BOKELBERG
Das allerschlimmste, was es im Fernsehen gibt, ist Werbung, die ich nicht verstehe. Was soll das? Was soll die Werbung mit dem Typen, der mit doofer Mütze über diese Hotelsuchmaschine labert? Ist das originell? Witzig? Oder wieder dieses: „Das machen wir, das kapiert keiner und dann reden die Menschen drüber.“
Ich meine: Wie erbärmlich muss sich ein Werber fühlen, der sich extra eine Kampagne ausdenkt, die niemand verstehen soll, damit sie Aufmerksamkeit generiert? Spricht der mit seiner Freundin auch nur Fantasie-Chinesisch, damit sie sich wundert, was er wohl meint? Spricht der an der Wursttheke die Ware, die er will, rückwärts aus? Tanzt der immer gegen den Beat? Verlangt der einen Oscar für Steven Segal? Fordert der den Focus auf, nicht immer so recherchiert zu sein? Transportiert der Ikea-Möbel im Ferrari? Kackt der zu Weihnachten in einen Karton und schenkt den seinem örtlichen Kinderheim? Parkt der immer auf dem Zebrastreifen? Hat er heimlich Sehnsucht, ein okayer Mensch zu sein?
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